Diese zwei Optionen liegen bei Auktionen oft nah beieinander. Wir haben uns auf der Landtechnikauktion in Meppen umgeschaut und im Anschluss einige Preise mit Angeboten der Online-Plattform Traktorpool verglichen.
Seit 20 Jahren betreibt die Firma Ritchie Bros den Auktionsplatz in Meppen. Zwei Mal jährlich versteigern die Kanadier hier etwa 2.000 bis 3.000 Artikel. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen in der Nähe von Chicago in den USA, weltweit betreibt es 60 Auktionsstandorte — darunter Deutschland, Spanien, Frankreich, Abu Dhabi, Australien, USA, Mexiko und Japan. Während es an anderen Standorten auch um Lkw und Baumaschinen geht, konzentriert man sich in Meppen hauptsächlich auf Landmaschinen.
Die Vielfalt von Artikeln, die in Meppen unter den Hammer kommen, ist riesig. Von Standard-Landmaschinen wie Traktoren, Bodenbearbeitungsgeräten und Grünlandtechnik geht es über Minibagger bis hin zu Werkzeugen und Ersatzteilen. Auch Hofeinrichtungen wie Gülleseparatoren, Notstromaggregate, Dieseltanks oder Zäune sind im Angebot.
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Seit 20 Jahren betreibt die Firma Ritchie Bros den Auktionsplatz in Meppen. Zwei Mal jährlich versteigern die Kanadier hier etwa 2.000 bis 3.000 Artikel. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen in der Nähe von Chicago in den USA, weltweit betreibt es 60 Auktionsstandorte — darunter Deutschland, Spanien, Frankreich, Abu Dhabi, Australien, USA, Mexiko und Japan. Während es an anderen Standorten auch um Lkw und Baumaschinen geht, konzentriert man sich in Meppen hauptsächlich auf Landmaschinen.
Die Vielfalt von Artikeln, die in Meppen unter den Hammer kommen, ist riesig. Von Standard-Landmaschinen wie Traktoren, Bodenbearbeitungsgeräten und Grünlandtechnik geht es über Minibagger bis hin zu Werkzeugen und Ersatzteilen. Auch Hofeinrichtungen wie Gülleseparatoren, Notstromaggregate, Dieseltanks oder Zäune sind im Angebot.
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Genauso bunt gemischt ist auch der Zustand der Maschinen. Von neu über jung gebraucht bis hin zu kaum noch fahrbereit oder komplett restauriert ist alles dabei. Hier heißt es: Genau hinschauen! Um die Maschinen besser aussehen zu lassen, wird oft vor der Auktion optisch noch mit einer neuen Lackierung nachgeholfen.
Um die Maschinen zu begutachten, gibt es zwei Besichtigungstage vor der Auktion. Bieter können die Maschinen anschauen und auf dem Gelände auch Probe fahren. Den Schlüssel für die Fahrzeuge erhalten die Interessenten gegen Vorlage des Personalausweises am Eingang. Sollte ein Fahrzeug Starthilfe benötigen, steht das Team von Ritchie Bros mit Servicefahrzeugen bereit. Anders sieht es da bei den Anbaugeräten aus: Hier ist ein Probelauf vor dem Kauf in der Regel nicht möglich.
Anfangs erfolgte die Versteigerung ausschließlich vor Ort in Meppen. Eine Arena mit Vorführfläche und eine überdachte Tribüne boten dafür eine durchaus eindrucksvolle Kulisse. Später konnten die Interessenten dann sowohl online, als auch vor Ort bieten. Seit Corona hat Ritchie auf reine Online-Auktionen umgestellt, die zwei Mal in Jahr stattfinden. Etwa alle 50 Sekunden kommt eine Maschine unter den Hammer.
Unser Vergleich zeigt: Auf der Auktion kann man richtige Schnäppchen machen. Jedoch kauft der Bieter hier auch immer das Risiko mit, dass mit der Maschine etwas nicht in Ordnung ist. Auf der Auktion gibt es keine Gewährleistung oder Garantie. Außerdem ist über die Maschinen oft nichts zur tatsächlichen Laufleistung oder Reparatur- sowie Wartungshistorie bekannt. Das sieht beim Landmaschinenhändler oft etwas anders aus, und es gibt hier außerdem teilweise die Möglichkeit, die gewünschte Maschine etwas ausgiebiger zu testen oder vielleicht sogar ein Jahr zu mieten.
