Mulchen mit Wucht
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Zwei der landwirtschaftlichen Evergreens sind die Typen UM und USM. Der UM (Uni-Mäher) ist ein Dreipunktgerät für den Front- oder Heckanbau. Vom UM 19 (1,90 m Arbeitsbreite) bis zum UM 40 (4,00 m Arbeitsbreite) sind die Modelle sehr ähnlich aufgebaut. Aus der Typenbezeichnung können Sie übrigens bereits erste Rückschlüsse auf die Ausstattung ziehen. Die Bezeichnung „UM23 FV HV K4/G7“ steht z. B. für einen Uni-Mäher mit 2,30 m Arbeitsbreite samt Frontverschiebe- und Heckverschieberahmen. Die Zusätze „K4 oder G7“ stehen für die allgemeine Baureihengeneration. Beim Seitenmulcher USM ist die Struktur ähnlich: USM 18 VR4 steht beispielsweise für 1,80 m Arbeitsbreite mit Verschieberahmen. Das „R“ gibt die Arbeitsseite „rechts“ an, und die „4“ steht ebenfalls für die Baureihengeneration.
Bei dem technischen Check sollten Sie einige Grundsätze beachten: Oft gibt Ihnen schon der äußere Zustand einen Hinweis auf die Nutzung und Pflege. Außerdem sollten Sie den Kandidaten immer laufen lassen! Dücker empfiehlt zur Kontrolle der Laufruhe die Nenndrehzahl von 1 200 bis 1 300 Schlegelwellenumdrehungen anzufahren. Je nach Keilriemen-Übersetzung (für 540/750/1 000 Zapfwellenumdrehungen) entspricht das jeweils der maximal erlaubten Zapfwellendrehzahl.
Stichwort Optik: Achten sollten Sie nicht nur auf innere Gehäusebeschädigungen, sondern vor allem auch auf Folgen durch frühere Unwuchten. Nicht selten kommt es so zu einreißenden Bauteilen oder fehlenden Schrauben am Rahmen. Eine klassische Stelle beim UM ist beispielsweise das hintere Schutzblech oberhalb der Laufwalze. Das beginnt dann mittig zu reißen, lässt sich aber gut tauschen. Auch ein Blick auf die Anbauböcke und die seitlichen U-Profile vom Hauptrahmen lohnt in diesem Zusammenhang. Apropos: In den 90ern wurden die Flanken des seitlichen U-Rahmenprofils zunächst gar nicht verstrebt, später folgte ein zwischengeschweißtes Flacheisen. Heute bringt ein eingeschweißtes Vierkantprofil mit durchgehendem Bolzen Stabilität.
Sofern Sie einen UM mit Seitenverschiebung in die Auswahl nehmen, gilt hier ein besonderer Blick. Seit 2004 integriert der Hersteller auch beim USM mit Verschieberahmen einen nachstellbaren Verschiebeklotz aus Kunststoff auf den Gleitflächen. Seitdem lassen sich diese Kunststoffschalen mit je vier Schrauben pro Seite passgenau nachstellen. Bei komplettem Verschleiß können die Kunststoffe auch ausgetauscht werden. Im Zuge der veränderten Verschiebeklötze wurden auch die seitlichen Führungsplatten erhöht und verstärkt, was die Steifigkeit bei ungewollten Kontakt beim Rückwärtsfahren verbessert. Verstärkt wurden 2004 am UM auch die beweglichen Fangtaschen für die Unterlenker (Kat. 2 und 3), die im Zusammenspiel mit den ebenfalls 2004 eingeführten Federbeinen eine bessere Bodenanpassung des Mulchers erlauben. Diese Federung gehört seitdem (bei den Baureihen UM27 aufwärts) zum Standard.
