Presswickel-Kombination McHale Fusion 4 Plus: Zeit für Details
Die neue Fusion 4 bietet neben der überarbeiteten Elektronik viel Neues im Detail, wie Mervyn Bailey von profi international im Fahrbericht herausgefunden hat.
Die neue Fusion 4 von McHale ist ein gutes Beispiel, dass ein genaues Hinsehen lohnt — auch wenn sich auf den ersten Blick wenig verändert hat. Eine komplett neue Elektronik, eine neue Pickup und viele Detailänderungen, die den Komfort erhöhen sollen — für McHale auch ohne große optische Änderungen Grund genug, die Fusion in die nächste Generation zu heben.
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Die neue Fusion 4 von McHale ist ein gutes Beispiel, dass ein genaues Hinsehen lohnt — auch wenn sich auf den ersten Blick wenig verändert hat. Eine komplett neue Elektronik, eine neue Pickup und viele Detailänderungen, die den Komfort erhöhen sollen — für McHale auch ohne große optische Änderungen Grund genug, die Fusion in die nächste Generation zu heben.
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Für die genauere Betrachtung der Maschine bietet es sich geradezu an, mit der neuen Profi-Flo-Pickup zu starten. Nach wie vor steht eine gesteuerte, fünfreihige Pickup in der Ausstattungsliste. Die Mehrheit der Fusion-Kombinationen, die derzeit im irischen Ballinrobe vom Band laufen, wird aber mit der ungesteuerten, sechsreihigen Variante ausgestattet.
Die neue Pickup entspricht in den Grundzügen der Vorgängerversion, ist aber in der Breite um zwei Zinken gewachsen: Von Zinken zu Zinken misst die Pickup jetzt statt 1,82 ordentliche 1,93 m. Außerdem wurde die zweite Rolle des Rollenniederhalters durch zehn feststehende Doppelzinken ersetzt, um die Sicht auf den Gutfluss zu verbessern. Außen sind die Zinken etwas kürzer, damit das Futter zügig zur Mitte befördert und der Rotor optimal beschickt wird. Zudem soll die Arbeit der beiden kurzen, seitlichen Zuführschnecken so erleichtert werden.
Apropos Schnecken: Auch diese wurden weiterentwickelt — sie sind jetzt kürzer und mit einem konischen Ende versehen, das in einer Linie mit den Außenkanten des Förderkanals abschließt. Die Aufhängung der schwenkbaren Tasträder wurde für einen „schwebenden Einsatz“ mit einer neuen Geometrie und neu gestalteten Federn zur Dämpfung versehen. Durch den noch geringeren Auflagedruck sollen die Räder so Bodenkonturen noch besser folgen können.
Gefederter Boden
Eine hin und wieder kritisierte Schwachstelle bei kurzem, üppigen Herbstgras war der Bereich zwischen der Pickup-Rückseite und dem Förderrotor. Bereits bei den späten Modellen der Fusion 3 setzte McHale daher eine bewegliche Platte ein, die sich bei leichtem Futter näher am Rotor positioniert. Bei schwerem Futter kann sich die Platte nach hinten bewegen, um den Durchgang zu vergrößern.
Die Gummianschläge der Klappe wurden gegen Metallfedern getauscht. Zudem wurde eine Strebe über dem Zuführkanal zum Rotor entfernt, so dass sich große Materialmengen hier nicht mehr stauen. An beiden Seiten wurden zusätzliche Metallaschen montiert, um einen Düsenbalken einsetzen zu können.
Wenn Sie Silierhilfsmittel nutzen, kann die Dosierung über ein freies Kabel am elektronischen Hauptsteuergerät in der Presse integriert werden. Dann stoppt die Elektronik die Dosierung automatisch, wenn der Ballen gebunden wird. Zusätzlich gibt es eine Halterung für einen Positionssensor an der Pickup, so dass die Pumpe bei angehobener Pickup automatisch abgestellt wird — einfach und praktisch.
Folie auf Folie
Wie schon bisher gibt es die Fusion 4 in drei Varianten: Standard, Pro und Plus. Letztere ist mit ihrem Folie-auf-Folie-Bindungssystem laut McHale die beliebteste, sie soll eine bessere Silagequalität und eine einfachere Handhabung bei der Folienentsorgung mit sich bringen.
