Betriebsstundenzähler Walterscheid Connected Service Counter: Digitales Scheckheft

Mit dem Walterscheid Counter lassen sich die Betriebsstunden und Wartungsintervalle von Gelenkwellen erfassen. Wir haben den kleinen Sensor montiert und ausprobiert.

vor 4 Monaten

Das Schutzrohr sollte intakt sein, bevor der Counter angebracht wird. (Bildquelle: Bertling )

Bei der Wartung wird die Gelenkwelle oft vernachlässigt oder es erfolgt eine Überschmierung. Meist sind die Schmiernippel auch schlecht zu erreichen oder sie werden vergessen. Dabei lässt sich mit regelmäßiger Wartung die Standzeit einer Gelenkwelle nahezu verdoppeln, was vor allem bei größeren Kalibern mit Weitwinkel und Rutschkupplungen bares Geld spart.

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Der Walterscheid Connected Service Counter weist den Fahrer per App auf Serviceintervalle hin, indem er die Betriebsstunden der Maschine und Gelenkwelle zählt. Dies erfolgt zum einen per Beschleunigungssensor, der die Erschütterungen beim Bewegen der Maschine erfasst sowie über einen Magnetfeldsensor, der eine rotierende Gelenkwelle erkennt. Die Daten werden per Bluetooth Low Energy 4.0 in einem Umkreis bis zu 10 m um den Sensor mit maximal 1 mW versendet. Eine IEC-CR 2032 Lithium Knopfzelle versorgt den Sensor mit Energie. Laut Hersteller hält diese bis zu zwölf Monate.

Darstellung des Walterscheid Counters per App

Um die Daten auf dem Smartphone oder Tablet empfangen zu können, benötigt man die Walterscheid Connected Service Assistant-App, die für Android- oder Apple-Endgeräte auf www.walterscheid.app kostenlos heruntergeladen werden kann. In der App muss ein Benutzerkonto angelegt werden. Anschließend werden die Maschine, die Gelenkwelle und der zugehörige Counter erfasst, was übersichtlich und logisch funktioniert. Handelt es sich um eine neuere Gelenkwelle, kann diese durch das Scannen des QR-Codes auf dem Schutzrohr eingelesen werden, ansonsten erfolgt dies manuell durch das Auswählen unter anderem der Gelenkwellen-Baureihe. Der montierte Counter wird ebenfalls durch das einmalige Auslesen des auf der Platine sichtbaren QR-Codes zugeordnet. Hierfür wird die Kappe entnommen. Ist die Gelenkwelle z. B. an zwei Geräten in Gebrauch, kann diese einfach auch bei einer anderen Maschine hinterlegt werden.

Die Knopfzelle wird in die Kappe eingelegt. Auf der Platine ist ein QR-Code zu sehen, der zum Anlegen des Counters eingelesen werden muss. (Bildquelle: Bertling )

Zudem lassen sich einer Maschine mehrere Gelenkwellen oder andere Bauteile zuordnen, auf dessen Wartung anhand der Maschinen- oder Gelenkwellenbetriebsstunden per Benachrichtigung hingewiesen wird. In der App sind die standardmäßigen Schmierintervalle jeder Walterscheid-Gelenkwelle hinterlegt. Zudem gibt es Grafiken, die auf die Schmierpunkte der Wellen hinweisen. Wurde die Wartung gemacht, lässt sich dies über eine Schaltfläche mit Datum, Zeit und einem kurzen Kommentar dokumentieren.

Betriebsstunden einfach erfassen mit dem Counter von Walterscheid

Neben der Funktion des digitalen Scheckhefts ist ein weiterer Nutzen das Erfassen der Betriebsstunden des Arbeitsgeräts. So lassen sich diese z. B. beim Verleih oder bei Lohnarbeiten einfacher nachhalten. Damit auch Mitarbeiter einen Einblick haben, kann ein Zugriffsrecht als Manager oder Angestellter per Mail vergeben werden. Entweder hat man dann uneingeschränkten Zugriff auf alle Funktionen oder kann nur die Betriebsstunden einsehen und Wartungen dokumentieren.

Preis und erster Eindruck

Ein Counter kostet rund 50 Euro (o. MwSt.). Die Nutzung der App ist kostenlos, wodurch sich die Gesamtkosten in Grenzen halten. Der Counter und die App können z. B. bei der Wartung großer Maschinenparks eine Hilfe sein. In unseren Einsätzen an einem Schwader und einem Mähwerk lernten wir die Betriebsstundenerfassung schätzen, wobei vor allem die Erfassung der Gelenkwellen-Betriebsstunden minutengenau funktionierte.

Eine schöne Ergänzung wäre eine teilautomatisierte Auftragserfassung, da es bislang keine auftragsbezogene Betriebsstundenerfassung gibt. Zu beachten ist, dass die Schutzrohre per Kette vor dem Mitdrehen gesichert werden müssen. Reißt diese versehentlich, zählt der Counter laut Hersteller uneingeschränkt weiter.

Montage des Sensors

Als Erstes wird er Zapfwellenschutz demontiert. Der Sensor wird auf dem äußeren Rohrschutz der Gelenkwelle geschraubt. Nutzt man einen 3-mm-Bohrer zum Vorbohren, kann der Sensor als Bohrschablone dienen. (Bildquelle: Bertling )

Anschließend werden die Löcher auf 8 mm aufgebohrt. Danach lassen sich die Klammern mit der Nase zueinander zeigend samt Abstandsgummi einhängen. Man sollte nicht zu fest drücken, da sie sonst nach innen durchrutschen. (Bildquelle: Bertling )

Der Sensor wird mit den zwei Kreuzschlitzschrauben angeschraubt. Nun wir die Kappe entfernt, der Sensor eingelesen und die Knopfzelle eingelegt. Abschließend muss das Schutzrohr wieder fachgerecht montiert werden. (Bildquelle: Bertling )

Alexander Bertling

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