Neuer Cracker für mehr Zuverlässigkeit
Die Montage des Crackers wird in der Regel vom Händler oder Lohnunternehmer selbst durchgeführt. Der Einbau des temperaturüberwachten ProfiCrackers von Kemper bietet allerdings ein paar zusätzliche Kniffe, die wir Ihnen in diesem Beitrag beschreiben möchten.
vor 5 Jahren
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Das Nadelöhr in einem Feldhäcksler ist immer der Cracker (auch Körnerprozessor genannt). Durch einen schmalen, einstellbaren Spalt zwischen den beiden Walzen (zwischen 0,1 und 6 mm) wird das gesamte Erntegut nach dem Zerschneiden durch die Messertrommel geleitet. Ziel ist es, alle Körner gleichmäßig zu zerkleinern, um Inhaltsstoffe freizusetzen und so die Futterverwertung und Verdauung der Tiere positiv zu beeinflussen. Um auch wirklich jedes Korn „anzuschlagen“, drehen sich die zwei — in unserem Fall 25 cm im Durchmesser großen — Walzen mit einer Drehzahldifferenz von bis zu 50 % zueinander. Dabei erreichen sie Drehzahlen von bis zu 4 500 U/min. Durch die spezielle Perforierung der Walzen wird der Zerkleinerungseffekt zusätzlich verstärkt.
Es liegt also auf der Hand, dass die Lager der beiden Walzen großer Beanspruchung ausgesetzt sind. Und es verwundert nicht, dass es zu länger andauernden AusNeuer Cracker für fällen durch Lagerschäden kommen kann, da die fettgeschmierten Lager der Serien-Cracker heiß laufen und der Häcksler womöglich einen ganzen Arbeitstag ausfällt. Um die Lagertemperatur im Blick zu haben und einem Totalausfall vorzubeugen, bietet das Unternehmen Kemper nun Nachrüstcracker für Jaguar Feldhäcksler an.
Der sogenannte „ProfiCracker“ stammt vom amerikanischen Unternehmen Scherer. Eine Besonderheit ist die elektronische Überwachung der ölbadgeschmierten Walzenlager, um die Ausfallgefahr durch Lagerschäden zu minimieren. Über eine separate Anzeige in der Kabine kann der Häckslerfahrer jederzeit die Temperaturen der vier Lager einzeln überwachen. Steigt die Temperatur eines Lagers über das normale Betriebsniveau, warnt das System durch verschiedenfarbige LED-Anzeigen vor einem anstehenden Lagerschaden. Eine Reparatur kann so rechtzeitig vorausgesagt und außerhalb der Einsatzzeit durchgeführt werden.
Es liegt also auf der Hand, dass die Lager der beiden Walzen großer Beanspruchung ausgesetzt sind. Und es verwundert nicht, dass es zu länger andauernden AusNeuer Cracker für fällen durch Lagerschäden kommen kann, da die fettgeschmierten Lager der Serien-Cracker heiß laufen und der Häcksler womöglich einen ganzen Arbeitstag ausfällt. Um die Lagertemperatur im Blick zu haben und einem Totalausfall vorzubeugen, bietet das Unternehmen Kemper nun Nachrüstcracker für Jaguar Feldhäcksler an.
Der sogenannte „ProfiCracker“ stammt vom amerikanischen Unternehmen Scherer. Eine Besonderheit ist die elektronische Überwachung der ölbadgeschmierten Walzenlager, um die Ausfallgefahr durch Lagerschäden zu minimieren. Über eine separate Anzeige in der Kabine kann der Häckslerfahrer jederzeit die Temperaturen der vier Lager einzeln überwachen. Steigt die Temperatur eines Lagers über das normale Betriebsniveau, warnt das System durch verschiedenfarbige LED-Anzeigen vor einem anstehenden Lagerschaden. Eine Reparatur kann so rechtzeitig vorausgesagt und außerhalb der Einsatzzeit durchgeführt werden.
