Gefährliche Zeiten

Der Getreidemarkt boomt, die Preise explodieren regelrecht. Den Ackerbauern freut`s. Der Veredler macht sich jedoch Gedanken und kann nur hoffen. Den Stall leer stehen lassen und die Ernte verkaufen? Erst mal hört sich das gewaltig und mutig an und regt mit Sicherheit auch zum Nachdenken an. In der momentanen Situation könnte das rein theoretisch (!) die betriebswirtschaftlich richtigste Entscheidung sein. Ein nicht belegter Stall sieht in kürzester Zeit wie eine Ruine aus. Da greift der Rost um sich, da machen sich andere Tierarten mit nicht kupierten Schwänzen breit, da entwickeln sich unangenehmste Gerüche — da mag man schließlich nicht mehr hineingehen. Und noch ein Aspekt: Wie wirkt so eine Entscheidung auf den Hofnachfolger? Sicherlich stärkt das nicht seine Hemmschwelle, in Zukunft zu ähnlichen Maßnahmen zu greifen. „Wenn der Alte das schon konnte…“ Ich glaube, wer so verfährt, der könnte sicherlich gelegentlich mal etwas richtig gemacht haben. Es ist jedoch ein sehr großes Lotteriespiel mit einer äußerst geringen Trefferquote. Wer sich darauf einlässt, der sollte sich vorab ausreichend prüfen, ob er seiner Selbstdisziplin wirklich trauen kann. Eines ist sicher: Das jahrelange „Hin- und Hereiern“ ist sehr gefährlich. Wer gerne pokert, für den ist das was. Wer jedoch Gefahr läuft, dass er das „Nicht füttern müssen“ und das „Nicht in den Stall gehen“ gut finden könnte, für den ist der Weg oft schon beim ersten Aussetzer gezeichnet. Gleichfalls sollten die hohen Getreidepreise nicht darüber hinwegtäuschen, was Dünger und Kraftstoff kosten. Und was ist mit den Pachten? Die meisten Verträge laufen über ca. zehn Jahre, und die sind auch irgendwann ausgelaufen — oft eher als man denkt. Wenn die Kalkulation bei Pachtsätzen von einigen hundert Euro noch gut passte, geht sie auch bei Erreichen oder Überschreiten der 1 000er-Marke noch auf? Wenn es jetzt grenzwertig wird, könnte die Veredlung eventuell doch noch der sicherere Weg sein. Aber ohne oder mit einem veralteten Stall dürfte der Wiederanfang sehr schwer fallen. Und der Ankauf von Jungvieh? Liegt das Geld vom letzten Durchgang wirklich noch bereit
vor 12 Jahren

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