Kälber in Gruppenhaltung: Iglus neu gedacht
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Gut zu wissen
- Im Betrieb Börger ist mit Iglu und überschaubarem Aufwand der Umstieg von der Einzel- in die Gruppenhaltung gelungen.
- Bei Hartmut Börger entwickeln sich die Tiere durch die frühe Gruppenhaltung vorteilhaft.
- Die frühe Gruppenhaltung spart Zeit und reduziert durch geringere Verluste an Kraftfutter und Milch die Produktionskosten.
Die Diskussion um Veränderungen in der Haltungsform verunsichert Milchviehhalter bereits jetzt. Mit entsprechend schweren Folgen. So werden Investitionen in eine gesündere Kälberhaltung zusehends auf die lange Bank geschoben.
Kälber in Gruppenhaltung: Kluge Praktikerlösung
110 Melkende, 200 Kälber
Wie üblich im gewachsenen Betrieb, passt Börger die Kälberhaltung ständig an. So investierte er 2001 in seinen ersten Tränkeautomaten für die damals noch vorhandene Fresseraufzucht. 2004 folgte ein Milchautomat für die eigene Nachzucht.
2011 investierte er für eine bessere Tiergesundheit in ein Kälberdorf mit Iglus. Um den Boden reinigen zu können, ist dieser betoniert und mit Abflüssen für Jauche und Waschwasser versehen. Ein Dach spendet Schatten und schützt die Einstreu vor Regen.
Gruppenhaltung ab drittem Tag
Auf der Suche nach einer Lösung kam Börger zu dem Entschluss, dass ihm eine zeitige Umstellung von Einzel- auf Gruppenhaltung helfen würde, Futter- und Arbeitskosten zu reduzieren. Mit dem Ergebnis, dass Börger heute seine Tiere schon am dritten Tag in die Gruppe überführt. Allerdings bleiben dafür die Tiere samt Iglu an Ort und Stelle, lediglich die Bügel des Auslaufs werden nach oben geklappt. Im Handumdrehen gelangen so bis zu neun Tiere einer Gruppe an den Nuckel des für das neue System angeschafften Tränkeautomaten.
Investiert hat Börger auch in sechs Metallgatter vor den Iglus, um ein Entfliehen der Kälber zu verhindern. Die Kosten für den Tränkeautomaten mit drei Saugstellen beziffert der Landwirt mit 12 000 Euro netto, die Ausgaben für die Metallgatter beliefen sich auf weitere 2 000 Euro.
Gegenseitige Stimulation
Im Gegenteil: Anstatt täglich jedem Tier frisches Wasser, Müsli und Raufutter zum Knabbern bereitzustellen, genügen jetzt eine Tränke, eine Raufe und ein Kraftfutterautomat. Das spart enorm Zeit, gleichzeitig sind heute die Futterverluste minimiert.
Die eigentliche Überraschung für den Landwirt ist jedoch, dass die Kälber zum Zeitpunkt der Umstellung am dritten Lebenstag erstaunlich wissbegierig und sozialen Kontakten gegenüber absolut offen sind. Die Tiere lernen so schnell voneinander und stimulieren sich gegenseitig, was das Saufen und Fressen angeht.
Seine Aussage macht der Landwirt gerne an der Höhe des Milchkonsums fest: Am achten Lebenstag, also nur fünf Tage nach Umstellung, säuft jedes Tier jetzt zwischen 12 und 15 l Milchaustauscher — beachtlich!
Zweiwöchiger Rhythmus
In der Großbucht im Kälberdorf werden die Kälber enthornt und geimpft. Nach ihrer Erholung ziehen die weiblichen Tiere in eine der zwei Tiergruppen im Jungviehstall des Betriebs um. Die Bullenkälber bleiben bis zu ihrer Abholung in der Großraumbucht.
Nach dem Umstallen in den Jungviehstall erhalten die Tiere ihr lieb gewonnenes Kälbermüsli. Nach drei weiteren Wochen, genauer gesagt ab dem 45. Lebenstag, erfolgt bis zum 90. Tag das Abtränken der Tiere. Parallel erhalten die abgetränkten Kälber im Jungviehstall bis zum 11. Lebensmonat die für 33 kg Milch ausgelegte TMR der hochleistenden Milchkühe.
Resümee des Landwirts
Arbeitswirtschaftlich sowie mit Blick auf die Produktionskosten ist aber in den Augen von Börger das Einzeliglu ein Desaster. Durch den einfachen Umbau und die Anschaffung eines Tränkeautomaten gelang es hier dem Landwirt erstaunlich gut, die Vorteile der Iglu-Haltungsform mit denen der Gruppenhaltung zu kombinieren.
Zur großen Überraschung des Landwirts spart er heute nicht nur Geld und Arbeitszeit. Sondern die Tiere danken es ihm sogar mit einer höheren Vitalität sowie spürbar besseren Futteraufnahme. Dass der leidenschaftliche Milchviehhalter sich folglich um ein mögliches Verbot der Einzeltierhaltung nach der Biestmilchphase keine Gedanken mehr machen muss, ist selbsterklärend und nur noch eine Randnotiz wert.
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