Arbos Gruppe, Italien: Neuer Wettbewerber aus Italien?
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Gut zu wissen
- Die Schlepper werden in China und Italien gefertigt.
- Bisweilen gibt es nur wenige deutsche Händler, die Produkte von Arbos verkaufen.
- Neben Anbaugeräten will Arbos zukünftig auch Mähdrescher anbieten.
1964 kaufte White aus den USA das Unternehmen Arbos und produzierte sowie entwickelte weiter Mähdrescher. 1971 wurde z. B. mit dem Panther 7 Hills der erste hangtaugliche Drescher vorgestellt. Nach weiteren Übernahmen wurde die Produktion 1994 endgültig beendet. Nachdem die chinesische Foton Lovol Gruppe Mitte 2014 die Rechte an der italienischen Marke Arbos gekauft hatte, wurde in den kommenden Jahren ein kleines Vermögen in das Projekt investiert, darunter 53 Mio Euro für die Entwicklung einer kompletten Schlepper- und Geräteserie.
Große Investitionen
Der Umzug erfolgte im Herbst 2016, kurz nachdem das Ingenieurzentrum in Bologna geschlossen und das Team in ein neues Gebäude in Carpi umgezogen war. Heute werden in Carpi Schlepper für Sonderkulturen und Modelle mit gleich großen Rädern der Marken Goldoni und Arbos montiert sowie die Serie 5000 (110 bis 136 PS), die erste Serienproduktion von Arbos. Nach ihrem Auftritt auf allen großen internationalen Messen seit der Agritechnica 2015 gab es im Mai 2019 die erste Vorführung der drei Modelle auf der spanischen Demagro-Messe. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die chinesische Muttergesellschaft 157 Mio. Euro investiert!
Weitere neue Schlepper sind in der Planung, aber ebenso wichtig sind die Konsolidierung des Portfolios und die Erweiterung des Vertriebsnetzes. Derzeit gibt es 280 Händler der Arbos-Gruppe in 64 Ländern. Alle vertrieben ursprünglich Schlepper von Goldoni oder Landmaschinen von MaterMacc. Ziel von Arbos ist es, Schritt für Schritt weitere, von diesen Marken unabhängige Händler zu gewinnen.
Wenig deutsche Händler
Bei 400 Beschäftigten in den beiden Werken entsprachen die Verkaufszahlen von 3 000 Schleppern und 2 000 Maschinen in 2018 den Erwartungen. In 2019 stieg der Umsatz von MaterMacc angeblich um 20 %. Nach unseren Informationen fielen die Verkaufszahlen der Goldoni-Schlepper wieder auf das Niveau vor der Insolvenz des italienischen Schlepperherstellers vor vier Jahren zurück.
2018 lief die Produktion der Schlepper der Serie 5000 an — 100 Einheiten wurden verkauft. Im vergangenen Jahr 2019 wurden die meisten der 450 produzierten Einheiten in Italien, Frankreich, Polen, Rumänien, Spanien und Bulgarien verkauft, eben dort wo Arbos Händler hat.
2018 entsprach der Gesamtumsatz von Schleppern und Maschinen in Europa 80 Mio. Euro und lag damit im Plan, so die Aussagen der Arbos-Gruppe. Die Ziele der Chinesen sind aber weitaus ehrgeiziger: Der Eigentümer will diese Umsatzzahlen bis 2025 auf sage und schreibe 250 Mio. Euro steigern.
Schlepper in der Pipeline
Die drei Modelle der Serie 7000, die auf der Agritechnica im November letzten Jahres zu sehen waren, sind laut Arbos das Ergebnis von zweijährigen Tests mit mehr als einem Dutzend Prototypen in Europa und China. Die Palette umfasst die Modelle 7220 (162 kW/220 PS), 7240 (176 kW/240 PS) und 7260 (191 kW/260 PS).
Angetrieben werden die Schlepper von einem 6,7-l-Sechszylindermotor der Abgasstufe Stufe IV von FPT. Der Block sowie der Kabinenrahmen werden in China hergestellt. Die Serienproduktion soll in 2020 beginnen. Bis Ende des Jahres sollen 50 Traktoren fertig sein. Die 7000er Serie kann bis 300 PS hochgefahren werden. Für größere Traktoren wird es womöglich eine 8000er Serie geben — das ist jedoch Zukunftsmusik. Das Zieldatum für die Einführung der 6000er Serie (140 bis 200 PS) ist auch noch nicht klar. Arbos will in den nächsten zwei Jahren einen ersten Prototypen präsentieren. Das Getriebe der 6000er Serie soll dabei volllastschaltbar sein.
Die zu Beginn dieses Jahres angekündigten Schlepperserien 2000 und 3000 (20 bis 50 PS) werden in China von Lovol hergestellt: „Wir wollen dies nicht verschweigen“, sagt Marketingchef Zambelli. „Unsere Muttergesellschaft ist chinesisch, aber wir haben zwei Produktionsstätten in Europa.“
Mähdrescher in der Entwicklung
Selbst einen Hybriddrescher mit Rotor kündigt Arbos in unserem Gespräch an. Doch das Unternehmen betont, dass die Schlepperentwicklung Vorrang hat. Daher rechnen die Italiener mit einer ersten Vorstellung auf der Agritechnica 2023. 2025 könnten die ersten Drescher dann in der Preisliste auftauchen.
Als Fullliner und durch die Übernahme von MaterMacc kann Arbos auf ein Erfahrungsschatz im Bereich von Mulch- und Direktsaat greifen. Daher hat man sich auch noch nicht entschieden, den 2015 vorgestellten Pflug in die Preisliste aufzunehmen. Das Gleiche gilt für Grubber. Die Blaster-Anhängespritzen befinden sich derzeit noch in der Entwicklung. Auch diese Entwicklung kann noch bis zu zwei Jahre dauern. Für die Zukunft ist die Entwicklung von Schleppern ohne Abgasnachbehandlung für Märkte wie Afrika und Südamerika geplant.
Wir spezialisieren uns auf die Kategorie I
Im Gespräch mit Vertriebsleiter Thilo Weiß ist die Strategie deutlich: „Wir haben uns auf Traktoren der Kategorie 1 spezialisiert. Größere Modelle von Arbos werden wir in naher Zukunft anbieten, aber der Schwerpunkt bleibt bei preiswerten Einsteigermodellen bis 50 PS.
Fudex hat mit Arbos erste Verträge zu einer engeren Zusammenarbeit geschlossen. Weiß ist von der Qualität der Arbos-Traktoren gegenüber den Vorgängern von Foton/Lovol überzeugt: „Die Chinesen haben bewiesen, mit europäischem Einfluss Traktoren bauen zu können“, so Weiß. Dennoch bleiben in naher Zukunft aber größere Modelle aus Italien eher die Ausnahme auf deutschen Äckern.
Tobias Bensing