Acht 6-m-Universaldrillmaschinen im Vergleich - Teil 1: Universell und komfortabel?
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Unserem Vergleichstest stellten sich acht Fabrikate mit nachfolgenden Typen:
- Amazone Cirrus 6003-2
- Horsch Pronto 6 DC
- Köckerling Vitu 600
- Kuhn Espro 6000 R
- Kverneland u-drill 6001
- Lemken Compact-Solitair 9/600 KH
- Pöttinger Terrasem C6 Artis plus
- Väderstad Spirit 600S
Voraussetzung für die Teilnahme war die Ausstattung mit Kurzscheibenegge, Reifenpacker vor der Säschiene und Doppelscheiben-Säschare.
- Acht Hersteller stellten sich mit ihren 6-m-Universaldrillen unserem Vergleichstest.
- Der Zugleistungsbedarf schwankte von 97 bis 161 kW.
- Die Unterschiede in der Handhabung sind enorm.
Die Kopplung
Kleine Abzüge gab es beim Koppeln und für die Deichsel bei Köckerling, Kverneland und Lemken. Zwei Abstellstützen bei Köckerling sind unhandlich, bei Kverneland und Lemken gibt es leider keine Teleskopdeichsel — nur andere Längen ab Werk. Bei Amazone, Horsch, Köckerling, Kuhn und Pöttinger ist die Deichsel längenverstellbar.
Als Stützfüße haben uns die Fall- oder Klappstützen gut gefallen. Nur Köckerling nutzt unkomfortable Steckfüße an der Zugtraverse, die in Tanknähe geparkt werden. Amazone und Pöttinger bieten eine etwas größere Aufstandsfläche, positionieren ihre Füße aber seitlich an der Deichsel.
Beim Kuppeln und bei der Verlegung der Öl- und Elektroleitungen gibt es noch Potenzial. Keiner der acht Hersteller konnte in den Disziplinen Schlauchführung, -kennzeichnung und -garderobe die volle Punktzahl abstauben: Am besten schnitten Amazone, Lemken, Pöttinger und Väderstad ab, leider fehlten aber durchweg ordentliche Steck-Plätze für das Strom- und ISO-Bus-Kabel.
In puncto Kabel- und Schlauchführung liegt Kuhn mit einer gut geschützten und aufgeräumten Paketführung minimal vorne. Ebenfalls sehr gut sind die Konzepte von Amazone, Lemken, Pöttinger und Väderstad. Kverneland braucht sich auch nicht zu verstecken, wogegen Horsch und Köckerling noch Luft nach oben haben.
Eine Zuordnung der Ölschläuche war vor allem bei Horsch und Kuhn schwierig. Bei Amazone wurden immerhin die Funktionen der farblich nummerierten Kunststoffgriffe (ohne plus/minus-Kennzeichnung) erläutert. Auch für Kverneland gab es keine volle Punktzahl, weil die geklemmten, farbigen Kunststoffclips nicht so langlebig sind — trotz ordentlicher Erklärung. Alle anderen Hersteller zeigten gute Lösungen: Entweder beschriftete Metallplättchen (Lemken), farbliche Kunststoffgriffe (Köckerling und Pöttinger) oder langlebige, farbig und geprägte Metallhülsen (Väderstad).
Zur Ölversorgung gab es mehrere Strategien: Kuhn trat mit einem dw-Steuergerät (Kurzscheibenegge), einem ew-Steuergerät mit freiem Rücklauf (Gebläse) und einer Versorgung per Loadsensing für den Rest an. Kverneland, Lemken und Pöttinger geben sich mit einem dw- und einem ew-Steuergerät samt freiem Rücklauf zufrieden — schön für Maschinengemeinschaften. Hier muss man einige Funktionen erst auf dem Terminal vorwählen, oder sich eine ISO-Bus-Belegung auf einem Joystick zu Nutze machen. Amazone, Köckerling und Väderstad benötigen vier Steuergeräte, Horsch kommt mit drei dw-Steuergeräten plus Rücklauf aus.
