Gebrauchte Lenksysteme: Sinnig für Flotten-Vereinheitlichung
Der Gebrauchtkauf eines Lenksystem ist nicht unbedingt sinnvoll. Es gibt trotzdem Gründe dafür. Was es zu beachten gilt, erläutern wir an Systemen von John Deere und Trimble.
Eigentlich gibt es wenig Gründe dafür, ein gebrauchtes Lenksystem zu kaufen. Denn oftmals liegen die Angebotspreise von gebrauchten Lenksystemen über denen von neuen RTK-fähigen Produkten aus China oder Kanada.
Interessant sind die Gebrauchten für diejenigen, die das gleiche Lenksystem schon haben und dafür ein Ersatzteil suchen. Ein Kaufargument könnte auch sein, dass sich die Fahrer an die Bedienung eines bestimmten Systems gewöhnt haben und nun ein zweiter Schlepper damit ausgerüstet werden soll.
Besonders häufig werden in Online-Börsen Lenksysteme von Trimble und John Deere angeboten. Nicht selten hat der Händler das System in Zahlung genommen, weil ein Kunde es gegen ein neueres austauschen ließ. Hin und wieder stößt man bei der Suche auch auf den GPS-Pilot S10 von Claas oder auf gebrauchte Nachrüstlösungen anderer Hersteller.
Welche Genauigkeit?
Bevor Sie beim Gebrauchtangebot zuschlagen, sollten Sie einige grundsätzliche Fragen klären: Reicht ein Elektromotor für das Lenkrad oder soll das System in die Lenkhydraulik eingreifen? Für die hydraulische Variante muss der Schlepper mit einem elektrohydraulisch ansteuerbaren Lenkventil ausgestattet sein, oder es muss ein solches nachgerüstet werden.
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Eigentlich gibt es wenig Gründe dafür, ein gebrauchtes Lenksystem zu kaufen. Denn oftmals liegen die Angebotspreise von gebrauchten Lenksystemen über denen von neuen RTK-fähigen Produkten aus China oder Kanada.
Interessant sind die Gebrauchten für diejenigen, die das gleiche Lenksystem schon haben und dafür ein Ersatzteil suchen. Ein Kaufargument könnte auch sein, dass sich die Fahrer an die Bedienung eines bestimmten Systems gewöhnt haben und nun ein zweiter Schlepper damit ausgerüstet werden soll.
Besonders häufig werden in Online-Börsen Lenksysteme von Trimble und John Deere angeboten. Nicht selten hat der Händler das System in Zahlung genommen, weil ein Kunde es gegen ein neueres austauschen ließ. Hin und wieder stößt man bei der Suche auch auf den GPS-Pilot S10 von Claas oder auf gebrauchte Nachrüstlösungen anderer Hersteller.
Welche Genauigkeit?
Bevor Sie beim Gebrauchtangebot zuschlagen, sollten Sie einige grundsätzliche Fragen klären: Reicht ein Elektromotor für das Lenkrad oder soll das System in die Lenkhydraulik eingreifen? Für die hydraulische Variante muss der Schlepper mit einem elektrohydraulisch ansteuerbaren Lenkventil ausgestattet sein, oder es muss ein solches nachgerüstet werden.
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Eine Korrektur der Satellitenpositionsdaten über Egnos reicht z. B. zum Güllefahren oder Grubbern. Soll mit Unterstützung der automatischen Lenkung gesät, gepflanzt oder gehackt werden, werden RTK oder herstellereigene Korrekturen mit hoher Genauigkeit benötigt. Nicht jedes ältere System ist RTK-fähig, oder aber die optionale Lizenz für den RTK-Empfang ist nicht freigeschaltet. Hierfür sind bei John Deere und Trimble mehrere tausend Euro zu veranschlagen. Auch ist selten ein Modem für den mobilen RTK-Empfang dabei.
Darüber hinaus brauchen Gemüsebauern ein automatisches Lenksystem, das bei sehr langsamer Fahrt nicht aussteigt. Nicht jedes nachrüstbare Lenkrad mit Elektromotor kommt dafür in Frage. Oder wer nicht nur den Schlepper, sondern auch das Anbaugerät, z. B. mit Hilfe eines Verschieberahmens, in der Spur halten will, braucht ein System, das diese Funktionalität bietet.
Welche Funktionalitäten?
