Digitalisierung mit Augenmaß: Digital? Nur, wenn es sich rechnet!
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Knipex Zange gratis zum Miniabo.
43% Sparen + Prämie sichern!
19,80 EUR
für 3 Monate
danach 139,80 EUR / Jahr
Aktionsangebot
- Mit profi Wissensvorsprung ins Frühjahr starten
- Prämie: Knipex Cobra 150mm (UVP: 27,70€ )
- Gewinnchance auf einen VW Amarok im Wert von ca. 58.000 €
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Zur Abrechnung und betriebswirtschaftlichen Auswertung ist das z.B. der Agrarmonitor.
- Trotzdem sieht das Betriebsleiter-Trio nicht alle digitalen Lösungen für sinnvoll und ausgereift an.
Der Grundstein für die Gemeinschaft wurde in den 80er Jahren gelegt. Damals mit fünf Familien. „Wir haben Böden von 18 bis 55 Bodenpunkten, im Schnitt 40 bis 45. Bei zeitgleich geringen Niederschlägen sind wir schon von jeher gezwungen, die Kosten niedrig zu halten“, fasst Gaus zusammen. Von ursprünglich fünf Betrieben blieben Familie Gaus und Lütje übrig, die 2004 mit Ulrich Behrens einen neuen Partner fanden.
Ährenwert GbR - Drei Gesellschaften
- Eine ist die Gaus-Lütje GbR, die es seit 1992 gibt. Hier arbeiten Jochen Gaus und Ernst Lütje im Kartoffelanbau und in der Direktvermarktung zusammen.
- 2004 folgte die Ohnhorst GbR: Diese Gesellschaft ist eine Bewirtschaftungsgesellschaft aller drei Teilhaber. Sie setzt die gemeinschaftlichen Maschinen ein und tritt nach innen und außen als Lohnunternehmen auf. Dieser Betrieb kauft zudem die Betriebsmittel ein und verkauft gemeinsame Ernte-Erzeugnisse.
- Die Ährenwert GbR bündelt seit 2011 den Ackerbau auf allen Flächen der Familien. Die Felder sind durchschnittlich 6 ha groß und das neueste Projekt sind 4 ha Süßkartoffeln.
Neben der Gemeinschaft haben die Betriebsleiter weitere Erwerbszweige, die sie selbst führen. So mästet Ernst Lütje Schweine und Jochen Gaus ist in der Ferkelaufzucht aktiv.
Die einzelnen Gesellschaften beschäftigen auch Mitarbeiter und Azubis. Bei der Ährenwert GbR arbeitet ein Mitarbeiter, bei der Gaus-Lütje GbR sind es 7,5 AK plus Aushilfen. Insgesamt bietet die Betriebsgemeinschaft vier Ausbildungsplätze.
Gemeinsame Vorteile nutzen
Klare Aufgabenteilung der Betriebsleiter
Ulrich Behrens kümmert sich um den Ackerbau mit Düngung sowie Pflanzenschutz. Außerdem gehören Ein- und Verkauf zu seinen Aufgabenbereichen. Ernst Lütje ist für alles rund um die Kartoffel zuständig. Das Büro inklusive der Buchführung und der Aufbereitung von Daten liegt in der Verantwortung von Jochen Gaus. „Die Aufgabengebiete haben sich fast automatisch ergeben“, fasst Ernst Lütje zusammen. „Weil wir so unterschiedlich sind, ergänzen wir uns gut.“ Sie geben aber auch zu, dass sie nicht immer einer Meinung sind.
Digitale Hilfen im Betrieb
- Zur Aufzeichnung und Abrechnung wird der Agrarmonitor von betriko genutzt.
- Die Schlepper sind mit GPS-Technik zum Lenken und Schalten bestückt.
- raindancer unterstützt die Betriebsleiter beim Managen der Beregnungsanlagen.
- Angebote von NLB und top farmplan entlasten das Team im Büro.
- WhatsApp dient zur Einsatzplanung und für die schnelle Kommunikation.
