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Saurier des Monats April
Gut 100 Jahre lang, von 1863 bis 1965, liefen Dampfpflüge auf großen Gütern in Schlesien, in der Magdeburger Börde und in Niederbayern. Es handelte sich immer um zwei Dampflokomobile, einen großen Kipppflug, zwei Wasserwagen, eine Wasserpumpe sowie einen Kohle- und einen Verpflegungswagen. Zu jedem Satz gehörten fünf Mann: zwei Lokführer, ein Pflugführer, ein Reservemann und der Satzführer. Hinzu kamen die Leute, die für den Nachschub an Kohle und Wasser sorgten. Die Leistung betrug bis zu 1,3 ha pro Stunde und 20 ha am Tag. Ein Dampfpflugsatz ersetzte 150 Pferdegespanne. Lediglich die Keile und die Vorgewende wurden zum Schluss mit Gespannen gepflügt.
Der Initiator des Dampfpflügens in Deutschland war Max Eyth (1836 bis 1906). Als junger Ingenieur arbeitete er für die Dampfpflugfabrik Fowler in Leeds (England). Zu seinen Kunden gehörte ab 1870 der Lohnunternehmer Andreas Heucke aus Hausneindorf bei Quedlinburg. Ab 1884 stieg Heucke selbst in die Herstellung von Dampfpflugsätzen ein. Weitere Hersteller waren Henschel, Kemna, Ottomeyer und Rheinmetall. Bis 1945 produzierte allein Heucke 440 Dampfpflugsätze. Mit dem Erscheinen zugkräftiger Traktoren ab etwa 1930 hatte das Dampfpflügen seinen Zenit überschritten. Die letzten Dampfpflugsätze, eingesetzt von der Bayerischen Dampfpflug-Genossenschaft Regensburg, waren bis 1965 auf den Feldern aktiv.
Heute existieren in Deutschland noch drei komplette Sätze. Diese stehen im Deutschen Landwirtschaftsmuseum in Stuttgart-Hohenheim, beim Verein der Historischen Dampftechnik in Kirchheim/Teck und in der Landmaschinenschule Landshut-Schönbrunn.
Diese drei Sätze gehörten der Regensburger Genossenschaft, die damit in manchen Jahren bis zu 2 200 ha pflügte. Zusätzlich gab es dort große Grubber in Wendeausführung, solch ein Gerät steht in Kirchheim.
Die Lokomobile leisteten bei bis zu 18 bar 280 PS. Der TÜV hat die Maschinen heute auf 14 bar gedrosselt, woraus immer noch 220 PS resultieren. Mit einem Zweiganggetriebe fuhren die Lokomobile 3 km/h auf dem Acker und 7 km/h auf der Straße. Etwa 7 km/h beträgt die Geschwindigkeit der Winden zum Pflügen. Die Seile sind bis zu 550 m lang. Zwei Dampfmaschinen benötigen 150 kg Kohle und 700 l Wasser in der Stunde.
Der Wasservorrat im Kessel der Maschine beträgt 1 200 l und im Tender noch einmal 800 l. Zusammen mit 20 t Leergewicht ergeben sich 22 t Einsatzmasse. Zum Anheizen dienen Stroh und Holz, als Brennstoff ist Kohle nötig. Die kalte Maschine braucht etwa drei Stunden, um nach dem Anheizen einsatzbereit zu sein. Wird die Luftzufuhr abends gedrosselt, kann es am nächsten Tag nach einer Stunde losgehen.
Ein Kipppflug wiegt rund fünf Tonnen. Heucke baute diese mit fünf Furchen und 2 m Arbeitsbreite, Fowler kam mit vier Körpern auf 1,80 m. Für eine gerade Furche ist es wichtig, dass die ziehende Lokomobile exakt positioniert ist. Doch die Richtung geben letztlich die Räder des Pflugkarrens vor, die über eine Achsschenkellenkung verfügen. Diese war aber vor allem nötig, um den Pflug am Furchenende um eine Arbeitsbreite zu versetzen. Dazu war ein zweiter Mann auf dem Pflug immer als „Aufsitzer“ dabei, um beim Kippen zu helfen.
