Vier gleichgroße Räder, eine nach vorne geneigte Frontscheibe und Allradlenkung — zusammen mit der hydraulischen Federung und dem stufenlosen Getriebe ging JCB mit dem Fastrac der 4000er Baureihe optisch und technisch neue Wege.
Haben Sie Interesse an einem Trac, lohnt sich ein Blick auf den Gebrauchtmarkt: Mit 25 Inseraten auf traktorpool.de (zum Zeitpunkt unserer Recherche) ist das Angebot zwar nicht üppig, aber ausreichend, um
ein paar Maschinen zu besichtigen und zu vergleichen. Welche Dinge Sie bei einer Besichtigung beachten sollten, erzählte uns unter anderem Paul Imhorst, JCB-Spezialist bei der Agrartechnik Altenberge.
Bewährte Aggregate
JCB siedelt in der 4000er Baureihe drei Modelle an: den 4160 mit 125 kW/167 PS, den 4190 mit 141 kW/198 PS und den 4220 mit 163 kW/218 PS Nennleistung bei 2.100 U/min.
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Vier gleichgroße Räder, eine nach vorne geneigte Frontscheibe und Allradlenkung — zusammen mit der hydraulischen Federung und dem stufenlosen Getriebe ging JCB mit dem Fastrac der 4000er Baureihe optisch und technisch neue Wege.
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ein paar Maschinen zu besichtigen und zu vergleichen. Welche Dinge Sie bei einer Besichtigung beachten sollten, erzählte uns unter anderem Paul Imhorst, JCB-Spezialist bei der Agrartechnik Altenberge.
Bewährte Aggregate
JCB siedelt in der 4000er Baureihe drei Modelle an: den 4160 mit 125 kW/167 PS, den 4190 mit 141 kW/198 PS und den 4220 mit 163 kW/218 PS Nennleistung bei 2.100 U/min.
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Der kleinste kommt vor allem dort zum Einsatz, wo lediglich Transportarbeiten erledigt werden müssen. Neben der geringeren Leistung ist der Rahmen der zwei größeren Modelle — in Generation 1 nur in der kommunalen Variante — stärker ausgelegt als beim 4160. Sollen viel an- und aufgebaute Geräte betrieben werden, sollte man die Suche auf den 4190 oder 4220 begrenzen. Ohnehin ist in der Landwirtschaft fast ausschließlich das Spitzenmodell zu finden.
Das mittlere Modell findet oft bei Kommunen Anwendung. Bei allen Modellen sorgt der Sechszylinder-Motor AWF66 von Agco-Power mit 6,6 l Hubraum für den Vortrieb. Während die erste Serie (bis Ende 2018) dank einer Kombination aus SCR-Kat. und DOC die Abgasstufe IV erfüllt, kam mit der zweiten Serie ein Partikelfilter hinzu. Fortan erfüllt der Trac die Abgasstufe V. Den Unterschied zwischen den Motoren merken Sie bei der ersten Generation vor allem an der automatischen Standgaserhöhung auf 1.000 U/min beim Betätigen des Fahrpedals, was der Einhaltung der Abgasnorm zuzuschreiben ist.
Bei den Triebwerken handelt es sich grundsätzlich um bewährte Aggregate mit wenig Problemen. Vor allem bei der Serie 1 kann ein Blick auf die Stehbolzen des Auspuffkrümmers lohnen. Diese brechen gelegentlich, da sich der zweigeteilte Zylinderkopf bei Wärmeeinwirkung unterschiedlich stark ausdehnt. Bei späteren Modellen ist auch der Krümmer zweigeteilt und kann sich durch ein Schiebestück leicht mitbewegen.
Im 4000er kommt ein stufenloses Getriebe von Fendt zum Einsatz, das den Trac bis zu 60 km/h beschleunigt. Es handelt sich dabei um den ML180-Triebsatz, der unter anderem im 700 Vario ab Generation 4 Verwendung findet.
