Einsatzbericht MS Schippers Pigsleeper Flexy: Reich an Varianten
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Gut zu wissen
- Das Einführen der Ferkel in das Gummi der Atemmaske verlangt eine gewisse Routine.
- Der modulare Aufbau der Narkoseeinheit erlaubt (nach Zertifizierung) eine Kombination mit anderen Tierzuchtgeräten des Herstellers.
Eingesetzt haben wir die Variante mit drei Ferkelschalen. Durch das Baukastenprinzip gleicht es dem von der DLG ebenfalls zertifizierten Modell mit vier Ferkelschalen. Wichtig: Die Schalen beim Gerät mit drei Plätzen sind weniger eng aneinandergereiht als bei der Variante mit vier Plätzen — das kann beim Arbeiten ein Vorteil sein.
MS Schippers Pigsleeper: Breite Produktpalette
Lob verdient, dass die 25,5 cm hohen Räder der Mittelachse mit Gel befüllt und so vor einem Luftverlust geschützt sind. Die vier anderen Laufräder haben einen Durchmesser von 10 cm.
Zur Serienausstattung des Flexy gehören zwei 50 x 60 cm große Körbe zum Einlegen der zu kastrierenden Tiere. Ebenfalls Serie sind Ablagen für Trageboxen zum Aufbewahren von Ohrmarken, für Werkzeug oder Spritzen — gut. Eine weitere Werkzeugkiste findet auf der ersten Ebene des Behandlungswagens Platz. Auf dieser Plattform befindet sich auch ein ölfreier Kompressor, der mit seiner komprimierten Luft den Transport des Narkosegases bewirkt.
Option sind ein Halter zum Befestigen eines Geräts zum Kupieren der Schwänze sowie ein Edelstahleimer. Die Kabeltrommel für den Netzbetrieb des Geräts gehört wiederum zur Grundausstattung dieser Variante.
Abnehmbare Steuereinheit
Outdoorbetriebe sollten wissen, dass der Verdampfer ohne Zusatzheizung arbeitet. Es wird deshalb empfohlen, das Gerät nur im Temperaturbereich von 16 bis 30° C einzusetzen. Wer für Arbeiten bei tieferen Temperaturen ein Narkosegerät benötigt, ist mit dem Pigsleeper weniger gut beraten.
Das Verdampfervolumen hat MS Schippers so gewählt, dass sich eine ganze 250-ml-Flasche Isofluran einfüllen lässt. Befüllt wird der Verdampfer per Schlauch. Eine Kontrolle des Füllstands ist per Schauglas möglich, bei sich leerenden Füllstand gibt das Gerät zehn Ferkel vor Ende einen Alarm aus.
Freigesetzt wird das Narkosegas mit zwei Sekunden Verzögerung durch das Betätigen einer Lichtschranke beim Einlegen eines Ferkels. 20 Sekunden nach dem Einlegen ist die überwiegende Mehrzahl der Tiere sichtbar narkotisiert. Nicht gefällt, dass sich bis dahin Tiere freistrampeln können. Aufgrund unserer Kritik überlegt der Hersteller für eine bessere Handhabung die Überarbeitung der Schalenform.
Baxter als Hersteller des Betäubungsmittels Isofluran gibt vor, dass die Narkose bis zum Eingriff mindestens 70 Sekunden dauern muss. Entsprechend lange ist auch beim Flexy diese Phase. Wann die 70 Sekunden ablaufen, erkennt der Landwirt an einem von Rot auf Gelb wechselnden Symbol auf dem kleinen, aber intuitiv gehaltenen Display oben auf der Steuereinheit.
Ist das Symbol Grün, kann mit dem Test des Zwischenklauenreflexes begonnen werden. Wird eine nicht ausreichende Tiefe der Narkose festgestellt, verlängert ein Knopfdruck die Narkose um zehn Sekunden. Anschließend wird die Narkose wie gefordert für weitere 15 Sekunden fortgeführt, so dass die Gesamtdauer der Narkose mindestens 85 Sekunden beträgt.
