Gut zu wissen
- Der Triotrac M hat ein neues Eintragssystem mit Rotor.
- Das System ist für alle Futterkomponenten geeignet und wiegt das Futter bereits im Rotorschacht.
- Der Triotrac M ersetzt den derzeitig kleinsten Smarttrac.
Selbstfahrende Futtermischwagen arbeiten mit einer Entnahmefräse, die das Futter aus dem Stock fräst und per Elevator in den Mischbehälter nach hinten fördert. Trioliet geht andere Wege: Der vor Jahren eingeführte Triotrac fördert das Futter mit einem breiten, schnell laufenden Band in den Mischbehälter.
Für den neuen Triotrac M fiel diese Bauart aus, weil der Mischer damit deutlich zu lang bauen würde. Am bisherigen kleinen Modell Smarttrac wollte man sich ebenfalls nicht orientieren, denn diese Bauart hat neben der schlechteren Sicht bei der Futterentnahme vor allem den Nachteil, die Entnahmemenge im Heck schwer einschätzen zu können. Der Smarttrac wird zukünftig nicht mehr angeboten.
Rotor schiebt das Futter
Beim Triotrac M setzt Trioliet auf eine neue Befüllmethode. Herzstück ist ein im Durchmesser 2,30 m großer Rotor mit vier gebogenen Flügeln. Wie beim größeren Triotrac wird das Futter per Schneidschild aus dem Silostock geschnitten. Entweder fällt das Futter direkt auf den Rotor, oder es wird vom U-förmigen Schneidschild in den sich drehenden Rotor gezogen.
In Fahrtrichtung dreht sich der Rotor rechts herum und schiebt das Futter von unten schräg nach oben in den Mischbehälter. Dafür streifen die vier Flügel sich an speziellen Abstreifer ab, so wird das Futter nicht wieder mit nach unten transportiert.
Das funktioniert bei Raufutter tadellos. Bei mehligen Produkten oder Mineralstoffen dreht das eine oder andere Kilogramm Futter auf dem Rotor eine Extrarunde, weil es von den Abstreifern nicht komplett erfasst wird. Da das Mehl bereits auf dem Rotor verwogen und von der nächsten faserigen Komponente mit in den Mischer gefördert wird, gibt es kaum einen Nachteil. Der Rotor wird hydraulisch per Planetengetriebe mit bis zu 30 U/min angetrieben. Im Alltag fördert man Gras mit etwa 15 U/min und 15 kW Antriebsleistung.
Bei unserem Einsatz haben wir Sojamehl, Heu, Grassilage, Zuckerrübenschnitzel und Maissilage mit dem Entnahmesystem geladen. Selbst wenn der Mischwagen im Heck voller wird, fördert der Rotor die Maissilage restlos in den Mischbehälter. Unter unseren Gegebenheiten (2 m hoher Silostock) konnten wir pro Minute ohne Weiteres 1,5 t Maissilage entnehmen. Da das Umsetzen des Fahrzeugs Zeit kostet, sind bei höheren Silos vermutlich entsprechend höhere Tonnagen möglich.
Die Silage wird passend zur Drehrichtung der Mischschnecke in den Futterstrom eingeführt — der Rotor dreht rechts-, die Mischschnecke linksherum. Dadurch entsteht kein wirklicher Stau. Ein halbrunder Schieber schließt den Mischbehälter gegenüber dem Rotor ab. Eine kleine Öffnung bleibt, damit Restfutter vom Rotortisch...
Gut zu wissen
- Der Triotrac M hat ein neues Eintragssystem mit Rotor.
- Das System ist für alle Futterkomponenten geeignet und wiegt das Futter bereits im Rotorschacht.
- Der Triotrac M ersetzt den derzeitig kleinsten Smarttrac.
Selbstfahrende Futtermischwagen arbeiten mit einer Entnahmefräse, die das Futter aus dem Stock fräst und per Elevator in den Mischbehälter nach hinten fördert. Trioliet geht andere Wege: Der vor Jahren eingeführte Triotrac fördert das Futter mit einem breiten, schnell laufenden Band in den Mischbehälter.
