Elektrischer Hebel Future von Kristen im Einsatzbericht
Mit dem elektrischen Hebel Future von Kristen Stalleinrichtungen lassen sich Fressgitter aus der Ferne öffnen und schließen. Wie die Technik aufgebaut ist, hat profi für Sie recherchiert.
Er hatte es sich gerade auf der Eckbank in der Küche gemütlich gemacht, da schoss es ihm durch den Kopf: „Mist, die Kühe sind noch in das Fressgitter gesperrt!“ — Wem dieser Gedanke nicht fremd ist, für den haben wir eine gute Nachricht: Kristen Stalleinrichtung aus Ottobeuren hat mit dem elektrischen Hebel Future eine Technik im Angebot, die Milchviehhaltern das Leben leichter macht.
Beim Future handelt es sich um einen über das Internet steuerbaren Motor, mit dem man das Gatter für das Jungvieh auch Kilometer weit weg vom Stall öffnen und schließen kann. Die Tiere sind so z. B. bis zum Eintreffen des Tierarztes fixiert.
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Er hatte es sich gerade auf der Eckbank in der Küche gemütlich gemacht, da schoss es ihm durch den Kopf: „Mist, die Kühe sind noch in das Fressgitter gesperrt!“ — Wem dieser Gedanke nicht fremd ist, für den haben wir eine gute Nachricht: Kristen Stalleinrichtung aus Ottobeuren hat mit dem elektrischen Hebel Future eine Technik im Angebot, die Milchviehhaltern das Leben leichter macht.
Beim Future handelt es sich um einen über das Internet steuerbaren Motor, mit dem man das Gatter für das Jungvieh auch Kilometer weit weg vom Stall öffnen und schließen kann. Die Tiere sind so z. B. bis zum Eintreffen des Tierarztes fixiert.
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Der Einbau eines Fressgitters im Milchvieh- oder Rinderstall ist ein heiß diskutiertes Thema: Zu teuer und zu wenig Freiheit beim Fressen, so etwa lauten die Argumente gegen einen Einbau. Befürworter finden hingegen gut, wenn sie für eine Besamung oder für eine Untersuchung ihre Tiere ohne Klimbim fixieren können. Ohnehin ist gemäß SVLFG das Fixieren von Tieren in Behandlung ab dem 1. April 2024 im Milchviehbetrieb Pflicht.
Die neue Technik betätigt den Rohrmechanismus am Fressgitter mit einem Klappenstellmotor.
(Bildquelle: Zäh)
Die nachrüstbare Insellösung beinhaltet eine Steuerung. Diese besitzt vier Druckknöpfe für vier Abschnitte sowie eine Netzwerkschnittstelle.
(Bildquelle: Zäh)
Steht man in der Gruppe und möchte ein Tier fixieren, spart der elektrische Hebel Future Zeit und lange Wege.
(Bildquelle: Zäh)
Bei einem Stromausfall kann man die Verriegelung auch von Hand entsperren.
(Bildquelle: Zäh)
Lob bekommt das Einsperren der Tiere auch wegen der besseren Ruhe beim Fressen von Grundfutter nach dem Gruppenmelken. Tatsächlich fressen untergeordnete Tiere mit einem schließbaren Gatter sichtbar ruhiger und mit weniger Angst vor dominanten, fresswütigen Alphatieren.
Einfaches, bewährtes Prinzip
Zum Fixieren der Tiere im Fressgitter gibt es bei allen Systemen eine Mechanik, die entweder im oberen oder im unteren Bereich des Fressgitters integriert ist. Das Prinzip ist bei allen Systemen am Markt nahezu gleich: Ein Handhebel ist mit einem langen, um 180° hin und her schwenkbaren Rohr verbunden. Auf dem Rohr befinden sich Sperrblöcke, welche — je nach Stellung — die Halsbügel einzeln fixieren oder frei beweglich halten.
Neu an der Technik von Kristen ist, dass der Handhebel um einen Klappenmotor mit 24 Volt ergänzt wird. Der Motor beginnt das Drehen, sobald über die Steuerbox ein Signal ankommt. Die Steuerbox verfügt als nachrüstbare Insellösung zum Öffnen und Schließen von bis zu vier Gattern mit maximal 240 Tieren über vier Druckknöpfe — für jeden Abschnitt einen Knopf zum Ver- und Entriegeln. Die Insellösung hat dabei den Vorteil, dass der Besamungsdienst oder der Hoftierarzt das Fressgitter per Knopfdruck ohne Handy öffnen und schließen kann.