Die Dauer einer Narkose beeinflusst den Verbrauch an Narkosemittel. Mit drei Masken und einer 85 Sekunden andauernden Narkose beträgt dieser beim MS Pigsleeper gemäß DLG-Test 0,45 ml je Ferkel – ein im Vergleich zum Wettbewerb guter Wert.
Arbeitsschutz ist gewährleistet
Warum der MS Pigsleeper die Arbeitsplatzvorschriften dennoch gut erfüllt, liegt in erster Linie an der bereits erwähnten Gasabsaugung. Ein angenehm leises Gebläse fördert hier verbrauchtes und überschüssiges Isofluran in zwei nachgeschaltete Aktivkohlefilter. Bei den Tests der DLG landeten knapp 80 Prozent des eingesetzten Isoflurans in den zwei Filtern. Die Filterkapazität wurde von der DLG mit 1 300 Kastrationen gemessen. Bei einem gesättigten Filterelement erscheint zehn Tiere vor einer zwangsweisen Abschaltung eine Warnmeldung.
Datenübertragung & Service
Ein Geräteservice ist beim MS Pigsleeper einmal jährlich oder nach 25 000 Kastrationen – je nachdem, was früher eintritt – fällig. Die ersten zwei Geräteinspektionen sind laut MS Schippers im Kaufpreis enthalten.
Zur Praxis
Das Schieben des 3er-Narkosegeräts zum Einsatzort geht bei 93,5 kg in Vollausstattung auf festem Boden gut. Die zwei großen Räder in der Mitte und eine Gerätelänge von 166 cm bereiteten uns aber in engen Kurven Schwierigkeiten.
Vor der Abferkelbucht angekommen, haben wir bedingt durch das Altgebäude mit schmalem Kontrollgang den Flexy so eingesetzt, dass wir während des Eingriffs in der Abferkelbucht standen. Nach Herstellung der Stromverbindung konnten wir ohne Wartezeit mit dem Sortieren und Einlegen der Tiere in die zwei Ferkelkisten beginnen. Allerdings stehen bei leeren Ferkelschalen die geöffneten Fixierbügel weit über, so dass der Zugang zu den Kisten ein wenig eingeschränkt ist. Wie schon beim Narkosegerät PigletSnoozer von ProAgri mit baugleichen Ferkelschalen erfordert das Einlegen der Tiere in die Atemmasken Übung. Schippers versichert hier, dass Landwirte nach ein paar hundert Ferkeln gewiss den Dreh raus hätten.
Beim Prototyp noch nicht optimal war auch die Fixierung der Hinterläufe mit Bügel und einem integriertem Gummi. Auch hier verspricht der Hersteller bis zum Serienstart eine bessere Lösung. Werden die Tiere nach dem Einlegen nicht für eine kurze Zeit ruhig gehalten, besteht die Gefahr, dass sie sich wieder freistrampeln. Blieb der Kopf in der Maske, schliefen die meisten Tiere nach 20 Sekunden tief und fest. Nach 70 Sekunden und bestandenem Reflextest konnten wir so in der Regel mit dem Kastrieren beginnen. Der gute Zugang zu den Hoden erleichterte uns dabei das Arbeiten. Bei längeren Einsätzen kann allerdings die Arbeitshöhe von 115 cm für kleine Menschen beschwerlich sein.
Gut gefallen hat uns das kleine Display auf der seitlich angeordneten Steuereinheit. Ohne lange zu überlegen weiß man hier durch eine gezielte Verwendung von Farben sofort, welcher Schritt als Nächstes anliegt.
Nach Beendigung der Arbeiten sind Kabeltrommel und Steuereinheit abnehmbar. Mit mit Serienstart sollen auch die Atemmasken werkzeuglos demontierbar sein. Nun kann der Wagen mit Chemie und Hochdruckreiniger gesäubert werden. Die abgenommene Zentraleinheit wischt und desinfiziert man am besten mit einem Tuch.