Die nächste Frage betrifft die Isobus-Fähigkeit des zum Lenksystem gehörenden Displays. Das könnte von Bedeutung sein, wenn damit ein Isobus-Gerät, z. B. für Section Control, angesteuert werden soll oder wenn das in absehbarer Zukunft geplant ist. Entscheidend ist hier, welchen Isobus-Stand das Display unterstützt.
Und wenn über das Display auch Aufträge abgearbeitet sowie Feldgrenzen und Fahrspuren verwaltet werden sollen, dann sollten sich die Daten, z. B. über das Isoxml-Format, in die im Betrieb genutzte Ackerschlagkartei übertragen lassen.
Ganz wesentlich ist zudem die Frage, wer Unterstützung leistet, wenn irgendetwas nicht funktioniert. Hier kommt es vor, dass selbst der Händler keinen Support geben kann, der das System zum Kauf angeboten hat.
Deswegen sollten Käufer sich vorab überlegen, ob sie ausreichend Erfahrung mit der Installation und Inbetriebnahme eines Lenksystems haben oder ob sie jemanden kennen, der sich auskennt.
Welcher Software-Stand?
Nimmt der Käufer ein System in Augenschein, gilt es zunächst die Funktionsfähigkeit des Displays zu prüfen: Reagiert der Touchscreen, gehen alle Tasten, hat der Bildschirm Flecken, zeigt er die richtigen Farben, ist die Hintergrundbeleuchtung in Ordnung?
Die Software ist meist update-fähig. Aber Achtung: Sowohl John Deere als auch Trimble bieten für sehr alte Displays keine regelmäßigen Updates mehr an. Wer also softwaremäßig keine Überraschung erleben möchte, sollten die Update-Fähigkeit beim Händler erfragen oder sich über Foren und Chats informieren.
Und was vielleicht nicht jedem bewusst ist: Auch auf Empfängern ist Software installiert, die selbst bei äußerlich baugleichen Modellen verschieden sein kann. So liefen z. B. die Empfänger auf Schleppern von Fendt, Valtra und MF teilweise mit unterschiedlicher Software. Deswegen ist es gerade bei solchen Trimble-Empfängern wichtig, dass jemand die Software auf den neuesten Stand bringt.
Komplettes Lenksystem oder in Teilen?
Wenn ein angebotenes Komplettsystem bis zuletzt funktioniert hat, sollte es nach der Montage auf einen anderen Traktor ebenso funktionieren. Beim Kauf einzelner Komponenten hingegen kann es passieren, dass sich Empfänger und Terminal nicht verstehen — es sei denn, es handelt sich um Lenksystemkomponenten von John Deere. Denn alle alten John Deere StarFire-Empfänger lassen sich mit jedem neuen GreenStar-Display kombinieren und umgekehrt.
Der äußerliche Eindruck
Die Hardware im Inneren der Empfänger lässt sich nicht checken, da sich die Geräte in der Regel nicht öffnen lassen. Daher können Käufer nur anhand der äußerlichen Gebrauchsspuren beurteilen, wie mit dem System umgegangen wurde. Der Empfänger wird meist auf dem Kabinendach befestigt. Er ist also immer draußen, sofern er bei Saisonende nicht abmontiert und eingelagert wird.
Auf dem Dach könnte er den einen oder anderen „Feindkontakt“ gehabt haben. Außerdem sollten Käufer die Haube begutachten: Ist der Kunststoff spröde? Gibt es feine Haarrisse, durch die Wasser eindringen könnte? Korrosion und dadurch bedingt sporadische Fehler wären die unliebsame Folge. Wird z. B. der StarFire-Empfänger von John Deere nie abgebaut, dann wird die zuvor gelb glänzende Kunststoffhaube mit der Zeit weißlich. Bei einer solchen ist der Kunststoff spröde und brüchig, und die Haube wird irgendwann undicht sein — besser nicht kaufen!
Achtung Hehlerware!
Mitunter werden im Internet auch gestohlene Empfänger angeboten. Diese sollten Sie selbstverständlich nicht kaufen. Denn abgesehen davon, dass das illegal wäre, würden z. B. als gestohlen gemeldete Lenksysteme von John Deere nur eingeschränkt funktionieren. So lassen sich bei diesen die Lizenzen für RTK oder die kostenpflichtigen Korrekturdienste nicht mehr aktivieren.
