Passend zur Forstsaison haben wir Ihnen wieder die besten Tuning-Tipps und -Tricks zusammengestellt. Egal ob es um Sägen, Spalter oder Seilwinden geht, hier ist für jeden etwas dabei. Und dann heißt es nur noch: Ab in den Wald!
Die Waldarbeit ist für viele eine willkommene Abwechslung im Betriebsablauf. Auch wenn es im Forst meistens harte körperliche Arbeit ist, macht der Job draußen an der frischen Luft bei gutem Wetter richtig Spaß. Und damit das so bleibt, kommt es auf die richtige Ausrüstung an! Wir sind immer wieder überrascht, wie viele Betriebe in Sachen Forsttechnik ziemlich professionell ausgestattet sind. Zusammen mit ein paar pfiffigen Selbstbaulösungen geht die Holzgewinnung dann oft noch leichter und oft auch sicherer von der Hand. Wenn auch Sie noch Tipps zu diesem oder anderen Themen (siehe Kasten) parat haben, melden Sie sich bei uns! Hubert Wilmer
Hubert Wilmer
Schutz für Technik und Bäume
(Bildquelle: Redaktion profi)
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Marcel Sönnecken aus 58540 Meinerzhagen hat für die Begrenzungsleuchten an seiner Schlepperkabine eine einfache Schutzmöglichkeit gefunden. Lange Schrauben bilden ein „Gitter“, um Bruch zu verhindern. Aber auch die Bäume kommen beim Rücken nicht in Gefahr: Das einfach Gestell verhindert Rindenschäden.
Werner Grashauser aus 92360 Mühlhausen hat einen Motorsägenhalter direkt an den Aufstieg seines Valtra A83 gebaut. Der Köcher besteht aus wasserfesten Sperrholzplatten, die mit einem Winkel an der Frontladerkonsole befestigt sind.
Damit der Bowdenzug der Fernbedienung des Zugmauls keinen Schaden nimmt, hat Grashauser ein ca. 50 cm langes Kunststoffrohr (16 mm Innendurchmesser) mit zwei Rohrschellen in vorhandenen Löchern innen am Kotflügel befestigt.
Um den Forstkran im Heckanbau nicht nach hinten geschwenkt transportieren zumüssen, hat René Knorr aus 96178 Pommersfelden für seinen Fendt 103LS einenForstrahmen mit Astabweisern aus Stahlseil an die Frontladerkonsolen gebaut.Und der Greifer hat vorne einen Rahmen zum Fixieren, während zusätzliche Kettenim Heck den Kran versteifen und LED-Scheinwerfer die Ausstattung abrunden.
Ernst Herrmann aus 91710 Gunzenhausen hat einen preiswerten Rückewagen, bei dem die Ölschläuche für die Zange unterhalb des Rotators mit geraden Verschraubungen angeschlossen waren. Das führte oft zu Schäden, so dass der Praktiker neue Ölschläuche mit 90°-Verschraubung montierte und zusätzlich an den Schaft der Zange Bleche mit M10-Gewinde schweißte. Hier wurden anschließend stabile Holzpfahl-Halter aus dem Baumarkt angeschraubt.
Maximilian Ludwig aus 86510 Ried hat eine komplette Trommelsäge in Eigenregie gebaut. Nach eigenen Angaben schafft er es mit seiner Revolversäge rund 7 bis 8 Raummeter Meterholz pro Stunde auf 25 oder 33 cm Scheitlänge zu sägen. Die Geschwindigkeit der Trommel lässt sich stufenlos einstellen und die Drehzahl reduziert sich automatisch, wenn es (zu) schwer geht. Gesteuert wird die Trommel mit ihren fünf Öffnungen sowie alles andere samt Förderband über integrierte Steuerventile. Die Drehzahl der Schlepperzapfwelle muss für den optimalen Antrieb bei 500 bis 600 U/min liegen.
