Futtermischwagen Euromilk Rino FX 1200 HD+: Mischen possible
Bei vertikalen Mischwagen ist das Angebot groß. Neu in dieser Liga ist der polnische Hersteller Euromilk, der mit seinen blauen Maschinen mitmischen will.
Ein Futtermischwagen sollte vor allem eins können: Mischen. Und hier können wir dem Rino der Firma Euromilk gute Testnoten attestieren. Denn das Futter wird in dem FX 1200 HD+ schnell gemischt.
Aber zunächst einige Worte zum Hersteller: 2007 gegründet, gehört Euromilk zur polnischen Gama-Group und fertigte zunächst Melkanlagen. 2011 wurde der erste Futtermischwagen gebaut. Mittlerweile reicht das Angebot vom horizontalen Mischwagen über Dungstreuer bis hin zu Güllefässern. Der Firmensitz liegt im Nordosten Polens, 150 km von Warschau entfernt.
Zurück zu unserem Testmodell. Beginnen wir beim Anhängen. Die Polen fertigen die Deichsel so, dass sie per Lochmuster entweder oben oder unten angehängt werden kann. Dabei ist die Mischwanne während der Arbeit möglichst waagerecht ausgerichtet — gut.
Futtermischwagen Euromilk Rino FX 1200 HD+: Deichsel zu kurz
Schlecht ist, dass die Deichsel zu kurz ausgefallen ist. So kollidierten die Hinterräder des Schleppers entweder mit der abgeklappten Aufstiegsleiter auf der linken oder der Handkurbel des Stützfußes auf der rechten Seite. Für den Betrieb wird nur ein EW-Steuergerät plus freiem Rücklauf benötigt, das im Umlaufverfahren genutzt wird. Weitwinkelwelle und dreipoligen Stromanschluss kuppeln, schon kann es losgehen.
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Ein Futtermischwagen sollte vor allem eins können: Mischen. Und hier können wir dem Rino der Firma Euromilk gute Testnoten attestieren. Denn das Futter wird in dem FX 1200 HD+ schnell gemischt.
Aber zunächst einige Worte zum Hersteller: 2007 gegründet, gehört Euromilk zur polnischen Gama-Group und fertigte zunächst Melkanlagen. 2011 wurde der erste Futtermischwagen gebaut. Mittlerweile reicht das Angebot vom horizontalen Mischwagen über Dungstreuer bis hin zu Güllefässern. Der Firmensitz liegt im Nordosten Polens, 150 km von Warschau entfernt.
Zurück zu unserem Testmodell. Beginnen wir beim Anhängen. Die Polen fertigen die Deichsel so, dass sie per Lochmuster entweder oben oder unten angehängt werden kann. Dabei ist die Mischwanne während der Arbeit möglichst waagerecht ausgerichtet — gut.
Futtermischwagen Euromilk Rino FX 1200 HD+: Deichsel zu kurz
Schlecht ist, dass die Deichsel zu kurz ausgefallen ist. So kollidierten die Hinterräder des Schleppers entweder mit der abgeklappten Aufstiegsleiter auf der linken oder der Handkurbel des Stützfußes auf der rechten Seite. Für den Betrieb wird nur ein EW-Steuergerät plus freiem Rücklauf benötigt, das im Umlaufverfahren genutzt wird. Weitwinkelwelle und dreipoligen Stromanschluss kuppeln, schon kann es losgehen.
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Die Anhängung ist per schraubbarer Deichsel flexibel, aber kurz.
(Bildquelle: M. Velderman)
Die heruntergeklappte Leiter erlaubt einen guten Aufstieg und Einsicht in den Mischwagen.
(Bildquelle: M. Velderman)
Der Stützfuß ist unkomfortabel rechts angebracht. Zudem wird es in Kurven eng.
(Bildquelle: M. Velderman)
Der Futtermischwagen von Euromilk muss fremdbefüllt werden
Euromilk produziert Mischwagen mit Fremdbefüllung. Der 12 m³ große Behälter hat 2,94 m Überladehöhe — die obere Grenze für Hof- und kleinere Frontlader. Das HD+ steht bei Euromilk für die Heavy Duty Ausführung.
