Bauer: Wenn ich eins nicht mag, dann ist es das Gefühl, die Hoheit auf meinem Hof zu verlieren. Derzeit geht es mit unserer Souveränität rapide bergab.
Maring: Das sagt ein stolzer Bauer wie du?
Bauer: Es gibt zwei Entwicklungen, die meiner Meinung nach völlig aus dem Ruder laufen. Die erste ist die Künstliche Intelligenz.
Lohner: Moment mal. Die Pflanzenschutzprognose ist so gut wie nie, und unser Schlepperhersteller hat uns neulich mit seiner vorausschauenden Ferndiagnose eine fette Reparatur gespart. Ohne Künstliche Intelligenz gäbe es diese Hilfen nicht.
Maring: Und Alexas Dienste möchte ich auch nicht missen
Bauer: Wenn ich eins nicht mag, dann ist es das Gefühl, die Hoheit auf meinem Hof zu verlieren. Derzeit geht es mit unserer Souveränität rapide bergab.
Maring: Das sagt ein stolzer Bauer wie du?
Bauer: Es gibt zwei Entwicklungen, die meiner Meinung nach völlig aus dem Ruder laufen. Die erste ist die Künstliche Intelligenz.
Lohner: Moment mal. Die Pflanzenschutzprognose ist so gut wie nie, und unser Schlepperhersteller hat uns neulich mit seiner vorausschauenden Ferndiagnose eine fette Reparatur gespart. Ohne Künstliche Intelligenz gäbe es diese Hilfen nicht.
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Bauer: Hilfen? Die KI hilft uns allenfalls dabei, eines Tages nackt dazustehen. Habt ihr schon mal eure E-Mails genau angeschaut? Ich schrieb neulich mehrere Mails mit meinem Ringberater hin und her. Obwohl der Mann zurzeit wegen der Prämienanträge kaum in den Schlaf kommt, hatte er schon immer ein paar Kurzantworten vorformuliert, um mir das Antworten leicht zu machen.
Maring: Das ist professionell.
Bauer: Mich hat es stutzig gemacht. Wie sich herausstellte, hatte nicht er, sondern sein E-Mail-Programm die Antworten mit einer KI erzeugt. Das bedeutet, dass Microsoft, Apple, Meta und andere IT-Konzerne alles mitlesen, was wir schreiben. Noch Fragen?
Fahrer: Ja. Was ist das zweite Ding, das an deiner Souveränität nagt?
Bauer: Es ist die unsägliche Vielzahl an Internetplattformen, die wir Landwirte mit unseren Daten füttern sollen. Die Schlagkartei, der Schlepperhersteller, HITier, die Nährstoffmeldung, jetzt aktuell der Prämienantrag, dann gibt es die Teilflächenportale, das Finanzamt… — und ich bin noch längst nicht am Ende.
Lohner: Ein internetbasiertes System ist das Rückgrat unseres Lohnunternehmens. Das ist der Trend der Zeit.
Bauer: Ihr nutzt eines und nicht zehn. Wisst ihr, in wie vielen Systemen ich meine Feldgrenzen und Schlagnamen neu eingeben kann, nur weil es keine Schnittstellen gibt? Allein diese Vielfacheingaben kosten Zeit ohne Ende, die mir niemand bezahlt und letztlich im Stall und auf dem Acker fehlt.
Maring: Deshalb bieten wir professionelle Hilfe an.
Bauer: Das ist gut gemeint. Ihr stopft ein Loch im Datenfass, während sich das nächste an anderer Stelle auftut. Aber an der grundsätzlichen Misere ändert es nichts. Und dann stelle ich mir mit Blick auf die KI in den Mails die Frage, wer sonst noch alles mitliest?