Ein Unterschied ist, dass der JCB keine im Getriebeöl laufenden Betriebsbremsen hat, sondern offene, hydraulisch angesteuerte Scheibenbremsen an jedem Rad, die bei den Praktikern als sehr direkt gelten. Deren Verschleiß ist abhängig von den bisherigen Einsätzen. Wird der Fastrac viel bei Transportarbeiten bewegt, und funktionieren die Anhängerbremsen ordnungsgemäß, kann die Standzeit der Beläge bis zu rund 5.000 Stunden oder 90.000 km betragen.
Am besten erkennt man den Belagverschleiß (neu 1 cm dick) am Spalt zum Sattel.
(Bildquelle: Bertling)
Auf der rechten Fahrzeugseite finden Sie die Vorratsbehälter für Bremsflüssigkeit.
(Bildquelle: Bertling)
Zudem sind das Getriebe und der Motor auf Silentblöcken am Chassis gelagert. Wurde das empfohlene Ölwechselintervall von 2.000 Betriebsstunden eingehalten, hört man nur selten von Triebsatzschäden. Gelegentlich kann es zu kleineren Undichtigkeiten an den Abtrieben zu den Achsen kommen. Wie bei Fendt ist für Acker- und Transportarbeiten die Fahrstufe zu wechseln. Dies kann nur unter 7 km/h und ohne Last erfolgen.
Gewohnheitssache sind sämtliche Fahrprogramme wie Acker-, Straßen- oder manueller Modus (Schleppertest profi 4/2018). Mit dem neuen Bedienkonzept iCON wurde hier ein deutlicher Sprung nach vorne gemacht (Schleppertest profi 7/2023).
Augenmerk auf die Achsen
Eines der wichtigsten Argumente für einen gebrauchten Fastrac ist der hohe Fahrkomfort, der durch das hydraulische Fahrwerk erreicht wird. Es gibt zum einen die einfachwirkende hydraulische Federung mit Stickstoffblasen oben an den Zylindern und eine doppeltwirkende Variante.
Vor allem bei den größeren Modellen ist vor allem die doppeltwirkende Federung eingebaut, da diese einen Niveauausgleich bei Zuladung ermöglicht. Diese gleicht auch die seitliche Belastung aus, wenn z. B. ein Seitenausleger für einen Mulcher montiert ist.
In wenigen Fällen gab es Zylinder mit Undichtigkeiten und defekte Stickstoffblasen vor allem bei der einfachwirkenden Variante. Achten Sie bei der Probefahrt darauf, dass sich die Federung nicht auffällig hart oder schwammig anfühlt.
Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Achsen bei Modellen der ersten Generation legen. Bei starker Beanspruchung neigen diese zu Lagerschäden. Ein Vorzeichen für einen solchen Schaden ist dunkles Öl in den Planetengetrieben.
Hier sollte das Öl (140 W75) übrigens alle 500 Betriebsstunden gewechselt werden. Ab der zweiten Generation wurden die Achsen aus der ehemaligen 3000er Baureihe hinten und aus der 7000er Baureihe vorne verwendet. Dadurch stiegen die zulässigen Achslasten von 6,5 auf 8 t vorn und von 7,5 auf 10 t hinten stark an.
Die Dreieckslenker der Hinterachse wurden ab der Serie 2 verstärkt.
(Bildquelle: Bertling)
Das Hubwerk ist robust und direkt an die Hinterachse gebaut. Zu schwere Anbaugeräte führten jedoch bei der ersten Serie gelegentlich zu Brüchen der Dreieckslenker an der Hinterachse.
(Bildquelle: Bertling)
Anstelle des Kunststoffdeckels kann auch ein 900-kg-Gussgewicht montiert werden.
(Bildquelle: Bertling)
Alt vs. Neu: Eher pragmatisch ist die Armlehne der ersten und zweiten Serie (ausreichend für den Transport). Aber mit der iCON Armlehne hat sich die Bedienung deutlich verbessert.