Zur Ölversorgung gab es mehrere Strategien:
Die Vorwerkzeuge
Der Lemken-Spurlockerer arbeitete mit drei Wellscheiben und zwei Leitblechen für feinkrümligen Boden ohne Kluten — die Tiefenanpassung erfolgt mit Clips. Am Vorgewende heben die Werkzeuge automatisch aus. Horsch bietet keinen separaten Spurlockerer an, Kuhn und Pöttinger verzichteten im Test auf optionale Spurlockerer.
Zinken oder Packerwalze? Für die Testbedingungen (schluffig-toniger Lehm) traten Amazone, Kuhn, Pöttinger und Väderstad mit einer einreihigen Zinkenschiene an; Horsch und Kverneland mit einem Reifenpacker, Köckerling und Lemken ohne weitere Vorwerkzeuge. Auf leichten Standorten kann ein vorlaufender Reifenpacker (Option bei Amazone, Horsch, Kuhn und Kverneland) Vorteile bringen, um mit dem Scheibenfeld flacher zu arbeiten. Lemken sieht hier Vorteile durch seinen Spezial-Spurlockerer.
Ein Frontpacker bewirkt bei Horsch und Kverneland in kupiertem Gelände eine bessere Tiefenführung. Ihr Verhalten unter nassen Bedingungen konnten wir nicht testen. Gut gefiel der Kverneland-Frontpacker, der hinter den Schlepperrädern unterbrochen ist und ausgehoben werden kann. Bei Horsch ist der Frontpacker durchgängig mit bis zu sechs Rädern auf einer Welle bestückt. Normale Kurvenfahrten sind laut Horsch kein Problem, im Servicefall ist der Montageaufwand höher.
Amazone, Kuhn, Pöttinger und Väderstad haben als Vorwerkzeug eine Zinkenschiene gewählt, bei denen Federzinken auf ein Quadratrohr geklemmt sind. Durch das hydraulische Verschwenken wird die Arbeitsintensität verändert. Amazone empfiehlt die Tiefenbegrenzung per Clip, es geht aber auch ohne — nur leider ohne Skala. Kuhn und Pöttinger (mit guter Skala) sowie Väderstad (mit aufgeklebter Skala) sehen eine Verstellung während der Fahrt vor — prima! Als Alleinstellungsmerkmal hat Kuhn serienmäßig eine Drucksteuerung, die den Auflagedruck der Zinken nachregelt.
Ein Frontpacker bewirkt bei Horsch und Kverneland in kupiertem Gelände eine bessere Tiefenführung.
Die Kurzscheibeneggen
Pöttinger ist als einziger Hersteller mit glatten, großen Hohlscheiben angetreten und verspricht so deutlich längere Standzeiten. Mit den glatten Scheiben möchte Pöttinger für die Säschare ein ebenes Bodenprofil ohne Zacken hinterlassen. Im Test traten keine Nachteile beim Eigenantrieb sowie beim Krümel- und Mischeffekt auf — denkbar sind sie unter bestimmten Bedingungen aber sehr wohl.
Auf fein gezackte bzw. fein gezahnte Scheiben mit konischer Form setzen Kverneland und Väderstad, um eine gute Misch- und Krümelstruktur bei flacher Arbeitstiefe zu erreichen. Alle anderen Hersteller arbeiten mit klassisch grob gezackten Hohlscheiben.
Meist dienen Gummipuffer als Überlastsicherung. Amazone nutzt zur Gummiherstellung nach eigenen Angaben ein standfestes Druckformverfahren. Kuhn klemmt die Gummistränge auf das sogenannte Crossflex-Profil. Dieses Vierkantrohr ist auf allen vier Seiten mit Sicken versehen und soll die Einhaltung der Arbeitstiefe verbessern. Für den Servicefall haben Horsch und Kuhn Montagehilfen vorgesehen. Gegen seitliches Wandern auf den Quadratrohren haben Kverneland, Pöttinger und Väderstad ihre Klemmschalen auch mit Sicken versehen.
