Grubber Agroland Krypton Plus 300: Preiswert und auch den Preis wert
Agroland ist ein Hersteller aus Polen und fertigt eine große Palette an Bodenbearbeitungsgeräten. Wir hatten den 3 m breiten Mulchgrubber Krypton Plus intensiv im Einsatz.
Mulchgrubber sind vielseitig einsetzbar. Neben flacher Stoppelbearbeitung können sie mit passenden Scharen auch tief lockern, bzw. bei mitteltiefer Arbeit intensiv mischen - so die Theorie.
Agroland bietet für diese Anforderungen den Krypton Plus 300 an. Ein Mulchgrubber mit zehn Zinken, die sich dreibalkig 3/3/4 aufteilen. Das ergibt einen Strichabstand von 29,5 cm, bei einem Balkenabstand von 72 cm. Bei den Scharen bedient sich Agroland bekannter Marken und lieferte uns aufgepanzerte IQ Parts-Schare mit 4 und 8 cm Breite, sowie Flügelschare mit insgesamt 40 cm Breite. Ab 8 cm Scharbreite sind verdrehte Leitbleche über den Scharen montiert, die in der Praxis einen merklichen Mischeffekt lieferten. Einen Scharschnellwechsel gibt es nicht, Schare und Flügel werden verschraubt.
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Mulchgrubber sind vielseitig einsetzbar. Neben flacher Stoppelbearbeitung können sie mit passenden Scharen auch tief lockern, bzw. bei mitteltiefer Arbeit intensiv mischen - so die Theorie.
Agroland bietet für diese Anforderungen den Krypton Plus 300 an. Ein Mulchgrubber mit zehn Zinken, die sich dreibalkig 3/3/4 aufteilen. Das ergibt einen Strichabstand von 29,5 cm, bei einem Balkenabstand von 72 cm. Bei den Scharen bedient sich Agroland bekannter Marken und lieferte uns aufgepanzerte IQ Parts-Schare mit 4 und 8 cm Breite, sowie Flügelschare mit insgesamt 40 cm Breite. Ab 8 cm Scharbreite sind verdrehte Leitbleche über den Scharen montiert, die in der Praxis einen merklichen Mischeffekt lieferten. Einen Scharschnellwechsel gibt es nicht, Schare und Flügel werden verschraubt.
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Der Grubber hat 72 cm Balkenabstand. Die Zinken teilen sich auf in 3/3/4. Die Schraubenfedern als Steinsicherung funktionieren, sind aber mit 430 kg Auslösekraft zu schwach. Der Hohlscheibenträger passt sich bei Arbeitstiefenänderung automatisch mit an.
(Bildquelle: Tovornik)
Bei den Scharen hat der Kunde die Wahl zwischen aufgepanzerten 8-cm-Scharen von IQ Parts, zusätzlich 39 cm breiten Flügelscharen und 4-cm-Schmalscharen. Ein Schnellwechselsystem gibt es nicht.
(Bildquelle: Bensing)
In der Plus-Variante sind die Schare mit einer automatischen Steinsicherung versehen. Zwei ineinanderliegende Schraubenfedern spannen hier die Zinken vor.
Grubber Agroland Krypton Plus 300: Oberlenker zu tief
Angebaut wird der Grubber in stabilen Taschen der Kat. II und III. Nutzen lässt sich beim Oberlenker nur die Kat. III Bohrung, denn das Kat.-II-Loch ist zu tief angebracht. Bei dem vorgespannten Massey Ferguson 8S 265 und tiefer Arbeit (über 25 cm) wanderte der Oberlenker über den Totpunkt nach unten. Dann wird der Grubber nicht mehr in der Arbeitsposition gestützt — hier muss Agroland noch einmal ran.
Die Schlauchkennzeichnung ist ebenso gut, wie die LED-Beleuchtung im Heck der Maschine. Neben der hydraulischen Tiefeneinstellung (ein dw-Steuergerät) sind zwei weitere Steuergeräte für den Ein- und Ausschub der Hohlscheiben notwendig. Zusammen mit der hydraulischen Tiefeneinstellung ist man als Fahrer damit komfortabel und schnell einsatzbereit. Auch die nachgerüstete Libelle zur horizontalen Einstellung der Maschine ist ein nützliches Detail.
Die Skala der Tiefeneinstellung wurde ebenfalls nachgerüstet und funktioniert eigentlich gut. Eigentlich deshalb, weil die Werte nur einem Anhaltswert entsprechen und sich die Skala im Laufe unseres Tests verbogen hat, dazu gleich mehr.
Der Grubber wiegt mit der doppelten Ringpackerwalze aus U-Profilen 2.280 kg. Bei über 4,50 m Länge (inklusive Striegel) fährt sich das Gerät wie ein fünffurchiger Anbaupflug.
Größter Kritikpunkt während unseres Einsatzes gilt der Anbringung der hydraulischen Tiefeneinstellung. Hier klemmt es am meisten — bzw. am wenigsten: Der Zylinder zur Tiefeneinstellung stützt sich über eine Querstrebe auf die beiden Längsträger ab, die mit der Walze verbunden sind. Zusätzlich hängt an diesen Trägern die Höhenverstellung der gezackten Hohlscheiben, damit diese bei einer Veränderung der Tiefe automatisch mitverstellt werden — gut.
