Die Isobus-Technologie ist die Basis für die Datenkommunikation zwischen dem Terminal im Traktor und dem Jobrechner auf dem Gerät. Und das wiederum ist nicht nur die Voraussetzung für die Bedienung des Geräts mit dem Schlepperterminal, sondern auch für teilschlagspezifische Aufgaben wie das SectionControl oder das variable Ausbringen von Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutzmitteln nach vorab geplanten Applikationskarten.
Zunächst befassen wir uns mit den Grundfunktionen der Isobus-Systeme, die die Traktorterminals der sieben Traktormarken bieten. Aufgabe war, das angebaute Isobus-Einzelkornsägerät, eine Grimme Matrix 1800, zu bedienen.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Digital Jahresabo
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR
/
Jahr
Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Die Isobus-Technologie ist die Basis für die Datenkommunikation zwischen dem Terminal im Traktor und dem Jobrechner auf dem Gerät. Und das wiederum ist nicht nur die Voraussetzung für die Bedienung des Geräts mit dem Schlepperterminal, sondern auch für teilschlagspezifische Aufgaben wie das SectionControl oder das variable Ausbringen von Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutzmitteln nach vorab geplanten Applikationskarten.
Zunächst befassen wir uns mit den Grundfunktionen der Isobus-Systeme, die die Traktorterminals der sieben Traktormarken bieten. Aufgabe war, das angebaute Isobus-Einzelkornsägerät, eine Grimme Matrix 1800, zu bedienen.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Digital Jahresabo
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR
/
Jahr
Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Im zweiten Teil des Tests ging es darum, Rüben nach Auftragskarte mit variablen Saatabständen GNSS-gesteuert zu säen und die Teilbreiten am Vorgewende automatisch ein- und auszuschalten. Dafür waren an den Terminals die Lizenz für das SectionControl (TC-SC) und der Task Controller (TC-GEO) für das Auftragsmanagement mit variabler Ausbringmenge freigeschaltet.
Die Teilnehmer
Claas Axion 870 mit Trimble GFX 750 (10,1 Zoll),
Deutz-Fahr 8280 mit iMonitor (12,1 Zoll),
John Deere 6R 250 mit 4600 CommandCenter Display (10,4 Zoll),
Massey Ferguson 8S.265 mit Schlepperterminal Datatronic 5 und Zusatzterminal Fieldstar 5 (beide 9 Zoll),
McCormick X8.631 mit DSM-Schlepperterminal (12 Zoll) und Zusatzterminal Topcon X25 (8,4 Zoll),
New Holland T7.300 mit IntelliView 12 (12 Zoll),
Valtra Q285 mit zwei SmartTouch-Terminals (beide 9 Zoll).
Der Claas Axion 870 war für den Test mit einem Trimble-Terminal GFX 750 ausgestattet. Dieses bietet die Funktionalität für das automatische Wenden. Das serienmäßig verbaute Isobus-Terminal Cemis 1200 von Claas kann das nicht. Das Trimble-Terminal bietet Claas inzwischen jedoch nicht mehr an. Der John Deere 6R 250 hat serienmäßig inzwischen das CommandCenter G5Plus mit einem 12,8-Zoll-Touchscreen-Display an Bord.
Der Claas Axion wurde auf Wunsch der Tester mit dem Trimble GFX 750 geliefert. Es stellt die GNSS-Kartenanzeige und Isobus-Bedienung auf einem Bildschirm dar.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Auf dem großen iMonitor im Deutz-Fahr 8280 kann sich der Fahrer neben der Karte für die teilschlagspezifische Ausbringung drei kleine Menüs anzeigen lassen.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Das Hin- und Herwechseln zwischen GNSS- und Isobus-Ansicht war im John Deere-Terminal komfortabel. Ein zweiter Bildschirm wäre dennoch besser gewesen.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Die Menüstruktur des Terminals im MF 8S.265 (auch im Valtra Q285) fanden die Tester am intuitivsten. Die Aux-N Programmierung war jedoch etwas umständlich.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Der McCormick X8.631 wurde mit der Topcon X25-Bedienkonsole geliefert. Diese ist zwar mit 8,4 Zoll Bildschirm relativ klein, aber man kann gut damit arbeiten.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Das Terminal im New Holland T7.300 arbeitete recht langsam, und die Bedienung war den Testern zu kompliziert. Das Display ist fantastisch scharf und detailliert.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Das Terminal im Valtra Q285 ist dem von MF sehr ähnlich, mit dem Plus, dass das Valtra-Terminal in der Traktoransicht ein Hauptmenü hat. Beim MF-Terminal fehlt das.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Einstecken und los?
