Drahtloser Datenaustausch: Langer Weg mit drahtloser Verbindung
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Gut zu wissen
- Die Gutsverwaltung Güsdorf stieg vor zehn Jahren in die Thematik der Saatkarten ein.
- Der drahtlose Versand der Saatkarten funktioniert — in ihrer Betriebskonstellation aber noch nicht perfekt.
Als Krönung berichtet er von stark wechselhaften Flächen, die von Gewässerläufen flankiert werden. Einige Felder wechseln von Sand zu Moor in strengsten Lehm. Durchschnittlich ackert die Plön-Land-GbR, ein Zusammenschluss aus der Gutsverwaltung Güsdorf und dem Theresienhof, auf 40 bis 60 Bodenpunkten.
Zurück zum Ursprung
Aus diesen Gründen beschäftigte sich der Verwalter mit variablen Saatkarten. Zur Eingrenzung der feldbasierten Teilzonen zog er EM-38-Messungen als Grundlage heran. Bei diesem Verfahren wird die elektrische Leitfähigkeit des Bodens gemessen, woraus sich verschiedene Bodenzonen ableiten lassen.
Zum Erstellen der daraus resultierenden Saatkarten nutzt Sörensen seit Beginn die Offline-Software Agronet NG vom Hersteller Agrocom. Agrocom gehört heute zur Claas-Gruppe.
Im Laufe der Jahre stellte sich um dieses Programm herum folgender Arbeitsablauf ein: Im Winter erstellt Betriebsleiter Sörensen die Saatkarten am PC und überspielt diese kurz vor dem Saattermin auf das Terminal der Drillmaschine. Beim Säen passt die Sämaschine dann in den jeweiligen Teilflächen die Saatmenge per GPS an.
Über die Jahre hinweg stellte Sörensen aber fest, dass die Grenzen der Teilzonen nicht in jedem Jahr gleich sind. Folglich justierte er die Saatmenge in den Grenzbereichen weiterhin händisch nach.
Um diesen Abweichungen auf die Schliche zu kommen, wertet Sörensen nach jeder Saison die tatsächlichen Drillkarten aus. Hierfür überträgt er die Saatkarten nach der Aussaat wieder ins Büro. Bis vor zwei Jahren nutzte er den Weg per USB-Stick — der allerdings nie ganz reibungslos ablief, so Sörensen: „Verlorene Sticks und defekte Dateien sorgten mehrfach für Probleme. Trotzdem haben wir so im Laufe der Jahre ausgereifte Stammkarten erstellt, die unsere Flächen sehr realistisch abbilden.“
Neue Technik, neue Probleme
Neues Spiel, neues Glück
Mit diesem Terminal kaufte Sörensen sich zwei Neuigkeiten ein. Zum einen lassen sich anstelle der Grundlage kg/ha auch Prozentualkarten nutzen. Dies ist ein enormer Vorteil für den Arbeitsablauf, zeigt Sörensen auf: „Jetzt können wir endlich flexibel auf die Saatbedingungen reagieren, ohne neue Karten erstellen zu müssen.“
Zum anderen kann der Praktiker die Karten nun drahtlos über den agrirouter mit seinem Büro austauschen. Hierfür hat das CCI1200 eine drahtlose WLAN-Schnittstelle integriert. „Dank dieser Schnittschnelle übermitteln wir die Karten entweder in Büronähe über unser Hof-WLAN oder auf dem Feld mit einem Hotspot per Smartphone“, beschreibt der innovative Agrarier den Ablauf.
Für die Einrichtung und Vernetzung der verschiedenen Komponenten vom Büro über den agrirouter bis zum Terminal hat Sörensen Hilfe von Pöttinger bekommen. „Das Verknüpfen zwischen Terminal und agrirouter war einfach, das hätte ich auch alleine hinbekommen“, fasst Sörensen zusammen.
Bei der Anbindung zwischen PC-Software und agrirouter sah es anders aus, berichtet der Schleswig-Holsteiner: „Auch wenn bereits knapp 30 Landtechnikmarken über den agrirouter für den Datenaustausch gerüstet sind, fehlt die Anbindung zu Claas-Produkten. Momentan können wir weder Daten aus unserer Ackerschlagkartei 365Farmnet, noch aus unserem GIS-Programm ans Terminal versenden.“ Für die Zukunft hofft der Landwirt auf eine Zusammenarbeit zwischen Claas und dem agrirouter, damit das Datenhandling einfacher wird.
Um die Ist-Säkarten nach dem Säen drahtlos vom CCI-Terminal zurück ins Büro zu senden, nutzt Sörensen als Transferplattform das Next-Farming-Portal von FarmFacts. „Zum Rückschreiben funktioniert dieser Weg, zum Versand der vorbereiteten Karten leider nicht“, gibt Sörensen einen Einblick und fügt unglücklich hinzu: „Bisher konnten wir unsere EM-38-Karten aus unserem GIS-Programm trotz ISO-XML-Format nicht ins Next-Farming-Portal hochladen.“ Laut Anbieter arbeiten Agronet NG und Nextfarming mit unterschiedlichen Koordinatensystemen. „Für unseren Arbeitsablauf bedeutet das, dass wir die vorbereiteten Saatkarten weiterhin nur per USB-Stick auf das CCI-Terminal übertragen können. Ganz rund ist das System also noch nicht,“ zeigt der Praktiker realistisch auf.
Dennoch ist er optimistisch. Grundsätzlich funktioniert der Versand über den agrirouter sehr zuverlässig und komfortabel. Für den zukünftigen Arbeitsablauf wäre es sehr hilfreich, wenn sich Claas dem agrirouter anschließen würde. Ein Umstieg auf das GIS-Tool von 365Farmnet (CropView) würde das Konzept für Sörensen rund machen.
Drillstrategien und mehr
Zum Kalken nutzt Sörensen ebenfalls Applikationskarten, zum Düngen fehlten bisher passende Karten. „Im Frühjahr 2021 ist die Düngung allerdings der nächste Schritt“, so Sörensen. Als Tool visierte der Praktiker bei unserem Besuch CropView von Claas an — trotz fehlender Konnektivität, dafür mit Anbindung an seine Ackerschlagkartei.
Mit der Pflanzenschutzspritze ist die Gutsverwaltung technisch ebenfalls für teilflächenspezifische Maßnahmen gerüstet. Pflanzenbaulich ist Sörensen bei diesem Einsatz aber skeptisch: „Beim chemischen Pflanzenschutz habe ich aktuell die größten Bedenken in Bezug auf Applikationskarten. Nur selten sind wir mit Einkomponenten-Mischungen unterwegs und bei Mischungspartnern sehe ich Resistenz- oder unbekannten Wechselwirkungen mit Sorge entgegen.“
Weitere Infos in Kürze
- Bisher sind in den Saatkarten alle Feldgrenzen mit etwas Reserve eingezeichnet.
- Auf den Schlepperterminals werden aktuell zur Lenkung und auf den Maschinenterminals unterschiedliche Karten und Feldgrenzen genutzt, dies soll sich ändern.
- Im Herbst hat der Betrieb erstmals alle Feldgrenzen exakt mit RTK eingemessen.
- Seit 2020 werden ausschließlich Traktoren von Fendt eingesetzt, um mit identischen Spurlinien und Feldgrenzen arbeiten zu können.
- Mit ihrem Claas Lexion 770 erzeugt das Team Ertragskarten als Erfolgskontrolle.
- Die Gutsverwaltung Güsdorf arbeitet aus eigener Motivation seit fünf Jahren ohne Glyphosat — ein interessanter Ansatz, um für die Zukunft gerüstet zu sein.