Traktorpool Auktionen: Für beide Seiten gute Preise
Traktorpool hat eine neue Auktionsplattform ins Leben gerufen. Wir haben uns angeschaut, wie die erste Auktion lief und was es für Unterschiede zu anderen Plattformen gibt.
Die erste Traktorpool-Auktion ist zu Ende, und die ersten Erfahrungen sind gut. Im Angebot waren 65 Maschinen — vom selbstfahrenden Rübenroder, einem russischen Knicklenker bis hin zu Reifen und Zugösen war alles dabei. Traktorpool will mit der Plattform sowohl Händlern als auch Kunden neue Vermarktungs- bzw. Einkaufs-Chancen bieten und sich dabei von anderen Auktionsplattformen unterscheiden.
Eine Woche Laufzeit
Die Auktionen bei Traktorpool laufen eine Woche. Verkäufer und Käufer sollen so die Chance auf ausreichend Zeit erhalten, um miteinander in Kontakt zu treten. Deswegen ist der Verkäufer einer Maschine auch mit allen Kontaktdaten genannt.
Außerdem ist jedes Angebot mit allen technischen Daten beschrieben und auf verschiedenen Fotos zu sehen. Alle Maschinen haben eine nachweisbare Historie. Darauf legt Traktorpool wert, damit möchte man sich vom Wettbewerb unterscheiden.
Ganz wichtig ist Traktorpool, dass die Auktionen keine „Vermarktungs-Resterampe“ zur Marktbereinigung sind. Sondern sie soll mit ordentlichen Maschinen und realistischen Preisen punkten. „Qualität und Transparenz“ statt „Quantität“ lautet die Devise.
Traktorpool-Händler und jedermann als Kunde
Bei der ersten Auktion waren nur bereits registrierte Traktorpool-Händler für das Angebot der Maschinen zugelassen. Das hat für Traktorpool den Start vereinfacht. Zukünftig soll es aber so sein, dass nach Registrierung und Verifizierung jeder seine Maschinen in eine Auktion geben kann. Die Stammhändler konnten jetzt auswählen, ob ihre Maschine auf dem Standard-Marktplatz oder auf der Auktion von Traktorpool angeboten werden sollte.
Bieten konnte dagegen jedermann, der sich vorher registriert hatte. Die Registrierung erfolgt per E-Mail, ein Liquiditätsnachweis, eine Bürgschaft oder Ähnliches sind nicht notwendig.
Transparente Preise
Alle Maschinen der Auktion haben einen Startpreis. Das soll zum einen die Transparenz fördern. Für den Händler soll das aber auch eine Sicherheit bieten, dass er die Maschine nicht für einen Preis unter den Einstandskonditionen abgeben muss.
Der Zuschlag erfolgt ab einem Gebot, dass mindestens einen Euro über dem Startpreis liegt — ohnehin kann nur mit vollen Euro-Beträgen geboten werden. Bieten kann der Kunde einfach, indem er die entsprechende Schaltfläche anklickt und seinen Preis eingibt — dieser Preis (egal, wie weit er das vorherige Gebot bzw. den Startpreis übersteigt) ist dann das nächste Gebot, welches auch für alle sichtbar ausgegeben wird.
Die Startpreise sind günstig — das hat ein erster Preisvergleich gezeigt, den Traktorpool durchgeführt hat: Die Startpreise waren rund 16 % günstiger als die Marktplatz-Preise.
Allerdings weiß man als Kunde vorher nie, wie viel Gebote und in welcher Höhe diese kommen. Für die Händler hat die Auktion den Vorteil, dass sich (zumindest bei knappen Maschinen) viel schneller ein realistischer Preis herausbildet, ohne dass er dafür viele telefonische und persönliche Beratungsgespräche führen muss.
Klickt man die Maschine an, erscheinen alle wichtigen Informationen zum Händler und zur Maschine inklusive Fotos.
(Bildquelle: traktorpool)
Will man bieten, öffnet sich dazu ein Fenster. Dort kann man eine Summe eintragen oder man nutzt die Klickfelder mit Summen.
(Bildquelle: traktorpool)
Auktionsende und Kosten
Nach dem Ende der Auktion führt Traktorpool den Kunden und den Händler zusammen. Anders als bei vielen anderen Auktionsmodellen tritt Traktorpool nicht als Verkäufer, sondern nur als Vermittler bzw. als Dienstleister für die Plattform auf. Das Rechtsgeschäft des Kaufs/Verkaufs erfolgt ausschließlich zwischen dem Händler und dem Kunden. Dabei ist der Startpreis des Händlers das Angebot und das Gebot des Kunden die Annahme des Angebots. Der Kunde kann sich also darauf verlassen, dass das Geschäft zustande kommt und dass der Händler nicht auf einmal einen Rückzieher machen kann.
Natürlich kostet das Mitbieten bei der Auktion Geld. Für den Kunden werden bis zu einem Kaufpreis von 8000 Euro 8 % Provision fällig. Liegt der Kaufpreis über 8000 Euro, sind es 4,5 %. Für zukünftige Auktionen denkt Traktorpool über eine feinstufigere Staffelung nach.
Ausblick
Traktorpool wird auch weiterhin Auktionen anbieten. Nach den ersten Erfahrungen hat es sich ausgezahlt, eine Woche Laufzeit einzuplanen, so haben potenzielle Käufer ausreichend Zeit, sich die Maschinen auch vor Ort anzuschauen. Auch der Startpreis hat sich bewährt. An der Provisionsstaffel wird noch gearbeitet.
Die Experten von Traktorpool rechnen damit, dass Traktoren zukünftig zu den gefragtesten Produkten gehören, so dass sie möglicherweise auch sortenreine oder jahreszeitabhängige Auktionen (beispielsweise Bodenbearbeitungstechnik) und so ein weiteres Alleinstellungsmerkmal anbieten werden.
Auch Zugösen und Kurzscheibeneggen waren im Angebot. Man sieht, wie viele Gebote vorliegen und wie hoch das aktuell letzte Gebot ist.
(Bildquelle: traktorpool)