Gerd S.: Ich möchte gerne ein Start-Stopp-System in meinem Schlepper nachrüsten, wie es z. B. BMW hat. Der Motor schaltet sich ab, wenn die Maschine steht, aber die Zündung bleibt eingeschaltet und alle Einstellungen bleiben erhalten. Wenn ich wieder losfahren möchte, betätige ich nur einen Start-Schalter und kann ohne Veränderung der Einstellungen weiterarbeiten. Aber mein Problem ist, wie funktioniert das mit dem AdBlue? Mein Schlepper ist ein Fendt Vario 207 One. Wir haben Sonderkulturen und deshalb muss ich oft vom Schlepper absteigen und Handarbeiten durchführen. Diese dauern zwischen zwei und zehn Minuten.
Karl D.: Die Einbindung in die Software dürfte so komplex sein, dass eine Nachrüstung ausscheidet. Die Maschinenrichtlinie verbietet wahrscheinlich, dass die Sicherheitsschalter bei abgestelltem Motor aktiv bleiben. Somit kann es keine Herstellerlösung geben. Ich habe mich auch schon dabei ertappt, dass ich moderne Maschine einfach laufen lasse wie Großvater seinen Allgaier mit Handstart. So ein moderner Schlepper ist echt retro.
Christian B.: Beim Fendt ist es auch so, dass der aktive Stillstand wegfällt, wenn der Motor aus ist. Also ist die Einbindung der Handbremse notwendig.
Carsten L.: Ich bin gerade dabei, meinen Traktor neu zu bereifen. Mit meiner Wunsch-Reifenkombination ergibt sich ein Vorlauf bzw. eine Voreilung der Vorderachse zur Hinterachse von 4,30 %. Die Empfehlung der Reifenindustrie lautet: 0,50 bis 5,00 % ist vertretbar, 1,50 bis 3,50 % ist ein guter Wert und 2,50 % ist das Optimum. In meinem Fall (4,30 %) würden die Vorderräder etwas zu schnell drehen. Der Reifenverschleiß wäre also etwas höher — so habe ich es rausgelesen. Und beim Bremsen in Kurven könnte wohl dieses unschöne Knallen zu hören bzw. spüren sein, wenn man von der Bremse runtergeht. Mein Traktor hat keine gebremste Vorderachse, sondern schaltet den Allrad zu. Welche Erfahrung habt ihr bei Umbereifungen? Welcher Vorlauf ist in der Praxis noch akzeptabel bzw. ab wann wird es grenzwertig oder gibt es gar Probleme? Sind meine 4,30 % noch tolerierbar oder sollte ich eine andere Reifen-Kombination wählen, um näher an den Zielwert von 2,50 % zu kommen?
Tim A.: In aller Regel kommt man auf den vom Schlepperhersteller vorgesehenen Vorlauf, wenn man vorne und hinten Reifen aus derselben Baureihe verwendet. Zwischen den Reifenfabrikaten und -baureihen gibt es trotz gleicher Nenngröße Unterschiede im Abrollumfang. Aber innerhalb einer Baureihe sollte das Verhältnis eigentlich passen.
Carsten L.: Danke für deine Antwort. Das ist aber leider nur zum Teil richtig. Richtig ist, dass es trotz gleicher Nenngröße Unterschiede im Abrollumfang gibt. Nicht richtig ist, dass es mit Reifen derselben Baureihe keine Probleme mit dem Vorlauf gibt. Auch wenn man Reifen derselben Baureihe wählt, kann es sein, dass sie nicht zum jeweiligen Traktor passen — aber eine andere Reifenbaureihe schon. Das kann bei einem anderen Traktor genau umgekehrt sein.
Simon S.: So kompliziert ist es leider. Man muss bei jedem Reifenhersteller auf den Abrollumfang achten. Dieser weicht teilweise erheblich von anderen Herstellern ab. Am besten ist es, die Reifen vom selben Hersteller zu verwenden.
Torsten H.: Beim Umbereifen sollte auf einen Vorlauf von 0,50 % bis 5,00 % geachtet werden. Auf keinen Fall weniger und auch mehr ist nicht besonders komfortabel. 4,30 % sind absolut vertretbar. Als Idealwert würde ich sogar 3,00 % ansehen.