Soll ein Anbau- oder Anhängegerät per Isobus über das Schlepperterminal bedient werden, muss der Fahrer im ersten Schritt den Isobus-Stecker des Geräts in die Isobus-Steckdose des Schleppers einstöpseln.
Über den Isobus-Stecker erhält der Jobrechner des Isobus-Geräts die Schaltbefehle.
(Bildquelle: M. Pasveer)
Das dicke Isobus-Kabel zieht am Stecker. Ein einfaches Gummiband entlastet ihn.
(Bildquelle: M. Pasveer, B. Karsten)
Im Idealfall wird sich das Gerät daraufhin direkt am Schlepperterminal anmelden. Sobald der Fahrer wieder in der Kabine ist, sieht er am Terminal bereits ein Pop-up-Fenster, das besagt, dass ein neues Gerät erkannt und geladen ist.
In 0 bis 30 Minuten
Bei John Deere ging das Laden schnell. Der Fahrer musste danach nur eine kurze Abfrage zur Geometrie des Arbeitsgeräts durchgehen und bestätigen. Die Daten kamen über den Isobus. Auch bei Deutz-Fahr mit dem iMonitor brauchte der Fahrer nicht auf die Bedienmasken zu warten. Aber er musste das Terminal einmal neu starten. Der Test fand noch mit der Software-Version Horizon 4 statt. Mit der neuen Software Horizon 5 soll das Problem gelöst sein.
Weniger schnell ging das erste Verbinden des Geräts mit dem Trimble-Terminal bei Claas und mit dem Topcon-Terminal bei McCormick vonstatten. Bei Claas dauerte es etwa 15 Minuten, bis das Gerät erkannt und die Bedienmenüs verfügbar waren. Und bei McCormick waren die Bedienmasken aus dem Gerät erst nach etwa 30 Minuten in das Terminal hochgeladen — und das auch nach einem längeren Motorstopp.
Laut Aussagen der Hersteller würde das erste Laden der Bedienmenüs mit den schleppereigenen Terminals (dem Cemis 1200 im Claas bzw. dem DSM im McCormick) weniger lange dauern.
Besser zwei Bildschirme
Alle im Test eingesetzten Terminals zeigten die Bedienoberfläche für das Grimme-Gerät gut an. Beim Trimble GFX 750 (Claas), beim Topcon X25 (McCormick) und beim iMonitor (Deutz-Fahr) kann sich der Fahrer sowohl die GNSS-Ansicht, z. B. für das automatische Lenken oder für eine teilschlagspezifische Applikation, als auch den Isobus-Bildschirm für die Gerätebedienung parallel nebeneinander auf dem Display anzeigen lassen. Das ist praktisch. Beim John Deere-Terminal 4600 und beim IntelliView 12-Monitor von New Holland muss der Fahrer zwischen den Menüs für die GNSS-Anwendungen und die Gerätebedienung hin- und herwechseln. Beide können die Isobus-Bedienung parallel zur GNSS-Anwendung nur sehr klein darstellen. Deswegen wäre hier ein zweiter jeweils optional lieferbarer Monitor komfortabler. Inzwischen stattet John Deere den 6R 265 mit dem größeren G5Plus-Terminal aus. Es kann jetzt beide Anwendungen gleichzeitig gleich groß anzeigen.
