Bodenfeuchte zum Beregnungsstart bestimmen: Messen statt schätzen
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Gut zu wissen
- Tensiometer werden fest im Acker eingebaut.
- Beide Systeme helfen zur Feldansprache, fordern aber weiterhin das Betriebsleiterwissen.
Wir haben uns in diesem Sommer dem richtigen Startzeitpunkt gewidmet und verschiedene Systeme ausprobiert. In diesem Beitrag berichten wir zum einen über die Erfahrungen zum mobilen und digitalen Bodenfeuchte-Messgerät SWM 5000 der Step Systems GmbH für rund 745 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Zum anderen haben wir als analoge und preisgünstige Variante drei Tensiometer von Stelzner (Kasten „Tensiometer: Einbau und Aussage“) ausprobiert, die preislich bei etwa 50 Euro pro Gerät liegen. In den nächsten profi-Ausgaben stellen wir Ihnen außerdem zwei Systeme mit fest installierten Bodensonden und dazugehörigen Onlineplattformen vor.
Mobil und digital
Unten — etwa 9 cm von der Einsteckspitze entfernt — ist in der 20 mm dicken Sonde innenliegend die Messtechnik integriert. Das Gerät arbeitet mit der FDR-Methode (Frequency Domain Reflectometry). Hierbei wird innerhalb der Messeinheit ein Magnetfeld erzeugt, das laut Hersteller den Bereich von 1 bis 2 cm um die Sonde herum erreicht.
Je nach Feuchtegehalt und Bodensubstrat in diesem Bereich reflektiert der Boden die Wellen unterschiedlich stark, was von einer Empfängereinheit erfasst wird. Daraufhin bestimmt die Messtechnik für den jeweiligen Bodenpunkt den volumetrischen Wassergehalt.
Einsatz in der Praxis
Für Flachwurzler mag diese Tiefe ausreichen, bei tiefwurzelnden Feldfrüchten muss man mit einem Bohrstock vorbohren. Eine Einschlaghilfe gibt es leider nicht.
Zum Vorbohren darf der Bohrstock im Durchmesser nicht dicker als die Messsonde sein. Denn schon minimale Lufteinschlüsse um den Messbereich verfälschen die Ergebnisse. Dieser Effekt wird deutlich, wenn man die Sonde beim Einstechen ungewollt zur Seite bewegt, dann schwanken die Ergebnisse sofort.
Um die gewünschte Einstichtiefe optisch besser zu überblicken, hätten wir uns eine farbliche Darstellung der einzelnen Sondenelemente gewünscht.
Eine Messung zu starten, ist simpel: Zuerst muss das Gerät eingeschaltet und dann in den Boden gesteckt werden. Anschließend beginnt die Messung über den Taster „OK“. Nach wenigen Sekunden zeigt das Gerät die Bodentemperatur und die Bodenfeuchte in Prozent an.
Doch Achtung: Oft hat man erst nach zehn bis 20 Einstichen eine ausreichende Zahl für ein gemitteltes Ergebnis. Abweichende Messwerte muss man manuell ausschließen. Auch wenn der Hersteller die Recheneinheit optimiert hat und die Werte gleichmäßiger ausfallen sollen, kommt man um eine Vielzahl an Einstichen nicht herum.
Gut gefallen hat uns die Bluetooth-Steuerung und Übertragung der Messwerte aufs Smartphone. Für Android- und Apple-Geräte stehen Apps zur Verfügung, die teilweise noch im Aufbau sind. In der App lassen sich zum Beispiel GPS-Punkte für die Einstichstellen hinterlegen. Zukünftig soll auch eine Kommunikation mit externen Portalen wie dem Raindancer möglich sein.
Alles Weitere in Kürze
- Komplex ist die Interpretation der Messwerte, da diese Bodenart-abhängig sind: 32 % Wassergehalt im Sandboden sind anders zu deuten als 32 % im Lehm. Immerhin gibt die App bereits in Bezug auf eine hinterlegte Bodenart Empfehlungen für eine Beregnungsgabe.
- Weiter bleibt die Frage: Wie viel Wasser benötigt die Kultur? Hier ist Betriebsleiterwissen gefragt.
- Auf steinigen Böden kann das Messergebnis verzerrt werden.
- Vor der Inbetriebnahme muss das Gerät in Luft und Wasser kalibriert werden; alternativ im getrockneten und wassergesättigten Boden.
Tensiometer: Einbau und Aussage
Das Prinzip ist einfach: Am unteren Ende des wassergefüllten Kunststoffröhrchens ist eine wasserdurchlässige Keramikspitze montiert — es erfolgt ein Wasseraustausch mit dem Boden. Je nach verfügbarem Bodenwasser ist die Kraft für den Wasseraustausch zwischen Tensiometer und Bodenpartikeln mit mehr oder weniger Saugspannung behaftet: Je trockener der Boden, desto größer ist auch die Saugspannung, die auch von den Pflanzen aufgebracht werden muss.
Die Saugspannung lässt sich am oberen Ende des Kunststoffröhrchens an einem Manometer ablesen. Kleiner Nachteil: Die Manometer müssen stets im Feld kontrolliert werden. Bei uns waren dabei gleichmäßige Schemen zu erkennen: Einen Tag nachdem die Saugspannung in der oberen Schicht von bspw. 100 auf 250 mbar anstieg, folgte der parallelverlaufende Anstieg auch in der darunterliegenden Schicht.
Etwas aufwändig ist der Einbau von Tensiometern, da die durchfeuchtete Keramikspitze formschlüssig am Boden anliegen muss. Wir haben die Bohrlöcher zuvor mit einem Einschlag-Bohrhammer (280 Euro inklusive Mehrwertsteuer) vorgebohrt und die Tensiometer anschließend mit einem Gemisch aus Wasser und Bodenaushub eingeschlämmt. Da die Keramikspitze bei diesem Modell jedoch etwas breiter als das Kunststoffröhrchen ist und damit auch breiter als der empfohlene Bohrstock, fordert der Einbau unter steinigen Bedingungen heraus.
Unser Fazit: Die einfache Technik bietet eine gute Orientierung über den Wasserhaushalt in verschiedenen Bodenschichten.