Bei großen Arbeitsbreiten die volle Menge bis an die Grenze ausbringen — das gelingt nicht mit jeder Grenzstreueinrichtung eines Düngerstreuers zur mineralischen Düngung. Viele Betriebe arbeiten deshalb nach und düngen die Randbereiche mit Flüssigdünger auf, um kein Ertragspotenzial zu verschenken. Amazone stellt mit BorderTS eine Ausbaustufe von AutoTS vor, die bei großen Arbeitsbreiten die volle Menge bis an die Grenze bringt.
Amzone BorderTS: Mit Überlappung bis an die Grenze
BorderTS setzt auch am Feldrand auf ein überlappendes Streubild, genau wie in der Fläche. Dazu wird die Feldgrenze mit einem Abstand von etwa 1 bis 3 m zur Schleppermitte nach innen abgefahren. Die linke Streuscheibe streut einen Fächer ins Feld. Aus der ersten Fahrgasse kommt dann Richtung Grenze ein zweiter Fächer und füllt das Streubild auf.
Damit das funktioniert, ist an der linken Streuscheibe innen ein kleiner Streuschirm montiert. Er sorgt dafür, dass bei der grenznahen Fahrt die in Richtung Grenze beschleunigten Düngerkörner zum Boden abgelenkt werden. Anders als ein klassischer Grenzstreuschirm lenkt er die Körner mehrfach um. So wird Energie abgebaut und ein Verrollen über die Grenze verhindert. Der Streuschirm wird hydraulisch eingeschwenkt. Der Fahrer muss am Schirm einstellen, in welchem Abstand er zur Grenze fährt, zwischen 1 und 3 m sind möglich.
Die Skala ist klar mit den Meterangaben gekennzeichnet. Wichtig: Der eingestellte Wert muss im Terminal hinterlegt werden. In der Praxis beschränkt sich die Einstellung bzw. Kontrolle vermutlich auf die Zeit rund um den Saisonstart.
Den eingeschwenkten Streuschirm erkennt das Terminal über einen Sensor und gibt einen Hinweis an den Fahrer. Dieser Hinweis erfolgt bereits, wenn der Schirm nicht vollständig in seiner Parkposition ist — gut. Mit dem Schirm in Arbeitsstellung lässt sich nur noch mit der linken Streuscheibe Dünger ausbringen. Das System reduziert automatisch die Ausbringmenge und passt den Aufgabepunkt an. Bei der Scheibendrehzahl gibt es einen Vorschlag. Falls nötig kann der Fahrer manuell nachjustieren.
Ist die Fläche komplett umfahren, wird der Schirm in die Parkposition gebracht. Es folgt die erste Fahrgasse mit klassischer Grenzstreufunktion. Auch hier passt der Streuer Düngermenge und Aufgabepunkt an, die Scheibendrehzahl kann der Fahrer anhand des Randstreubilds nachstellen.
Laut Amazone kann BorderTS zur Grunddüngung, auf Grünland und in Reihenkulturen eingesetzt werden. Außerdem ist ein Einsatz zur ersten Gabe in Flächenkulturen mit Fahrgassen wie in unserem Fall möglich. Die Fahrspuren am Rand wachsen sich aus. Die Pflanzen erhalten die volle Düngermenge und können gut in die Saison starten.
Eine Kontrolle mit Matten an der Grenze zeigte bei unserem Einsatz die Wirksamkeit des Schirms. Gleichzeitig wurde im randnahen Bereich nach Außenfahrt und Fahrt in der Fahrgasse die Düngermenge der
Fläche erreicht — sehr gut. An seine Grenzen stößt das System in den Feldecken. Sie lassen sich systembedingt auch mit BorderTS nicht voll ausstreuen. Die Scheibe wirft 10 bis 15 m nach hinten, so dass man diesen Abstand zur Ecke beim Ansetzen einhalten muss, um nicht über die Grenze zu streuen.
Der Abstand von der Schleppermitte zur Grenze muss am Streuschirm eingestellt und im Terminal angegeben werden.
(Bildquelle: Berning)
Der Schirm lenkt den Dünger mehrfach um und schließlich auf den Boden.
(Bildquelle: Berning)
Weitere Details:
Beim Umfahren der Fläche können die Feldgrenzen aufgezeichnet werden.
Die Kontrolle der Streumenge über die Waage ist auch beim Grenzstreuen mit BorderTS aktiv.
BorderTS funktioniert mit hydraulischem und mechanischem Streuscheibenantrieb.
BorderTS ist als zusätzliche Grenzstreuoption in die ISO-Bus-Bedienung integriert.