S eit 2019 bietet der dänische Hersteller GST Rollhacken mit Arbeitsbreiten von 1,50 bis 15 m an. Die erste Maschine wurde schon 2013 gebaut — für den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Neuerdings hat GST auch Fronttanks aus eigener Produktion im Programm. Damit soll die Rollhacke noch universeller einsetzbar sein und die Schlagkraft z. B. bei der Düngung, Grünlandnach- oder Zwischenfruchtaussaat erhöhen.
Aufbau der Rollhacke Biostar 12 von GST
Die 2.850 kg schwere Rollhacke Bio-Star 12 verfügt über Unterlenkeranbaupunkte der Kat. III, genau wie der Fronttank. Sowohl für den Ober- als auch für die Unterlenker gibt es drei Anbauhöhen, um die Aggressivität bzw. den Auflagedruck zu verändern. Die weitere Einstellung erfolgt über die Verstellung des Oberlenkers.
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S eit 2019 bietet der dänische Hersteller GST Rollhacken mit Arbeitsbreiten von 1,50 bis 15 m an. Die erste Maschine wurde schon 2013 gebaut — für den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Neuerdings hat GST auch Fronttanks aus eigener Produktion im Programm. Damit soll die Rollhacke noch universeller einsetzbar sein und die Schlagkraft z. B. bei der Düngung, Grünlandnach- oder Zwischenfruchtaussaat erhöhen.
Aufbau der Rollhacke Biostar 12 von GST
Die 2.850 kg schwere Rollhacke Bio-Star 12 verfügt über Unterlenkeranbaupunkte der Kat. III, genau wie der Fronttank. Sowohl für den Ober- als auch für die Unterlenker gibt es drei Anbauhöhen, um die Aggressivität bzw. den Auflagedruck zu verändern. Die weitere Einstellung erfolgt über die Verstellung des Oberlenkers.
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An dem massiven Rahmen sind 136 Sterne mit 8,5 cm Strichabstand montiert. Die Rahmenhöhe ist mit 60 cm angegeben. Jedes der genieteten Hackräder mit 52 cm Durchmesser verfügt über 15 Löffel. Auf die gehärteten Hackräder gibt GST eine lebenslange Garantie. Die Sternräder sind einzeln federbelastet und lassen sich mit bis zu 40 kg Druck beaufschlagen. Alle wartungsfreien Lager sitzen auf Edelstahlachsen und sind laut Hersteller doppelt abgedichtet. Schmierpunkte finden sich lediglich an den Bauteilen der Klappung.
Die Kolbenstangen der Hydraulikzylinder sind gehärtet und ebenfalls doppelt abgedichtet. Laut GST macht das einen Steinschlagschutz überflüssig (auf Wunsch aber lieferbar). Zum Klappen benötigt man zwei dw-Steuergeräte, für die Transportsicherung sind zwei Bolzen zu stecken. Tasträder gibt es optional (4.000 Euro). Der Hersteller rät aber davon ab, da die Maschine sich auch in kupiertem Gelände sehr gut selbst trägt. Weitere Optionen sind Radhalter (22 Euro/Stück), die einzelne Sternräder für den Einsatz in Reihenkulturen hochhalten und Abstreifer (42 Euro/Stück) für steinige Flächen oder Erntereste wie Maisstroh.
Der Fronttank der Rollhacke Biostar 12
Möchte man den 2.700 l großen Fronttank (32.000 Euro) nutzen, muss man die optionalen Verteilerköpfe mitbestellen. Von den Verteilerköpfen führen durchsichtige Schläuche zu den Edelstahl-Pralltellern, die mit 50 cm Abstand angebracht sind. In den Schläuchen lässt sich der Saatfluss von der Kabine aus überwachen. Theoretisch könnte der Hersteller auch eine elektronische Saatgutüberwachung liefern, vermutlich würde das aber den Kostenrahmen sprengen.
Die Schlauchverlegung ist sauber und vorbildlich. Die Schläuche können werkzeuglos von den Pralltellern abgezogen werden, um Verstopfungen zu entfernen.
Der Fronttank lässt sich für 2.000 Euro auf 4.000 l Volumen aufstocken und kann für unterschiedliche Saatgüter im Verhältnis von 50:50 aufgeteilt werden. Die Dosierer mischen die zwei Komponenten dann im Luftstrom zusammen. Das macht teurere Saatgutmischungen überflüssig.
Um Ausbringmengen von 5 bis 300 kg/ha bei bis zu 20 km/h zu ermöglichen, setzt GST standardmäßig auf vier Dosierer und zwei Gebläse mit 6.000 bis 8.000 l Luftmenge pro Minute. Die Säwellen sind schnell demontierbar und können in Modulbauweise mit Särädern oder Blindkappen — passend zur Ausbringmenge — bestückt werden. Für die Einzelteile gibt es eine praktische Staukiste.
Die Säwelle lässt sich ganz einfach modular an Saatgut und Ausbringmenge anpassen.
(Bildquelle: Rüther)
Alle Schläuche sind sauber verlegt und zur besseren Überwachung durchsichtig.