Einfache Konzepte gewollt
Dieser kommt ursprünglich aus dem Lohnunternehmerbereich, eignet sich aber auch für Betriebe mit höherem Organisationsbedarf. Die Software ist in allen Gesellschaften seit 2014 im Einsatz und ersetzt die ungeliebten Notizzettel. Die App erfasst alle Arbeits- und Maschinenzeiten. Zur Erfassung sind auf den Traktoren und im Stall Tablets im Einsatz. Die Mitarbeiter können sich auch per Handy einloggen.
Weil die Mitarbeiter auch in anderen Unternehmensteilen tätig sind, ist die genaue Erfassung umso wichtiger. Natürlich dokumentieren die drei Chefs ihre Einsatzzeiten genauso. Auch die Abrechnung der Maschinen ist über das System kein Problem, da es beispielsweise recht simpel Rechnungen generieren kann.
Wichtig: Stammdatenpflege
Nach Abschluss der Arbeit schließt der Fahrer den Auftrag und tippt dabei unter anderem die bearbeitete Fläche in das Tablet ein. Das GPS der Tablets dient zudem zur Nachvollziehbarkeit des Auftrags und ermöglicht zum Beispiel eine Nachverfolgung des Spurverlaufs. Beim Beenden des Auftrages kann der Fahrer ebenso die tatsächlichen Ausbringmengen eintragen, woran das System spätestens nach Verlassen des Feldes erinnert.
Direkt in die Schlagkartei
Mittlerweile können die Verbrauchsdaten sogar automatisch vom Schlepper ans System geliefert werden. „Eine interessante Möglichkeit“, findet Jochen Gaus. Er hat sich tief in das Programm eingearbeitet: „Wir können damit sehr kleinteilige Deckungsbeiträge kalkulieren.“
Ein weiterer Vorteil des Agrarmonitors ist die Dispo für die Mitarbeiter im Ackerbau, die Ulrich Behrens übernimmt: „Ich kann die Schläge, die Reihenfolge der Bearbeitung, die Maschinen und die Mittel vorgeben. Außerdem sind Notizen möglich.“
Doch nicht alles, was möglich ist, sieht der Betrieb auch als praktisch an: Vor einiger Zeit haben sie Strichcodes an Kartoffelkisten zur Rückverfolgbarkeit eingesetzt. Diese ließen sich per Bluetooth-Scanner auslesen. In der Ernte hat sich das aber als viel zu umständlich herausgestellt. Heute hängen wieder gut lesbare Zettel an den Kisten.
Lenken und schalten - automatisch
Das Pflanzen der Kartoffeln, das Rübendrillen und die Getreideaussaat laufen heute komplett mit RTK-Genauigkeit. Der Rauch-Streuer und die CHD-Spritze nutzen das GPS zur Teilbreitenschaltung.
Zukünftig will sich der Betrieb auf festen Fahrgassen bewegen. Applikationskarten sind noch kein Thema, obwohl sie schon 2008 erste Erfahrungen mit Ertragskarten und Bodenscans per EM38 gemacht haben. Doch damals fehlten praxisgerechte Programme, um die Daten zu nutzen. Man entschloss sich abzuwarten. Mittlerweile sieht Ulrich Behrens die Entwicklungen aber voranschreiten und vermutet, dass sie in drei bis fünf Jahren in die teilflächenspezifische Bewirtschaftung einsteigen. Aber nur, wenn die Systeme anwenderfreundlich sind und betriebswirtschaftliche Effekte bringen.
Digital: Kein Selbstläufer
Zufrieden berichten die Partner über die Software raindancer zur Beregnungs-Planung. Der Betrieb ist Mitglied in zwei Beregnungsverbänden und nutzt zehn Trommelregner sowie zwei selbstfahrende Maschinen. Zusätzlich arbeiten die Betriebe auf 16 ha mit Tropfschläuchen.
Vor dem Einsatz von raindancer waren in der Saison ständig vier Personen zum Umbau und zur Kontrolle unterwegs. Durch die optimierte Planung und Überwachung konnte der Personalaufwand deutlich reduziert werden. In Summe schätzen sie die Effizienzsteigerung auf rund 30 %.
Zentrale Einsatzplanung
Diese zentrale Belegerfassung ermöglicht nicht nur die Einsicht der Belege für die interne Buchführung, sondern auch die Bereitstellung für den Steuerberater. Wichtig ist Jochen Gaus, dass die Belege nur einmal erfasst werden müssen und sich dann einfach weiterverarbeiten lassen.