GUT ZU WISSEN
- Neben dem Einbau des Prozessors müssen die Ölschmierung und das Überwachungsdisplay angebracht werden.
- Ein hydraulischer oder pneumatischer Riemenspanner ist sinnvoll.
- Der Einbau dauert mit zwei Personen etwa drei bis vier Stunden.
- Den Körnerprozessor gibt es in unterschiedlichen Ausführungen für alle Claas Jaguar Modelle ab Baureihe 491.
- Neben dem Einbau des Prozessors müssen die Ölschmierung und das Überwachungsdisplay angebracht werden.
- Ein hydraulischer oder pneumatischer Riemenspanner ist sinnvoll.
- Der Einbau dauert mit zwei Personen etwa drei bis vier Stunden.
- Den Körnerprozessor gibt es in unterschiedlichen Ausführungen für alle Claas Jaguar Modelle ab Baureihe 491.
Da der Einbau eines solchen „überwachten“ Crackers aber einige Kniffe mit sich bringt, beschreiben wir Ihnen in diesem Artikel die Montage. Dazu haben wir das Unternehmen Op `t Root Mechanisatie & Melktechniek im niederländischen Ospel besucht und zusammen mit Spezialisten von Scherer und Kemper einen Claas Jaguar 960 der Modellreihe 497 umgerüstet. Bevor die Arbeit allerdings losgeht, ist es wichtig zu wissen, mit welchem Spannmechanismus der mehrrillige Keilriemen des Cracker-Antriebs auf der rechten Maschinenseite gespannt wird. Bei älteren Jaguar-Modellen wird hierzu eine federgespannte Umlenkrolle eingesetzt.
In so einem Fall rät Kemper dazu, die mechanische Feder durch einen pneumatischen Spanner zu ersetzen. Da unser Häcksler über eine hydraulische Spannvorrichtung verfügt, war dieser Umbau nicht von Nöten. Insgesamt dauerte die Umrüstung rund vier Stunden. Mit dem Tausch der Spannvorrichtung werden es laut Kemper gut acht Stunden. Entsprechende Vorbereitungen, wie den Ausbau des Standard-Crackers, wurden bereits vom Lohnunternehmer vorgenommen.
In so einem Fall rät Kemper dazu, die mechanische Feder durch einen pneumatischen Spanner zu ersetzen. Da unser Häcksler über eine hydraulische Spannvorrichtung verfügt, war dieser Umbau nicht von Nöten. Insgesamt dauerte die Umrüstung rund vier Stunden. Mit dem Tausch der Spannvorrichtung werden es laut Kemper gut acht Stunden. Entsprechende Vorbereitungen, wie den Ausbau des Standard-Crackers, wurden bereits vom Lohnunternehmer vorgenommen.
Überprüfen des Antriebs
Bevor man mit der Montage anfangen kann, muss geprüft werden, ob die Riemenscheiben des Antriebs zueinander fluchten. Ist dies nicht der Fall, kann es zu einer einseitigen Abnutzung des siebenrilligen Keilriemens kommen und somit zu einer deutlich geringeren Standzeit des Antriebs führen. Um den Sitz der Riemenscheiben zu überprüfen, nutzen wir nach der Demontage der Seitenschutzbleche hinter dem linken Vorderreifen ein Lasermessgerät von SKF. Über zwei Fühler wird es in einer Rille auf der Riemenscheibe am Beschleuniger zentriert. Das Gegenstück wird in derselben Rille auf der Riemenscheibe am Häckslerrahmen ausgerichtet. Über einen Laserstrich und eine Skala auf dem Gegenstück erkennt man anschließend die Ausrichtung der Riemenscheiben. Alternativ kann auch eine gerade Latte genommen werden, die über die Stirnseiten der Riemenscheiben gelegt wird. Berühren alle Kanten die Latte, fluchten die Riemenscheiben.
