Anhängespritze Fendt Rogator 355: Allein der Name...
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Gut zu wissen
- Kritik gibt es an Details wie der Restentleerung oder dem Rostschutz einiger Komponenten.
- Schlagerkennung und -verwaltung sind beispielhaft gut.
Die Fendt-Spritzen stammen ursprünglich von AgChem im niederländischen Grubbenvorst und wurden zunächst unter der Marke Challenger verkauft. Heute werden die Spritzen im Fendt-Werk Hohenmölsen in Sachsen-Anhalt gebaut, wo auch der Katana-Häcksler gefertigt wird. Neben den Selbstfahrern Rogator 600 gibt es von der Anhängespritze Rogator 300 drei Modelle mit 4 400, 5 500 und 6 600 l großem Behälter.
Fendt Rogator: Solide Anhängung, viele Kabel
Noch weniger zeitgemäß sind die Kabelverbindungen: Fünf Kabel (teils mit Deutsch-Steckern) muss man kuppeln: ISO-Bus, je eins für zwei Kameras, Beleuchtung und Joystick. Ein Thema, das Fendt angehen will.
Öl statt Zapfwelle
Das Bedienzentrum der Rogator auf der linken Seite hat keine Abdeckung, aber ein übersichtliches Bedienfeld für die bequeme Steuerung der elektrischen Ventile auf Saug- und Druckseite. So gibt es auch einen programmierbaren Befüllstopp, der allerdings nur die Pumpe stoppt und nicht den Hahn schließt. Das funktioniert z. B. bei hoch lagernden Behältern nicht.
Die Befüll-Leistung der Kreiselpumpe ist super. Wir haben 785 l/min mit dem originalen 3-Zoll-Saugschlauch gemessen. Was aber gar nicht geht, ist der Zugang zum Saugfilter: Er sitzt — wie auch der Hahn zur Restentleerung — unter der Maschine hinter einer Klappe. Und um zum Einwintern den Bypass für die Hydrantenbefüllung demontieren und entwässern zu können, müssen Sie tatsächlich den linken Kotflügel der Spritze demontieren.
Dieser Bypass lässt sich auch nicht aktiv spülen, kann sich aber in der Steigleitung mit Brühe füllen, da ein Rückschlagventil den Abfluss verhindert. Das kann für sehr böse Überraschungen sorgen.
Anhängespritze: Große saugstarke Schleuse
Apropos Ablagen: Links gibt es eine Tür mit Ablagen, die aber leider weder staub- noch wasserdicht sind. Außerdem ist in der Tür der Handwaschbehälter integriert, der gefüllt die Scharniere und den Gasdruckdämpfer überfordert.
Nicht so schnell überfordert ist die Einspülschleuse: Die gemessene Saugleistung von 163 l/min ist super, auch das Einsaugen von Bittersalz beeindruckt. Auf ein Sieb verzichtet Fendt wegen der einfacheren Reinigung. Ein Einsatz verhindert das Einsaugen zum Beispiel von Kanisterdeckeln, während Kanistersiegel aber schon mal im System landen.
Viel Volumen, knappe Nutzlast
Da die Spritze ein Leergewicht von stolzen 6 600 kg hat, wog das zusätzlich mit immerhin 960 l Frischwasser komplett gefüllte Gerät gewaltige 13 310 kg. Schon damit war das zulässige Gesamtgewicht von 12 485 kg überschritten. Künftig werden laut Fendt mit der EU-Typenhomologation 14 t zulässiges Gesamtgewicht möglich sein.
Den Füllstand im Frischwasser- und Haupttank ermitteln Drucksensoren im Behälterboden sehr exakt. Wenn Sie jedoch z. B. Flüssigdünger oder Mischungen mit Flüssigdünger spritzen, müssen Sie die Dichte errechnen und im Terminal einstellen. Außerdem dürfen Sie nicht vergessen, diese Einstellung wieder zurückzusetzen.
Mehr gestört haben uns Luftpolster in der Zuleitung vom Frischwassertank zur Pumpe. Das führt zu einer zögerlichen Ansaugung der Kreiselpumpe für die Innenreinigung. Das automatische Spülprogramm ist deshalb nicht immer effektiv. Fendt arbeitet bereits an einer Lösung, die auch nachgerüstet werden kann.
36 m breites Alugestänge
Gefallen hat uns die vertikale sowie horizontale Führung und Dämpfung des Gestänges. Zusammen mit den vier Ultraschallsensoren sowie der hydraulischen Anwinkelung der Ausleger bietet das System hier alle Möglichkeiten. Typisch für ehemalige Challenger-Spritzen ist auch das mittige Parallelogramm mit einem zentralen Tragholm. Damit haben wir einen maximalen Verstellbereich der Düsen von 0,48 bis 2,38 m gemessen. Das ist im Vergleich zum Wettbewerb nicht zu üppig. Gleiches gilt für den Hangausgleich von maximal +/– 7°. Mit der hydraulischen Anwinkelung ist das allerdings kein begrenzender Faktor.
Mit der Vierfach-Düsenwechselschaltung und OptiNozzle verfügte die Rogator im Test über die Vollausstattung. Damit ist sowohl ein echter Druckumlauf als auch das Tractor Implement Management (TIM) möglich. So steuert die Spritze die optimale Düsenkombination und die Vorfahrtgeschwindigkeit für den jeweiligen Einsatz. Bei einem Fendt 724 Vario mit dem „alten“ Bediensystem funktionierte das super. Für Fendt One wird TIM ab November dieses Jahres (auch nachrüstbar) zur Verfügung stehen.