Kontrolltipps für den Kraftverlauf: Die beiliegende Gelenkwelle sollte zwingend mit einem Freilauf versehen und natürlich nicht ausgeschlagen sein. Die Getriebe gelten insgesamt als zuverlässig. Schwitzende Wellendichtringe lassen sich in der Regel abdichten. Sofern Sie den Mulcher bei einem Händler erwerben, empfehlen wir, einen Ölwechsel am Getriebe mit einzuhandeln. Theoretisch sollte dieser jährlich erfolgen — praktisch wird dieser aber nur äußerst selten durchgeführt. Sie können den Wechsel natürlich auch selber durchführen. Dank Kontrollschrauben am Getriebe lässt sich vorab auch der Füllstand zügig beurteilen: Beim Öffnen der in Einbaulage unteren Kontrollschraube sollte das Öl (SAE90) bis zur Unterkante anstehen. Im nächsten Schritt steht eine Kontrolle der Riementriebe an. Bei den UM-Modellen finden Sie dort je nach Schlegelwellen-Ausführung und Arbeitsbreite fünf oder sechs Optibelt-Keilriemen mit SPB-Profil. Verschiedene Praktiker wünschten sich dort einen automatischen Riemenspanner, den Dücker leider nicht anbietet. Nach dem Abschrauben der Riemenabdeckung erkennen Sie auch schnell, wie gut die Riemen noch intakt sind. Abrieb oder Beschädigungen sollten Sie dort nicht erkennen. Bei den Seitenauslegern (USM) berichteten verschiedene Praktiker, dass seit dem Update im Jahr 2004 (Tragrahmen und Riemenlänge wurden um 250 mm verlängert) das Spannen der Riemen wichtiger ist als je zuvor — trotz Nutzung der dehnungsarmen RedPower-Riemen. Bei mangelnder Spannung ist ein ungewolltes Verdrehen der Riemen nicht auszuschließen. Die Dücker-Spezialisten empfehlen: „Wenn man glaubt, der Riemen ist gut gespannt, dann noch ein kleines bisschen weiter.“ Laut Betriebsanleitung sollten sich die Riemen ca. 2 cm eindrücken lassen. Eine Leistungsbegrenzung gibt Dücker übrigens für keinen Mulcher an.
Von den Riemen zu den Riemenscheiben: Sollten Sie hier z. B. Spiel auf der Welle feststellen, können die Scheiben mithilfe der Taperlock-Verschlüsse recht einfach austauschen. Apropos tauschen: Beim UM können Sie auch die obere und untere Riemenscheibe vertauschen und so aus einem Mulcher für die 540er Zapfwelle einen für die 1000er machen. Auch einen Zapfwellendurchtrieb finden Sie seit Mitte der 90er immer am Getriebe, so dass Sie auch einen Front- oder Heckmulcher immer für die jeweils andere Seite umrüsten können. Beim Seitenausleger USM gibt es im Kraftverlauf eine Besonderheit: Zwischen dem Getriebe und der Schlegelwelle sitzt eine Kettenradkupplung. Sowohl die Kette als die Zähne sollten in Ordnung sein — hier ist Verschleiß nicht zu verhindern. Seit 2008 sind die Kettenräder gehärtet, ebenso wurde in diesem Jahr das Getriebe verstärkt.
Womit wir bei der Schlegelwelle sind. Grundsätzlich wird bei Dücker zwischen zwei Schlegeltypen unterschieden. Der Klassiker ist der Typ 444 mit 2 kg Eigengewicht, 12 cm Breite und 20 cm Länge. Während der Arbeit werden die einzelnen Schlegel durch einen eingeschweißten Rundstahl als Anschlag nach vorne in definierter Position gehalten. Beim Mulchen von Grünland durchaus von Vorteil, da die 8 mm starken Schlegel eine schmalere Schneide ausbilden. Ein Problem bereitet der Anschlag: Unter steinigen Bedingungen kann dort eine Sollbruchstelle entstehen, an dem die Schlegel brechen. Laut Hersteller ist dieses Problem oft auf eine fehlerhafte Drehzahl- oder Arbeitstiefe zurückzuführen. Bei alternativen Schlegeltyp 555 haben wir von diesem Problem nichts gehört. Dieser ist mit 12 cm Breite, 20 cm Länge und 12 mm Stärke gut 1 kg schwerer. Je nach Erstbesitzer können diese auf zwei unterschiedlichen Wellen montiert sein: mit oder ohne Anschlag. Selbst mit Anschlag scheinen sie aber deutlich standfester zu sein. Gelobt wurde die Sogwirkung der breiten Schlegel, wodurch zuweilen auch liegendes Material zerkleinert wird. Auch mit der Standfestigkeit der Schlegelwellen-Lagerung waren die besuchten Betriebe zufrieden. Bei den neuesten Modellen sind die günstig austauschbaren und gut von außen zugänglichen DIN-Lager (UC309) mit einer sinnvollen Abdeckkappe versehen. Dass der Lagersitz täglich geschmiert werden muss, war für die besuchten Praktiker okay.