Am bequemsten fanden die Tester das Arbeiten mit zwei Bildschirmen wie beim MF 8S.265, beim McCormick X8.631 und beim Valtra Q285. Dort zeigte ein Terminal die Gerätebedienung und das andere die Applikationskarte für die teilschlagspezifische Rübenaussaat.
Eine Besonderheit bietet der iMonitor (Deutz-Fahr): Über die sogenannte Xtend-Funktion lässt sich ein Standard-Tablet per WiFi mit dem Hauptbildschirm verbinden. Der Fahrer kann dann mit dem Tablet das Isobus-Gerät auch von außerhalb der Kabine bedienen. Die Lizenz für diese Funktionalität kostet einmalig 221 Euro ohne Mehrwertsteuer.
Einfach zu programmieren
Der nächste Schritt nach dem Ankoppeln des Isobus-Geräts ist die Programmierung der Gerätesteuerung, um die Bedienfunktionen komfortabel auf die Tasten von Joystick, Fahrhebel oder Armlehne zu bekommen. Um die Gerätefunktionen auszuwählen, nutzt der Fahrer im Idealfall das Menü, über das er den Tasten sonst die Steuerventile oder andere Traktorfunktionen zuweist. Die einmal festgelegten Tastenzuweisungen sollten anschließend immer wieder verfügbar sein, wenn das Arbeitsgerät nach einem Abkoppeln erneut angeschlossen wird.
Bei John Deere mit dem Terminal 4600 funktionierte das Programmieren der Tasten nach Ansicht der Tester am besten. Hier muss der Fahrer auf die Seite „Bedienelemente einrichten“ gehen. Mit angehängtem Isobus-Gerät kann er dort zwischen Traktor- und Isobus-Funktionen wählen. Wenn er am Fahrhebel auch die Wippschalter „A“ bis „D“ für die Gerätebedienung verwenden möchte, muss er den unabhängigen Modus für diese Tasten aktivieren. Sonst stehen ihm für die Isobus-Belegung nur die Fahrhebeltasten mit den Nummern 10 bis 12 zur Verfügung.
Auch am SmartTouch-Terminal des Valtra verwendet der Fahrer grundsätzlich das normale Zuweisungsmenü, um Isobus-Funktionen für die Tasten in der Traktorkabine auszuwählen. Hierfür gibt es bei Valtra nur fünfzehn mögliche Tastenzuweisungen, fünf davon am Fahrhebel. Bei John Deere kann der Fahrer hingegen den Isobus-Funktionen bis zu 21 Tasten zuweisen, elf davon am Fahrhebel.
Die umständlichere Art
Bei den anderen getesteten Traktoren musste der Fahrer das Programmieren der Tasten in einem separaten Isobus-Menü Schritt für Schritt erledigen: Wählen Sie die Taste, wählen Sie die Maschine, wählen Sie die Funktion und speichern sie. Weiter... Das Vorgehen funktionierte. Aber die Tester empfanden es als „old fashioned“, zu Deutsch „altmodisch“ — man könnte auch sagen umständlich.
Zu beachten gilt außerdem, dass am Deutz-Fahr iMonitor jedes Mal nach Ende der Tastenprogrammierung die Aux-N-Funktion zu aktivieren ist. Und am Topcon-Terminal (McCormick) muss der Fahrer über das Menü „MyFunctions“ die Tasten zuerst auf Isobus-Funktionalität umstellen, bevor er ihnen die eigentliche Funktion im Isobus-Menü zuweisen kann.
Bei allen Testtraktoren ist es möglich, sowohl Funktionen für die Traktor- als auch für die Isobus-Gerätebedienung auf die verschiedenen Tasten am Fahrhebel zu legen, was großartig ist.