(Bildquelle: Bertling)
Da die Riemenscheiben bei unserem Häcksler nicht fluchten, richten wir die Scheibe des Beschleunigerantriebs neu aus. Hierzu müssen das rechte Vorderrad abgeschraubt und alle verbleibenden Schutzbleche entfernt werden.
Bei der Demontage des Reifens der Größe 800/70 R 38 ist ein Montagewagen unerlässlich. Außerdem sollte ein stabiler Bock unter den Fahrantrieb gestellt werden, um die Maschine neben dem Wagenheber zusätzlich zu sichern.
(Bildquelle: Bertling)
Das Lösen der Welle-Nabe-Verbindung kann sich schon mal schwierig gestalten. Zuerst müssen die zehn Innensechskantschrauben des Konus-Spannelements gelöst werden. Ein Teil der Schrauben (in unserem Fall fünf) werden dann in die Gewindebohrungen im vorderen Ring des Spannelements eingeschraubt. Durch das langsame, umlaufende Anziehen der Schrauben wird das Spannelement auseinandergedrückt. Falls es dennoch zu stark klemmt, helfen ein paar Schläge auf die Riemenscheibe um den Sitz des Spannelements.
(Bildquelle: Bertling)
Bevor die Riemenscheibe wieder ausgerichtet wird, ist es ratsam, das Spannelement z. B. mit Bremsenreiniger zu säubern und Rostansätze auf der Welle mit feinem Schmirgelpapier zu entfernen...
(Bildquelle: Bertling)
...Anschließend wird die Riemenscheibe aufgesetzt und per Laser-Messgerät ausgerichtet. Die Schrauben des Spannelements werden dann in die Durchgangsbohrungen des vorderen Rings gesteckt und umlaufend nacheinander angezogen, bis sich das Konus-Spannelement auf der Welle verklemmt. Alle Schrauben müssen mit einem Drehmomentschlüssel mit circa 42 Nm angezogen werden. Dabei muss man beachten, dass sich einige Schrauben durch das „Setzen“ des Spannelements wieder lösen können. Bis das erforderliche Anzugsdrehmoment bei allen zehn Schrauben also erreicht ist, sind häufig mehrere „Anzieh-Runden“ nötig und ebenso wichtig.
(Bildquelle: Bertling)
MONTAGE DER SCHMIERUNG UND BEDIENUNG
Der Öltank sollte in der Nähe des Crackers und der Druckluftanlage angebaut werden. Wir entscheiden uns für eine Montage an der Innenseite des Verkleidungsblechs rechts neben dem Wurfgebläse. Zuvor werden die zu bohrenden Löcher für die vier M8-Schrauben markiert.
(Bildquelle: Bertling)
Damit die Schmierung erfolgen kann, muss eine Zuleitung vom Kreislauf des Vorratsdrucks (roter Kupplungskopf) der Zweikreis-Bremsanlage zum Ölschmiersystem gelegt werden. Man trennt dazu die 12-mm-Kunststoffleitung zwischen dem Kompressor und dem Vorratstank. Anschließend werden die Rohrenden durch ein mitgeliefertes T-Stück mit Absperrharn wieder verbunden. Hierbei handelt es sich um Steckverbindungen, in die die Rohrenden nur eingeschoben werden müssen. Das leichte Anfeuchten der gekappten Enden hilft beim Einschieben in das Fitting...
(Bildquelle: Bertling)
...Zuletzt muss noch der Druckregler am Öltank durch ein 12-mm-Kunststoffrohr mit dem T-Stück verbunden werden.
(Bildquelle: Bertling)
Das Anbringen der kleinen Temperaturanzeige ist keine große Sache: Sie kann z. B. seitlich an dem rechten B-Holm der Kabine mit selbstschneidenden Schrauben angebracht werden. Das Sensorkabel wird durch eine bereits vorhandene Kabeldurchführung in der hinteren Kabinenwand unter der rechten Seitenkonsole durchgeschoben und in die kleine Schaltbox gesteckt („P1 input“). Davor muss ein Blindstopfen in der Kabeldurchführung entfernt und ein Gummi-Kantenschutz aufgesteckt werden. Die Seitenkonsole wird für diese Arbeit nach oben geklappt...
