Kombiladewagen Claas Cargos 8300: Kurz.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
profi Mütze gratis zum Miniabo.
43% Sparen + Prämie sichern!
19,80 EUR
für 3 Monate
danach 139,80 EUR / Jahr
Aktionsangebot
- Mit profi Wissensvorsprung ins Frühjahr starten
- Prämie: Knipex Cobra 150mm (UVP: 27,70€ )
- Gewinnchance auf einen VW Amarok im Wert von ca. 58.000 €
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Mit 40 Messern und 38 mm theoretischer Schnittlänge ist die Schnittqualität gut.
- Kritik gibt es für die hohen Restmengen im Laderaum, und das hohe Gewicht von mehr als 10 t in der getesteten Version.
Schlanke Deichsel - hydraulische Pickup
Der Stützfuß verschwindet eingeklappt sauber in der Deichsel, hier ist maximaler Lenkeinschlag möglich — schön. Selbst bei der optionalen elektrischen Zwangslenkung bleibt dieser Lenkeinschlag erhalten. Ebenso gute Noten können wir für die Schlauchgarderobe, die allerdings bei kleineren Schleppern zum Heckscheibenkiller werden kann, sowie die Schlauchführung vergeben.
Elementar für den Ladewagen ist die Pickup. Claas setzt hier nun auf bewährte Komponenten des Claas Jaguar-Vorsatzes. Die gesteuerte Pickup mit fünf Zinkenreihen wird hydraulisch angetrieben und ist 1,72 m breit (von Zinken bis Zinken). Die Drehgeschwindigkeit ist konstant, auch sehr kurzes Futter wurde immer sauber aufgenommen. Leichte Probleme gab es bei einer zu breiten Schwad für den Claas Arion 660, dessen Innenspur für leicht überfahrene Schwadkanten sorgte — dafür kann man den Cargos aber nicht verantwortlich machen.
Tiefer Rotor förderd gut
Im praktischen Alltag sorgt diese Kombination für nimmersattes Verhalten im Feld! Selbst nasses Herbstgras presst der Wagen sauber in den 27-m³- Laderaum (bis vor die Dosierwalzen). Musen kann man mit dem Wagen natürlich auch, hier ist Fingerspitzengefühl des Fahrers gefragt. Stellt man die super funktionierende Ladeautomatik passend ein, ist das Musen aber kein Thema mehr, wenngleich man damit im Herbstgras sicher etwas Pressung verschenkt.
Der Antriebsstrang ist laut Claas auf 1 800 Nm abgesichert. Das klingt wenig, aber ausgelöst wird die Überlast wirklich nur selten. Fahrer können das Cargos-Aggregat mutig füttern, denn selbst wenn die Überlastsicherung anspricht: Der Cargos-Kombiwagen kann nicht nur die Messer aus dem Kanal schwenken, sondern die gesamte Schneidmulde — einzigartig am Markt.
Die Messersicherung arbeitet nach dem Kniehebelprinzip. Für den sicheren Sitz der Messer im Förderkanal auch bei höchsten Futtermengen, können die Federn der Überlastsicherung per Schraube vorgespannt werden. Unter steinigen Bedingung kann diese Sicherung aber auch wieder entspannt werden — eine saubere Lösung.
Messerbruch hatten wir nicht zu beklagen und die Möglichkeit, die Schneiden zu drehen, hat uns sehr gut gefallen. Auf unserem sandigen Standort haben wir die Messer erst nach 130 Fuhren gedreht. Das universelle Hilfswerkzeug ist dabei ebenso ein treuer Helfer wie beim Nachspannen und Ausbauen der Ketten des Dosierwalzenantriebs.
Schnittqualität passt
Bestnoten vergeben wir für die Ladeautomatik mit Drehmomentsensor am Rotor, bzw. Druckmessung in den Zylindern der Befüllklappe — auch wenn wir meistens nur den Drehmomentsensor als Signalgeber für den Kratzboden nutzten.
Apropos Signal: Der von uns getestet Wagen war mit der einfachen Steuerung Operator ausgerüstet. Außerdem war eine Iso-Bus-Bedienung möglich, die wir gerne genutzt haben. Die Vorgewendeautomatik mit dem Ausheben der Pickup und der Knickdeichsel (deren Position komfortabel abgespeichert werden kann), würden wir uns schneller wünschen. Ansonsten ist die Bedienung logisch in drei Menüebenen aufgebaut und gibt keine Rätsel auf.
Auf dem Weg zum Silo fällt die gute Straßenlage des parabelgeferderten Fahwerks auf. Der von uns gefahrene Wagen war mit großen Reifen der Dimension 800/45 R 26,5 bestückt. Damit ist auch feuchtes Terrain mit geringem Rollwiderstand zu befahren.