Das bedeutet, sowohl die Schnecke als auch der Boden des Mischbehälters sind aus 20-mm-Stahl gefertigt. Die Wände sind 8 mm stark. Laut Hersteller wird Stahl der Güte S355J2+N genutzt. Eine Edelstahlauskleidung hatte das Testmodell nicht, aber Edelstahl als Wandauskleidung sind 40 oder 100 cm hoch ab Behälterboden optional lieferbar.
Schnecke des Futtermischwagens mit 24 Messern
Das Futter wird von einer Schnecke mit 2,5 Windungen gemischt, die schwimmend im Comer-Getriebe gelagert ist. Neun gebogene Messer und 15 kleinen Sternmesser, die ebenfalls an die Schnecke geschraubt sind, schneiden dabei das Futter. Bei Verschleiß können die Sternmesser gedreht werden. Unten verfügt die Schnecke über einen großen, angeschraubten Räumer, der per Langloch im Laufe des Mischerlebens angepasst werden kann. Ein schwerer Magnet ist auf Wunsch lieferbar.
Die Mischschnecke hat 2,5 Windungen. Neben den Langmessern gibt es zusätzliche Sternmesser.
(Bildquelle: M. Velderman)
(Bildquelle: M. Velderman)
In dieser Konfiguration war der Rino sehr schnell in der Lage einen Rundballen im Mischbehälter aufzulösen. Der Überlaufring an der Wanne verhinderte dabei zuverlässig, dass Futter über den Behälterrand geworfen wurde. Die Schnecke dreht in der kleinen Untersetzung mit knapp 18 U/min und in der schnelleren Untersetzung mit 33,5 U/min.
In der kleinen Untersetzung verlangte der Rino bei unserer Mischung in der Spitze etwa 30 kW Leistung. So haben wir in weniger als 15 Minuten, Stroh, Grassilage, Maissilage und ein Ausgleichsfutter zu einer homogenen Mischung bereiten können. Die Nachmischzeit haben wir auf rund fünf Minuten festgelegt. Das Stroh war danach gut zerkleinert und untergemischt.
Luke oder Förderband
Ausgetragen wird das Futter beim Rino in unserem Fall mit einem vorne montieren Querförderband oder mit einer einfachen Luke, die das Futter in Fahrtrichtung hinten links auswirft. Über eine per Kette einstellbare Rutsche kann das Futter näher zum Trog abgelegt werden, diese ist allerdings stark anfahrgefährdet.
Viel gleichmäßiger legt das breite Gummiförderband das Futter ab. Seine Geschwindigkeit wird per Drossel einmal voreingestellt. Die Mengendosierung erfolgt wie bei der Luke auch über den Dosierschieber. Ist der Wagen halb leer, kann per Bowdenzug die höhere Schneckendrehzahl vorgewählt werden. Kann man beim Schlepper dann noch die 1000er Zapfwelle wählen, wird der Wagen komplett leer.
Für die Austragsluke gibt es eine per Kette einstellbare Futterrutsche.
(Bildquelle: M. Velderman)
Die Ventile für Band und Luken werden elektrohydraulisch angesteuert. Es gibt eine Notbedienung direkt am Wagen. Eine sehr gute Lösung für eine Schlüsselmaschine wie den Mischwagen.
(Bildquelle: M. Velderman)
(Bildquelle: M. Velderman)
Eine schräge Kante würde Futterablagerungen und spätere Korrosion verhindern.
(Bildquelle: M. Velderman)
Zwei Gegenschneiden werden per Bolzen gesteckt. Die Hebel stehen seitlich über.
(Bildquelle: M. Velderman)
Die Austragsgeschwindigkeit kann nur per Drossel voreingestellt werden.
(Bildquelle: M. Velderman)
Die beiden Gegenschneiden haben wir dabei halb eingefahren, denn neben der besseren Mischarbeit wird die Außenbreite des Mischwagens verringert. Ausgefahren sind die Schneiden in engen Toren und Einfahrten anfahrgefährdet. Ohne Überstände durch Gegenschneiden oder Futterrutschen ist der Wagen 2,53 m breit und 5,19 m lang.
