Gut zu wissen

Mächtige 46 m³ (über 32 t Weizen) fasst der Behälter des HTS 34.16 von Annaburger. Der Tridem-Überladewagen ist angetreten, um es mit den aktuellen modernen Großmähdreschern aufzunehmen.

Annaburger: Große Wanne

Dabei setzt Annaburger wie beim kleineren Überladewagen auf eine Sumpfschnecke in Verbindung mit einer vorn angeordneten Überladeschnecke. Wir haben einen Ernteeinsatz im Weizen in Sachsen begleitet.
Die Bezeichnung HTS 34.16 gibt das zulässige Gesamtgewicht von 34 t zu erkennen. Bei einem Leergewicht von rund 11 t bleiben für den Einsatz auf der Straße noch 23 t übrig — auf dem Acker gibt Annaburger den Überladewagen aber bis 46 t frei.
Sechs Wiegestäbe (zwei pro Achse) und eine spezielle Zugöse ermitteln in Verbindung mit dem Wiegesystem von Digi-Star ständig die Zuladung, diese Option steht mit 9 010 Euro in der Aufpreisliste. Die Integration in das hydraulische Fahrwerk macht einen schweren Doppelrahmen überflüssig. Optional ist auch eine quer eingebaute Trennwand liefer­bar (3 225 Euro), die für den kombinierten Transport von Saatgut und Dünger im Behälter montiert werden kann — idealerweise in Verbindung mit dem optionalen, hydrau­lischen Antrieb der Trogschnecke.
Zwei große Plexiglasscheiben an der Frontwand geben einen Einblick in die Wanne — zumindest, solange die Überladeschnecke ausgeklappt ist. Daher verbessern drei Kameras (an der Überladeschnecke, im Behälter und am Heck) die Übersicht beim Einsatz des Wagens. Die eingesetzten Mähdrescher müssen mindestens 4 m Überlade­höhe haben (die Oberkante liegt bei 3,70 m), um auf den HTS 34.16 abbunkern zu können — mehr ist immer von Vorteil.
Stichwort Abbunkern: Annaburger setzt auf eine Überladeschnecke mit 600 mm Durchmesser und hydraulisch schwenkbarer Tülle. Der Wagen ist damit in knapp drei Minuten leer. Laut Hersteller beträgt die maximale Überladehöhe 5,70 m, das reicht auch für große Lkw. Die Schnecke lässt sich hydraulisch um 43° schwenken, dann sind bis zu 3,20 m Überladeweite (bei 3,11 m Über­ladehöhe) möglich.

Antrieb von hinten

Der Antrieb des HTS 34.16 per 1 000er Zapfwelle ist gradlinig und einfach gehalten. Während die Überladeschnecke über ein seitlich abgehendes Winkelgetriebe angetrieben wird, sorgen Gelenkwellen unter der Wanne für den Antrieb der Trogschnecke vom Heck des Wagens aus. Als Überlast­sicherung dient die Rutschkupplung der Gelenkwelle bzw. ein Scherbolzen.
Der Bodenwinkel in der Wanne ist relativ flach — laut besuchtem Betrieb aber immer ausreichend, um das Material zur mittigen Trogschnecke rutschen zu lassen. Die einzelne, 525 mm große Schnecke übergibt das Material direkt an die Überladeschnecke. Die Abdeckbleche können zum Regeln der Fördermenge hydraulisch geöffnet bzw. geschlossen werden.
Für den Einsatz gibt Annaburger mindestens 300 PS an. Wir haben den HTS 34.16 hinter einem John Deere 8335R mit 237 kW/322 PS eingesetzt, der unter den ebenen Bedingungen gut zum Wagen passte.

Hydraulik für Fahrstabilität

Um auch auf dem Acker zügig weitere Wegstrecken zu den Abfuhrfahrzeugen zurücklegen zu können, ist der HTS 34.16 mit einem hydraulisch gefederten Tridem-Fahrwerk ausgestattet. Sechs Räder der Dimension 750/60 R 30.5 stützen den Wagen ab. Die erste und dritte Achse werden durch die elektronische Zwangslenkung gesteuert, die erste Achse kann zudem geliftet werden. Leider sind die für die Geberzylinder nötigen Abdeckbleche an der hydraulisch gefederten Deichsel sehr breit — bei engen Kurven kann es hier knapp werden.
Bedient wird der Überladewagen über eine simple Kipphebel-Bedienbox von Annaburger (alternativ ist auch eine ISO-Bus-Variante möglich). Hinzu kommt ein Monitor für das Kamerasystem und die Bedienbox für das Wiegesystem von Digi-Star.

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