(Bildquelle: Rüther)
Vier Dosierer beschicken die zwei Förderstrecken mit Saatgut oder Dünger. Zwei Gebläse sorgen für ausreichend Luft.
(Bildquelle: Rüther)
Abdrehen des Fronttanks
Zum Befüllen des Tanks über die 1,02 mal 2,30 m große Öffnung gibt es einen stabilen Tritt, der im eingeklappten Zustand als Anfahrschutz für die Dosiereinrichtung dient. Das Hochklappen des Trittes unterstützen zwei Gasdruckdämpfer. Der Deckel des Unterdrucktanks ist mit vier stabilen Verschlüssen sauber abgedichtet.
Bedient wird der Fronttank per Isobus. Nach Eingabe der gewünschten Saatmenge und Fahrgeschwindigkeit dreht man die Dosierer per externem Druckschalter komfortabel ab. Danach gibt man das Abdrehgewicht im Terminal ein, und die Software ermittelt die Menge pro Impuls. Mit diesen Werten stellt sich die Maschine dann selbst ein. Hat man einen Dosierer abgedreht, lassen sich die ermittelten Werte ganz einfach auf die anderen drei Dosierer kopieren. Die komplette Elektronik stammt von Müller.
Schlepperanpassungen für den Fronttank
Für die beiden Gebläse ist je ein dw-Steuergerät sowie ein Rücklauf nötig. Sollte der Schlepper nicht über genügend Steuergeräte in der Front verfügen, führt GST die Leitungen optional neben den Saatgutleitungen nach hinten. Bei Auslieferung der Maschine liefert der Hersteller die Halterungen für die zwei Saatgutleitungen mit 115 mm Durchmesser mit. Zum erstmaligen Anpassen an den Schlepper kommt ein Monteur aus dem Werk dazu. Aktuell gibt es für die Leitungen keine Schnellkuppler. Diese sind aber in Planung, um den schnellen An- und Abbau von Fronttank und Hacke zu ermöglichen.
Der 800 kg schwere Fronttank ist komplett aus Stahl und lackiert. Serienmäßig gibt es nicht nur sechs LED-Arbeitsscheinwerfer, sondern auch zertifizierte Kameras und Abblend- bzw. Fernlicht sowie Blinker für die Straßenfahrt — vorbildlich! Möchte man keinen Fronttank nutzen, kann optional auch ein APV-Streuer montiert werden.
Neben Fern- und Abblendlicht zählen zwei Kameras zum Serienumfang am Fronttank.
(Bildquelle: Rüther)
Passende Halter für die Saatgutleitungen liefert GST mit.
(Bildquelle: Rüther)
Rollhacke Biostar 12 mit Fronttank von GST im Einsatz
Wir konnten das Gespann auf einem Milchvieh- und Ackerbaubetrieb einsetzen — trotz 25 mm Regen kurz vor Arbeitsbeginn. Am ersten Tag haben wir fünfjähriges Ackergras bearbeitet. Durch die anhaltenden Regenfälle in diesem Jahr war die Oberfläche des Ackers mit 60 Bodenpunkten sehr hart. Trotzdem gelang es, den Boden mit der Rollhacke oberflächlich gut aufzulockern. Die Einstellung der Maschine war einfach und Arbeitsgeschwindigkeiten von 20 km/h waren möglich.
Am zweiten Tag erfolgte ein Stoppelsturz mit gleichzeitiger Aussaat von Zwischenfrüchten in die Gerstenstoppel. Hier stellte sich die Abdrehprobe als echte Geduldsprobe heraus. Einerseits muss der Hersteller die Einstellmöglichkeiten in der Isobus-Maske noch vereinfachen, andererseits fehlte eine Tabelle, die auf die passenden Säräder verweist.
Hat man aber alles richtig eingestellt — und die Säwellen passend bestückt — geht die Abdrehprobe schnell und einfach von der Hand. Wir haben 28 kg einer Mischung aus Welschem Weidelgras, Rotklee, Inkarnatklee und Bastardweidelgras ausgebracht. Auch hier waren wir mit 20 km/h unterwegs. Das sorgt für Flächenleistungen von bis zu 25 ha/h. Die Einstellungen vom Vortag haben wir kaum verändert, lediglich den Oberlenker etwas verlängert, um die Aggressivität zu erhöhen.
Zwischenfruchtsamen, Unkrautsamen und Ausfallgetreide wurden gut mit Erde bedeckt und die Verkrustung des Bodens gebrochen. Allerdings wurden weder aufgelaufene Unkräuter oder Stoppel herausgerissen, noch konnten die Fahrgassen eingeebnet werden. Positiv aufgefallen sind die stabile Konstruktion und hochwertige Grundausstattung.
Fazit
Der GST Biostar ist universell und flexibel einsetzbar. In Kombination mit dem durchdachten Fronttank können schlagkräftig Dünger oder Saatgüter ausgebracht werden. Die Maschine ist stabil konstruiert und einfach einzustellen. In Kombination kosten die beiden Geräte mit der beschriebenen Ausstattung 79.000 Euro ohne Mehrwertsteuer.