Die Baureihe MX Maxxum von Case IH genießt bereits einen Kultstatus. Dies erkennt man nicht zuletzt an den gestiegenen Gebrauchtmaschinenpreisen für gut erhaltene Exponate mit wenigen Betriebsstunden. Die etwas preiswertere Variante wäre ein McCormick MTX: Dieser unterschiedet sich äußerlich kaum von einem MX. Befasst man sich jedoch mit der Technik, so fällt vor allem der Motor als größter Unterschied auf. Stellt sich nur die Frage: Kann ein MTX einem MX das Wasser reichen?
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Die Baureihe MX Maxxum von Case IH genießt bereits einen Kultstatus. Dies erkennt man nicht zuletzt an den gestiegenen Gebrauchtmaschinenpreisen für gut erhaltene Exponate mit wenigen Betriebsstunden. Die etwas preiswertere Variante wäre ein McCormick MTX: Dieser unterschiedet sich äußerlich kaum von einem MX. Befasst man sich jedoch mit der Technik, so fällt vor allem der Motor als größter Unterschied auf. Stellt sich nur die Frage: Kann ein MTX einem MX das Wasser reichen?
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Zuvor werfen wir einen Blick in die Entstehungsgeschichte, genauer gesagt nach Neuss am Rhein. Dort liefen 1990 die ersten Case IH Maxxum der Baureihe 5100 vom Band. Damit sorgte Case IH für Aufsehen: Zum einen wurde das Design überarbeitet und lehnte sich fortan an die großen Magnum-Geschwister an. Außerdem führte Case IH zwei bekannte Merkmale vieler Mittelklasse-Traktoren der 90er ein: Die lastschaltbare Wendeschaltung am Lenkrad sowie vier Lastschaltstufen in jedem der vier Gänge. Der Maxxum bot somit insgesamt 16 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgänge. Zudem war eine Kriechganggruppe erhältlich. 1997 war dann in Neuss Schluss. So wurde auch das Ende der 5100er Baureihe besiegelt.
Im Kern der alte
Mit dem Maxxum ging es jedoch weiter: Man übernahm die Grundkonstruktion aus Neuss und steckte sie in eine neue Hülle. Fortan hieß der Schlepper MX Maxxum und wurde nicht mehr in Neuss, sondern im Case IH-Werk im englischen Doncaster produziert.
Im Kern sind die Sechszylinder größtenteils die alten geblieben. Weiterhin durften sich die Kunden über den kernig klingenden 5,9 l großen Cummins freuen, der bereits in den ersten Maxxums seinen Dienst zuverlässig verrichtete. Im ersten Produktionsjahr gab es die Modelle MX 100 bis MX 135, womit man nahezu denselben Leistungsbereich wie mit den drei alten Sechszylinder-Neussern vom 5130 bis zum 5150 abdeckte. Die Leistungsabstufung war durch ein weiteres Modell hingegen etwas enger.
Da es bereits bei den alten Maxxums eine Leistungslücke zur nächstgrößeren Baureihe Magnum gab, folgten beim MX Maxxum 1998 zwei größere Modelle mit dem MX 150 und MX 170. Bei diesen Schleppern wurde unter anderem ein Ladeluftkühler eingebaut, das Getriebe verstärkt, die Hubkraft des Heckkrafthebers serienmäßig von 59 auf 83 kN erhöht, sowie der Tank von 265 auf 347 l vergrößert.
Auch die Rahmenkonstruktion und das Getriebe blieben altbewährt. Serienmäßig kam beim MX ein Taster auf dem Schalthebel hinzu, der beim Drücken und Betätigen der Lastschaltstufen eine Softschaltung aktiviert. In der Praxis machte diese vor allem bei Leerfahrten Sinn. Erfahrene Maxxum-Fahrer haben es zudem im Gefühl, bei welcher Drehzahl ihr Case nahezu ruckfrei schaltet.
Optisch ist der MX größer und moderner geworden. So ist die Kabine etwa um 25 cm in die Höhe gewachsen und auch etwas breiter geworden. In der Praxis fiel dies vor allem an dem viel gewünschten Einweisersitz links neben dem Fahrersitz auf. Zudem wurde die Seitenkonsole übersichtlicher und geräumiger.
Das Wachstum spiegelt sich auch im Radstand wieder: Dieser erweiterte sich um 11 cm bei den kleineren Modellen sowie um 26 cm bei den zwei größten Modellen. Hierdurch wurde der Fahrkomfort im Vergleich zum 5100er Maxxum — der bei schneller Straßenfahrt zum Hüpfen neigte — verbessert. Verbesserungen wurden ebenfalls durch eine neu erhältliche Vorderachsfederung erzielt. Seinerzeit kostete diese Option 6500 DM Aufpreis. Neben dem besseren Komfort musste man sich aber auch damit abfinden, die sage und schreibe 16 zusätzlichen Schmiernippel der Carraro-Achse regelmäßig mit Fett zu versorgen. Für eine bessere Sicht sorgt das an den rechten A-Holm verlegte Abgasrohr. Dieses wirkt zwar gewaltig, doch ist die äußere Hülle nur ein Schutz. Das Hauptrohr befindet sich etwas kleiner darin.
Im Jahr 2001 veräußerte Case IH dann das Werk in Doncaster, da dies eine Bedingung des Kartellamtes für die Kooperation mit New Holland war. Fortan bediente die Baureihe MXM (baugleich mit dem TM von New Holland) das Marktsegment der Mittelklasseschlepper. Den Zuschlag für das Werk und die Fertigungsrechte des MX erhielt das italienische Unternehmen Argo mit den Marken McCormick und Landini. Während unter McCormick noch letzte MX gefertigt wurden, erfolgte parallel die Markteinführung des MTX.
