Sichelhacke von Dieter Leibing: Einfach neu gedacht
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Gut zu wissen
- In der Tiefe wird jede Reihe über eine Stahlkufe geführt.
- Über Langlöcher können Winkel und Tiefe eingestellt werden, das Arbeitsbild hat überzeugt.
Bei klassischer Hacktechnik stellte ich immer wieder verschiedene Herausforderungen fest“, beschreibt Dieter Leibing seine Erfahrungen und ergänzt: „Die Parallelogramme erfordern viel Wartung, die Gummirad-Tiefenführung taugt nicht immer, und der Einzug in den Boden ist auf unseren schweren Böden teilweise ein echtes Problem.“
Komplett neu gedacht konstruierte Leibing als gelernter Landwirt und Maschinenbaumeister 2014 einen ersten Prototyp der heutigen Sichelhacke und brachte das Konzept in den vergangenen Jahren zur Serienreife. Hintergründe zu seinen Betrieben lesen Sie im Kasten „Leibing im Porträt“.
Von der Theorie zur Praxis
Bei 6 m Arbeitsbreite ist der Klapprahmen in 2 m breite Segmente aufgeteilt. Nur an den Klappgelenken und den optionalen Tiefenführungsrädern sind Schmiernippel zu finden, die restliche Maschine kommt ohne aus. Der Hauptrahmen besteht aus einem 100 x 100 mm großen Quadratrohr mit einem untergeschweißten Flacheisen. An diesem leicht überstehenden Flachstahl werden die einzelnen Reihen festgeklemmt. Der Vorteil: Die Scharelemente können nach dem Lösen von nur einer Schraube verschoben werden — unter Berücksichtigung der Klappgelenke.
Die Einzelreihen
Wir waren mit optionalen Hydraulikzylindern im Einsatz, die zwei Vorteile haben: Zum einen ist so eine Teilbreitenschaltung möglich, entweder mit zwei bis drei Scharen pro Ventil oder mit drei Teilbreiten wie bei unserem Einsatz. Die Ansteuerung erfolgt über Kippschalter und eine kleine Bedienbox in der Kabine. Eine GPS-Abschaltung gibt es auf Wunsch.
Zum anderen erlauben die Hydraulikzylinder eine manuelle Schardruckanpassung über ein Potenziometer — praktisch für heterogene Standorte. Auf Sandböden kann man den Druck auf weniger als 1 kg reduzieren, für harte Böden sind maximal 50 kg möglich. Eine Automatik gibt es noch nicht.
Für alle Funktionen muss der Traktor nur ein doppelwirkendes Steuergerät vorhalten.
Einfache Sichel
Stichwort Arbeitstiefe: Anstelle von Tasträdern werden die Schare von Stahlkufen geführt. Das Verhältnis zwischen Schar und Kufe bestimmt die Tiefe. Je nach Reihenweite sind diese Kufen 50 oder 80 mm breit. Die Hardox-Kufen vermitteln mit 15 mm Stärke einen robusten Eindruck.
Als Schare stehen handelsübliche Modelle zur Verfügung. So sind zahlreiche Breiten und Winkel lieferbar. Für 2021 ist ein neues Schar mit höheren Standzeiten geplant. Apropos neu: Seit diesem Jahr hat Leibing eine Maisausführung im Programm. Hierbei werden jeweils an einem Einarm-Lenker mit Tiefenführungskufe drei Schare geführt. Die Schnittbreite ist verstellbar.
Front oder Heck?
Als Gewicht stehen für die Ausstattung mit hydraulischer Schardruckanpassung und mit zwei Stützrädern 1 260 kg im Prospekt — rund ein Drittel weniger als klassische Modelle. Um auf das große Vorbaumaß zu reagieren, gibt es auf Wunsch ab Werk Spiegel- oder Kamerasysteme.
Preislich stehen für den 6-m-Rahmen knapp 5 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.) in der Liste, dazu kommen rund 340 Euro je Einzelreihe mit Gasdruckfedern. Die Basisausstattung mit 21 Reihen kostet somit gut 12 000 Euro. Mit Hydrozylindern (knapp 2 700 Euro), Stützrädern (650 Euro) und der dreiteiligen Teilbreitenschaltung (rund 2 900 Euro) landet die Hacke bei gut 18 300 Euro im Direktbezug.
Leibing im Porträt
Im Maschinenbauunternehmen mit sechs Mitarbeitern werden Dreh- und Frästeile für Hydranten und Wasserarmaturen sowie Komponenten für Betonschalungen gefertigt. Die Sichelhacke gehört zum ersten landwirtschaftlichen Gerät in der Produktion.