Wer mehr über das Dampfpflügen wissen möchte, kann das Buch „Die Bayerische Dampfpflug-Genossenschaft Regensburg e.G.m.b.H. 1901-1966“ von Theodor Häußler kaufen. Es kostet 22,90 Euro einschließlich Versand (theodor.haeussler@web.de).
Der Initiator des Dampfpflügens in Deutschland war Max Eyth (1836 bis 1906). Als junger Ingenieur arbeitete er für die Dampfpflugfabrik Fowler in Leeds (England). Zu seinen Kunden gehörte ab 1870 der Lohnunternehmer Andreas Heucke aus Hausneindorf bei Quedlinburg. Ab 1884 stieg Heucke selbst in die Herstellung von Dampfpflugsätzen ein. Weitere Hersteller waren Henschel, Kemna, Ottomeyer und Rheinmetall. Bis 1945 produzierte allein Heucke 440 Dampfpflugsätze. Mit dem Erscheinen zugkräftiger Traktoren ab etwa 1930 hatte das Dampfpflügen seinen Zenit überschritten. Die letzten Dampfpflugsätze, eingesetzt von der Bayerischen Dampfpflug-Genossenschaft Regensburg, waren bis 1965 auf den Feldern aktiv.
Heute existieren in Deutschland noch drei komplette Sätze. Diese stehen im Deutschen Landwirtschaftsmuseum in Stuttgart-Hohenheim, beim Verein der Historischen Dampftechnik in Kirchheim/Teck und in der Landmaschinenschule Landshut-Schönbrunn.
Diese drei Sätze gehörten der Regensburger Genossenschaft, die damit in manchen Jahren bis zu 2 200 ha pflügte. Zusätzlich gab es dort große Grubber in Wendeausführung, solch ein Gerät steht in Kirchheim.
Die Lokomobile leisteten bei bis zu 18 bar 280 PS. Der TÜV hat die Maschinen heute auf 14 bar gedrosselt, woraus immer noch 220 PS resultieren. Mit einem Zweiganggetriebe fuhren die Lokomobile 3 km/h auf dem Acker und 7 km/h auf der Straße. Etwa 7 km/h beträgt die Geschwindigkeit der Winden zum Pflügen. Die Seile sind bis zu 550 m lang. Zwei Dampfmaschinen benötigen 150 kg Kohle und 700 l Wasser in der Stunde.
Der Wasservorrat im Kessel der Maschine beträgt 1 200 l und im Tender noch einmal 800 l. Zusammen mit 20 t Leergewicht ergeben sich 22 t Einsatzmasse. Zum Anheizen dienen Stroh und Holz, als Brennstoff ist Kohle nötig. Die kalte Maschine braucht etwa drei Stunden, um nach dem Anheizen einsatzbereit zu sein. Wird die Luftzufuhr abends gedrosselt, kann es am nächsten Tag nach einer Stunde losgehen.
Ein Kipppflug wiegt rund fünf Tonnen. Heucke baute diese mit fünf Furchen und 2 m Arbeitsbreite, Fowler kam mit vier Körpern auf 1,80 m. Für eine gerade Furche ist es wichtig, dass die ziehende Lokomobile exakt positioniert ist. Doch die Richtung geben letztlich die Räder des Pflugkarrens vor, die über eine Achsschenkellenkung verfügen. Diese war aber vor allem nötig, um den Pflug am Furchenende um eine Arbeitsbreite zu versetzen. Dazu war ein zweiter Mann auf dem Pflug immer als „Aufsitzer“ dabei, um beim Kippen zu helfen.
Wer mehr über das Dampfpflügen wissen möchte, kann das Buch „Die Bayerische Dampfpflug-Genossenschaft Regensburg e.G.m.b.H. 1901-1966“ von Theodor Häußler kaufen. Es kostet 22,90 Euro einschließlich Versand (theodor.haeussler@web.de).