Leer wiegt der Cargos 8300 mit drei Dosierwalzen 10 780 kg. Das liegt laut Claas an der Vollausstattung — es soll den Wagen auch mit 9,5 t Eigengewicht geben. Vorgespannt haben wir am liebsten Schlepper zwischen 175 und 200 PS. Diese Leistung empfehlen wir für eine schlagkräftige Beladung und ein sicheres Fahren auf der Straße. Fährt man den Wagen per ISO-Bus sperrt die nachlaufgelenkte Achse automatisch bei Rückwärtsfahrt und bei einer maximal auf 20 km/h einstellbaren Geschwindigkeit. In einigen Situationen, wie z. B. in großen Kreisverkehren würden wir uns eine höhere Grenze wünschen.
Zwei oder drei Dosierwalzen?
Beim Mais ist der Wagen mit zwei Dosierwalzen etwas schneller entladen. Ladeaggregat wie auch die Dosierwalzen lassen sich auch in kurzer Zeit ausbauen, um hier keine Nutzlast zu verschenken. Ein zulässiges Gesamtgewicht von 21 t ist mit dem kleinen Cargos möglich.
Das Entladen hat bei Gras etwa 85 Sekunden gedauert. Das ist in Ordnung. Der zweistufige Kratzboden dreht mit maximal 25 m/min echt schnell! Der Fahrer muss früh den Kratzboden vorne hydraulisch ausheben, damit die Futterwand vor der Stirnwand fällt, sonst verlängert sich die Entladezeit deutlich. Die Automatik für den Kratzbodenaushub haben wir nur ungern genutzt, weil die Zylinder nicht zum richtigen Zeitpunkt und nur in Intervallen ausheben, das bremst zudem den Ölstrom für den Kratzboden.
Wenn der Fahrer in den Laderaum klettern möchte, wird die doch hohe Restmenge Futter auf Rotor und Messern deutlich. Denn anders als der Wettbewerb hat der Cargos keine Luke und keine Leiter. Nachdem zwei Bolzen entriegelt sind, wird der absenkbare Kratzboden senkrecht nach unten geschwenkt und gibt damit den Weg (wenn auch nicht bequem) in den Laderaum frei. Dafür ist der Messerwechsel bequem im Stehen möglich.
Hat man die nicht unerhebliche Futtermenge beiseite geschafft, kann man zudem den gesamten Rotor freilegen, weil die Schneidmulde samt Rückwand ebenfalls hydraulisch abgesenkt werden kann. Das erleichtert die Reinigung enorm und auch Reparaturen am Rotor sind sehr gut möglich. Der Nutzer kann mit den Bolzen drei Varianten vorwählen: Nur die Messer, die Schneidmulde einen Spalt und die Messer oder die Schneidmulde ganz ausschwenken.
Die Preise
Weitere Details:
- Das LED-Paket am Wagen ist genial. Nicht nur die Laderaumausleuchtung, sondern auch Scheinwerfer unter der Knickdeichsel, an der Achse und seitlich am Wagen machen die Nachtarbeit unproblematisch.
- Die Achsen und die offenen Profile geben viel Raum für Dreck und sorgen für eine langwierige Reinigung nach der Saison.
- Während unseres Test streikte ein Ventil des Hydraulikblocks, so dass die Dosierwalzen nicht mehr zugeschaltet werden konnten.
- Der Aushub der Knickdeichsel reicht immer aus.
- Claas verzichtet an der Pickup bewusst auf Leitbleche, das hat uns in Feldecken gut gefallen, weil das Futter meistens doch eingezogen wird.
PRAKTIKERURTEIL Claas Cargos 8300
Günter Meis vom gleichnamigen Lohnunternehmen aus 46325 Borken hat zwei Claas Cargos 8300. Dass den Maschinen Aufmerksamkeit geschenkt wird, erkennt der Leihe an dem äußerst gepflegten Maschinenpark. Nach einem attraktiven Angebot seines Händlers hat man sich 2016 zum Kauf der beiden Wagen entschieden. Pro Jahr laufen die Wagen etwa 180 Stunden — nur im Gras und nicht als Häckseltransportwagen.
„Für unsere Region sind die Wagen ideal. Wir sind damit unschlagbar wendig, kommen in jede Wiese rein und sind zudem schnell auf kurzen Silos wieder leer“, beschreibt der Praktiker die Arbeit. Im Zuge von Nachrüstaktionen hat man die Achsaufhängung verstärkt und versteift. Außerdem wurde der Antrieb der Dosierwalzen verändert. „Von der Pickup sind wir begeistert. Hier hatten wir mit einem Wettbewerber zuvor mehr Kummer.“ Kritik nennt er in Sachen Elektronik: „Leider haben wir den ein oder anderen Sensorfehler zu beklagen, zumal die Signale der Sensoren nicht abrufbar sind. Der gute Service, löste diese Probleme“.