Deshalb ist es im Zweifel wichtig, herauszufinden, ob die angebotenen Komponenten womöglich Diebesgut sind. Dies ist anhand der Seriennummer möglich. Denn sowohl John Deere als auch Trimble hinterlegen die Seriennummern gestohlener Systeme in einer Datenbank. Händler können die Seriennummern checken.
Bitten Sie daher den Verkäufer immer, die Seriennummer zu nennen. Ist er dazu nicht bereit, ist Vorsicht geboten. Seriöse Verkäufer kennen die Bedeutung der Seriennummer und stellen gleich ein Foto von der Nummer mit der Verkaufsanzeige ein.
Kabel besser neu
Meist werden nur die Komponenten wie Empfänger, Bediencomputer und das eventuell zum System gehörende Lenkrad abgebaut. Der Kabelbaum des Lenksystems bleibt jedoch auf dem Schlepper. In diesem Fall muss der Käufer die Kosten für einen neuen Kabelsatz einkalkulieren. Ist ein Kabelsatz dabei, muss geschaut werden, ob er vollständig ist.
Und wie schon bei den anderen Komponenten gilt auch bei allen Steckern und Kabeln: Achten Sie auf den Allgemeinzustand sowie auf Staub und Verschleiß. Wurde z. B. unsanft an Kabeln gezogen? Sind Kabel brüchig? Ist der Scheuerschutz überall vorhanden? Sind Kabel abgeknickt? Ist der Kabelsatz im Originalzustand oder wurde irgendwo etwas abgeschnitten oder an anderer Stelle etwas zusätzlich hinzugebastelt. Auch sollte im Gebrauchtpaket ein Lenkwinkelsensor unbedingt dabei sein, wenn er im Original dabei war. Bei den Lenksystemen mit Nachrüstlenkrad von Trimble ist er Option.
StarFire 3000 oder 6000?
Der Original StarFire-Empfänger von John Deere aus dem Jahr 2000 wäre heute unbrauchbar, weil damit inzwischen keine Korrektur der GPS-Positionsdaten mehr möglich ist. Auch sein Nachfolger, der StarFire iTC, kann heute weder das kostenfreie Korrektursignal SF1 noch die Daten der Egnos-Satelliten nutzen — es sei denn, es wurde die iTC Extend-Box von AgraGPS nachgerüstet. Die Box ermöglicht die Verarbeitung der seit 2019 von der ESA veränderten Egnos-Korrektur. Mit dieser Nachrüstlösung lenkt ein automatisches Lenksystem mit dem StarFire iTC immerhin rund ± 20 cm genau.
Der im Jahr 2010 eingeführte Empfänger StarFire 3000 kann das Korrektursignal SF2 verarbeiten, jedoch nicht das genauere John Deere-eigene RTK-Signal. Gegenüber seinem Nachfolger, dem StarFire 6000, hat der SF 3000 für die Praxis einige weitere Nachteile: Er reagiert laut Auskunft eines Händlers empfindlicher auf Abschattung, z. B. durch Bäume, als die neueren Modelle. Außerdem dauert der Signalaufbau beim 3000er etwa viermal länger als beim SF 6000.
Erst nachdem der SF 3000 etwa 20 bis 40 Minuten „warmgelaufen“ ist, kann das Lenksystem präzise arbeiten. Das ist natürlich fatal, wenn auf kleinen Schlägen das Korrektursignal oft verloren geht. Gut geeignet ist der SF 3000 als Zweitempfänger für eine Anbaugerätesteuerung, wenn er dafür das Korrektursignal von einem höherwertigen, auf dem Traktor montierten Empfänger bekommt.
Neue Halterung
Mit Einführung der 6000er Serie hat John Deere die Halterung der universell einsetzbaren Empfängers geändert. Dieser wird seitdem nicht mehr vorne am Kabinendach, sondern mit der neuen Halterung auf dem Dach montiert. Die alte Halterung am SF 3000 lässt sich problemlos gegen die neue tauschen. Die Kosten dafür betragen rund 200 Euro ohne MwSt.
Der Strauß an John Deere-Displays ist bunt. Das Original-GreenStar-Display der ersten Jahre mit S/W-Bildschirm und Tastenbedienung spielt heute keine Rolle mehr. Es folgten die Display-Serien GS2 und GS3 mit unterschiedlichen Bildschirmgrößen und ab 2006 sogar schon mit Touchscreen. Beide können auch heute noch zum automatischen Lenken genutzt werden. Aber aufgepasst, das GS2 kann zwar schon Feldgrenzen aufzeichnen und Aufträge dokumentieren, jedoch nicht besonders komfortabel.