Abschließend zu den Schlegelwerkzeugen: Die Verschleißgrenze liegt bei 170 mm von der Schneide bis zur Oberkante. Im Austausch kostet ein 444-Schlegel bei Dücker 12 Euro; der Typ 555 liegt bei 21,90 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Die Wellendurchmesser unterscheiden sich mit 159x10 mm beim leichten Schlegel zu 193,7 x 14,2 mm beim großen Typ. Prüfen sollten Sie natürlich auch die Schlegelhalter, die nicht zu sehr eingelaufen sein dürfen. Sollten welche fehlen, werden Sie dies spätestens beim Probelauf hören und spüren. „Erst wenn ein Wasserglas bei Nenndrehzahl auf dem Gehäuse stehen bleibt, ist die Welle richtig gewuchtet“, heißt es bei den Dücker-Profis überspitzt.
Was können Sie tun, wenn Sie eine Unwucht feststellen? Im ersten Schritt sollten Sie die Schlegel auf eine gleichmäßige Abnutzung kontrollieren und ggf. austauschen. Falls dies keine Besserung bringt und die Lager noch in Ordnung sind, bietet Dücker (wie auch andere Hersteller) einen klinischen Aufenthalt zum Richten und Wuchten an. Für Dücker-Rotoren liegt der Grundpreis (plus Schlegel) bei 180 Euro, bei Fremdfabrikaten kostet das Programm 295 Euro. Beim UM 27 liegen Sie bei einer kompletten Instandsetzung einer 444-Welle bei ca. 500 Euro. Eine 555-Welle schlägt mit etwa 915 Euro zu Buche. Neue Wellen samt Schlegel lägen zum Vergleich bei 2161 Euro (444) bzw. 3 123 Euro (555).
Empfehlenswert ist eine Kunststoffeinlage oberhalb der Schlegelwelle, die das Stahlgehäuse vor Verschleiß schützt. Vor allem wenn Sie in steinigen oder sandigen Regionen unterwegs sind, lohnen sich die 410 Euro Aufpreis. Sofern Ihr Wunschkandidat damit nicht bestückt ist, lässt sich die Einlage mit etwas Geschick nachrüsten. Als weitere Sonderausrüstung kann eine kammartige Häckselschiene für strohartige Masse sinnvoll sein. Eine alternativ oder zusätzlich vorne platzierte Schlagschiene hilft bei Grünland für eine bessere Zerkleinerung. Zum Mulchen von Wegrändern oder Banketten kommen Sie auch ohne diese leistungszehrenden Bauteile aus.
Längere Standzeiten wünschen sich einige Besitzer bei der Walzen-Lagerung. Bei starker Auslastung seien die genutzten DIN-Lager nahezu jährlich zu wechseln. Mitunter liegt das aber auch an der Belastung, die vor allem bei Kurvenfahrten nicht unerheblich ist. Im Durchmesser misst die nicht verstellbare Walze in einer großen Ausführung 244x6 mm (UM/USM). Diese Ausführung leistet auf klebrigen oder sandigen Böden den besten Antrieb. Alternativ sind am USM auch oft kleinere Laufwalzen mit 159 mm Durchmesser in der Mitte und 171 mm an den äußeren geschlossenen Lagern montiert.