Nicht außer Acht zu lassen sind außerdem die Kaufnebenkosten. Die Aktionsgebühr hängt von Kaufpreis der Maschine ab. Bis 5.000 Euro sind es 15 % des Kaufpreises, mindestens aber 100 Euro. Liegt der Kaufpreis zwischen 5.000 und 12.000 Euro sind 10 %, mindestens aber 750 Euro fällig.
Zwischen 12.000 und 75.000 Euro müssen 4,85 % oder mindestens 1.200 Euro Auktionsgebühr gezahlt werden. Ab 75.000 Euro aufwärts beträgt die Gebühr 3 638 Euro. Für Fahrzeuge, die einen Eigentumseintrag oder eine Zulassung benötigen, werden Dokumentationsgebühren in Höhe von 40 bis 55 Euro fällig.
Werden die ersteigerten Maschinen nicht termingerecht abgeholt, berechnet das Unternehmen pro Tag Lagergebühren in Höhe von 25 Euro. Außerdem fallen gegebenenfalls noch Transportkosten an, die aber natürlich bei anderen Käufen auch anfallen können.
Die Stunden weichen zwar etwas voneinander ab, liegen aber in einem vergleichbaren Bereich. Die Auktionsmaschine ist rund 80.000 Euro günstiger als der auf Traktorpool angebotene Drescher. Einen wesentlichen Einfluss auf den Preis hat auch die Breite des Schneidwerkes.
Auch wenn beide Maschinen aus demselben Baujahr stammen, ist der auf Traktorpool angebotene Schlepper schon das neuere S4-Modell. Der Schlepper aus der Auktion verfügt allerdings über eine gehobenere Ausstattung mit Rückfahreinrichtung und sechs Steuergeräten im Heck sowie zwei in der Front.
Die Auktionsmaschine ist 1.740 Euro günstiger als die auf Traktorpool angebotene Maschine. Bei Besichtigung der Maschine fiel allerdings auf, dass Bauteile wie die Düngerschnecke demontiert waren.
Beide Maschinen sind junge gebrauchte in scheinbar gutem Zustand. Die Ausstattung beider Streuer ist vergleichbar. Die Auktionsmaschine ist zwar ein Jahr älter, dafür aber auch 10.000 Euro günstiger.
Die Ballenzahl der Auktionsmaschine ist unbekannt. Außerdem ist die Maschine ein Jahr älter als die bei Traktorpool angebotene. Dafür war die Presse auf der Auktion aber auch 18.500 Euro günstiger.
Die Auktionsmaschine ist rund 8.000 Euro günstiger als die auf Traktorpool angebotene Lagermaschine. Dafür ist diese aber auch ein Jahr älter und schon gebraucht.
Kommentar von Sebastian Rüther
Als ehemaliger Disponent eines Lohnunternehmens weiß ich, wie wichtig zuverlässige Maschinen sind. Ich kann Ihnen nur raten: Finger weg von „Wundertüten“. Auch wenn die auf den ersten Blick günstigen Preise für Auktionsmaschinen in Zeiten von gestiegenen Preisen verlockend sind, fressen Maschinenausfälle und ungeplante Reparaturen diesen Preisvorteil schnell wieder auf. Das sollten Sie zumindest bei Schlüsselmaschinen wie Schleppern, Häckslern oder Mähdreschern berücksichtigen.
Anders sieht es bei Anbaugeräten oder der Hofausrüstung aus. Hier können Sie sicher das ein oder andere Schnäppchen machen, welches dann noch viele Jahre treue Dienste auf ihrem Betrieb verrichten kann. Schaut man sich zum Beispiel das unten aufgeführte Samasz-Mähwerk, oder den Fliegl-Miststreuer an, dann sind diese Geräte sicher preiswerte Alternativen zum Kauf beim Händler. Außerdem interessant kann die Auktion natürlich für Hobbyschrauber sein, die einen günstigen Schlepper suchen, wenn es nicht ganz so auf die Zuverlässigkeit ankommt, bzw. die Maschine sowieso überholt oder restauriert werden soll.
In jedem Fall sollten Sie sich das Objekt der Begierde vor Ort ganz in Ruhe anschauen, im Zweifel mit einem Fachmann.