Lemken und Köckerling nutzen Blattfedern. In steinigen Regionen kann dies einerseits ein Vorteil sein, da die Scheiben auch seitlich ausweichen können und in ihre Ausgangsposition zurückfedern. Die seitliche Führung ist andererseits aber schlechter.
Jeder Hersteller hat bei der Scheibenstellung eine eigene Philosophie. Eine detaillierte Auflistung der Scheibenwinkel finden Sie in der nebenstehenden Tabelle. Insgesamt versuchen alle Hersteller möglichst gut einzuebnen und zu krümeln. An einigen Maschinen lässt sich die Arbeitstiefe einzelner Scheiben (-paare) manuell anpassen: Bei Amazone im Randbereich und in der Schlepperspur, bei Horsch, Kuhn und Pöttinger hinter den Schlepperrädern und bei Lemken an den Randscheiben.
Apropos Randscheiben: Fast alle Maschinen schafften ebene Anschlussspuren durch eine Kombination aus Randscheiben und Randleitblech. Lemken hatte zu Beginn als einziger Hersteller etwas zu kämpfen — aber dazu später mehr.
Väderstad und Pöttinger arbeiten ohne Randscheibe, sondern allein mit einem Leitblech. Bei Väderstad sorgt ein seitlich leicht gekröpfter Scheibenbalken für einen passenden Erdfluss. Die Schweden sind im Übrigen auch die einzigen, die ihre Scheiben rechts und links symmetrisch anordnen, und den zweiten Balken zur Vermeidung einer Dammbildung in der Mitte auch dort etwas kröpfen.
Die Arbeitstiefe der Scheiben lässt sich überall gut verstellen. Nur bei Lemken muss man dafür absteigen und Clipse einstecken. Alle anderen Hersteller haben die Tiefeneinstellung über Mehrkammer-Hydraulikzylinder oder Wegmesssensoren gelöst — sehr schön! Amazone, Köckerling (etwas schwach), Kuhn und Pöttinger haben auch an eine langlebige Skala gedacht, bei Horsch ist sie nur aufgeklebt, bei Kverneland und Väderstad digital. Ohne Skala muss man bei Lemken die Clipse zählen.
Hinter dem Scheibenfeld bieten einige Hersteller Planier- bzw. Beruhigungsschienen an. Köckerling und Pöttinger empfehlen die Schiene vor allem für leichte Böden.
Meist dienen Gummipuffer als Überlastsicherung. Jeder Hersteller hat bei der Scheibenstellung eine eigene Philosophie.Apropos Randscheiben: Die Arbeitstiefe der Scheiben lässt sich überall gut verstellen.
Der Reifenpacker
Horsch rüstet seinen Packer mit relativ schmalen Rädern aus, um einen hohen Durchgang für einen sicheren Erdfluss zu gewährleisten. Wegen der grundsätzlich geringeren Tragfähigkeit auf leichten Böden verkauft Horsch die Pronto fast ausschließlich mit Frontreifenpacker, um das ohnehin schon niedrige Gewicht noch besser verteilen zu können. Nachteilig bei Horsch mit bis zu fünf Packerrädern auf einer Welle ist allerdings das Befahren von ausgefahrenen Feldwegen vor allem mit vollem Tank.
Die meisten Klassenkollegen liften beim Straßentransport mindestens ein Reifenpaar in der Mitte hydraulisch an. Lemken erlaubt seinen sechs Transporträdern eine Konturanpassung mit Hilfe einer hydraulischen Vorspannung. Väderstad lässt das mittlere Reifenpaar bei Straßenfahrt in Schwimmstellung mitlaufen, und bei Köckerling werden die äußeren Transporträder hydraulisch nach unten gedrückt und können dann pendelnd der Straßenkontur folgen.
