Nachdem die Technik seiner Vollymat-Drehpflüge in die Jahre gekommen war, stellte der Landmaschinenhersteller Niemeyer aus dem westfälischen Riesenbeck im Jahr 1988 seine neue Baureihe Delta vor. Der Name dieser neuen Pflugserie war sozusagen Programm, denn das Besondere an diesen Pflügen war der auffallend keilförmige Rahmen.
Entwickelt wurde die neue Rahmenform nach eigenen Angaben auf der Grundlage wissenschaftlicher Tests in der Praxis und auf dem Prüfstand. Klar, dass Niemeyer die Ergebnisse für die Werbung nutzte. Das las sich im Prospekt so: „Durch die außerordentlich stabile Konstruktion im vorderen Bereich nimmt der Delta-Pflug Spitzenbelastungen zuverlässig auf.“ Und: „Im hinteren Bereich bringt der Delta-Pflug kein unnötiges Gewicht auf die Waage. Das schont Schlepperhydraulik und Getriebe und vermeidet eine unnötige Entlastung der Schlepper-Vorderachse.“
profi hat das Modell Delta 3-220 Variant-IV getestet (Ausgabe 3/1993). Bei diesem Typ ist der kastenförmige Holm durchgehend 11 cm breit. Die Höhe beträgt vorn stattliche 22 cm und verjüngt sich nach hinten auf 11 cm. Der Argumentation von Niemeyer für die Vorteile des Delta-Rahmens konnte profi seinerzeit nicht in allen Punkten folgen.
Nachdem die Technik seiner Vollymat-Drehpflüge in die Jahre gekommen war, stellte der Landmaschinenhersteller Niemeyer aus dem westfälischen Riesenbeck im Jahr 1988 seine neue Baureihe Delta vor. Der Name dieser neuen Pflugserie war sozusagen Programm, denn das Besondere an diesen Pflügen war der auffallend keilförmige Rahmen.
Delta-Rahmen mit Vor- und Nachteilen
Entwickelt wurde die neue Rahmenform nach eigenen Angaben auf der Grundlage wissenschaftlicher Tests in der Praxis und auf dem Prüfstand. Klar, dass Niemeyer die Ergebnisse für die Werbung nutzte. Das las sich im Prospekt so: „Durch die außerordentlich stabile Konstruktion im vorderen Bereich nimmt der Delta-Pflug Spitzenbelastungen zuverlässig auf.“ Und: „Im hinteren Bereich bringt der Delta-Pflug kein unnötiges Gewicht auf die Waage. Das schont Schlepperhydraulik und Getriebe und vermeidet eine unnötige Entlastung der Schlepper-Vorderachse.“
Variant-Modell im profi-Test
profi hat das Modell Delta 3-220 Variant-IV getestet (Ausgabe 3/1993). Bei diesem Typ ist der kastenförmige Holm durchgehend 11 cm breit. Die Höhe beträgt vorn stattliche 22 cm und verjüngt sich nach hinten auf 11 cm. Der Argumentation von Niemeyer für die Vorteile des Delta-Rahmens konnte profi seinerzeit nicht in allen Punkten folgen.
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Dass der Pflug im vorderen Bereich besonderen Belastungen standhalten muss und dass der Schwerpunkt (geringfügig) Richtung Schlepperhinterachse verlagert wird, ist nachvollziehbar. Aber dass sich durch die keilförmige Rahmenkonstruktion deutlich Gewicht einsparen lässt, konnte nicht bewiesen werden. Beim Vergleich der technischen Daten mit Pflügen anderer Hersteller zeigten sich in der Grundausstattung kaum nennenswerte Unterschiede.
Zudem hat die Keilform des Rahmens auch Nachteile. Denn die Rahmenhöhe war beim vierfurchigen profi-Testmodell vorne um 5 cm geringer als hinten. Außerdem konnte bei diesem Modell aufgrund der Rahmenkonstruktion hinten kein zusätzlicher Pflugkörper angeflanscht werden. Bei anderen Modellen der Baureihe sei dies aber möglich, konterte Niemeyer im profi-Testbericht.
Unterm Strich hatte sich der vierfurchige Delta im profi-Test vor dreißig Jahren aber gut behauptet. Positiv hervorgehoben wurde, dass der Pflug beim Drehen mechanisch angehoben wird, um mehr Bodenfreiheit zu gewinnen. So gibt es beim Drehen auch kein Problem mit dem Stützrad.
Gut bewertet wurde auch die Einstellung des Pflugs, etwa die hydraulische Einstellung der Arbeitsbreite (1,20 bis 1,80 m), die Einstellung der Seitenneigung und der Arbeitstiefe. Sogar als „überdurchschnittlich gut gelöst“ wurde der Packerfangarm bewertet, der zur Anpassung an verschiedene Packer schwenkbar war. Auch die Furchenausräumung und das Einbringen von Ernterückständen waren gut.
