InterTech-Frontlader IT 1600: Halb so teuer, halb so gut?
Für rund 4.200 Euro netto wurde der Frontlader IT 1600 des polnischen Herstellers InterTech erworben. Wir berichten über mittlerweile rund drei Jahre Erfahrung an einem Case IH 844 XL.
Auf der Suche nach einem passenden Frontlader für einen restaurierten Case IH 844 XL aus dem Baujahr 1986 zeigte sich, dass das Angebot an gebrauchten Ladern überschaubar war und häufig überteuert erschien. Denn die Schwingen waren oft bereits nachgeschweißt oder ausgeschlagen. Nach weiteren Überlegungen dann die Entscheidung: eine neue Schwinge samt Anbaukonsole und hydraulischem Steuergerät musste her. Die Wahl fiel auf den InterTech IT 1600 in der kurzen Version, der 2020 für rund 4.200 Euro ohne Mehrwertsteuer inklusive Schwingungstilgung mit zwei Stickstoffblasen (rund 180 Euro Aufpreis) bei D&D Landtechinka in Polen (ddlandtechnika.com) bestellt wurde.
Der Lader wurde per Spedition nach etwa sechs Wochen geliefert. Laut D&D Landtechnika beträgt die Lieferzeit nach ganz Deutschland heutzutage rund drei Wochen. Der Grundpreis ohne Sonderausstattungen liegt aktuell bei rund 4.600 Euro. Alternativ können Sie den Lader z. B. bei der Voga GmbH (voga-gmbh.de) aus Stühlingen-Lausheim im Schwarzwald kaufen, die Geräte auf Lager haben und direkt vom Hersteller beziehen.
Die Montage des InterTech-Frontlader IT 1600
Die Montage erfolgte in Eigenleistung. Je nachdem, welche Ausstattung und Anbauten der Traktor bereits besitzt, kann diese Arbeit etwas länger dauern. In unserem Beispiel war der Frontlader in rund zwei Tagen mit zwei Personen inklusive der Hydraulikkomponenten angebaut.
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Auf der Suche nach einem passenden Frontlader für einen restaurierten Case IH 844 XL aus dem Baujahr 1986 zeigte sich, dass das Angebot an gebrauchten Ladern überschaubar war und häufig überteuert erschien. Denn die Schwingen waren oft bereits nachgeschweißt oder ausgeschlagen. Nach weiteren Überlegungen dann die Entscheidung: eine neue Schwinge samt Anbaukonsole und hydraulischem Steuergerät musste her. Die Wahl fiel auf den InterTech IT 1600 in der kurzen Version, der 2020 für rund 4.200 Euro ohne Mehrwertsteuer inklusive Schwingungstilgung mit zwei Stickstoffblasen (rund 180 Euro Aufpreis) bei D&D Landtechinka in Polen (ddlandtechnika.com) bestellt wurde.
Der Lader wurde per Spedition nach etwa sechs Wochen geliefert. Laut D&D Landtechnika beträgt die Lieferzeit nach ganz Deutschland heutzutage rund drei Wochen. Der Grundpreis ohne Sonderausstattungen liegt aktuell bei rund 4.600 Euro. Alternativ können Sie den Lader z. B. bei der Voga GmbH (voga-gmbh.de) aus Stühlingen-Lausheim im Schwarzwald kaufen, die Geräte auf Lager haben und direkt vom Hersteller beziehen.
Die Montage des InterTech-Frontlader IT 1600
Die Montage erfolgte in Eigenleistung. Je nachdem, welche Ausstattung und Anbauten der Traktor bereits besitzt, kann diese Arbeit etwas länger dauern. In unserem Beispiel war der Frontlader in rund zwei Tagen mit zwei Personen inklusive der Hydraulikkomponenten angebaut.
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Die Konsolen ließen sich gut an den 844 XL montieren — das Lochbild sowie die beiliegenden Schrauben passten. Man sollte auf das Einfahrmaß achten. Zunächst lagen die Konsolen etwas zu nahe am Gussrahmen an, weshalb sich die Schwinge nur nach einem leichtem Zusammenziehen mit einem Spanngurt montieren ließ. Dieses Problem ließ sich beheben, indem einseitig kleine Distanzscheiben zwischen Gussrahmen und Anbaukonsole gesetzt wurden.