Des Weiteren bietet die Steuerbox eine Netzwerkschnittstelle. Diese empfängt Signale von außen per LAN oder WLAN und gibt diesen an den Klappenmotor weiter. Per App auf dem Smartphone kann man so den elektrischen Hebel Future betätigen. Welches Smartphone Zugriff auf die Steuerung hat, legt der Administrator in den Einstellungen fest.
In diesem Fall ist der über ein Rohr verbundene Schließmechanismus so gedreht, dass die Tiere fixiert werden.
(Bildquelle: Zäh)
Das SBE-Farm-Managementsystem von Lock vermag eine Vielzahl smarter Dinge im Stall — auch das Öffnen und Schließen des Fressgitters per App.
(Bildquelle: Zäh)
Wichtig: Die Steuerung von Kristen verfügt nicht über eine eigene SIM-Karte. Folglich ist der Internetzugang vom Betreiber stallseitig zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, dass bei einem Stromausfall die Technik immer auch von Hand zu entriegeln bzw. zu betätigen ist.
Viele Möglichkeiten
Die beschriebene Steuerbox mit ihren vier Knöpfen ist in erster Linie für eine Nachrüstung von Interesse. Für Neubauten empfiehlt Kristen das SBE Farm-Management-System des kooperierenden Herstellers Lock. Der hier im Technikraum des Stalls zu montierende Steuerkasten besitzt dann keine von Hand zu betätigende Knöpfe. Stattdessen funktioniert hier alles digital auf Basis einer WLAN-Verbindung.
Tatsächlich bietet dieses System neben Komfort eine Reihe weiterer Vorteile. So kann man über die kostenlose App von Lock bequem per Smartphone Tage und Uhrzeiten vorgeben, an denen sich jedes Gatter individuell öffnen oder schließen soll. Kommt zum Beispiel an jedem Dienstag um 10 Uhr der Tierarzt, sind die Tiere dann immer schon fixiert.
Ein weiterer Vorteil des Systems von Lock: Es ist offen für andere Systeme im Stall. Erfassen zum Beispiel Sensoren die Innen- und Außentemperatur, Windgeschwindigkeit und Regenmenge, öffnen und schließen die Jalousien automatisch. Neben der Steuerung passiver Lüftungselemente können auch Ventilatoren aktiv geregelt oder die Beleuchtung im Stall gesteuert werden. Wann das Licht eingeschaltet sein soll und welche Beleuchtungsstärke zu erfüllen ist, kann der Anwender per SBE-APP des Herstellers auf dem Smartphone oder Tablet einstellen.
Die Preise
Der elektrische Hebel Future zum Drehen des Verriegelungsrohres steht bei Kristen mit 427 Euro in der Preisliste (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Dies entspricht in etwa einem Aufpreis von gut 300 Euro gegenüber der Variante mit einem von Hand zu betätigenden Hebel.
Die einfache Steuerung mit einer Betätigung von bis zu vier Hebeln kostet weitere 430 Euro. Macht bei vier Hebeln und maximal 240 Tieren einen Gesamtpreis von rund 2.140 Euro zuzüglich Installations-, Montage- und laufende Internetkosten. Ein Netzwerkanschluss ist bauseits zu stellen. Die Nutzung der dazugehörigen App ist aktuell noch kostenfrei.
Wir halten fest
Ob im Neubau oder zum Nachrüsten: Der elektrische Hebel Future von Kristen erlaubt das Öffnen und Schließen eines Fressgitters per Handy. Im Alltag spart diese Technik Zeit und lange Wege, da die Tiere zum Beispiel für eine Untersuchung per Smartphone fixiert werden können. Auch, ob die Tiere beispielsweise nach dem Füttern wieder aus dem Fressgitter entlassen wurden, lässt sich per App kontrollieren und regulieren.
Mit einem Invest von rund 10 Euro pro Tier bei 240 Plätzen ist der Finanzaufwand überschaubar. Zu berücksichtigen ist, dass für die Funktion ein Zugang zum Internet per WLAN oder LAN erforderlich ist.
Sofern der komplette Stall mit automatischer Licht- und Lüftungssteuerung Smart ausgestattet wird, bietet Kristen alternativ das SBE Farm-Management-System des Herstellers Lock inklusive Handy-App an.