Außerdem gilt es zu bedenken, dass John Deere die Software dieser Displays nicht mehr updatet. Bei den neueren Displays ab Gen. 4 hat John Deere die Bedienoberfläche benutzerfreundlicher gestaltet. Darüber hinaus spielt der Hersteller turnusmäßig Updates auf die Displays.
Und noch ein kleiner Tipp am Rande: In den Diagnosemenüs kann sich der Nutzer die Anzahl der Betriebsstunden der Komponenten, z. B. des StarFire-Empfängers, anzeigen lassen. Damit lässt sich nachvollziehen, ob das angegebene Alter passt.
Für das markenunabhängige Nachrüsten eines Lenksystems bietet John Deere seit 2005 das AutoTrac Universal (ATU) an. Es handelt sich dabei um ein Lenkrad mit Elektromotor, das mit einem zum Schleppertyp passenden Adapter auf die Lenksäule gesteckt wird.
Lenkmotor optimiert
Das ATU200 lenkte noch relativ geräuschvoll. Bei dem 2019 eingeführten Lenkradmotor hat John Deere den Kettenantrieb überarbeitet, so dass die Einheit leiser und weniger ruppig lenken soll. Das Lenkrad kann außerdem feinfühliger einschlagen, da sich die Stromstärke für den Motorantrieb wie bei einem Potenziometer regeln lässt. Und für die Ermittlung des Lenkwinkels zählt ein Encoder die Motorumdrehungen. Außerdem hat John Deere eine Wiederaufnahmetaste in das Gerät integriert und das Lenkrad überarbeitet, damit es besser in der Hand liegt.
Wer den Kauf eines gebrauchten ATU200 in Erwägung zieht, sollte den Kettenantrieb auf Verschleiß prüfen: Ist das Lager in Ordnung oder hat es Spiel? Lässt sich der Motor drehen oder ist er zu schwergängig? Im besten Fall soll der Motor beim manuellen Durchdrehen leicht summen. Lässt er sich zu leicht drehen, dann ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Antriebskette im Motorgehäuse vom Ritzel gesprungen.
Vom Reibrad zum E-Lenkrad
Trimble stellte 2005 das erste nachrüstbare Lenksystem vor. Angesteuert wurde der an das Lenkrad heranklappbare Reibradmotor EZ-Steer über die Bedieneinheit EZ-Guide Plus 150. Diese hatte einen 5,5 Zoll kleinen Bildschirm, eine LED-Leiste und drei Tasten. Die ab 2008 verfügbaren Bediencomputer EZ-Guide 250 und 500 mit farbigem Display waren ebenfalls über Tasten schon etwas komfortabler zu bedienen.
Der Reibradmotor wird zwar heute nach wie vor zum Verkauf angeboten — sowohl neu als auch gebraucht. Interessant ist er aber lediglich für diejenigen, die sich ihr eigenes Lenksystem zusammenbauen wie beispielsweise die Leute der Cerea-Szene. Auch darf es beim Einsatz eines solchen Nachrüstlenksystems nicht allzu sehr auf präzises Lenken ankommen.
Lenkräder mit Elektromotor haben sich bei Nachrüstlösungen durchgesetzt. Der EZ-Pilot war der erste dieser Art von Trimble. Es gibt ihn seit 2011. Später hinzugekommen sind die Varianten EZ-Pilot Pro und Autopilot-Motorantrieb (kurz APMD oder Autopilot-MD genannt). Hardware-mäßig unterscheiden sich die drei nicht. Jedoch sind sie anders programmiert. Mit dem EZ-Pilot Pro bleibt die automatische Lenkung beim Wechsel in die Rückwärtsfahrt sowie bei einem Stopp 15 s lang eingeschaltet. Der EZ-Pilot kuppelt in diesen Situationen sofort aus. Einschalten lassen sich beide ab 0,8 km/h Fahrgeschwindigkeit.