Dabei haben die Tester es im Claas Axion geschafft, sowohl eine Traktor- als auch eine Isobus-Gerätefunktion gleichzeitig auf den F2-Knopf zu legen. Laut Claas lassen sich dann nicht beide Funktionen gleichzeitig ansteuern. Die Traktorfunktion sei hier nur dann verfügbar, wenn die Isobus-Gerätefunktion nicht vom Fahrer aktiviert wurde. Leider wurden dem Fahrer die nützlichen Funktionssymbole nicht angezeigt, weil die Grimme-Sämaschine nicht für den Aux-N-Betrieb ausgerüstet war.
Geprüft haben die Tester schließlich auch, ob sich der Traktor an die Aux-N-Zuweisungen nach einem Ab- und wieder Ankuppeln des Geräts und nach einem Neustart des Motors merkt. Das funktionierte prinzipiell bei allen getesteten Traktoren gut. Lediglich bei McCormick gingen die Zuweisungen ein paar Mal verloren. Zu helfen schien ein Trick: Wenn vor dem Start der Arbeit zuerst eine Nicht-Isobus-Funktion geändert und die Einstellungen im Menü „MyFunctions“ gespeichert wurde, kehrten die zuvor zugewiesenen Isobus-Funktionen wieder zurück.
Zwischenfazit
Moderne Traktoren wie die sieben getesteten der 300-PS-Klasse sind heutzutage mit Isobus-Terminals ausgestattet. Unmittelbar nach dem Ankoppeln eines Geräts sollte das Terminal die Menüs für die Gerätebedienung anzeigen. Das funktionierte nicht bei allen Testkandidaten schnell genug.
Manche Terminals bieten die Option, parallel zur Isobus-Gerätebedienung eine zweite Anwendung inklusive ihrer Menüs anzuzeigen (Deutz-Fahr, McCormick). Optional bieten einige Hersteller dafür ein zweites Terminal an (John Deere, Massey Ferguson, New Holland, Valtra), was ein Komfortgewinn sein kann.
Darüber hinaus ermöglicht der Isobus das Programmieren von Bedientasten in der Schlepperkabine. Am komfortabelsten ist das, wenn der Fahrer die Aux-N-Programmierung im gleichen gewohnten Menü erledigen kann wie z. B. die Zuweisung von Steuerventilbefehlen. Das ist bei John Deere und bei Valtra der Fall. Bei den Traktoren von Claas, Deutz-Fahr, MF, McCormick und New Holland war das eher umständlich in separaten Zuweisungsmenüs gelöst.
Zu beachten ist, dass der Test im Frühjahr vergangenen Jahres stattfand. Seitdem haben die meisten Hersteller ihre Terminal-Software aktualisiert.
Automatische Funktionen
Manche Isobus-Einzelkornsägeräte, wie die im Test eingesetzte Grimme Matrix 1800, können nicht nur Teilbreiten schalten, sondern auch die Aussaatmenge der einzelnen Reihen variieren. Die Basis für Letzteres sind vorab geplante Applikationskarten, die der Fahrer vor Beginn des Auftrags im IsoXML- oder Shape-Format in das Isobus-Terminal hineinladen muss. Das hört sich einfach an. Ist es aber nicht.
Zum einen muss der Betriebsleiter darauf achten, dass er beim Ex- und Importieren der Dateien die richtige Ordnerstruktur einhält. Verwendet er dabei das IsoXML-Format, müssen die Dateien für die Applikationskarte im Ordner mit dem Namen „Taskdata“ gespeichert werden.
Bei den Isobus-Terminals von Deutz-Fahr, John Deere, Massey Ferguson, McCormick, New Holland und Valtra konnten die Tester den Ordner nur dann importieren, wenn er „entpackt“ war (laut MF und Valtra können auch verpackte IsoXML-Dateien importiert werden). Beim Importversuch am Trimble-Terminal im Claas Axion 870 war die Applikationskarte nicht in der Bibliothek zu finden. Daher entschieden die Tester, den Auftrag als Shape-Version aus dem Planungsprogramm zu exportieren. In diesem Fall heißt der Zielordner „Agdata“. Darin sollte der Unterordner „Prescriptions“ mit vier Dateien sein (Anmerkung: Der Import von IsoXML-Dateien in das Claas-eigene Terminal Cemis 1200 ist laut top agrar 12/2023 möglich).