Bei der Einstellung des Zugpunktes und der Maisstroheinleger gab es Punktabzüge. Bemängelt wurde auch das Pendelstützrad, das beim Grenzpflügen unter Umständen hinderlich ist. Die Verstopfungsanfälligkeit wurde lediglich mit „befriedigend“ bewertet. Positiv war das Ergebnis nach der Befragung von 35 Besitzern eines Delta-Pflugs, von denen die meisten diesen Pflug wieder kaufen würden.
Zweite Delta-Generation
Mitte der 1990er Jahre hat Niemeyer seine Delta-Pflüge kräftig überarbeitet. Das zeigte sich sowohl bei der Technik als auch bei den Abmessungen. Niemeyer veränderte zum Beispiel die Schnittbreite pro Körper. Insgesamt erhöhte sich dadurch die maximale Arbeitsbreite des profi-Testmodells nach Angaben von Niemeyer von 1,80 auf 2,08 m. Die Rahmenhöhe wurde von 75 auf 80 cm vergrößert, der Körperabstand stieg von 87 auf 100 cm. Das Gewicht in Grundausstattung erhöhte sich beim profi-Testmodell von 1.100 auf 1.216 kg.
Mitte der 1990er Jahre hatte Niemeyer sage und schreibe 28 verschiedene Pflugtypen im Programm. Und die konnten auch noch individuell ausgestattet werden: Sei es mit verschiedenen Körperformen, Stroheinlegern, Scheibensechen, Stützrädern, mechanisch oder hydraulisch ausgelösten Packer-Fangarmen, Untergrunddornen, Vorfurchenlockerern usw.
Im Jahr 1998 legte Niemeyer noch eins drauf und erweiterte das Programm der Delta-4-Baureihe um Modelle für Traktoren bis 230 PS. Hinzu kam später sogar noch die Serie Delta-5, die maximal achtfurchig pflügen konnte und eine maximale Arbeitsbreite von 4,16 m erreichte — eine ordentliche Leistung für ein mittelständisches Unternehmen. Trotzdem war im Jahr 1999 Schluss mit der Delta-Baureihe. Sie wurde durch die drei- bis sechsfurchige Alphatop-Serie ersetzt, die heute in der größten Version bis zu 3,30 m Arbeitsbreite erreicht.
Notwendige Neuausrichtung
Für Niemeyer war es in den 1990er Jahren trotz der Konzentration auf die beiden Sparten Bodenbearbeitung und Grünfuttererntetechnik wirtschaftlich eng geworden. Es reichte nicht mehr aus, neue Partner im Vertrieb zu finden, um den Absatzmarkt zu vergrößern und den Vertrieb effizienter zu gestalten, z. B. mit Strautmann.
Auch im Hinblick auf Produktangebot und Produktionsweise mussten neue Wege eingeschlagen werden, um profitabel zu bleiben. Ein Einschnitt war dabei, dass der Landmaschinenbereich 1998 von der H. Niemeyer Söhne GmbH & Co. KG abgespalten wurde. Zugleich wurden mit dem österreichischen Hersteller Vogel & Noot Verhandlungen über eine Zusammenarbeit bei der Vermarktung von Grünfuttererntemaschinen auf dem europäischen Markt geführt. Außerdem vereinbarten die Hersteller eine Kooperation zu der Fertigung einzelner Bauteile im ungarischen Werk von Vogel & Noot.
Letztlich erwarb Vogel & Noot sogar die Mehrheit an Niemeyer. Im Zuge dessen wurde die Grünfuttersparte an Mörtl in Pöttmes verkauft. Dieses Unternehmen wurde wiederum von der Firma Ziegler übernommen, die den Namen Niemeyer für die Grünfuttererntemaschinen nicht weiter nutzte.
Wieder selbstständig
Unterdessen geriet Vogel & Noot 2001 selbst in wirtschaftliche Turbulenzen und trennte sich von der Tochterfirma Niemeyer, von der jetzt nur noch die Bodenbearbeitungssparte übrig war und zum Verkauf stand. Im Jahr 2002 stieg Niewöhner als Investor bei Niemeyer ein. Seither firmiert Niemeyer unter dem Namen Niemeyer Agrartechnik GmbH.
Mit den neuen Besitzverhältnissen änderte sich auch die Produktion. Die Fertigung im Werk Riesenbeck wurde eingestellt. Im Jahr 2009 wurde die Produktion in das 60 km vom westfälischen Riesenbeck entfernte Bohmte in Niedersachsen verlagert. Hersteller ist seitdem die Firma Oelgeschläger.
Und seit dem Jahr 2023 ist auch der Standort Riesenbeck Geschichte. Im Sommer zog der Vertrieb nach Gütersloh um. Von dort aus erfolgt heute der Vertrieb der Alphatop-Pflüge, Packer und Ersatzteile.
Wussten Sie, dass…