Auf der Straße dürfen nach eigenen Angaben die Maschinen von Amazone, Horsch und Kuhn mit vollem Tank 40 km/h schnell fahren (je nach Ausstattung, zul. Gesamtgewicht und Achslast). Bei Lemken sind 40 km/h mit rund 3 500 kg, bei Kverneland mit etwa 2 800 kg Zuladung möglich.
Stichwort Reifenversatz: Kuhn setzt auf eine spezielle Anordnung seiner Packerräder: An den Klappsegmenten haben die Reifenpaare 20 cm Versatz, in der Mitte laufen sie auf einer Höhe. Kverneland, Lemken, Pöttinger und Väderstad nutzen einen Versatz von 10 bis 25 cm. Köckerling geht mit 58 cm auf den größten Abstand.
Alle Hersteller stimmen die Reifenbreiten auf den Saatreihenabstand ab, so dass pro Rad zwei, drei oder vier Reihen rückverfestigt werden. Hierfür sind die Maschinen mit verschiedenen Rädern bestückt, wobei besonders das Matrixprofil von Amazone (außen Diagonalreifen, mittig Radialreifen mit unterschiedlichen Reifendrücken) sowie die sehr große AS-Bereifung von Lemken mit nur 1,4 bar Luftdruck aus dem sonstigen AS-Profil-Rahmen fallen. Gut gefallen haben uns die kantigen AS-Reifenprofile bei Horsch, Kuhn, Kverneland und Pöttinger für eine gleichmäßige Rückverfestigung.
Einebnung hinter dem Reifenpacker: Amazone und Pöttinger ebnen die Reifenzwischenräume mit einem manuell einstellbaren Zinkenbalken ein. Bei Kverneland, Väderstad und Lemken (hier nur mittig) sollen dicke, feststehende Kunststoff-/Gummi-Elemente für den Feinschliff sorgen.
Fast alle Testkandidaten lassen ihre Scheibenfelder bei der Arbeit starr arbeiten oder spannen sie hydraulisch vor, damit sie der Kontur zumindest etwas folgen können. Lemken geht einen besseren Weg. Hier sind die beiden 3-m-Sektionen über einen mittigen Drehpunkt pendelnd gelagert und können sich so — geführt vom Packer — prima der Bodenkontur anpassen.
Hinter den Reifen hatte Lemken eine Trapezpackerwalze installiert (Option). Hiermit sollen der Boden eingeebnet und die Saatreihen definiert vorverdichtet werden. Geregelt über einen optionalen Schlupfsensor wird automatisch mehr oder weniger Last vom Packer auf die Walze übertragen.
Kleiner Exkurs: Bei unseren ersten Aussaatversuchen zeigte die Compact-Solitair im Hauptgeschwindigkeitsbereich zwischen 12 und 17 km/h eine Schwäche: Sie begann aufzuschwingen. Erst nachdem der Hersteller alle Randscheiben deutlich flacher stellte, lief die Maschine ruhiger — auch bei 14 km/h.
Die Saatgutbehälter
Beim Befüllen mit Schaufel begeistern die Maschinen, bei denen das Scheibenfeld auf Tankhöhe endet (Kuhn, Kverneland, Pöttinger und Väderstad). Für 2,20 m breite Laderschaufeln sind einige Tanks aber zu schmal: Kverneland (2,18 m), Pöttinger (2,40 m) und Horsch (2,41 m). Kuhn bietet mit 3,23 m Tanklänge (Einfüllbreite) im Vergleich deutlich mehr Luft. Ebenso entscheidend ist die Breite der Tanköffnung. Bei Kuhn (83 cm) und Köckerling (72 cm) muss man schon sehr genau zielen.
Bei der BigBag-Befüllung überzeugen Saatgutbehälter mit einem möglichst großen Freiraum vorne, um schräg an den Tank zu rangieren. Gut geht das mit den Modellen von Amazone, Kuhn, Lemken und Väderstad. Horsch liefert ab Werk einen im Tank integrierten Schieber mit, was das Verteilen vom Saatgut vereinfacht.
