Dankbar für den Warnschuss
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MARING: Entspannen will gelernt sein. Ich lasse mich manchmal gehen und sitze am Wochenende schon nachmittags vor dem Fernseher.
LOHNER: Meine Frau zieht sich regelmäßig Quizshows rein und kann dabei super entspannen. Aber das ist nun vorbei, nachdem unser Fernseher explodiert ist.
BAUER: Mein Gott, davon stand nichts in der Zeitung.
LOHNER: Die Explosion ging auch eher nach innen. Ich erzähle die Geschichte mal von vorne. Vor zwei Wochen hatte ich für alle einen freien Sonntag organisiert und ging am Samstag kurz vor Mitternacht zu Bett. Gerade als ich eingeschlafen war, riss mich ein Mordslärm aus allen Träumen.
MARING: Einbrecher?
LOHNER: Unser erster Gedanke, aber zum Glück falsch. Meine Frau hat ein Radio, das sie bei der Hausarbeit schon mal voll aufdreht. Dieser Apparat war durch eine Überspannung im Stromnetz angesprungen. Viel schlimmer war, dass es im Büro unseren Server und in der Werkstatt einen Rechner erwischt hatte.
BAUER: Warum schaltet ihr die Rechner abends nicht aus?
LOHNER: Der Netzserver und die Sicherungslaufwerke laufen rund um die Uhr, dafür sind die gemacht.
MARING: Normalerweise ist man gegen Schäden durch Überspannung versichert.
LOHNER: Bei Blitzeinschlag schon, sonst nicht. Dumm gelaufen, die Versicherung war da aus dem Schneider.
BAUER: Dann ist der Energieversorger dran.
LOHNER: Dazu sage ich gleich etwas. Ich konnte meinen EDV-Fachmann überreden, am Sonntag zu kommen, sonst wären wir am Montag im Chaos versunken. Beim Werkstattrechner hatte es die Hauptplatine zerlegt, beim Server war es nur das Netzteil.
FAHRER: Zum Glück waren keine Daten weg.
LOHNER: Eine Woche später erwischte uns der nächste Einschlag.
MARING: Wieder Strom weg?
LOHNER: Jawohl. Der Tatort im Fernsehen am Sonntagabend ist für meine Frau und mich die Entschädigung für unseren kräftezehrenden Job als Lohnunternehmer. Es kann kommen was will, das Sofa gehört dann uns.
BAUER: Ich hatte einmal den Genuss, eure Multimediawelt mit dem Riesenbildschirm und dem Soundsystem zu erleben.
LOHNER: Man gönnt sich ja sonst nichts. Kurz vor 20 Uhr hatten wir es uns schon mal zur Tagesschau bequem gemacht. Auf einmal, ohne Vorankündigung sitzen wir im Dunklen.
FAHRER: Bei mir war der Strom auch weg.
LOHNER: Mein erster Gedanke galt der EDV, und ich war dankbar für den Warnschuss eine Woche zuvor. Der Elektriker und der Netzwerker haben mit einem Akku-Puffer und einem Überspannungsschutz nämlich für genau den Fall vorgesorgt. Unser Wohnhaus sollte später dran kommen.
MARING: Dann war allenfalls das Pils im Kühlschrank fehltemperiert.
LOHNER: Es kam noch dicker. Wir hatten Kerzen angezündet und ein Alternativprogramm überlegt. Ungefähr drei Minuten später rumste es aus den Subwoofer-Boxen. Das klang nicht gut. Gleichzeitig gingen die Lichter im Haus wieder an.
BAUER: Somit hattet ihr den Mord noch nicht verpasst.
LOHNER: Sondern gerade einen erlebt. Dieses Mal hatte es die Fernsehanlage erwischt. Der Abend war gelaufen.
MARING: Und wieder kein Fall für die Versicherung?
LOHNER: So ist es. Innerhalb einer Woche zwei Stromausfälle und über 6 000 Euro Schaden. Wir haben alles schwarz auf weiß dokumentiert und den Energieversorger damit konfrontiert. Gestern kam eine Antwort vom Netzbetreiber, den wir gar nicht angeschrieben hatten. Ich wäre fast vom Stuhl gefallen.
BAUER: So schlimm?
LOHNER: So was von abgezockt. Tatsächlich gab es zwei Störfälle im Hochspannungsnetz genau zu den Schadenzeitpunkten. Das eine war eine automatische Wiedereinschaltung, womöglich durch herabfallende Äste verursacht.
FAHRER: Was bedeutet, dass der Strom kurz ausgeschaltet war.
LOHNER: Ich zitiere wörtlich: „Zusätzlich war aufgrund eines technischen Defekts in einem Umspannwerk eine Kurzunterbrechung erforderlich. Die Wiederversorgung unseres nachgelagerten Netzes verlief ohne Probleme.“
MARING: Ohne Probleme für sich selbst.
LOHNER: Weiter behaupten sie, dass eine „Wiederversorgung“ einem normalen Einschalten gleichkommt. Bei unseren Rechnern und dem Fernseher handele es sich um „plötzliche, unvorhersehbare, technische Defekte“, die nicht zu verhindern gewesen seien. Kein Wort von Überspannung.
BAUER: Wie geht ihr jetzt damit um?
LOHNER: Für mich ist der Energieversorger mein Ansprechpartner und nicht der Netzbetreiber. Wenn der sich nicht kompromissbereit zeigt, hilft nur der Gang zum Anwalt.
BAUER: Zuerst wäre es vielleicht sinnvoll, auch das Wohnhaus mit einem Überspannungsschutz auszurüsten? Sonst unterhalten wir uns in vier Wochen über dasselbe Thema. Die Stromversorgung wird nämlich nicht sicherer.