Serienmäßig sind farblich gekennzeichnete Hydraulikkuppler verbaut, optional ist ein Multikuppler erhältlich.
(Bildquelle: Bertling)
Am dritten Steuerkreis mussten bereits einige Verschraubungen nachgezogen und die Kupplungen neu abgedichtet werden.
(Bildquelle: Bertling)
Das Einhebelsteuergerät mit Bowdenzügen wurde an einen Halter aus Flachstahl montiert. Der Ventilblock wird an Bohrungen in der rechten Konsole angeschraubt. Lediglich die Verschlauchung zur Hauptdruckleitung, mit der das Steuergerät versorgt wird, wurde vom Hydraulikfachmann angefertigt. Wird der Frontlader von der Hauptdruckleitung versorgt, muss man auf die Einstellung des Überdruckventils im Steuergerät achten. Dieses lässt sich per Innensechskantschraube und Druckuhr am dritten Steuerkreis auf einen Maximaldruck von rund 180 bar einstellen.
Die Verarbeitung
Optisch macht der Lader einen ordentlichen Eindruck, beispielsweise durch die gekanteten Bleche mit Lasergravur auf dem Rahmen der Parallelführung. Die Schweißnähte wirken sauber ausgeführt, und die Schwinge ist durch groß dimensionierte Knotenbleche an den Zylinderaufnahmen robust konstruiert. Abzüge gibt es bei der Lackierung: Hier sind teilweise Unebenheiten zu erkennen, die wahrscheinlich von einer unsauberen Vorbereitung stammen.
Ewas schwach dimensioniert erscheinen uns die Unterzüge zur Hinterachse. Hierbei handelt es sich lediglich um zwei 40-mm- Quadratrohre, welche die Konsolen an der Kupplungsglocke mit der Flanschplatte unter der Hinterachse verbinden.
Der Hersteller gibt für den IT 1600 eine maximale Hubkraft von rund 1.600 daN an. Mit dem auf 180 bar eingestellten Hydraulikventil erreichten wir mit dem eingesetzten Case IH 844 XL eine maximale Hubkraft von rund 1.500 daN. Für diesen Schlepper ist das mehr als ausreichend, da die zulässige Achslast vorne von rund 2.040 kg selbst mit leerer Schwinge bereits leicht überschritten wird. Bei schweren Arbeiten ist etwas Vorsicht geboten und ein Heckballast nötig.
Grundsätzlich bietet InterTech mit dem IT 1300 auch noch eine etwas leichtere Schwinge an, diese war zum Zeitpunkt des Kaufs jedoch nicht verfügbar. Zudem gibt es den IT 1600 auch in zwei weiteren Versionen mit 3,65 und 3,90 m Hubhöhe für größere Traktoren.
Beim Messen der Aufbrechkraft senkten die Hubzylinder den Frontlader bei etwa 1.200 daN ab, weshalb wir den Test hier abbrechen mussten. Im praktischen Einsatz, z. B. bei Erdarbeiten, zeigte sich der Lader jedoch immer kräftig genug, um auch schweren Boden loszureißen.
Offensichtliche Beschädigungen oder Verzug an Anbaukonsolen und Schwinge gab es bislang nicht. Was uns jedoch auffiel, sind die sich seitlichen Bewegungen der Anbaukonsolen, vor allem bei angehobenem Frontlader. Hier könnte ein Versteifungsrohr oberhalb der Motorhaube helfen.
Die Parallelführung des Laders erfolgt mechanisch per Gestänge über der Schwinge. Beim Anheben kippt die angebaute Schaufel bis zu 12° aus. Vor allem bei Stapelarbeiten mit der Palettengabel (– 8°) ist ein Nachziehen erforderlich — das können andere Hersteller besser.
Praktisch für Schüttgüter oder zum Befüllen der Schaufel, z. B. mit Grünschnitt, ist der große Ankippwinkel bei abgesenktem Lader von 61°. Erreicht wird dieser durch die von der Seite gesehen dreieckige Konstruktion des Euro-Schnellwechselrahmens. Hierdurch ist er mittig an der Schwinge gelagert. Dies wirkt sich jedoch nachteilig auf die Überladehöhe aus, da das Anbaugerät beim Auskippen weit nach unten schwenkt.