Beim Tankaufstieg haben wir treppenförmige Trittstufen gut bewertet, wenn sie mit großen, sicheren Podesten und guten Handläufen ausgestattet sind. Die u-drill von Kverneland gefiel uns sehr gut, dicht gefolgt von der Horsch Pronto. Große Podeste mit einer festen oder Klappleiter wie bei Köckerling, Kuhn, Pöttinger und Väderstad landen auf Platz zwei.
Der treppenförmige, aber steile Amazone-Aufstieg fällt dagegen etwas zurück — auch weil man die Staukiste vorab wegschwenken muss. Gleichauf ist der Lemken-Aufstieg mit seiner zwar unkomfortablen Alu-Leiter, aber mit großem, guten Podest.
Sieben Hersteller nutzen eine Planen-Tankabdeckung, nur Lemken einen GFK-Deckel. Geöffnet ist dieser zwar gegen Windböen gesichert, doch macht er das Beladen unflexibler. Besser haben uns die ganz simplen Roll- oder Klappplanen von Kverneland, Pöttinger oder Horsch gefallen. Alle anderen Abdeckungen konnten entweder mit ihrer Halbautomatik (Amazone, Väderstad) oder durch raffinierte Verschlüsse oder Wickelhilfen (Köckerling, Kuhn) überzeugen.
Beim Blick in den Tank wirken Kuhn und Köckerling wie Zwillinge — beide Behälter werden von Rauch gefertigt. Doch es gibt auch Unterschiede: Sowohl bei den Maßen (Kuhn ist breiter und länger) als auch beim Komfort. Beide Tanks haben oben ein begehbares Gitterrost samt aufstellbarem Handlauf integriert — soweit gut.
Allerdings gibt es zwei Nachteile: Einerseits bremsen die Gitter das Saatgut beim Befüllen. Andererseits erschweren sie den Einstieg in den Tank. Köckerling hat gar keinen Einstieg vorgesehen, Kuhn zumindest eine verschraubte Klappe mit Leiter. Horsch und Pöttinger haben leider keine Trittstufen im Tank — schade, auch wenn das weniger Ecken und Kanten für Saatgutablagerungen bedeutet! Dabei zeigen Amazone, Kverneland und Lemken, wie einfach und praktisch es sein kann.
An der Spirit von Väderstad war seitlich ein zusätzliches Podest montiert. Dies ist zum Befüllen von Feinsaatgut auch notwendig, da der Tank unten mit einem vorderen und hinteren Trichter samt Dosiergerät geteilt ist.
Ein Blick auf die Füllstandssensoren: Komfortabel ist der Ultraschallsensor bei Pöttinger: Unter dem Gitterrost misst er permanent den Abstand zum Dosiergerät. Im Terminal kann man die Alarme exakt konfigurieren: Umstecken oder umschrauben muss man hier nichts — perfekt! Bei Köckerling, Kuhn und Kverneland lassen sich bis zu drei Sensoren von außen gut zugänglich bei leerem und vollem Tank werkzeuglos umstecken — auch gut.
An der Cirrus von Amazone ist die Umpositionierung zwar ebenfalls werkzeuglos möglich, aber leider nur mit leerem Tank — alternativ bietet Amazone eine Umschaltbox für zwei installierte Sensoren an. Bei Horsch, Lemken und Väderstad lassen sich die Sensoren nur im leeren Tank umschrauben.
Einebnung hinter dem Reifenpacker:
Die Saatgutbehälter
Bei der BigBag-Befüllung überzeugen Saatgutbehälter mit einem möglichst großen Freiraum vorne, um schräg an den Tank zu rangieren. Gut geht das mit den Modellen von Amazone, Kuhn, Lemken und Väderstad. Horsch liefert ab Werk einen im Tank integrierten Schieber mit, was das Verteilen vom Saatgut vereinfacht.