Neu ist eine stärkere elektrische Bremse beim Netz- bzw. Folienbindungssystem. So wird bis zu 25 % mehr Streckung erreicht — das soll bei Netzbindung die Ballenform verbessern und beim Einsatz von Mantelfolie die Zuverlässigkeit der Folien bei hohen Ballendichten erhöhen. Durch die elektrische Bremse kann das Netz bzw. die Folie ohne Spannung beim Start des Bindevorgangs zugeführt werden, bevor die Spannung aufgebaut wird — das soll Abrisse vermeiden.
Eingepackt
Wenn vorne die Presse auf mehr Durchsatz getrimmt wird, muss auch der Ballenwickler mithalten können. Dieser dreht nicht nur schneller, sondern es wurden Bürsten an der Folientrenneinrichtung ergänzt, die das Ansammeln von Folienresten verhindern sollen. Für eine einfachere Wartung kann das System jetzt über einen Hebel in geöffneter Position arretiert werden.
Während die Isobus-Ausstattung bei der Fusion 3 Option war, ist bei der Fusion 4 Standard. Wie alle Isobus-Maschinen kann auch die Fusion entweder direkt an den Schlepper und ein Isobus-fähiges Terminal angeschlossen — oder über den separaten Isobus-Bildschirm (7- oder 12-Zoll) von McHale bedient werden, den die Iren von Topcon beziehen.
Beides hat bekanntermaßen Vor- und Nachteile: Beim Einsatz des eigenen Monitors kann McHale herstellergebundene Software einsetzen. So können z. B. unterschiedliche Warntöne für unterschiedliche Szenarien verwendet werden — etwa bei vollständig gefüllter Presskammer oder zum Ende des Bindevorgangs. Zudem kann das Layout der Bedienoberfläche individueller angepasst werden.
Gleichzeitig kann das Steuergerät der Presse bei dem von uns für den Fahrbericht eingesetzten Fendt 724 Vario diverse Zusatzinformationen liefern und auf dem Fendt-Display anzeigen.
Serienmäßig ist die Fusion 4 Isobus-fähig und kann direkt mit dem passenden Schlepper verbunden werden.
(Bildquelle: Bailey)
Wahlweise wird über das Isobus-Display von McHale oder vom Schlepper bedient.
(Bildquelle: Bailey)
So kann die Presse dafür bei angesprochener Rutschkupplung die Zapfwelle des Schleppers automatisch abschalten und sowohl Messer als auch den Boden des Förderrotors absenken. Der Fahrer muss anschließend nur die Zapfwelle erneut aktivieren, und die Verstopfung wird von der Presse verdaut.
Durch die beiden Displays können auf dem einen die Bedienoberfläche der Presswickelkombination und auf dem anderen die Bilder der beiden Kameras angezeigt werden, die auf der Maschine montiert waren. Dabei wechselt das Bild jetzt automatisch, je nachdem, wo in der Presse sich der Ballen gerade befindet.
Zudem ist die Elektronik inzwischen quasi lernfähig: Sie ermittelt anhand des Durchschnitts der letzten drei Ballen, wann der Fahrer für eine optimale Ballendichte mit einem Ton zum Anhalten aufgefordert werden soll — je nachdem, ob sie zügig auf der Bremse stehen oder eher entspannt unterwegs sind.
Weitere Details
Sowohl der Antrieb für den Rotor als auch die drei Kettentriebe für die Presskammer sind jetzt mit Federspannern statt manuellen Spannblöcken versehen.
Der Listenpreis für eine neue Fusion 4 Plus beim deutschen Importeur Tobias Häußer startet bei 127.900 Euro ohne Mehrwertsteuer. Für den Vertrieb der Maschine in Bayern und Baden-Württemberg ist Eder Landtechnik zuständig.
Das bleibt festzuhalten
Die neue McHale Fusion 4 steckt voller Detailänderungen, die dem Nutzer das Leben erleichtern sollen — nicht nur bei der Wartung, sondern auch durch das Isobus-System. Aber auch in puncto Ballendichte und Wickelgeschwindigkeit hat sich das Update gelohnt, und der überarbeitete Gutfluss hat bei unserem Einsatz einen sehr guten Eindruck hinterlassen.