Der Auskippwinkel von 33° ist mit einer Schaufel von Sonarol nicht der größte. Zudem lässt sich das Anbaugerät bei angehobenem Lader weiter einkippen als bei abgesenkter Schwinge. Dadurch kann die Schwinge bei angekipptem Anbaugerät nicht ganz abgesenkt werden. Zuvor muss man das Anbaugerät etwas auskippen — nicht ideal.
Der Euro-Schnellwechselrahmen ist mit einer Verriegelung über einen zentralen Hebel ausgerüstet. Eine hydraulische Verriegelung gibt es auf Wunsch. Wir setzten Anbaugeräte von InterTech, Sonarol und Quicke ein. Diese konnten allesamt aufgenommen werden. Etwas schwergängig ist teilweise das Schließen der Verriegelung, da die Laschen am Anbaugerät recht lang sein müssen, damit die Verrieglungszapfen leicht durch die Bohrungen gleiten.
Serie ist der dritte Steuerkreis, dessen Ventilverschraubungen bei unserem Testlader leichte Undichtigkeiten aufwiesen. Nach dem Nachziehen der Leitungen waren diese behoben. Ansonsten war das Zusatzventil vor allem beim Einsatz einer Ballenzange durchaus praktisch.
Etwas Übung erfordert der An- und Abbau der Schwinge. Am besten funktioniert dies mit angebauter Schaufel: Zunächst setzt man den Lader leicht auf der Schaufelspitze ab, klappt die Stützen herunter, löst die Bolzen und zieht ihn dann beim Einkippen oben aus den Taschen der Koppelpunkte. Vor allem die senkrecht nach unten klappenden Profile der Stützen sollten aus unserer Sicht stabiler sein. Beim Testlader haben sich die angeschweißten Zapfen sowie die Verschraubung des Quadratprofils an der Schwinge etwas verbogen.
Der dreieckig geformte Euro-Schnellwechselrahmen ermöglicht zwar einen großen Ankippwinkel, die Überladehöhe leidet aber. Alle Lagerungen sind von außen schmierbar — gut.
(Bildquelle: Bertling)
Mit etwas Übung funktioniert der An- und Abbau gut, Kritik üben wir an den etwas instabilen senkrechten Streben der Stützen.
(Bildquelle: Bertling)
Fazit
Der InterTech IT 1600 bietet eine gute Hubkraft, robuste Konstruktion und einfache Montage. Abstriche muss man bei der Parallelführung sowie dem Weg der Kippkinematik machen. Dafür ist der Preis nur etwa halb so hoch wie bei vergleichbaren Modellen aus Westeuropa.
Praktikerurteile
Arbeit im Lohnbetrieb
Andre Kuhlmann aus dem niedersächsischen Leezdorf montierte 2019 an seinen Case IH 1455 XL einen IT 1600 in der langen Ausführung. Diesen nutzt er vorwiegend zum Laden von Ballen und Stammholz in seinem land- und forstwirtschaftlichen Lohnunternehmen.
„Von der Bestellung bis zur Lieferung dauerte es bei mir nur vier Wochen. Alle Teile waren vorhanden. Auch die Montage funktionierte ohne Probleme“, stellt Kuhlmann zufrieden fest. Anlass zur Kritik: Der teils abblätternde Lack, und nicht alle Anbaugeräte lassen sich auf Anhieb verriegeln. Auch Kuhlmann stellte ein leichtes Absenken der Schwinge bei zu hohen Aufbrechkräften fest. „Dies sollte man aber am Ventilblock nachstellen können.“
Andreas Hicken aus Südbrookmerland setzt seit 2018 einen IT 1600 mit Schwingungstilgung an einem Fendt 305 LS ein, den er auf seinem Pferdebetrieb mit 8 ha Grünland nutzt. Die Konsolen passten auf Anhieb. Nur ein Hydraulikschlauch musste etwas verlängert werden.
Er nutzt den Lader hauptsächlich zum Umschlag von Ballen und Dung sowie für gelegentliche Erdarbeiten. „Die Hubkraft ist für unseren Schlepper mehr als ausreichend“, so die Erfahrungen des Praktikers. Kleine Kritikpunkte gibt es bei den hohen Koppeltürmen, die ein vollständiges Öffnen der Frontscheibe verhindern. Bislang gab es keine nennenswerten Schäden.