Für den neuen Triotrac M fiel diese Bauart aus, weil der Mischer damit deutlich zu lang bauen würde. Am bisherigen kleinen Modell Smarttrac wollte man sich ebenfalls nicht orientieren, denn diese Bauart hat neben der schlechteren Sicht bei der Futterentnahme vor allem den Nachteil, die Entnahmemenge im Heck schwer einschätzen zu können. Der Smarttrac wird zukünftig nicht mehr angeboten.
Rotor schiebt das Futter
Beim Triotrac M setzt Trioliet auf eine neue Befüllmethode. Herzstück ist ein im Durchmesser 2,30 m großer Rotor mit vier gebogenen Flügeln. Wie beim größeren Triotrac wird das Futter per Schneidschild aus dem Silostock geschnitten. Entweder fällt das Futter direkt auf den Rotor, oder es wird vom U-förmigen Schneidschild in den sich drehenden Rotor gezogen.
In Fahrtrichtung dreht sich der Rotor rechts herum und schiebt das Futter von unten schräg nach oben in den Mischbehälter. Dafür streifen die vier Flügel sich an speziellen Abstreifer ab, so wird das Futter nicht wieder mit nach unten transportiert.
Das funktioniert bei Raufutter tadellos. Bei mehligen Produkten oder Mineralstoffen dreht das eine oder andere Kilogramm Futter auf dem Rotor eine Extrarunde, weil es von den Abstreifern nicht komplett erfasst wird. Da das Mehl bereits auf dem Rotor verwogen und von der nächsten faserigen Komponente mit in den Mischer gefördert wird, gibt es kaum einen Nachteil. Der Rotor wird hydraulisch per Planetengetriebe mit bis zu 30 U/min angetrieben. Im Alltag fördert man Gras mit etwa 15 U/min und 15 kW Antriebsleistung.
Bei unserem Einsatz haben wir Sojamehl, Heu, Grassilage, Zuckerrübenschnitzel und Maissilage mit dem Entnahmesystem geladen. Selbst wenn der Mischwagen im Heck voller wird, fördert der Rotor die Maissilage restlos in den Mischbehälter. Unter unseren Gegebenheiten (2 m hoher Silostock) konnten wir pro Minute ohne Weiteres 1,5 t Maissilage entnehmen. Da das Umsetzen des Fahrzeugs Zeit kostet, sind bei höheren Silos vermutlich entsprechend höhere Tonnagen möglich.
Die Silage wird passend zur Drehrichtung der Mischschnecke in den Futterstrom eingeführt — der Rotor dreht rechts-, die Mischschnecke linksherum. Dadurch entsteht kein wirklicher Stau. Ein halbrunder Schieber schließt den Mischbehälter gegenüber dem Rotor ab. Eine kleine Öffnung bleibt, damit Restfutter vom Rotortisch in den Behälter gefördert werden kann. Die Form der Rotorzinken begünstigt das rasche Abstreifen des Futters.
Weniger Staub, weniger Kraft
Trioliet betont, dass das neue Fördersystem deutlich weniger Kraft benötigt als vergleichbare Entnahmefräsen, die mit Elevatoren arbeiten. Überrascht hat uns das fast staubfreie Laden von Heu und Mehl bei niedriger Rotordrehzahl. Weil der Rotor das Futter von unten in den Mischbehälter fördert, kann das Volumen voll ausgenutzt werden, ohne eine Elevatorverstopfung befürchten zu müssen.
Apropos Stopfen: Im Vergleich zum Elevator lockert der Rotor das Futter weniger auf. Gerade beim Laden von Heu und Gras war zu beobachten, wie größere Mengen Futter in einem Zug in den Mischbehälter gefördert wurden. Hier muss die angepasste Mischschnecke Mehrarbeit leisten.
Sollte der Förderrotor verstopfen, kann die Drehrichtung geändert werden. Über die Drehzahlanpassung ist die Förderleistung stufenlos einstellbar. Spannend wird sein, ob der Rotor mit Fremdkörpern wie Strohbändern zurechtkommt. Die Finger sind einzeln austauschbar.
Schön ist auch die genaue Waage, die wir mit einem 20-kg-Sack vorne im Rotorschacht überprüft haben. So kann der Selbstfahrer seine Stärke voll ausspielen: Eine kilogenaue Rezepteinhaltung für eine optimale Fütterung.