Das System Autopilot-MD ist auch für Einsätze im Gemüsebau geeignet. Es kann schon ab einer Fahrgeschwindigkeit von 0,36 km/h automatisch lenken und bleibt bei einem Stopp und bei Rückwärtsfahrt immer eingeschaltet. Zudem lässt sich der Autopilot-MD beim Anfahren der nächsten Spur bereits ab einem Winkel von 90° zur anvisierten Spur einschalten. Beim EZ-Pilot beträgt dieser Einlenkwinkel nur 45°. Darüber hinaus ist mit dem Autopilot-MD ein automatisches Wenden möglich, und das Lenksystem kann sich je nach Einstellung bei der Spurführung an der Position des Schleppers oder eines angehängten Geräts orientieren. Beim automatischen Lenken mit dem EZ-Pilot gibt es diese Auswahloption nicht.
Mit und ohne CNH-Branding
Für die Bedienung der Lenksysteme bietet Trimble aktuell die Displays der GFX-Familie an. Es gibt sie mit 7-Zoll- (GFX-350), mit 10-Zoll- (GFX-1060) und 12-Zoll-Touchscreen (GFX-1260). Als New Holland-Display tragen diese Isobus-fähigen Terminals die Bezeichnung XCN.
Eingeführt hat Trimble die GFX-Serie im Jahr 2017 mit dem GFX-750. Es ist der Vorgänger des GFX-1060 und heißt bei New Holland XCN 1050. Seit 2015 arbeiten die Displays von Trimble mit dem Android-
Betriebssystem. Das erste dieser Art hieß TMX-2050 bzw. XCN-2050. Es hat einen 12-Zoll-Touchscreen mit kratzfester Oberfläche.
In Online-Börsen werden mitunter noch ältere Systeme von Trimble angeboten, die z. B. das Isobus-fähige Terminal FMX-1000 bzw. FM-1000 oder den Bediencomputer mit LED-Leiste CFX-750 bzw. FM-750 nutzen. Zu bedenken gilt es hier, dass Trimble für diese Displays keine regelmäßigen Updates mehr anbietet.
Und wissen muss man, dass sich diese nur mit dem Trimble-Empfänger AG-25 kombinieren lassen. Für ein automatisches Lenken mit dem EZ-Pilot oder dem Auto-pilot-Motorantrieb wird dann außerdem der Lenkcontroller NAV II oder NAV III benötigt.
Empfänger mit Lenkcontroller
Die GFX-Serie hingegen lässt sich mit den Empfängern NAV-500 oder NAV-900 kombinieren. Diese verarbeiten anders als die älteren Trimble-Empfänger AG-15 (nur GPS) und AG-25 (auch Glonass) zusätzlich die Positionsdaten der Galileo-, Beidou- und QZSS-Satelliten. Außerdem ist in den Empfängern der NAV-Serie ein Lenkcontroller integriert. Der NAV-500 kann für die Korrektur der Satellitensignale Egnos oder den Trimble-eigenen Dienst RTX nutzen. Eine Freischaltung für RTK z. B. über Sapos ist bei diesem Empfänger nicht möglich.
Hier hat sich rund um die Anschlüsse Dreck angesammelt. Wichtig ist, dass nichts korrodiert und kein Wasser eingedrungen ist.
(Bildquelle: Böhrnsen)
Dieser Trimble-Empfänger NAV-900 weist Kratzspuren auf, der Kunststoff scheint aber noch in Ordnung zu sein.
(Bildquelle: Böhrnsen)
Anders ist das beim größeren NAV-900. Dieser kann die RTK-Daten verarbeiten. Allerdings wenn die Lizenz dafür nicht freigeschaltet ist, sind rund 5.000 Euro zusätzlich einzuplanen. Und für den mobilen Empfang der Daten wird zusätzlich ein GSM-Modem benötigt.
Fazit
Ein gebrauchtes Lenksystem von John Deere oder Trimble ist für Betriebe interessant, die schon ein System der gleichen Marke nutzen. Wenn es um die erstmalige Anschaffung eines Lenksystems geht, lautet der Rat: Besser neu kaufen. Denn abgesehen von der Frage „Wer leistet Support?“ kann es sein, dass die Hersteller ein gebrauchtes Lenksystem nicht mehr mit Software-Updates unterstützen.
Beachten sollte man beim Gebrauchtkauf neben dem Alter der Systeme den Allgemeinzustand und die Vollständigkeit beim kompletten System (eventuell mit allen Kabelbäumen). Sehr wichtig ist auch, welche Lizenzen und Freischaltungen auf den Displays und Empfängern vorhanden sind.