Das finnische Unternehmen Timberjack — heute John Deere Forestry — galt als innovativer Hersteller von Harvestern. Timberjack entwickelte Anfang der 1990er Jahre mit dem Plusjack sogar einen Schreitharvester auf sechs Beinen.
Bereits in den 1980er Jahren suchte die Firma Plustech Oy, Entwicklungsunternehmen von Timberjack, eine bodenschonende Lösung zur Fortbewegung von Harvestern. Denn mit Kran und Harvesteraggregat brachten die Maschinen gut und gerne über 12 t auf die Waage. Zudem sollte die Maschine hangtauglich sein. So entstand die Idee, den Harvester auf Beine zu stellen.
Fahren bzw. Laufen muss erlernt werden
Der erste Plusjack mit sechs Beinen hatte keinen Arm. Denn zunächst musste man der Elektronik die Abläufe zur Fortbewegung beibringen. Die Maschine konnte sich vorwärts, rückwärts, seitwärts sowie diagonal bewegen und auch auf der Stelle drehen. Auf runden Eisenplatten mit 54 cm Durchmesser stützen sich die Beine über Kugelgelenke ab. Durch deren Beweglichkeit in alle Richtungen blieb die Maschine in allen Lagen standfest. Der Rumpf richtete sich zwischen den Beinen automatisch waagerecht aus und bot damit eine hohe Standsicherheit.
Viele Sensoren überwachen den Zustand der Maschine und des Untergrunds
Als in späteren Jahren der Arm montiert war, begannen die ersten Arbeitsversuche. Um nicht in zu weichem Untergrund zu versinken, integrierte Timberjack in die Beine eine Überwachung des Oberflächendrucks. Sie erkannte, wenn ein Bein beim „Gehen“ zu tief einsank und stoppte den Harvester. Genauso gab es eine Hinderniserkennung. Stieß ein Bein gegen einen festen Gegenstand wie einen Baum oder Felsen unterbrach die Steuerung die Bewegung. Der Fahrer konnte dann den Stopp übersteuern oder mit dem Plusjack zurücksetzen.
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Bereits in den 1980er Jahren suchte die Firma Plustech Oy, Entwicklungsunternehmen von Timberjack, eine bodenschonende Lösung zur Fortbewegung von Harvestern. Denn mit Kran und Harvesteraggregat brachten die Maschinen gut und gerne über 12 t auf die Waage. Zudem sollte die Maschine hangtauglich sein. So entstand die Idee, den Harvester auf Beine zu stellen.
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Der erste Plusjack mit sechs Beinen hatte keinen Arm. Denn zunächst musste man der Elektronik die Abläufe zur Fortbewegung beibringen. Die Maschine konnte sich vorwärts, rückwärts, seitwärts sowie diagonal bewegen und auch auf der Stelle drehen. Auf runden Eisenplatten mit 54 cm Durchmesser stützen sich die Beine über Kugelgelenke ab. Durch deren Beweglichkeit in alle Richtungen blieb die Maschine in allen Lagen standfest. Der Rumpf richtete sich zwischen den Beinen automatisch waagerecht aus und bot damit eine hohe Standsicherheit.
Viele Sensoren überwachen den Zustand der Maschine und des Untergrunds
Als in späteren Jahren der Arm montiert war, begannen die ersten Arbeitsversuche. Um nicht in zu weichem Untergrund zu versinken, integrierte Timberjack in die Beine eine Überwachung des Oberflächendrucks. Sie erkannte, wenn ein Bein beim „Gehen“ zu tief einsank und stoppte den Harvester. Genauso gab es eine Hinderniserkennung. Stieß ein Bein gegen einen festen Gegenstand wie einen Baum oder Felsen unterbrach die Steuerung die Bewegung. Der Fahrer konnte dann den Stopp übersteuern oder mit dem Plusjack zurücksetzen.
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Unnormales Fahren: Zum Schreiten setzte der Havester einzeln die Beine voreinander, zum Parken legt er sich hin
Zum Schreiten nutzte der Harvester immer ein bis drei seiner Beine, je nach Untergrund und Steigung. Per Joystick hatte der Fahrer die Maschine im Griff. Je weiter er den Hebel nach vorne drückte, desto schneller bewegte sich der Plusjack. Dabei lag die Maximalgeschwindigkeit bei nur 2 bis 3 km/h. Die Elektronik steuerte die Beine in die Richtung, in die der Fahrer den Fahrhebel bewegte. Der Rumpf des Plusjack ließ sich — mit einstellbarer Bodenfreiheit — in jede beliebige Richtung neigen. Die Nivellierautomatik bot dem Fahrer einen aufrechten Sitz und damit einen hohen Komfort in der Kabine. Zum Parken legte sich die Maschine auf den Bauch. Dazu entlastete der Fahrer alle Beine und konnte dann bequem aussteigen.
Die Aufgaben des Havesters waren Fällen, Entasten und Zuschneiden
Wie bei jedem Harvesteraggregat griffen Zangen den Baum, und eine Kettensäge sorgte für den Fällschnitt. Durch eine kurze Bewegung des Krans ließ der Fahrer den Baum in eine gewünschte Richtung kippen. Anschließend zogen Vorschubrollen den Stamm mit einer Geschwindigkeit von bis zu 4,5 m/s durch den Harvesterkopf. Dabei entasteten starre Messer den Baum, und die Kettensäge längte den Stamm in passende Stücke ab.
Der Arm reichte bis zu 10 m weit, um möglichst viele Bäume ohne umzusetzen zu erreichen.
(Bildquelle: John Deere Forestry)
Auch der große Schwenkwinkel des Harvesterarms war von Vorteil, um von einer Stelle aus mehrere Bäume zu fällen.
(Bildquelle: John Deere Forestry)
Der Plusjack überlief Hindernisse, statt sie zu überfahren.
(Bildquelle: John Deere Forestry)
Vom Schreithavester gab es nur drei Prototypen
Den Plusjack gab es nur dreimal, die Prototypen überzeugten nicht. Grund war sicher auch die langsame Schreitgeschwindigkeit. Zudem war der bodenschonende Aspekt durch den Einsatz nachfolgender Forwarder mit Rädern oder Ketten hinfällig. Auch die komplizierte elektronische Koordination der Beine dürfte damals eine zu teure Hürde für die Serienreife gewesen sein.
Wussten Sie, dass...
…Timberjack den Plusjack am 20. Juni 1995 in Düsseldorf auf einer Messe präsentierte? Auf der Envitec war er das erste Mal in der Öffentlichkeit zu sehen.