Liegend-Spalter selbst gebaut
(Bildquelle: Redaktion profi)
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Peter Klappbacher aus 5632 Dorfgastein in Österreich hat für 1 500 Euro einen Liegendspalter konstruiert. Dieser hat eine großeLadeschwinge mit hydraulischer Abstützung. Die per Zapfwelle angetriebene Zahnrad-Ölpumpe fördert 41 l/min, der 100er Zylinder hat180 cm Hubweg und drückt 16 t. Er kann in drei Längen-Stufen arbeiten und kann vom Endanschlag durch eine mechanischeUmschaltung automatisch zurückkehren.
Stehend-Spalter selbst getunt
(Bildquelle: Redaktion profi)
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Seinen 18-t-Stehend-Spalter von Thor hat Marcel Sönnecken optimiert. Oben am Spaltzylinder befestigte der Praktiker einen Bügel mit zwei 150-W-Halogenstrahlern, um auch an kurzen Wintertagen länger spalten zu können. Da der Spalter überwiegend mit dem elektrischen Antrieb genutzt wird, darf auch das Radio samt entsprechender Halterung nicht fehlen. Der Stromverteiler mit drei 230-V-Steckdosen kostete 20 Euro. Abgerundet wird die Optimierung mit einem 40-mm-Rohr als Sappi-Halterung sowie einem Adapter für die Aufnahme eines Weiste-Anbaudreiecks.
Elektrisch Sägen
(Bildquelle: Redaktion profi)
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Carl-Christian Dortmund hat sich selber eine Astsäge gebaut — und zwar mit elektrischem Antrieb. Dafür sitzt im Heck des Schleppers ein Notstromaggregat, das die beiden Motoren mit 70er Sägeblatt vorne mit Strom versorgt. Diese stammen aus Wippkreissägen und sind als Zubehör für 350 Euro zu haben. Eingeschaltet werden die Motoren einfach durch den Start der Zapfwelle hinten am Stromgenerator. Weil die Aufhängung vorne schwenkbar ausgeführt ist, kann man die Astsäge links und rechts vom Schlepper einsetzen.
Holz bündeln, aber eckig!
(Bildquelle: Redaktion profi)
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Marcel Hettich aus 71272 Malmsheim hat für sein Bündelgerät je drei ausrangierte Träger zu einem U verschweißt, die unten mit zwei U-Eisen verbunden sind. Die U-Eisen dienen gleichzeitig als Gabelaufnahme zum Versetzen des Rahmens, der genau die Maße einer Euro-Palette hat. Darauf wird jetzt das Scheitholz gestapelt. Ungefähr in der Mitte des Stapels wird ein Drahtseil mit Rundeisen anbeiden Enden eingelegt. Das hält das Bündel später in Form.
Frontgewicht mit Zusatzfunktionen
(Bildquelle: Redaktion profi)
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Josef Christl aus 93477 Gleißenberg hat das Frontgewicht seines Seilwindenschleppers so umgebaut, dass er immer die komplette Ausrüstung griffbereit hat: Drei Motorsägen, ein langes Sappi und sogar die Umlenkrolle für die hinten angebaute Seilwinde haben hier vorne einen sicheren Platz.
Thomas Hörtnagl aus 6173 Oberperfuss in Österreich hat seine Seilwinde „getunt“. So hat er die Bergstütze auf 2,50 m verbreitert und mit diversen Halterungen für Äxte, Sappi, Motorsägen und Rückeketten versehen. Auch das Polterschild mit hydraulischer Zange für den Frontlader ist komplett selber gebaut. Entsprechend gibt es dafür natürlich auch eine exakt passende Werkzeugkiste, die im Wald einfach abgestellt werden kann.
Tobias Ruidisch aus 92269 Fensterbach transportiert seine Wickelballen auch vom Lagerplatz zum Hof mit der Ballenzange, um die Folie nicht zu verletzen. Anschließend halbiert er die Folie in der Ballenmitte, um die Hälften als Abdeckung für die Holzbündel nutzen zu können. Dafür wird die Innenseite nach außen gedreht, um das Holz frei vom Silagegeruch zu halten. Die Zweitverwertung schont Umwelt und Geldbeutel.