Fendt 1162 Vario MT: Halbe Zylinderzahl, doppelter Fahrspaß
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Gut zu wissen
- Statt des Zwölfzylinders von AgcoPower sitzt unter der Haube ein Sechszylinder von MAN.
- Die Federung des Unterwagens sorgt für viel Fahrkomfort.
Raupentraktor von Fendt: „Nur“ noch 6 Zylinder
In den drei „kleineren“ Modellen ist der MAN D3876 mit 15,2 l Hubraum installiert, wo er zwischen 511 und 618 PS leistet. Nur im Topmodell 1167 Vario MT setzt Fendt auf den MAN D4276 mit 16,2 l Brennraum und 673 PS — noch mal rund 35 PS mehr als beim Vorgänger. Gleichzeitig wurden die Tanks auf jetzt 1 320 l für Diesel sowie 135 l für AdBlue vergrößert, und alle Motoren erfüllen die Abgasstufe V. Neben der Abgasrückführung sitzt die komplette Technik mit DPF, DOC- und SCR-Kat im Auspuff.
Stufenloses Vario-Getriebe…
Stichwort Lüfter: Bei den neuen Raupen ist der Kühler komplett vom Motorraum abgeschottet. So streicht die Kühlluft des hydraulischen Ventilators nicht an der Motorperipherie lang zur Kabine. Ein interessanter Ansatz, zumal auch der große VTG-Turbolader nur ein Hitzeschild hat.
Womit wir bei der Zapfwelle wären: Auch die 1100 Vario MT-Baureihe ist optional mit Zapfwelle zu bekommen. Dabei hat man die Wahl zwischen den drei Drehzahlen 1 000, 1 000E und 1 300 Touren, wobei das Topmodell 1167 Vario MT maximal 588 PS hinten über den Stummel abgeben kann.
…und „Smart Ride“-Federung
Das „+“ steht dabei für die Möglichkeit, die Raupe aktiv auszurichten. So guckt die Nase z. B. bei hoher Stützlast oder sich leerendem Fronttank nicht mehr in den Himmel, sondern das Fahrzeug kann nivelliert werden.
Die Raupenlaufwerke selbst haben sich vom Grundaufbau nicht geändert. Nur die Mittelrollen sind etwas größer geworden und mit Ringen aus Polyurethan statt Gummi versehen. Das soll für weniger Aufheizung der Bänder sorgen.
Stichwort Laufbänder: Sie sind nach wie vor in Breiten von 69,9 über 76,2 bis 91,4 cm verfügbar. Nur mit den schmalen Bändern ist es allerdings möglich, unter 3 m Außenbreite zu bleiben.
Bis zu 27 t „Kampfgewicht“
Bei unserem Fahrbericht war die 1162 MT Vario mit den 69,9 cm breiten Bändern auf 24 t ballastiert. Mit dem 7 m breiten Amazone Cenius 7003-2TX Super im Zugpendel ging es damit zur Grundbodenbearbeitung auf einen tonigen Lehm. Dieser war gerade soweit abgetrocknet, dass eine Bearbeitung möglich war. So konnten die 618 Dieselrösser direkt zeigen, was sie draufhaben: Mit rund 7,5 km/h zogen sie den Grubber bei nur 1 600 Touren mit weniger als 5 % Schlupf. Bei einer Arbeitstiefe von 25 cm betrug der Kraftstoffverbrauch gut 75 l/h oder besser 14,4 l/ha.
Natürlich haben wir auch tiefer gearbeitet. Schon der Verbrauch von 105 l/h zeigte die höhere Auslastung, die dann bei unter 6 km/h auch zu über 10 % Schlupf führte. Ein Grund dafür, dass der besuchte Betrieb beim Vorgängermodell die 91-cm-Bänder nutzt.
Kabine mit Vario-Center
Das Platzangebot ist in der (optional sogar gefederten!) Kabine im Vergleich zur Konkurrenz eher bescheiden. Das passt aber ganz wunderbar zu dem „Understatement“ der Raupe bei den Abmessungen: Sie hat zwar die gleiche Power wie z. B. ein Quadtrac oder 9RX, ist aber über 1 m kürzer und fast 0,50 m niedriger.
Alles weitere in Kürze
- Das Zugpendel bzw. das (optionale) Hubwerk sind schwenkbar, um die Bauteile bei Lenk- und Wendemanövern zu entlasten.
- Die Axialkolbenpumpe mit 220 l/min ist Serie. Optional ist ein zweiter, unabhängiger Ölkreislauf mit ebenfalls 220 l/min.
- Maximal gibt es acht Steuerventile im Heck, teilweise mit bis zu 170 l/min Durchflussmenge.
- Beim GPS-System hat man die Wahl zwischen Antennen von Novatel und Trimble. Optional sind alle Ausbaustufen vom RTK bis hin zur Vorgewende-Automatisierung „TI Headland“ lieferbar.
Fazit
Und maßgeschneiderte Sachen haben natürlich ihren Preis: So steht die 1162 MT Vario in gefahrener Ausstattung mit 594 350 Euro plus MwSt. in der Liste.