Einzelkornsägerät Amazone Precea 12000-TCC: Für die Großfläche mit Zentraltank
Auf der kommenden Agritechnica stellt Amazone die erste Großflächen-Precea vor. Wir haben das Einzelkornsägerät bereits exklusiv für Sie eingesetzt und zahlreiche Neuheiten entdeckt.
Neu ist z. B. die zentrale Saatgutbeschickung für die Precea-Baureihe. Amazone knüpft damit an die Vorteile der früheren EDX-Einzelkornsägeräte an — jetzt allerdings ohne Kompromisse bei der Längsverteilung. Das neue Konzept zur Zentraldosierung heißt Central Seed Supply, das für die Großflächentechnik zum Standard wird. Funktionieren soll die neue Zentraldosierung laut Hersteller für sämtliche Kulturen von Zuckerrüben über Sonnenblumen bis zu Mais und Ackerbohnen.
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Neu ist z. B. die zentrale Saatgutbeschickung für die Precea-Baureihe. Amazone knüpft damit an die Vorteile der früheren EDX-Einzelkornsägeräte an — jetzt allerdings ohne Kompromisse bei der Längsverteilung. Das neue Konzept zur Zentraldosierung heißt Central Seed Supply, das für die Großflächentechnik zum Standard wird. Funktionieren soll die neue Zentraldosierung laut Hersteller für sämtliche Kulturen von Zuckerrüben über Sonnenblumen bis zu Mais und Ackerbohnen.
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Die eingesetzte Precea 12000-TCC basiert auf einem neu entwickelten Baukastensystem. Während wir mit einem 12 m breiten Prototypen und 50 cm Reihenweite unterwegs waren, gibt es das Konzept auch mit 9 m breiter Säschiene. Den Vorderwagen, an dem die Säaggregate in Transportstellung parallel zu den Tanks anliegen, kann der Hersteller je nach Modell in der Länge variieren. Uns scheint, als würde Amazone noch Bauraum für größere Arbeitsbreiten offen gehalten haben — verraten wollte man dazu aber noch nichts.
Koppeln lässt sich das Flaggschiff über die K80-Kugel, eine Zugöse oder die Unterlenker (Kat. III oder 4N). Während eine ISO-Bus-Verbindung zum Standard zählt, hat man für die Ölversorgung der Maschine die Wahl. Entweder kann man alle Funktionen über die Steuergeräte des Schleppers ansteuern oder bei unzureichender Pumpenleistung eine Zapfwellenpumpe mitbestellen.
Sofern der Schlepper die Ölversorgung übernimmt, muss er für die serienmäßige Komforthydraulik ein dw-Steuergerät mit mindestens 90 l/min bereitstellen. Darüber werden fünf Funktionen angesteuert. Zusätzlich fordern zwei separate Gebläse eine konstante Ölversorgung. Eins benötigt für die Kornvereinzelung mit Überdruck bis zu 50 l/min und das andere für den Düngertransport und die Saatgutdosierung etwa 70 l/min. Hierfür wird je ein ew-Ventil mit drucklosem Rücklauf benötigt. Ein weiteres ew-Ventil bedient den Stützfuß.
Drei große Tanks bei dem Einzelkornsägerät Amazone Precea 12000-TCC
Vorne auf dem Hauptrahmen sind zwei Tanks mit je 3 000 l untergebracht, zum Beispiel für Dünger. Auf Wunsch kann man in beiden Abteilen dasselbe oder verschiedene Medien mitführen. Unten in den Behältern sind die von Amazone bekannten elektrischen Dosiergeräte integriert, für die es abhängig von der Ausbringmenge unterschiedliche Dosierkerne gibt.
Wird in beiden Tanks derselbe Dünger genutzt, ist über die Dosiergeräte serienmäßig eine Halbseitenschaltung möglich. Optional kann eine Einzelreihenschaltung über den Verteilerkopf erfolgen.