Weitere Hürden gab es beim Terminal von John Deere. Es kann die IsoXML-Daten nur importieren, wenn der Fahrer zuerst den Isobus-Dokumentationsmodus über das Menü „Erweiterte Arbeitseinstellungen“ eingeschaltet hat. Und bei New Holland wurden die AB-Linien nicht mit den importierten Daten zusammengeführt. Laut New Holland soll dieses Problem mit dem nächsten Software-Update behoben sein.
Drahtlos oder per USB
Alle Isobus-Terminals in den getesteten Traktoren sind in der Lage, Daten drahtlos aus einem Portal zu laden. Leider sind nicht alle Marken an das herstellerübergreifende Portal Agrirouter von DKE-Data angeschlossen. So sind z. B. John Deere und CNH nicht dabei. Alternativ ist eine Datenübertragung per USB-Stick möglich. Auch wenn diese Methode vielleicht etwas antiquiert ist, haben sich die Tester dafür entschieden, um eine einheitliche Testdurchführung zu gewährleisten.
Läuft der Import per USB-Stick optimal, dann sollte ein Pop-up-Fenster auf dem Terminalbildschirm erscheinen, sobald der USB-Stick am Terminal eingesteckt wird. Dieses fragt den Fahrer, ob er Daten importieren oder exportieren möchte und führt ihn direkt an die richtige Stelle im Menü. Nur MF und Valtra haben das genau so eingerichtet. Laut Claas soll das beim Cemis 1200 jetzt ebenso funktionieren.
Das New Holland-Terminal zeigt zwar ein Pop-up-Fenster an. Jedoch weist es nur darauf hin, dass ein USB-Stick erkannt wurde. Gut gelöst hat New Holland dafür die Menüführung beim Importieren von Daten. Das System durchsucht automatisch die Datenbank nach gleichnamigen Dateien. Wenn es einen bereits bestehenden Namen gibt, wird der Fahrer gefragt, ob er die Daten zusammenführen, überschreiben oder hinzufügen möchte.
Deutz-Fahr verzichtet dagegen ganz auf ein Pop-up-Fenster. Stattdessen zeigt ein Symbol das Vorhandensein eines USB-Sticks an. Etwas verwirrend ist, dass der Fahrer dann nicht auf das Symbol klicken kann, um z. B. Applikationskarten zu importieren. Vielmehr muss er das passende Menü über die GNSS-Ansicht und dort über die Schaltfläche für das Auftragsmenü öffnen.
Nicht das Starten vergessen
Nach dem Import würde man am liebsten den Auftrag ohne Zwischenschritte öffnen und auf „Start“ drücken, damit das Gerät, hier die Grimme Matrix, die Aussaat auf Basis der Applikationskarte automatisch regelt. Doch so hürdenlos geht das nicht. Grundsätzlich müssen erst ein Auftrag und eine Applikationskarte ausgewählt und gestartet werden.
John Deere sowie MF und Valtra haben das am besten gelöst, wie die Tester finden. Am John Deere-Terminal muss der Fahrer über das Menü „Arbeitseinstellungen“ und an den Terminals von MF und Valtra im Auftragsmenü den Auftrag und optional auch einen Betrieb, einen Kunden und eine Fläche festlegen, sofern der importierte Auftrag diese Informationen nicht enthält. Außerdem muss er über eine Schaltfläche im Auftragsmenü die zum Auftrag gehörende Applikationskarte für den Datenimport auswählen.