Äußerlich gibt es kaum Unterschiede zum MX. Lediglich das hellere Rot, das auch den Rahmen ziert, sowie der neue Schriftzug weisen auf „den Stammhalter“ hin, wie wir ihn in profi 1/2002 betitelten.
Im Inneren der Kabine geht es ebenfalls vertraut zu. Ein Unterschied war der neue, auf Wunsch erhältliche Multifunktionshebel. Hier wollte McCormick die Bedienung des elektronisch geregelten Heckhubwerks erleichtern, und integrierte das Anheben und Absenken auf dem neuen Schalthebel. Zudem werden die Lastschaltstufen sowie auch die Gänge nicht mehr per Daumenschalter bzw. durch das beherzte Einlegen in eine Schaltgasse, sondern über Drucktaster bedient. Wer FullPowershift-Getriebe mag, dem wird diese Bedienung gefallen, wobei der Gangwechsel etwas behäbiger erfolgt als der Wechsel der Lastschaltstufen. Eine weitere Anzeige auf dem Schalthebel weist auf den aktuell eingelegten Gang hin.
Beim MX werden die Lastschaltstufen per Daumenschalter betätigt.
(Bildquelle: Bertling)
Beim MTX gab es optional einen Multifunktionshebel. Damit erfolgt das Schalten per Knopfdruck.
(Bildquelle: Tovornik)
Neues Herz
Im MTX dieselt anders als beim MX ein 6 Liter großer Perkins-Motor, der aufgrund der Rahmenkonstruktion recht einfach in den Traktor integriert werden konnte. Die Modellpalette umfasste eine Variante weniger als beim MX. Die Nennleistungen wurden etwas angehoben, ab dem MTX 155 bekamen die Traktoren den größeren Radstand.
Ein technischer Unterschied ist die Motorlagerung auf Silentblöcken und die eingebaute Drehmomentdämpfung — auch Torsionsdämpfung genannt – vor der Fahrkupplung. Aus der Praxis hört man, dass die ersten MTX generell etwas laufruhiger als vergleichbare MX sind. Auch unsere Messungen im Zuge des damaligen Fahrberichts zeigten ein um 2 db(A) geringeres Geräuschniveau in der Kabine. Allerdings quittiert die Drehmomentdämpfung gelegentlich ihren Dienst, weshalb sie bei manchem MTX schon getauscht wurde.
Im Laufe der Jahre erfolgten weitere Änderungen an den MTX-Traktoren. Neben Details, wie einem modernen Kombiinstrument, wurden in der zweiten Serie ab 2004 B-Power-Motoren (FPT) mit 6,7 Litern Hubraum eingebaut und die Modellpalette neu aufgestellt: Unter anderem wurde diese mit dem MTX 185 und 200 — der von einem Cummins-Motor befeuert wird — nach oben erweitert.
2005 wurden dann die zwei größten MTX durch die XTX-Baureihe mit neuer Vier-Pfosten-Kabine ersetzt und um ein Modell nach oben erweitert. Diese erhielten auch ein neu entwickeltes Lastschaltgetriebe mit acht Stufen. Ab 2007 wurde die Produktion der letzten verbleibenden MTX 120, 135 und 145 der 3. Serie nach Italien verlegt und die Schlepper vor allem im Bereich der Elektronik überarbeitet.
Unter MTX-Fahrer gilt vor allem diese Serie als störanfällig. Wahrscheinlich ist dies auch einer der Gründe, warum MTX-Schlepper der dritten Generation in Deutschland kaum zu finden sind. Sie erkennen diese Modelle am moderneren Schriftzug sowie an dem schwarz lackierten Chassis. 2009 wurde sich endgültig von dem markanten Design verabschiedet.
Das alte Kombiinstrument fand sogar schon nahezu unverändert in den Neusser Maxxums Anwendung.
(Bildquelle: Bertling)
Moderner wurde es ab der zweiten MTX-Serie.
(Bildquelle: Tovornik)
Zeug zum Youngtimer?
Wer nicht viel Geld z. B. für einen John Deere der 6000er bzw. 7000er Baureihe oder für einen Fendt Favorit ausgeben möchte, für den kann einer der beiden Youngtimer das Richtige sein.
MX sind generell etwas teurer und genießen mehr Kultstatus als vergleichbare MTX. Vor allem die beiden größten Modelle MX 150 und 170 sind recht selten. Für einen MX 120 oder 135 sind Preise zwischen 25 000 und 30 000 Euro in gutem Zustand mit rund 10 000 Betriebsstunden realistisch. Wer mehr Leistung in derselben Preisklasse sucht, kann sich nach einem MTX der ersten Serie umschauen. Diese gelten als die Zuverlässigsten.
Dank des gesteigerten Komforts durch die häufiger eingebaute Vorderachsfederung, die Torsionsdämpfung zwischen Motor und Getriebe sowie die neue Motorlagerung, präsentieren sich diese Schlepper im Vergleich zum MX komfortabler, weshalb auch sie Youngtimer-Potenzial mitbringen.
Aufgrund der serienmäßigen Axialkolbenpumpe können mit kleinen Anpassungen auch Loadsensing-Geräte betrieben werden.
(Bildquelle: Bertling)
Geschmackssache sind bei manchen MTX die in die „Spritzschutzlappen“ heruntergewanderten Rückleuchten.
(Bildquelle: Tovornik)