Laut Hersteller sind Düngerausbringmengen bis zu 250 kg/ha bei 15 km/h möglich. Der Abdrehvorgang inklusive der Eingabe des gewogenen Gewichts erfolgt optional über das bekannte Twin-Terminal von außen. Serienmäßig ist ein Drucktaster zum Starten, Stoppen und Vordosieren vorgesehen — der Rest erfolgt über das ISO-Bus-Terminal in der Kabine. Um z. B. den Abdrehsack zu positionieren, muss man tief unter den groß dimensionierten Hauptrahmen greifen, wofür immerhin die seitliche Zugänglichkeit prima ist.
Der offene Seitenraum erleichtert die Tankbefüllung, die wegen des um 120° aufstellbaren Stahldeckels nur von links möglich ist. Die Überladehöhe beträgt 2,95 m. Einen guten Eindruck macht die Verriegelung der einzelnen Tankdeckel.
Um beispielsweise Big Bag-Ausläufe über dem Tankeinlauf per Hand zu öffnen, gibt es einen groß dimensionierten seitlichen Ladesteg. Dieser ist allerdings nur im ausgeklappten Zustand nutzbar.
Apropos Ladesteg: Links neben den drei Tanks klappt dieser hydraulisch ein und aus, entweder per Tastendruck oder über eine Folgeschaltung im Klappvorgang.
Zur Restmengenkontrolle gibt es optional für beide Düngertanks zusammen ein Wiegesystem. Alternativ kann man die Behälter mit einem Kamerasystem bestücken, oder man nutzt die beiden jeweils von außen verstellbaren Füllstandsensoren. Hinzu kommt serienmäßig ein Leermeldesensor im Dosiergerät.
Der hintere Tank fasst 2 000 l Saatgut und ist ebenfalls als Drucktank ausgelegt. Unten im Tanktrichter ist ein Verteilergehäuse integriert — mit je sechs Abgängen pro Seite. Per Luftdruck wird das Saatgut von dort nach hinten geblasen.
Je nach Saatgutkaliber und -form muss man für eine optimale Übergabe in die Förderstrecken zwei Parameter einstellen: den Luftdruck und die Durchflussöffnung. Beim Luftdruck stellt man einen Differenzdruck zwischen Saattank und Vereinzelungsorgan im Terminal ein. Anschließend regelt eine Automatik die Gebläsedrehzahl für den Tankdruck automatisch nach.
Zu den Förderstrecken: Abgehend von diesem Verteilergehäuse verlaufen zwölf Förderstrecken nach hinten. In der 24-reihigen Version wird oberhalb der Säreihen jeder Saatgutstrom per T-Stück auf zwei Einzelreihen aufgeteilt.
An den Säreihen sind kleine Vordosierbehälter aufgebaut, an denen die Förderstrecken enden. Ein darin montiertes Sieb trennt das Saatgut und die Luft voneinander. Je nach Saatgutkaliber gibt es zwei verschiedene Maschenweiten für die Siebe, die per Bajonettverschluss von außen wechselbar sind. Sobald die Vordosierkammern mit Saatgut gefüllt sind, pausiert der Förderstrom automatisch. Die abgeschiedene Luft unterstützt die Vereinzelung.
Das Saatgut wird durch ein Verteilergehäuse zu den Einzelreihen geblasen.
(Bildquelle: Schulz)
Die Achse lässt sich teleskopieren, angepasst an die Reihenweite.
(Bildquelle: Schulz)
Bekanntes Precea-Säherz
Aus dem Vordosierbehälter gelangt das Saatgut ganz klassisch in die bekannten Vereinzelungsorgane. An dessen Grundaufbau mit verschiedenen Lochscheiben, Überdruckvereinzelung und auch an der Tiefenführung und Saatguteinbettung hat Amazone nichts verändert.