Danach darf der Fahrer nicht vergessen, den Auftrag tatsächlich zu starten, sonst funktioniert das GNSS-gesteuerte Ausbringen von Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutzmitteln nicht. Nach dem Start des Auftrags muss der Fahrer in die GNSS-Kartenansicht wechseln und nach der Schaltfläche „Layerauswahl“ bzw. „Kartenlayer“ suchen, um wieder die für den Auftrag vorgesehene Applikationskarte auszuwählen. Dieser Schritt ist übrigens bei keinem einzigen der getesteten Traktor-Isobus-Terminals automatisiert.
Sowohl im MF 8S.265 als auch im John Deere 6R 250 brauchten die Tester anfangs etwa 30 Minuten, bis sie das System verstanden und für die teilschlagspezifische Aufgabe zum Laufen gebracht hatten. Laut John Deere lässt sich das Importieren und Starten eines Auftrags mit Hilfe der Funktion „1-Click-Go-AutoSetup“ schneller und einfacher durchführen, indem der Betriebsleiter den Auftrag im Büro vorbereitet und an den Traktor sendet.
Sobald der Traktor dann auf das Feld mit diesem Auftrag fährt, öffnet sich ein Pop-up-Fenster mit dem Hinweis, dass es einen Auftrag für das Feld gibt. Akzeptiert der Fahrer die Nachricht, kann er gleich mit der Arbeit beginnen. Beim Isobus-Test im Frühjahr 2023 wurde diese Funktion nicht ausprobiert.
Wenn es um Komfort beim Starten des teilschlagspezifischen Auftrags geht, folgen nach Meinung der Tester als Nächstes die Topcon-Systeme. Das war im McComick X8.631 das X25-Terminal und im Deutz-Fahr 8280 der 12 Zoll große iMonitor. Der Fahrer öffnet das Auftragsmenü und wählt den Betrieb, den Kunden, die Fläche usw. sowie die Applikationskarte aus. Dann wiederholt er die Auswahl in der Kartenebene. Mit der neuen Software Horizon 5 soll laut Deutz-Fahr das Starten eines teilschlagspezifischen Auftrags einfacher sein, weil sich auch Teile eines Auftragsdatensets importieren lassen. Das Valtra-Terminal SmartTouch und das Datatronic 5 von Massey Ferguson nutzen die gleiche Hardware, und auch die Menüstruktur beim Auftragsmanagement ist ähnlich.
Der Isobus-Test
Der Isobus-Praxistest ist Teil des Schleppervergleichstests mit sieben Traktoren der 300-PS-Klasse, den Technikredakteure aus Dänemark, Finnland, Norwegen und den Niederlanden im Frühjahr 2023 in Dänemark durchgeführt haben. Den Vergleichstest finden Sie in den profi-Heften 12/2023 und 1/2024.
Um die Isobus-Funktionen zu testen, wurde eine Einzelkornsämaschine Grimme Matrix 1800 eingesetzt. Das Sägerät hat elektrische Einzelreihenantriebe, die variable Ablageabstände und SectionControl ermöglichen.
Abstürze, Korrosion, Flackern
Doch beim Valtra Q285 stürzte das Terminal immer wieder ab, sobald die Tester mit der teilschlagspezifischen Aussaat begannen. Der Fehler kam laut Valtra durch einen länger anhaltenden Warnton des Geräts zustande. Mit der aktuellen Software soll das Problem nun behoben sein. Diejenigen, die das Software-Update noch nicht haben, können solche Systemabstürze umgehen, indem sie die Töne in den UT-Einstellungen des Terminals deaktivieren.
Beim McCormick X8.631 funktionierte erst alles wie erwartet. Als die Tester jedoch ein paar Tage später versuchten, die Hydraulik der Sämaschine zu bedienen, fiel der Traktor aus. Die Ursache: ein nicht wasserdichter Sicherungskasten hinter dem rechten Vorderrad: Die Isobus-Sicherungen waren korrodiert.