(Bildquelle: Bertling)
...Die Bestromung erfolgt über einen 12-V-Anschluss in der Kabine. Die Schaltbox wird mit Magneten an einer geschützten Stelle positioniert.
(Bildquelle: Bertling)
EINBAU DES KÖRNERPROZESSORS
Vor dem Einsetzen des Crackers, sollten die zwei Riemenscheiben der Walzen demontiert werden. Dies läuft genauso ab wie die Demontage der Beschleuniger-Riemenscheibe. Zudem lohnt sich ein Blick in den Einbaukanal: Stehen hier Schrauben und Muttern der Verkleidung hervor, müssen diese umgedreht werden, so dass die flachen Köpfe der Schlossschrauben innen liegen. Nur so lässt sich der neue Prozessors ganz einschieben.
(Bildquelle: Bertling)
Der von uns eingebaute ProfiCracker C250 wiegt 450 kg. Um den Prozessor anzuheben, liefert Kemper eine Kette, mit der das Gerät direkt über dem Schwerpunkt aufgehängt werden kann. Da der Prozessor seitlich in den Häcksler gesetzt werden muss, ist eine Überladeweite von gut zwei Meter erforderlich. In unserem Fall hilft ein Hubgalgen, der auf die Staplerzinken aufgesteckt werden kann und die Last mittig über eine Öse aufnimmt.
(Bildquelle: Bertling)
Liegt der Prozessor auf den Führungsschienen, kann er wie der Original-Cracker mithilfe einer Ratsche über Ritzel in den Kanal geschoben werden. Die Endstellung ist erreicht, wenn die oberen Dichtlippen stramm voreinander liegen. Dann wird der Prozessor am Gehäuse des Wurfgebläses angeschraubt und die zwei Riemenscheiben fluchtend angebracht. Ein Putzlappen zwischen den Walzen verhindert das Drehen beim Anziehen.
(Bildquelle: Bertling)
Bevor die Arbeit beendet werden kann, muss noch der neue, mitgelieferte Antriebsriemen aufgelegt werden (er ist etwas länger als das Original). Das Spannen erfolgt hydraulisch nach dem Starten der Maschine. Des Weiteren gilt es, das Sensorkabel des Überwachungsdisplays an dem mittig hinter dem Cracker liegenden Stecker anzuschließen...
(Bildquelle: Bertling)
...Zudem muss der Cracker über eine Hydraulikleitung mit dem Druckventil des Ölschmiersystems verbunden werden. Der Anschluss ist ebenfalls mittig der Hinterseite des Prozessors angebracht. Der Behälter wird dann mit einem vollsynthetischen Öl (ISO 32) befüllt. Ein kleiner Trichter ist hierbei sehr hilfreich, da der Einfüllstutzen seitlich des Behälters liegt.
(Bildquelle: Bertling)
Nach dem Sichern der Leitungen mit Kabelbindern wird die Maschine für einen Testlauf kurz angeschaltet. Dabei muss man darauf achten, dass das Überwachungsdisplay die vier Lagertemperaturen (die im kalten Zustand identisch mit der Umgebungstemperatur sein sollten) anzeigt. Ist die Verbindung fehlerhaft, schlagen die Anzeigen aus, und die LED-Leuchten simulieren eine Überhitzung...
(Bildquelle: Bertling)
...Außerdem muss nach dem Probelauf der eingestellte Druck des Druckbegrenzers nachgesehen werden. Dieser muss bei 35 psi liegen, was etwa 2,4 bar entspricht. Weicht er ab, muss über die Stellschraube nachjustiert werden. Doch bitte nicht erschrecken: Der austretende Öl-Nebel nach dem Abschalten der Maschine ist normal. Er schmiert die Lager so lange weiter, wie Druck im Schmiersystem vorhanden ist.
(Bildquelle: Bertling)
Redaktion profi
