Parallelfahrsysteme im Überblick: Spuranzeigen für den Einstieg
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Gut zu wissen
- Parallelfahrhilfen lassen sich mit einem Lenkcontroller und einem Lenkradmotor zum automatischen Lenken aufrüsten.
- Manche Parallelfahrhilfen haben eine Anzeige für ein manuelles Schalten von Teilbreiten.
- Wer spurgenau säen und hacken möchte, sollte in ein RTK-Lenksystem investieren.
Parallelfahrsysteme: Touchscreens sind Standard
Solche Leuchtdioden-Lichtleisten sind heute weitgehend vom Markt verschwunden. Einzig die Firma Agrivision aus Großbritannien liefert noch eine solche Anzeige für die Montage auf der Motorhaube des Schleppers. In der Lichtleiste hat Agrivision gleichzeitig den GNSS-Empfänger für die Spurführung integriert. Die Bedienung des Systems erfolgt über ein iPad oder iPhone. Damit ist Agrivision derzeit auch der einzige Anbieter einer Parallelfahr-App für iOS-Geräte. Das iPad kommuniziert per Bluetooth mit der Lichtleisten-Empfänger-Einheit.
Parallelfahr-Apps
eFarmer hat Niederlassungen in den Niederlanden und in der Ukraine. Einen deutschen Vertrieb gibt es bisher nicht. Das gilt es zu bedenken, wenn Sie bei der Inbetriebnahme Unterstützung benötigen.
Der MachineryGuide kommt aus Ungarn. In Deutschland vertreibt die Firma SK Agrar dieses Parallelfahrsystem. Angeboten wird es mit verschiedenen Empfängern. Je nach Genauigkeitsanspruch kann der Kunde wählen zwischen einem Einfrequenz-Empfänger mit Egnos-Korrektur, einem Einfrequenz-Empfänger mit RTK-Korrektur oder einem Zweifrequenz-Empfänger mit RTK.
Das kostengünstigste System von MachineryGuide mit einer Patch-Antenne kostet 720 Euro, das teuerste mit dem hochwertigeren RTK-Empfänger 1 950 Euro. Im Preis inbegriffen sind jeweils ein 10-Zoll-Tablet und eine Halterung.
Manuelle Teilbreitenschaltung inbegriffen
Für die Praxis hilfreich ist eine visuelle Teilbreitenschaltung, die in der Spuranzeige integriert ist. Sie zeigt dem Landwirt bei Überlappungen, wann er z. B. an seiner Pflanzenschutzspritze Teilbreiten manuell abschalten sollte. Der MachineryGuide bietet diese Funktion.
Für Elektronik-Freaks
Unschlagbar kostengünstig sind Selbstbaulösungen, die hierfür einen RTK-fähigen uBlox-Empfänger F9P und eine uBlox-Antenne nutzen — das Basis Starterkit ist in Online-Shops für etwas mehr als 200 Euro zu haben! Für die Installation und Inbetriebnahme des Systems sind dann jedoch viel Eigeninitiative und elektrotechnische Begabung erforderlich.
Auch das Spurführungssystem der spanischen Firma Cerea war bislang nur etwas für Elektronik-Freaks. Gegen eine Gebühr von 200 Euro stellt Cerea ihre Parallelfahrsoftware zum Download zur Verfügung. Um die Beschaffung der Hardware wie GNSS-Empfänger und Tablet musste sich jeder selbst kümmern (profi 1/2018).
Inzwischen bietet Cerea auch Bausätze an. Zusammen mit einem Zweifrequenz-Empfänger von u-blox, der RTK-Signale verarbeiten kann, und einer u-blox-Antenne kostet das Komplettsystem für das manuelle Parallelfahren 1 410 Euro. Im Preis inbegriffen ist ein 10-Zoll-Tablet mit Android-Betriebssystem und eine stabile Halterung. Ein Ausbau des Systems zum automatischen Lenken ist wie bei den meisten anderen Parallelfahrsystemen durch die Installation eines Lenkradmotors möglich.
Fachliche Unterstützung erhalten die Nutzer des Cerea Autosteer GPS im Internetforum unter cerea-forum.com. Wer direkten Kontakt mit der Firma aufnehmen möchte, sollte englisch sprechen können.
Systeme mit und ohne ISO-Bus
Wer darüber nachdenkt, die manuelle Spurführung unter Umständen später zum automatischen Lenksystem aufzurüsten und dabei keinen Wert auf eine ISO-Bus-Kompatibilität legt, wird auch mit den etwas kleineren, dafür aber kostengünstigeren Terminalvarianten zurechtkommen. Die Preise reichen bei den nicht-ISO-Bus-fähigen Terminal-Lösungen von rund 1 100 Euro für das Leica-Hexagon Ti5 mit fünf Zoll großem Touchscreen bis 3 200 Euro für das Teejet Matrix Pro 840 GS mit 8,4-Zoll-Display.
Mit einer zusätzlichen Elektronik-Box lassen sich übrigens auch die nicht-ISO-Bus-fähige Parallelfahrsysteme zum automatischen Schalten von Teilbreiten nutzen — so zum Beispiel der Farmnavigator G7 von Satconsystem.
Empfänger mit Überbrückungsfunktion
Interessant zu wissen ist an dieser Stelle, dass Egnos lediglich die GPS-Signale korrigiert, jedoch nicht die anderen GNSS-Signale. Der Empfänger sollte die Positionsdaten mit einer Rate von wenigstens 5 Hz, besser von 10 Hz ausgeben.
Wer Schläge an Waldrändern zu bearbeiten hat, sollte bei der Wahl des Systems darauf achten, dass der Empfänger eine Überbrückungsfunktion bei Signalausfall bietet. Diese Funktion ermöglicht das Weiterarbeiten bei Abschattung für einige Minuten ohne großen Genauigkeitsverlust.
Alternativ bietet sich die Wahl eines RTK-fähigen GNSS-Empfängers an, der die Korrekturdaten über einen sogenannten Ntrip-Client beziehen kann. Und wer über ein automatisches Lenksystem nachdenkt, sollte sich am besten gleich für einen höherwertigen Zweifrequenz-Empfänger mit RTK-Korrektur entscheiden. Dann sind die Abweichungen von Spur zu Spur mit nur 1 bis 2 cm sehr gering, so dass sich mit dem Lenksystem säen, pflanzen und hacken lässt. Hinzu kommt die Wiederholbarkeit beim Einsatz von RTK-Technik. Das heißt, Spuren und Punkte lassen sich auch nach einem längeren Zeitraum erneut genau anfahren.
Was uns sonst noch auffiel:
- Durch Installation eines Lenkcontrollers, einer Elektronik für den Hangausgleich und eines Lenkmotors lassen sich die meisten manuellen Spurführungen auch zum automatischen Lenken aufrüsten.
- Reichhardt bietet zusätzlich einen Verschieberahmen an, mit dem sich in Kombination mit einem GNSS-Parallelfahrsystem Anbaugeräte wie Hacken zentimetergenau führen lassen.
Fazit
Touchscreens und Apps haben inzwischen die Leuchtdioden-Lichtleisten der Anfangszeiten des Parallelfahrens mit GPS abgelöst. Kostengünstige Komplettsysteme sind ab 720 Euro ohne Mehrwertsteuer zu haben. Höherwertige Parallelfahranzeigen auf Basis eines ISO-Bus-fähigen Terminals lassen sich gegen Aufpreis für das automatische Section-Control und für eine variable Mengensteuerung nutzen. Die Systeme sind oftmals der Einstieg in das automatische Lenken und in die Teilschlagtechnik.