Die Querstreben, die das Gewicht des Grubbers auf die Walze übertragen, sind mit geschraubten Klemmbacken befestigt. Bei der guten Pulverbeschichtung kann diese Konstruktion aber einfach nicht halten. Selbst mit den nachgerüsteten Anti-Rutschmatten zwischen den Klemmbacken rutscht die Querstrebe auf dem Längsträger. Damit verstellt sich die Arbeitstiefe, bzw. sie lässt sich über den Zylinder nicht mehr verstellen.
Außerdem verbiegt das Gestänge der Tiefenanzeige. Hier fehlt ein geschweißter Anschlag, gegen den sich das Gewicht stemmen kann, oder aber man bohrt den Längsträger durch und verbindet beide Elemente mit einer zusätzlichen Schraube. Das haben wir getan und uns gleichzeitig gewundert, wie wir mit einem Akkuschrauber ohne Probleme ein 14er Loch in das Profil bohren konnten.
Tolle Arbeit mit dem Grubber Agroland Krypton Plus 300
Die eigentliche Arbeit des Grubbers überzeugte, egal ob zur Grundbodenbearbeitung, zum Stoppelsturz oder zur tiefen Lockerung mit Maisstroh. Gerade mit den Mulchscharen und mitteltiefer Arbeit (12 bis 15 cm) ist das Arbeitsbild perfekt.
Die Anschlussfahrten sind nahtlos. Die acht mit Gummipuffern montieren Hohlscheiben ebnen den Boden sehr gut ein. Sie sind per zwei leichtgängiger Spindeln mit Skala einstellbar. Zwei zusätzliche horizontale Spindeln unten am Träger zur Winkeljustierung wurden nachgerüstet. Sie liegen voll im Schmutzbereich, und die Verdrehsicherung löste sich mehrfach.
Die Feineinstellung der Hohlscheiben erfolgt mit Kurbeln.
(Bildquelle: Tovornik)
Die ausschiebbaren Hohlscheiben sind komfortabel und erlauben nahtlose Anschlüsse.
(Bildquelle: Tovornik)
Für die sehr flache Arbeit waren die Flügelschare beim Testkandidaten zu steil angebracht. Wir konnten minimal 5 cm tief arbeiten. Zur tiefen Bodenbearbeitung hat man uns noch 4-cm-Schmalschare geliefert. Damit konnten wir bis zu 35 cm tief lockern — ohne Mischeffekt natürlich.
Auf schwereren Böden konnten die beiden Schraubenfedern den Scharstiel nicht stabil im Boden halten. Die Auslösekraft beträgt gerade einmal 430 kg und steigt nach hinten hin auch kaum an. Agroland arbeitet nach eigenen Angaben an einer neuen Steinsicherung mit 600 kg Auslösekraft.
Doppelte U-Profil-Walze
Die montierte Doppel-U-Profil-Walze hat einen Durchmesser von 60 cm. Die Tandemwalze pendelt durch den oben angeordneten Drehpunkt frei. Mit einem vierfachen Lochraster kann der Pendelweg begrenzt, nicht aber fixiert werden.
Eine Fixierung wurde via Anschlag nachgerüstet. Denn auf sehr leichten Böden sank bei uns die erste Walze im weichen Boden ein, und der Bulldozing-Effekt ließ die Walze blockieren. Mit Anschlag überzeugte der Nachläufer.
Auf leichtem Boden kann die erste Walze versinken, und es kommt zum Bulldozing-Effekt.
(Bildquelle: Bensing)
Mit zusätzlichem Anschlag war das Problem behoben.
(Bildquelle: Tovornik)
Weitere Details
Die Walze ist mittig zwischengelagert. Die Schmiernippel sind schwer zugängig.
Der Striegel hinter der Tandemwalze ist Option. Die 10 mm Zinken verfeinerten das Arbeitsbild.
Der Abstand der Rechteckrohre, an denen die Walze angebracht ist, könnte größer sein. So kann der Grubber bei der Arbeit leicht in Querrichtung kippeln.
Der Agroland Krypton Plus ist ein schwerer, langer Mulchgrubber, der gute Arbeit ablieferte. Mit 2.280 kg verlangt er eine enorme Hubkraft. Bei tiefer Arbeit verträgt der Grubber 100 PS pro Meter Arbeitsbreite. Die Steinsicherung löste bei uns zu schnell aus. Außerdem muss Agroland die Befestigung der schweren Tandem-U-Profilwalze überarbeiten.
Praktikerurteil
Drei verglichen, Agroland gekauft
Andreas Kump bewirtschaftet einen Veredlungsbetrieb mit Schweine- und Bullenmast in Essen-Oldenburg in Niedersachsen. Zusätzlich werden rund 80 ha Ackerbau betrieben. Im letzten Jahr entschied Kump, auf eine pfluglose Bestellung zu setzten, nachdem eine neue Drille mit Scheibenscharen angeschafft wurde. Dafür wurden drei Mulchgrubber getestet. Insbesondere die gute Nivellierung hat Kump bewegt, den Agroland Krypton nach dem Test im Herbst 2022 vom Händler Redeker direkt zu kaufen.
Das Arbeitsbild hat den Landwirt überzeugt. Ausgerüstet ist der Grubber mit 8-cm-Scharen und U-Profilwalze. Auf eine hydraulische Tiefenführung hat Kump verzichtet. Der Grubber wird von einem Deutz-Fahr M 620 mit 155 PS Nennleistung gezogen. „Mit Frontgewicht ist das kein Problem, selbst bei 30 cm Arbeitstiefe“, resümiert Kump den Einsatz auf seinen vornehmlich leichten Sandböden.