Diskutiert haben wir mit Fendt unsere Forderung, eine Düse bei der Düsenwechselschaltung priorisieren zu können. Wir sehen darin auch die Möglichkeit, das teilweise wirre Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Düsen mit ähnlichen Kalibern zu verhindern, wenn man genau im Grenzbereich unterwegs ist.
Einzelradaufhängung
Allerdings sehen wir die sehr aufwändige — von den Vorderachsen der großen Fendt-Traktoren bekannte — Einzelradaufhängung nur gerechtfertigt, wenn sie auch einen automatischen Hangausgleich bietet. Daran arbeitet man bei Fendt scheinbar. Genauso muss künftig sichergestellt sein, dass die Reifen trotz einer deutlichen Begrenzung des Lenkwinkels nicht wie bei uns die Halter der Kotflügel zerstören.
Die Kotflügel selber sollen laut Fendt zur nächsten Saison ebenfalls so geändert werden, dass sie nicht mehr seitlich überstehen und z. B. Pflanzenschäden im Raps verursachen. Bereits jetzt soll das Problem mit der starken Korrosion an Teilen der Druckluftanlage behoben sein. Genauso verbesserungswürdig sehen wir aber den Korrosionsschutz bei Blechen in den Ablagen oder bei Kantenschonern, die an verschiedenen Stellen angebracht sind.
Die Rogator ist ISO-Bus-fähig, wir haben sie meistens mit den Fendt-Traktorterminals sowie einem zusätzlichen Joystick bedient. Leider kann man beim Vorgewendemanagement der Spritze die Achsschenkellenkung im Spritzmodus nur deaktivieren. In Sachen Schlagverwaltung können wir ein glattes „sehr gut“ vergeben.
In Grundausstattung mit 24-m-Gestänge kostet die Rogator 355 gut 115 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Hinzu kommt beim Testkandidaten die Zusatzausstattung: Angefangen bei der Lenkachse mit Einzelradfederung (9 500 Euro) und Bereifung (2 900 Euro) bis hin zum 36-m-Gestänge (14 500 Euro) mit Höhenführung (9 200 Euro) und Düsenwechselschaltung (14 050 Euro).
Fehlen noch die Kreiselpumpe in Edelstahl (2 150 Euro) mit 3 Zoll-Saugfilter, Selbstansaugung und Befüllstopp (1 130 Euro) sowie der Multifunktionsgriff (800 Euro) samt Düsensteuerung OptiNozzle (3 950 Euro) und SpeedControl (1 400 Euro). Zusammen mit den Kameras (1 040 Euro), dem LED-Licht (800 Euro) usw. kommt man dann auf sage und schreibe mehr als 171 000 Euro.
TIM, OptiNozzle & VRC
Tractor Implement Management (TIM): Zusammen mit einem freigeschalteten Traktor regelt die Spritze über SpeedControl die optimale Geschwindigkeit für eine bestimmte Düsenkombination.
OptiNozzle: So heißt die Software, die bei der Ausstattung mit einer Düsenwechselschaltung automatisch die optimale Düsenkombination wählt. So kann z. B. bei Bedarf auch die „90 % Abdriftminderung“ aktiviert werden.
Einzelspur-Modus: Einmaliges Aufzeichnen z. B. der kompletten Pflegespuren mit freier Kontur.
VariableRateControl (VRC): Die ISO-Bus-Funktion TC-GEO (TaskController geo-based) bietet die Möglichkeit, mit Applikationskarten zu arbeiten.
Praktikerurteile Fendt Rogator 300
Schleuse und Fahrwerk top
Seit dem Frühjahr setzt die Benne Agrar KG aus Frittlingen bei Rottweil in einer Betriebsgemeinschaft mit rund 300 ha eine Rogator 344 ein. „Die Spritze stand in Vollausstattung samt Einzelradaufhängung und Achsschenkellenkung beim Händler“, begründet der Betriebsleiter die umfangreiche Ausstattung. Nach nur einer Saison ist er aber überzeugt von der Schlagverwaltung und der Düsenwechselschaltung.
„Am meisten beeindruckt uns aber die leistungsfähige Einspülschleuse“, so Benne. Was den Praktiker ärgert, sind die Kabel mit den „billigen“ Steckverbindern und die überstehenden Kotflügel. Außerdem funktionieren beim Fendt One die analogen Kameras und weitere Details noch nicht.
Schleuse und Fahrwerk top
Seit dem Frühjahr setzt die Benne Agrar KG aus Frittlingen bei Rottweil in einer Betriebsgemeinschaft mit rund 300 ha eine Rogator 344 ein. „Die Spritze stand in Vollausstattung samt Einzelradaufhängung und Achsschenkellenkung beim Händler“, begründet der Betriebsleiter die umfangreiche Ausstattung. Nach nur einer Saison ist er aber überzeugt von der Schlagverwaltung und der Düsenwechselschaltung.
„Am meisten beeindruckt uns aber die leistungsfähige Einspülschleuse“, so Benne. Was den Praktiker ärgert, sind die Kabel mit den „billigen“ Steckverbindern und die überstehenden Kotflügel. Außerdem funktionieren beim Fendt One die analogen Kameras und weitere Details noch nicht.
Fazit
Kritik gibt es aber an den vielen Kabeln, dem Korrosionsschutz sowie der Reinigung. Auch die zu breiten Kotflügel sind nicht Fendt-like. Ganz anders der Preis: Über 170 000 Euro in der Testausstattung sind in jedem Fall schon oberste Liga.