Weitere hauseigene Narkosegeräte von MS Schippers:
MS Pigsleeper Premium Biza
Um Ferkelerzeugern das Einziehen von Ohrmarken zu vereinfachen, bietet MS Schippers den Behandlungswagen „MS Biza“ an. Dieser besitzt das pneumatische Ohrmarkeneinziehgerät „MS Tagmatic“, den „MS Handsfree Oral Dispenser“ für oral zu verabreichenden Mittel sowie den „MS Smartkupierer“. Optional gibt es den Wagen auch für subkutane Applikationen mit drei nadellosen Spritzen. Beim 50 cm breiten, mit pneumatischer Bremse ausgestatteten MS Pigsleeper Premium Biza kombiniert Schippers den Behandlungswagen mit dem eigenen Narkosegerät. Die Ferkelschalen mit Steuereinheit sind in Richtung Abferkelbucht um 36 cm verschiebbar.
Der MS Pigsleeper Premium Biza mit drei Ferkelschalen kostet je nach Ausstattung rund 10 000 Euro ohne MwSt.
MS Pigsleeper Premium Biza
Um Ferkelerzeugern das Einziehen von Ohrmarken zu vereinfachen, bietet MS Schippers den Behandlungswagen „MS Biza“ an. Dieser besitzt das pneumatische Ohrmarkeneinziehgerät „MS Tagmatic“, den „MS Handsfree Oral Dispenser“ für oral zu verabreichenden Mittel sowie den „MS Smartkupierer“. Optional gibt es den Wagen auch für subkutane Applikationen mit drei nadellosen Spritzen. Beim 50 cm breiten, mit pneumatischer Bremse ausgestatteten MS Pigsleeper Premium Biza kombiniert Schippers den Behandlungswagen mit dem eigenen Narkosegerät. Die Ferkelschalen mit Steuereinheit sind in Richtung Abferkelbucht um 36 cm verschiebbar.
Der MS Pigsleeper Premium Biza mit drei Ferkelschalen kostet je nach Ausstattung rund 10 000 Euro ohne MwSt.
Preise und Unterhalt
Bei einem Verbrauch von 0,45 ml Isofluran je Tier (bei 85 Sekunden Narkose) kostet das Isofluran rund 13 Cent je Tier. Der Wechsel des Aktivkohlefilters schlägt mit 5 Cent je Tier zu Buche. Der zusätzliche Zeitaufwand für eine Narkose mit dem Pigsleeper kostet bei 115 Tieren je Stunde und 35 Euro Stundenlohn in etwa 30 Cent je Tier. Mit Strom und Reinigungsmittel betragen so die variablen Kosten rund 52 Cent je Tier.
Die fixen Kosten sind durch die Anschaffungskosten und durch die Auslastung bestimmt. Wer beim BMEL fristgerecht einen Antrag auf Investitionszuschuss stellte, sollte für das Pigsleeper einen Zuschuss von 4 000 Euro erhalten.
Abgeschrieben auf sechs Jahre kostet so das Gerät noch 667 Euro im Jahr. Ein Betrieb mit 150 Sauen und 16 zu kastrierenden Tieren kommt so je Ferkel auf feste Kosten von 28 Cent bei 150 Sauen, auf 17 Cent bei 250 Sauen und 10 Cent bei 400 Sauen. Diese Werte gelten annähernd auch für Wartung und für Reparaturen zuzüglich bis zu 6 Cent je Tier für Schulungskosten.
Daraus resultieren Gesamtkosten für jedes kastrierte Ferkel: Bei 150 Sauen 1,13 Euro, bei 250 Sauen 0,89 Euro, bei 400 Sauen 0,75 Euro und bei 600 Sauen rund 0,67 Euro.
Wir halten fest
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