Sieben Hersteller nutzen eine Planen-Tankabdeckung,
Beim Blick in den Tank wirken Kuhn und Köckerling wie Zwillinge
Ein Blick auf die Füllstandssensoren:
Der Zugleistungsbedarf
Je geringer der Zugleistungsbedarf, desto eher kann mit kleineren Traktoren und geringeren Dieselverbräuchen gearbeitet werden. Anhand der Ergebnisse (Grafik „Der Zugleistungsbedarf“) lassen sich vier Gruppen einteilen: Am leichtzügigsten war die Horsch Pronto (97 kW; 7,9 t Leergewicht), gefolgt von der Köckerling Vitu (106 kW, 8,0 t Leergewicht). Auch die u-drill von Kverneland (111 kW, 8,5 t Leergewicht) und die Spirit von Väderstad (119 kW, 7,8 t Leergewicht) stellen noch geringe Ansprüche.
In der dritten Gruppe mit über 120 kW Zugleistungsbedarf landen die Cirrus von Amazone (124 kW, 9,0 t Leergewicht) und die Kuhn Espro (126 kW, 8,7 t). Deutlich schwerzügiger sind die beiden schwersten Kandidaten: die Compact-Solitair von Lemken (154 kW, 10,6 t Leergewicht) und die Pöttinger Terrasem (161 kW, 10,5 t Leergewicht).
Weitere Details
- Amazone, Kuhn, Lemken und Pöttinger haben ihre Spuranzeiger überlastgesichert: Kuhn mit einer Abreißschraube samt Ersatzmagazin (schön), Amazone, Lemken und Pöttinger per Druckbegrenzungsventil (super).
- Beim Klappen teilen Horsch, Köckerling, Kuhn, Pöttinger und Väderstad Kurzscheibenegge, Reifenpacker und Säschiene in drei Segmente und erreichen damit niedrige Transporthöhen von 2,80 m (ohne seitlichen Ladesteg bei Väderstad) bis 3,44 m (Köckerling). Amazone klappt das Scheibenfeld samt Packer zwei- und die Säschiene dreiteilig; Kverneland genau anders herum: vorne drei-, hinten zweiteilig. Die Folge sind Transporthöhen von 3,64 bzw. 3,84 m. Allein Lemken klappt konsequent zweiteilig, ist aber trotzdem mit 3,62 m halbwegs niedrig unterwegs.
- Zur Wartung sind 22 bis 64 (!) Schmiernippel in unterschiedlichen Intervallen mit Fett zu versorgen. Bei einer Jahresauslastung von 200 Einsatzstunden steht Kuhn mit nur 64 Vorgängen pro Saison an erster Stelle! Bei Horsch fallen auch nur gut 100 Schmierstellen an, während es bei Amazone, Köckerling, Lemken, Pöttinger und Väderstad pro Jahr zwischen 200 und 300 sind (Pöttinger hat nach dem Test die Intervalle reduziert). Kverneland liegt sogar bei über 500 Stück.
SO HABEN WIR GEMESSEN
LEMKEN
Erstes Zwischenfazit
In unserem Praxisvergleich verfolgen die Hersteller viele unterschiedliche Konzepte und Detaillösungen, so kann unsere Bewertung nicht für alle Bedingungen gelten. Und sicher ist eine schlechte Kennzeichnung der Ölschläuche auch nicht so negativ wie z. B. ein hoher Zugleistungsbedarf. Welche Drille unter unseren Bedingungen in welcher Einzeldisziplin Stärken oder Schwächen hat, zeigt am besten die Tabelle „Testurteile im Vergleich“ auf der ersten Doppelseite.
Aufgrund der großen Testgruppe haben wir den Vergleichstest in vier Beiträge unterteilt. In der nächsten Ausgabe berichten wir über die Dosierung, Querverteilung und Saatguteinbettung. Auf profi.de finden Sie zusätzliche Bildergalerien zu allen acht Testkandidaten.
Aufgrund der großen Testgruppe haben wir den Vergleichstest in vier Beiträge unterteilt. In der nächsten Ausgabe berichten wir über die Dosierung, Querverteilung und Saatguteinbettung. Auf profi.de finden Sie zusätzliche Bildergalerien zu allen acht Testkandidaten.