Idee des Monats Schicken Sie uns Ihre Idee! Für Ihren veröffentlichten Praxis-Tipp erhalten Sie von profi 50 €: Kaninenfederung fast wie auf Wolken

Mit Pflegerädern auf Feldwegen, der Härtetest für die Kabinenfederung. In der Disziplin ist der Case anderen Fabrikaten jetzt ebenbürtig. Matthias Hartl (rechts) und Alfred Huber aus 94486 Maging haben eine pneumatische Kabinenfederung an ihrem Case CVX 150 nachgerüstet. IHauptsächlich als Pflegeschlepper kauften wir im Herbst 2011 einen neuen Case CVX 150 mit 110 kW/150 PS. Mit dieser Maschine sind wir im Prinzip zufrieden, doch beim Fahrkomfort war sie weit entfernt von unseren Fendt-Traktoren. Zwar hat der Case eine gefederte Kabine. Diese hat aber lediglich die Funktion, Vibrationen und extreme Schläge von der Kabine fernzuhalten. Wir erkundigten uns nach einer besseren Federung zum Nachrüsten. Doch weder unser Händler noch der Gebietsvertreter konnten helfen. Das war der Startschuss für eigene Recherchen. Wir schauten uns die pneumatischen Federungen anderer Traktorfabrikate und von Lkw-Kabinen an. Dabei stellten wir fest, dass dies kein Hexenwerk ist. Die Case-Kabine eignet sich ideal für puffergummigelagerte Anlenkungen vorne und eine Federung mit Luftbälgen hinten. Doch woher nehmen und in welcher Größe und Ausführung? Mit beratender Unterstützung eines Ausrüsters für Nutzfahrzeuge nahmen wir den Umbau im vorigen Winter in Angriff. Mit Flex und Schweißgerät bearbeiteten wir die Aufnahmen am Fahrzeughalbrahmen, an der Kabine sowie die neuen Drehlagerungen. Schweißtreibend war weniger die Arbeit als vielmehr die Unsicherheit, ob am Ende alles wieder passen würde. Nachdem wir die Kabinenaufhängung vorne neu konstruiert hatten, bauten wir hinten Luftbälge sowie ein einstellbares, feinfühliges Druckregelventil ein. Das war vergleichsweise einfach. Die Druckluft nahmen wir direkt an einem Vorratskessel ab. Wir probierten verschiedene Ausführungen, bevor wir endgültig zwei Bälge vom Hersteller Winkler/Ritec Fahrzeugteile aus Plattling einbauten. Das Ergebnis war überwältigend. Der Case hat jetzt einen Fahrkomfort wie die besten Federungen der Prämiumfabrikate. Wer wie mein Chef schon mal ernste Probleme mit den Bandscheiben hatte, weiß dies besonders zu schätzen. Dann sind die 2 000 Euro für Arbeitszeit und Material schnell verschmerzt. Matthias Hartl 94486 Reisach Von Deutz-Fahr besorgten wir die vorderen Kabinenaufhängungen. Zum Einbau demontierten wir die Hinterräder, die Aufstiege, den Auspuff, den Tank, den Batterieträger sowie die Horizontalstabilisatoren. Wir lösten die Kabinenlagerung an allen vier Punkten, bockten sie stabil auf und hoben sie vorsichtig um etwa 20 cm an. Dann stellten wir fest, dass die neuen Aufhängungen nicht so passten, wie wir gehofft hatten. Jeweils hinten über den Achstrichtern sind die Spiralfedern der Kabinendämpfung durch Luftbälge ersetzt worden. Die Stabilisatoren konnten bleiben. Blick von vorne über den Tank: Die gummipuffergelagerten Anlenkungen von Deutz- Fahr sind direkt am Halbrahmen des Traktors festgeschweißt. An der Kabinenrückwand sitzt dieses Druckregelventil. Es ist direkt mit dem Vorratskessel verbunden. Damit wird die Federungshärte eingestellt.