Weitere USM-Details in Kürze:
- Ein hydraulischer Anfahrschutz zählt seit 2004 zur Serie.
- Über zwei separate Zylinder können Böschungskanten gut gemulcht werden.
- Beim Mulchen von Maisstroh ist der Durchgang unterhalb des Getriebes nicht sonderlich groß. Als Getriebeschutz wird seit 2004 eine Kufe verbaut.
- Der Tragholm sollte unbedingt von unten auf Risse kontrolliert werden.
Allgemeine Infos zusammengefasst:
- Die Modelle UM15 bis UM 27 sind auch mit Fangkorb zu bekommen.
- Anstelle von einer Laufrolle können Laufräder montiert werden.
- Der robuste und optionale Verschieberahmen erlaubt sowohl am USM als auch am UM bis zu 60 cm Schub.
- Dücker arbeitet im Vergleich zu vielen Wettbewerbern mit einer niedrigeren Schnittfrequenz bzw. Drehzahl.
- Die sicherheitsrelevanten Schutztücher aus Gummi-Gewebe sollten intakt sein und lassen sich einfach austauschen.
- Zu den Preisen: Ältere Modelle (2000 bis 2005) in ordentlichem Zustand sind schon für 4 000 Euro zu bekommen. Neuere Modelle liegen oft zwischen 5 000 und 7 000 Euro — abhängig von der Ausstattung. Auch die Seitenmulcher sind je nach Zustand und Arbeitsbreite für unter 10 000 Euro zu bekommen.
Bei dem technischen Check sollten Sie einige Grundsätze beachten:
Stichwort Optik:
Sofern Sie einen UM mit Seitenverschiebung in die Auswahl nehmen,
Kontrolltipps für den Kraftverlauf:
Von den Riemen zu den Riemenscheiben:
Womit wir bei der Schlegelwelle sind.
Abschließend zu den Schlegelwerkzeugen:
Was können Sie tun, wenn Sie eine Unwucht feststellen?
Empfehlenswert ist eine Kunststoffeinlage oberhalb der Schlegelwelle,
Längere Standzeiten wünschen sich einige Besitzer bei der Walzen-Lagerung.
Weitere USM-Details in Kürze:
- Ein hydraulischer Anfahrschutz zählt seit 2004 zur Serie.
- Über zwei separate Zylinder können Böschungskanten gut gemulcht werden.
- Beim Mulchen von Maisstroh ist der Durchgang unterhalb des Getriebes nicht sonderlich groß. Als Getriebeschutz wird seit 2004 eine Kufe verbaut.
- Der Tragholm sollte unbedingt von unten auf Risse kontrolliert werden.
- Die Modelle UM15 bis UM 27 sind auch mit Fangkorb zu bekommen.
- Anstelle von einer Laufrolle können Laufräder montiert werden.
- Der robuste und optionale Verschieberahmen erlaubt sowohl am USM als auch am UM bis zu 60 cm Schub.
- Dücker arbeitet im Vergleich zu vielen Wettbewerbern mit einer niedrigeren Schnittfrequenz bzw. Drehzahl.
- Die sicherheitsrelevanten Schutztücher aus Gummi-Gewebe sollten intakt sein und lassen sich einfach austauschen.
- Zu den Preisen: Ältere Modelle (2000 bis 2005) in ordentlichem Zustand sind schon für 4 000 Euro zu bekommen. Neuere Modelle liegen oft zwischen 5 000 und 7 000 Euro — abhängig von der Ausstattung. Auch die Seitenmulcher sind je nach Zustand und Arbeitsbreite für unter 10 000 Euro zu bekommen.
Gut zu wissen
- Ganz entscheidend ist die Laufruhe der Schlegelwelle.
- Der Zustand vom Rahmen und Gehäuse lässt oft erahnen, wie achtsam die Vorbesitzer mit dem Gerät umgegangen sind.
- Die leichten Schlegel (444) gelten unter einigen Bedingungen als wenig standfest.
Sönke Schulz