Liftkabine
Als Fahrer thront man bei der Entnahme über dem Geschehen und hat den sich drehenden Rotor nur bei angehobenem Schneidschild rechts unten im Blick. Auch die Schürfleiste, die unter den Silostock geschoben wird, ist bei angehobener Kabine nur schwierig zu erkennen. Aufgrund der kompakten Abmessungen muss die Kabine bei der Entnahme aber möglichst hochgefahren sein, sonst kollidiert theoretisch das Entnahmemesser im eingezogenen Zustand mit der abgesenkten Kabine — dass dies nicht passiert, verhindern Sensoren. Die Sicht auf das Schneidmesser ist tadellos, ebenso mit angehobener Kabine die Sicht nach hinten in den Mischbehälter.
Hervorragend schneidet im wörtlichen Sinne das Entnahmesystem in puncto Anschnittfläche ab. Das Messer hinterlässt eine saubere, feste Anschnittfläche — und selbst bei Maissilage gibt es nur minimale Restmengen Futter. Trioliet hat dem Messer eine Automatik verpasst, so dass die Anschnittfläche auch bei hohen Mieten nicht halbrund, sondern gerade geschnitten wird — prima.
Vierzylinder von JCB
Alle Antriebe arbeiten (selbstfahrertypisch) hydrostatisch. Dafür sind vier große Pumpen in Reihe an Motorausgangswelle geflanscht. Dieser stammt von JCB, hat vier Zylinder und ist quer hinten auf die Maschine aufgebaut. Er leistet 129 kW/175 PS. Ab der Serienproduktion 2021 wird der Motor die Abgasstufe IV einhalten. Während der Arbeit hat uns sein ruhiges Laufverhalten überzeugt. Und auch in Verbindung mit der automotiven Steuerung, welche die Motordrehzahl selbst regelt, ist die Kombination eine feine Sache. So beschleunigt der 12 t schwere Wagen hydrostatisch auf bis zu 35 km/h.
Wir empfehlen die Vierradlenkung, die dem Selbstfahrer eine enorme Wendigkeit bringt. Allein mit der Hinterradlenkung stellt sich das typische Busfahrergefühl ein, was gerade bei engen Stalleinfahrten hinderlich sein kann. Der Wendekreis beträgt 10,80 m mit und 13,90 m ohne Vierradlenkung.
Der Mischbehälter ist in dieser Form bereits bekannt. Die Gegenschneiden werden manuell (optional hydraulisch) eingestellt. Die Schneckendrehzahl lässt sich hydraulisch einstellen. Die Restmengen im Mischbehälter sind minimal. Der Futteraustrag erfolgt wahlweise per Austragsband oder mit zwei seitlichen Austragsluken.
Weitere Details
- Bei mehligen Komponenten verbleiben Restmengen auf dem Entnahmeschild.
- Die Frequenz des Messers ist variabel.
- Die Sicht nach rechts ist bestens, wenn Schneidarm und Kabine abgesenkt sind.
- Die Frontscheibe und die seitlichen, klappbaren Spiegel sind beheizbar.
- Ohne Querförderband ist der Triotrac M fast 75 cm kürzer (7,29 statt 8,03 m), aber 25 cm breiter (2,80 statt 2,55 m).
- Die Einstellmöglichkeiten im Terminal, sowie die Belegung des Joysticks sind vielfältig und nicht direkt selbsterklärend.
- Mit Hydraulikzylindern an der Hinterachse kann Trioliet zukünftig die Durchfahrtshöhe auf bis zu 2,70 m reduzieren.
- Der Rotor ist mit Edelstahl ausgekleidet.
- Die Waage besitzt vier Wiegestäbe. Neben einer Bluetooth-Schnittstelle zum Smartphone können Rezepte via Browser auf den Wagen übertragen werden.
Fazit
Der Triotrac M stammt zweifellos aus der Feder der Trioliet-Ingenieure. Das neue Entnahme- und Fördersystem mit Schneidschild und Rotor hat einen ersten guten Eindruck hinterlassen. Das Futter wird bereits auf dem Rotortisch gewogen, und auch mehlige Komponenten fördert der Rotor. Reste werden von faserigen Komponenten in den Mischbehälter geschoben.
Der konstruktive Aufwand mit liftbarer Kabine und absenkbarem Fahrwerk ist etwas höher, der Verschleiß des Rotors womöglich aber geringer. In der Basisversion soll der Triotrac M etwa 179 000 Euro ohne Mehrwertsteuer kosten.