Stammtisch des Fortschritts: Nimm aber keinen billigen
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BAUER: Wie wäre es mit dem digitalen Aktenschrank? Das spart Papier und Toner, und wenn ich mal etwas suche, finde ich es auf Anhieb.
LOHNER: Das würde bedeuten, dass ich eine weitere Bürokraft brauche, die nur scannt und hochlädt.
BAUER: Das sehe ich völlig anders. Deine eigenen Belege speicherst du als pdf. Dann kaufst du einen Dokumentenscanner. Diese Dinger sind sensationell. Mein Apparat frisst alles bis knapp über DIN A-4 und scannt auch beidseitig. Nimm aber keinen billigen.
LOHNER: „Nimm aber keinen billigen“ ist der häufigste Satz unserer Mitarbeiter. Als Folge meiner Gutmütigkeit haben wir mittlerweile mehr Traktoren mit RTK-Lenkung im Betrieb als ohne.
FAHRER: Du rechnest uns immer vor, dass du die zehn- oder zwölftausend Euro als durchlaufenden Posten gleich abschreiben kannst. Das ist doch Quatsch. In fünf oder sieben Jahren ist ein Schlepper ohne RTK ein Ladenhüter, den will keiner mehr haben.
BAUER: Schönrechnen kann man alles.
FAHRER: Ich möchte behaupten, dass ich mit RTK im Durchschnitt zehn Prozent mehr schaffe, bessere Arbeit abliefere und weniger Ausfälle habe, weil ich die Maschine besser im Blick habe. Selbst wenn wir das Equipment auf nur fünf Jahre abschreiben, bleibt unter dem Strich etwas über.
LOHNER: Ist ja schon gut. Was aber keiner sieht, sind die versteckten Kosten dieser segensreichen Technik. Hier eine Software-Freischaltung, da ein neuer Kabelbaum, die RTK-Lizenzen und nicht zu vergessen die Mobilfunkkarten. Für alles zusammen haben wir im vorigen Jahr den Wert eines gut ausgestatten Kleinwagens ausgegeben!
MARING: Das RTK-Signal der Landesvermessungsämter gibt es jetzt umsonst. Das war doch bisher der dicke Brocken. Mit einem Umstieg auf Sapos könntet ihr richtig Geld sparen.
LOHNER: Beim Sparen kannst du das Kind auch mit dem Bad ausschütten. Mein Landmaschinenhändler hat Millionen in ein RTK-Netz investiert und beschäftigt zwei super Fachleute für ISO-Bus und Lenksysteme. Ich wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich die Verträge kündige.
MARING: Ich kenne die Preise der RTK-Dienste, 700 Euro pro Maschine und Jahr haben oder nicht haben ist schon eine Hausnummer. Oder ist Sapos zu ungenau?
FAHRER: Das Sapos-Signal ist genauso gut wie die kommerziellen Dienste. Wenn ich aber am Samstag mit dem Kartoffelpflanzer im Feld stehe und das Signal weg ist, weiß ich, wen ich anrufen kann. Die Kollegen, die mit Sapos fahren, haben dann bis Montag Pause.
LOHNER: Die 700 Euro sind Geschichte. Wir zahlen jetzt eine etwa halbierte Summe für alle RTK-Systeme im Paket und haben dafür einen Rundumservice.
BAUER: Ich habe mit meinem großen Traktor nicht die gigantischen Auslastungen wie ein Lohnunternehmer, deshalb fahre ich schon länger mit Sapos. Das funktioniert prima. Zum Kostensparen im Kleinen habe ich aber noch einen heißen Tipp.
LOHNER: Und der wäre?
BAUER: Habt ihr schon mal etwas von werbefinanzierten Smartphone-Tarifen gehört?
FAHRER: Was ist das?
BAUER: Von August bis Oktober verbraucht meine RTK-Lenkung weit über 100 MB pro Monat, das ging bisher richtig ins Geld. Seit dem vorigen Jahr benutze ich deshalb eine kostenlose Prepaid-SIM-Karte von Netzclub.
LOHNER: Das ist ja spannend. Wovon lebt der Laden?
BAUER: Von Werbung. Mit dem Vertragsabschluss willigst du ein, dass du bereit bist, Werbung zu bekommen. Die Vertragsbedingungen findest du übrigens im Internet unter netzclub.net.
MARING: Werbung auf dem Schlepper?
BAUER: Das ist gerade der Clou. Der Dienstanbieter kann doch gar nicht nachvollziehen, ob ich die Prepaid-Karte in ein Tablet, ein Smartphone oder in ein RTK-Modem einsetze.
LOHNER: Nun habe ich es verstanden. Im Funkmodem des Traktors läuft Werbung auf, die kein Mensch liest.
BAUER: So ist es.
FAHRER: Sollten wir diesen Tipp nicht besser für uns behalten? Die Mobilfunkanbieter sind ja nicht blöd und könnten dem mit neuen Bedingungen einen Riegel vorschieben.
BAUER: Glaubst du, dass solch ein Riesenladen wie Telefonica, zu dem Netzclub gehört, ein ganzes Geschäftsmodell über den Haufen wirft, nur um uns paar Bauern eins auszuwischen? Ich meine, eher nicht.
LOHNER: Wahrscheinlich hast du recht. Wenn ich noch einmal zusammenfasse, lenkst du mit einem freien RTK-Signal und einer Null-Euro-Prepaid-Karte. Respekt.
MARING: Bei unserem Bundesverband befasst sich ein gutes Dutzend Mitarbeiter nur mit Mobilfunk und Telefonie. Sollte ich den Tipp mal weitergeben?
BAUER: Besser nicht. Die Frühjahrsbestellung steht vor der Tür. Wäre sehr schade, wenn ich mit meiner Einschätzung betreffs des Geschäftsmodells doch daneben liege.