Einzelkornsägerät Kverneland Optima F: Rahmen der Möglichkeiten

Mit der Optima F schließt Kverneland jetzt eine Lücke im Programm: Erstmals ist das SX-Säherz nun auch an einem 6-m-Klapprahmen für das Hubwerk zu bekommen.

vor 3 Jahren

Optima F mit SX-Säreihe: Mit 45 cm Reihenweite und einer Saatstärke von 35 Rapskörnern pro m2 waren wir mit 10 km/h unterwegs. (Bildquelle: Schulz)

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Wer bisher ein 6 m breites, klappbares pneumatisches Einzelkornsägerät von Kverneland kaufen wollte, musste sich für den PH-Rahmen entscheiden. Dieser war allerdings nicht mit dem Highspeed-Säaggregat (SX) kompatibel. Durch die Einführung des neuen Optima F-Rahmens ändert sich dies.

Neben einem massiver konstruierten Hauptrahmen wurden im Zuge der Neuentwicklung weitere Punkte wie der Schlepperanbau, die Kombinationsmöglichkeiten und die Aggregatballastierung optimiert. Alternativ zur SX-Säreihe lässt sich auch das Unterdrucksäherz (HD-II) auf dem Rahmen montieren. Hiermit ist das Gerät für bis zu 10 km/h im Mais ausgelegt, mit der SX-Reihe für bis zu 18 km/h.

Technische Daten des Einzelkornsägeräts Kverneland Optima F. (Bildquelle: Schulz)

Einzelkornsägerät Kverneland Optima F: Jetzt auch Kat. III

Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde der Anbaubock überarbeitet. Ab Werk ist dieser nun wahlweise mit den Kategorien IIIN und III verfügbar. Zeitgleich wurde der Unterklemmrahmen angepasst, um hierüber bis zu 750 kg zusätzlich vom Schlepper auf die Sämaschine übertragen zu können — sinnvoll für eine hydraulische Schardruckverstellung.

Beide Gebläseversionen (für SX oder HD-II) können hydraulisch oder per Zapfwelle betrieben werden. Per Zapfwelle reichen 800 U/min aus, um mit 1 000er Zapfwelle und reduzierter Motordrehzahl zu fahren. Mit nun 500 mm Rahmenhöhe kann das Einzelkornsägerät auch mit den bereits bekannten, 380 mm großen Doppelscheibenscharen zur Düngerablage bestückt werden (Praxistest Optima TF Profi in profi 3/2020). Apropos Dünger: Zurzeit ist die Optima F nur mit einer Fronttankdosierung kombinierbar — Kverneland arbeitet aber auch an einer angebauten Hecktankmaschine.

Mögliche Reihenweiten

Je nach gewähltem Unter- oder Überdrucksystem sind verschiedene Reihenabstände möglich. Mit der Unterdruckreihe erreicht Kverneland 37,5 cm, beim Überdrucksystem sind 45 cm das Minimum. Soll mit 75 cm Reihenweite gearbeitet werden, lassen sich klassisch acht Reihen auf dem Rahmen platzieren. Asymmetrische Systeme mit neun oder elf Reihen sind nur mit 60 beziehungsweise 55 cm Reihenweite möglich.

Wie schon beim Vorgängermodell arbeitet Kverneland nun bei Reihenweiten zwischen 37,5 und 50 cm mit kurzen und langen Parallelogrammen. Die Einzelreihen sind dann mit 13,7 cm Versatz montiert, was ein Aufschaukeln und Verstopfen verhindern soll. Einen Einfluss auf die Aggregatballastierung sollen die unterschiedlich langen Parallelogramme nicht haben. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, sind die Federn beziehungsweise Hydraulikzylinder unterschiedlich angelenkt.

Neu ist die Kombination der hydraulischen Reihenballastierung mit einer zusätzlichen Zugfeder im Parallelogramm. Hierüber können die Aggregate um bis zu 40 kg entlastet werden — gut für leichte Böden. Maximal lassen sich die 130 kg schweren Einzelreihen auf 250 kg aufballastieren.

Beim Einklappen wird beim Zwölfreiher das jeweils dritte Aggregat von außen hydraulisch angehoben. Das verhindert eine Kollision der Aggregate mit den Saatkästen der Nachbarreihe beim Einklappen.

Apropos einklappen: Der Rahmen verfügt jetzt in der Konfiguration mit zwölf Reihen und 50 cm Reihenweite über eine hydraulische Verschiebung der beiden äußeren Säreihen. Dadurch wird die Transportbreite der eingeklappten Maschine in der oberen Etage auf 3 m reduziert.

Alternativ zum Fendt-Terminal sind auch andere ISO-Bus-Terminals nutzbar. (Bildquelle: Schulz)

Alles Weitere in Kürze

Optional können ausschließlich die langen Parallelogramme montiert werden.
Kverneland nutzt für alle Reihenweiten denselben Rahmen, so kommt es teilweise zu einem seitlichen Überstand.
Für das SX-Säherz gibt es jetzt auch ein Auswerferrad für Raps, wie bei der HD-II.
Beide Säreihen sind nun mit einem 60-l-Saattank bestückt — leider mit Innenstreben.
Für Zubehör gibt es jetzt ein Staufach.
Die optionalen Mikrogranulat-Einheiten sind nach einer Geräteprüfung auch für Pflanzenschutzmittel wie Schneckenkorn zugelassen.
Bedienen lässt sich das Gerät per ISO-Bus.
Die Maschine liegt preislich mit der Unterdrucksäreihe (ohne Düngerkomponenten) bei 48 000 Euro. Die SX-Säreihen kosten 8 700 Euro mehr (Listenpreise ohne MwSt.).

Sönke Schulz

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