(Bildquelle: Tovornik)
Gleichzeitig wurden die hinteren Dreieckslenker verstärkt, da es hier bei zu starker Belastung vor allem durch Anbaugeräte im Heckhubwerk oder große Anhängelasten in der Bolzenkupplung aufgrund von Wankbewegungen zu Brüchen kam. Überprüfen Sie die Lagerungen der Dreieckslenker. Haben sie zu viel Spiel, müssen die Kunststoffbuchsen getauscht werden.
Apropos Lasten: Der Trac bringt unbeladen vorne rund 55 % und hinten etwa 45 % seiner rund 8,8 t Leergewicht auf die Räder. Das Mitführen eines Frontgewichts ist deshalb nur selten notwendig. Es gibt Aufbaugewichte bis zu 900 kg, die anstelle der hinteren Kunststoffabdeckung über den hydraulischen Steuergeräten montiert werden können und den Schwerpunkt des leeren Tracs verlagern.
Vier Pumpen plus Notlenkung
Wo wir bei den Steuergeräten sind, werfen wir einen Blick auf die Hydraulikanlage. Die Fastracs sind mit einer Loadsensing-Pumpe mit 148 l/min (ab dritter Serie 165 l/min) ausgerüstet, die aus einem separaten Haushalt mit 65 l entnehmbarer Ölmenge gespeist wird.
Bis zu fünf dw-Steuergeräte lassen sich im Heck montieren, ein weiteres kann in der Front angebracht werden. Load-Sensing-Anschlüsse sind meistens vorhanden. Eine Besonderheit der Tracs ist die dreifache Zahnradpumpe für die Getriebeschmierung und den Standbydruck sowie eine für die Lenkung. Zusätzlich gibt es eine von der Vorderachse angetriebene Notpumpe, mit der die Lenkung beim Rollen auch bei abgeschaltetem oder ausgefallenem Motor betriebsbereit bleibt.
Der Sicherungskasten liegt gut zugänglich rechts neben dem Fahrersitz.
(Bildquelle: Bertling)
Wer viel Leistung an der Frontzapfwelle braucht, ist mit dem JCB gut beraten.
(Bildquelle: Bertling)
Bei der Lenkung kann übrigens zwischen Zweirad-, Vierrad- oder Hundeganglenkung gewechselt werden. Dies ermöglicht Wendekreise unter 10 m. Der Abstand vom Anbaugerät bis zum Zapfwellenstummel ist im Vergleich zu Standardschleppern aufgrund der kleineren Räder kleiner. Die ein oder andere Gelenkwelle muss dann gekürzt werden. Ein Pluspunkt für den JCB ist die optionale Frontzapfwelle, die ohne Leistungsreduzierung betrieben werden kann — sehr gut z. B. für Mulcharbeiten.
Preise und Fazit
Die Fastrac der 4000er Baureihe stechen seit rund zehn Jahren durch ihre schicke Optik, den hohen Fahrkomfort und die spritzige Fahrweise hervor. Wenn Sie einen solchen Schlepper suchen, dann schauen Sie vor allem bei Modellen der ersten Generation auf die Achsen, die Dreieckslenker und das Öl in den Radnaben.
Zudem lohnt es sich, bei jüngeren Exponaten nach noch einer bestehenden Garantie zu fragen. Diese ließ sich teilweise für bis zu fünf Jahre und bis zu 8.000 Betriebsstunden dazukaufen. Wer einen Fastrac sucht, der muss Trac-typisch tief in die Tasche greifen. Der günstigste Fastrac 4220 auf traktorpool.de kostete zum Recherche-Zeitpunkt rund 90.000 Euro ohne MwSt.
Jüngere Modelle der zweiten Generation mit bis zu 3.000 Betriebsstunden liegen meist bei rund 150.000 Euro. Auch die ersten iCON-Modelle gibt es gebraucht: Ein Vorführer der dritten Serie lag bei rund 200.000 Euro.