Beim Düngerschar gibt es allerdings eine Besonderheit: Während man bei anderen Modellen zwischen einem gekoppelten und ungekoppelten Schar sowie einer mechanischen und hydraulischen Schardruckverstellung wählen kann, gibt es hier nur eine Option: Das gekoppelte Doppelscheibenschar (400 mm Durchmesser) mit einer hydraulischen Be- und Entlastung. Amazone nennt diese Variante „FerTeC Twin HD-Düngerschar mit gekoppelter Überlastsicherung“. Gekoppelt bedeutet, dass die Relation zwischen Dünger- und Kornablage nach einer Grundeinstellung auch bei einer Sätiefenanpassung identisch bleibt.
Die Hydraulikzylinder der Schardruckanpassung sind unter anderem für die Einhaltung der Transportbreite von 3 m notwendig. Nach dem Einklappen fahren die Zylinder automatisch ein.
Optional gibt es die Precea T mit einer gebremsten Teleskopachse. Dank einer wartungsfreien Verschiebekulisse sind so unterschiedliche Spurweiten möglich, um die Räder je nach Reihenweite zwischen den Säreihen zu positionieren. Bestückt ist die Achse mit Reifen der Größe 520/85 R 38 — optimal für 75 cm Reihenweite.
Bei 50 cm Reihenweite arbeiten noch vier Reihen auf der Kante der Radspur — ein Kompromiss zugunsten der Raddimension. Immerhin sind die Räder beim Säen weitestgehend entlastet und können je nach Tankinhalt mit 1,8 bis 2,6 bar gefahren werden. Alternativ gibt es eine Zwillingsbereifung. Teleskopiert wird die Achse per Knopfdruck über das Terminal.
Stichwort Terminal: Die Bedienung ist weitestgehend mit der Oberfläche der Dreipunktmaschinen identisch, allerdings um einige Funktionen erweitert: z. B. um die Anzeige der Druckdifferenz, das Klappmenü und die Ansteuerung des Laufsteges. Mit individueller Symbolanordnung schien uns das System sehr übersichtlich.
Die Vorspannung der Seitenausleger wird je nach Boden am Terminal angepasst.
Abstreifer verstellt man elektrisch — wahlweise funktioniert dies automatisch.
Um 40 km/h auf der Straße zu fahren, darf man maximal 4.000 kg zuladen.
Radspurlockerer (Wellscheiben oder Zinken) gibt es nur vor der Precea-Achse.
Am Vorgewende kippt man die Säreihen um 20° (einstellbar) an. Dann tragen die Stützräder (400/50-15) die Säschiene.
Die Serienfertigung startet mit 70, 75 und 80 cm Reihenweite im Herbst.
Im Herbst beginnt auch der Testlauf der Vorserienmaschinen mit 45 und 50 cm.
Einen Preis für die eingesetzte Version gibt es noch nicht. Für eine Precea 12000-TCC mit 16 Reihen (75 cm Reihenabstand) in Vollausstattung beträgt der Listenpreis ohne MwSt. knapp 265.000 Euro.
Anstelle der klassischen Saatkästen sind bei der Version „Central Seed Supply“ lediglich kleine Vordosierkammern über der Vereinzelung platziert.
(Bildquelle: Schulz)
Es gibt ab Werk zwei Behälter, in die man z. B. entnommenes Saatgut einfüllen kann.
(Bildquelle: Schulz)
Fazit
Bis auf die Einzelreihen hat die neue Precea 12000-TCC von Amazone wenig mit den bisherigen Modellen gemeinsam. Mit bis zu 12 m Arbeitsbreite rundet sie die Baureihe nach oben ab. Neu ist die Zentraldosierung für das Saatgut. Bei der Rapsaussaat mit rund 10 km/h und einer Saatstärke von 45 Körnern/m² hat die Maschine ein gutes Bild hinterlassen. In der eingesetzten Ausstattung sind 360 PS aufwärts Pflicht.