Beim Deutz-Fahr 8280 trat ein anderes Problem auf. Auf dem Feld angekommen, flackerte die Kartenansicht im Terminal, die Aussaatmenge schwankte von Null auf 555.000 Körner pro Hektar und wieder zurück. Das Terminal meldete schließlich „ECU nicht synchronisiert“. Laut Deutz-Fahr gab es offenbar einen Fehler bei der Kommunikation mit dem Gerät. Die Tester taten das Richtige, um das Problem zu lösen: Sie drückten die Schaltfläche „Clear Pool Cache“ im Set up-Menü des Task-Controllers. Danach funktionierte die teilschlagspezifische Aussaat mit Applikationskarte einwandfrei. Voraussetzung ist, dass die VRC-Funktion (variable rate controller) und die Teilbreitenschaltung in der GNSS-Kartenansicht aktiviert sind.
Komplizierter Weg
Was das Arbeiten mit Applikationskarten betrifft, so fanden die Tester den Weg dorthin mit dem Trimble GFX 750 im Claas Axion 870 und dem Intelliview im New Holland T7.300 besonders umständlich. Neben den bereits erwähnten Schwierigkeiten (keine AB-Spuren in den Importdaten beim Intelliview und nicht auffindbare IsoXML-Dateien beim Trimble-Terminal im Claas-Traktor) und den beschriebenen Schritten für die Auswahl von Kartenebene und Auftrag gab es hier noch mehr Hürden, bis das System für das teilschlagspezifische Säen startklar war. Bei beiden Terminals musste der Fahrer erst das verwendete Produkt (hier Saatgut) in einem separaten Menü auswählen und unterschiedliche Werte eingeben. Dies sei laut Claas beim Cemis 1200 nicht nötig, weil dort die Applikationskarte automatisch dem Anbaugerät und damit dem Produkt zugewiesen werde.
Vor allem am New Holland-Terminal empfanden die Tester das Auswählen des Produkts als eine wahre Herausforderung. Der Fahrer muss zunächst über den Menüpunkt „Daten“ (beim Trimble GFX 750 über die „Materialeinstellungen“) in die „Produktbibliothek“ gehen. Dort muss er für ein neues Produkt angeben, ob es sich um ein Saatgut, eine Pflanze oder eine beliebige Form handelt. Außerdem sind eine „Ausbringungsrate 1“, eine „Ausbringungsrate 2“, eine „Minimale Ausbringungsrate“ und eine „Maximale Ausbringungsrate“ sowie eine „Schrittweite“ manuell einzugeben — und das, obwohl alle Daten bereits in der Applikationskarte hinterlegt sind. Leider gibt es keine Info-Schaltfläche, die erklärt, was genau die Raten 1 und 2 sein können.
New Holland schaltete die einzelnen Reihen im Keil nacheinander ein bzw. aus. Auch beim Deutz-Fahr und beim John Deere funktionierte das.
(Bildquelle: B. Karsten)
Das Fieldstar-Terminal im Massey Ferguson berechnete beim Test in Dänemark für die Aussaatmenge den Mittelwert anstatt variabel zu säen.
(Bildquelle: B. Karsten)
Möchte der Fahrer am New Holland-Terminal die Applikationskarte im Hintergrund sehen, muss er diese auswählen. Dazu muss er zuerst über die erweiterten Einstellungen in der Kartenebene auf das Kästchen mit der Bezeichnung „Hintergrund“ tippen, um die Angabe „keine“ in „Aufgabenkarte“ zu ändern. Laut New Holland ist das so, weil es zwei Karten für zwei verschiedene Produkte gleichzeitig geben kann.
Die Bewährungsprobe
Für die teilschlagspezifische Aussaat von Zuckerrüben haben die Tester sieben Parzellen à 0,24 ha vorbereitet. Jeder Traktor säte fünf Spuren, wobei die Ablageabstände der Rübensamen vorgegeben durch die Applikationskarte variierten. Um zu überprüfen, ob und wie gut das funktionierte, haben die Tester jeweils von drei vom Auftrag her identischen Reihen die Samen freigelegt und deren Abstand zueinander gemessen. Überprüft wurde außerdem, ob das SectionControl der Systeme die Säreihen in Keilen nacheinander ein- bzw. ausgeschaltet haben. Dazu wurde beim Säen diagonal über die virtuelle Vorgewendegrenze gefahren.