Italienische Waage zur genauen Einhaltung der Futterration
Essenziell für eine feine Rationsgestaltung ist eine genaue Waage. Diese bezieht Euromilk von Dinamica Generale aus Italien. Die Waage arbeitet mit vier Wiegestäben unter dem Behälter sehr zuverlässig und genau. Unsere Testmaschine war mit dem Terminal DG 500 ausgerüstet (440 Euro Aufpreis). Technikaffine Tierhalter können hier bis zu 24 Rezepte mit bis zu 18 Futterkomponenten einspeichern. Zudem kann die Gesamtmenge je Kuh berechnet werden, so dass Rezeptänderungen nach Gewicht oder nach Tieranzahl eingespeichert werden können. Das Terminal ist übersichtlich, und die Anzeigen sind auch bei starker Sonneneinstrahlung erkennbar. Eine Arbeitsbeleuchtung und eine Rückfahrkamera würden den Komfort aber noch weiter steigern.
Fazit
Mit dem Rino 1200 HD+ bieten die Polen einen einfachen, aber praktischen Futtermischwagen an. Funktion des Mischers, Waage und Bedienung sind gut. Gestört hat die kurze Deichsel. In der Testausstattung soll der Rino 37.560 Euro ohne MwSt. kosten. Damit wird Mischen possible.
Praktikerurteil: Preiswertes Angebot
Jürgen Reklau bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit Nachzucht im schwäbischen Attenweiler und füttert täglich rund 150 Tiere. Die Ration besteht aus Ladewagensilage, Heu, Maissilage und Kraftfutter. Der Euromilk-Mischwagen ersetzte einen BvL-Mischwagen mit Selbstbefüllung.
„Der Preis für den neuen Vertikalmischer von Euromilk war in dieser Liga schon sehr attraktiv“. Zudem ist der Händler von Euromilk vor Ort, so dass Reklau sich für diese Maschine entschieden hat. Bisher macht der Mischer genau das, was er soll: Mischen. Allerdings ist der Kraftbedarf tendenziell höher als beim Vorgängermodell. Dafür schneidet der Rino schnell und zuverlässig langes Gras. Vorgespannt ist ein IHC 844 mit 58 kW/80 PS.
„Was mich noch stört, ist die zu kurze und breite Deichsel. Damit wird das Rangieren auf dem Hof und rückwärts in die Ställe zum Problem. Die Waage arbeitet zuverlässig. Allerdings gebe ich keine Rezepte ein oder kombiniere das System mit einem Herdenmanagementprogramm. Zur Verarbeitungsqualität kann ich keine Kritik äußern“, resümiert der Landwirt.
Jürgen Reklau: „Mischen geht gut, die Deichsel ist zu kurz.“
Viper Futterschnecke
Mit der Lieferung des Futtermischwagens Rino schickte uns Euromilk zusätzlich den Futteranschieber Viper. Für 2.500 Euro ohne MwSt. bekommt der Kunde eine 1,60 m breite Schnecke, die hydraulisch angetrieben wird.
Das Gerät wird per Euroaufnahme (andere Aufnahmen einfach anschraubbar) gekuppelt. Weil die Schnecke auf vier beweglichen Stützrollen mit Gummibeschichtung steht, ist das Fangen der Haken schwierig. Wir haben die Schnecke am liebsten mit dem Hoflader eingesetzt, weil Übersicht und Wendigkeit dann perfekt harmonieren.
Die Schnecke ist wahlweise 1,20, 1,60 oder 2,00 m breit. Per dw-Ventil, das per Überdruckventil gegen Überlast gesichert ist, wird das Futter schön aufgelockert und aufgeworfen. Eine Drossel begrenzt die Drehzahl der beidseitig gelagerten Schnecke.
Dank der am Gehäuse angebrachten Gummilippe hinterlässt der Viper einen super sauberen Futtertisch, das Futter wird direkt seitlich an den Fressplatz geschoben. Auf Wunsch kann die Schnecke noch mit Reißzinken versehen werden, die das Futter zusätzlich auflockern sollen.