Die Isobus-Systeme in den Traktoren von John Deere, Deutz-Fahr und New Holland arbeiteten so wie gewollt. Sie schalteten die einzelnen Reihen nacheinander ein und aus und legten die Rübensamen in unterschiedlichen Abständen ab.
Das Isobus-System im MF 8S.265 schaltete im Test die Sektionen zwar einzeln ein und aus, konnte aber nicht mit verschiedenen Saatmengen innerhalb der Arbeitsbreite umgehen und errechnete daher automatisch eine durchschnittliche Saatmenge pro Hektar auf der Grundlage der Applikationskarte. An allen Reihen dosierten also die elektrisch angetriebenen Zellräder der Grimme Matrix 1800 die gleiche Saatgutmenge.
Das Trimble-Terminal im Claas Axion 870 säte ordentlich nach Karte mit unterschiedlichen Dosierungen. Aber während der Isobus-Bildschirm beim SectionControl das Abschalten der einzelnen Reihen nacheinander anzeigte, schaltete die Sämaschine tatsächlich jeweils drei Reihen pro Teilbreite.
Jeder Traktor säte mit der Einzelkornsämaschine Grimme Matrix 1800 fünf Spuren Rüben.
(Bildquelle: M. Pasveer)
Pro Testkandidat haben die Tester drei Reihen Samen freigelegt und ihren Ablageabstand zueinander gemessen.
(Bildquelle: B. Karsten)
Den Valtra Q285 konnten die Tester in der Disziplin „GNSS-gesteuert Säen“ nicht beurteilen, weil die Terminals jedes Mal neu starteten, sobald der Fahrer mit dem Säen beginnen wollte. Und der McCormick X8.631 konnte an diesem Teilbereich des Tests wegen der korrodierten Sicherungen ebenfalls nicht teilnehmen.
Das Gesamturteil
Während des in Dänemark durchgeführten Schleppervergleichstest beurteilten neun Testfahrer die Bedienung, das Zuweisen von Isobus-Gerätefunktionen auf die Aux-N-Tasten sowie das Importieren einer Applikationskarte und das Starten des Auftrags. Bis zu 100 Punkte konnten sie vergeben. Dabei wurden die gebräuchlichsten Aufgaben und Funktionen stärker gewichtet als das GNSS-gesteuerte Säen mit variablen Aussaatmengen. Diese spezifische Aufgabe ging nur mit einem Anteil von 6 % in die Bewertung ein.
Im Gesamturteil erreichte der Valtra Q285 mit zwei SmartTouch-Terminals 85 Punkte, der John Deere 6R 250 mit dem nicht mehr aktuellen 4600-Display 81 Punkte, dicht gefolgt vom MF 8S.265 mit den Terminals Datatronic 5 und Fieldstar 5 (79 Punkte) und vom New Holland T7.300 mit dem IntelliView 12-Monitor (78 Punkte). Mehr Punktabzüge gaben die Tester dem Deutz-Fahr 8280 mit 12-Zoll-iMontor (72 Punkte), dem Claas Axion 870 mit dem nachgerüsteten Trimble GFX 750-Terminal (66 Punkte) und dem McCormick X8.631 mit DSM- und Topcon X25-Terminal (63 Punkte).
Zu beachten gilt hier wiederum, dass die meisten Hersteller die Software ihrer Isobus-Terminals mittlerweile upgedatet haben. Einige der im Test festgestellten Probleme sind damit laut Aussagen der Hersteller Geschichte. John Deere liefert den 6R 250 jetzt mit dem neuen und größeren G5Plus-Terminal aus. Und Claas bietet seine Traktoren zur Zeit nur mit dem eigenen Isobus-Terminal Cemis 1200 an.