Die müssen wir noch irgendwo haben

Eine an sich alltägliche Situation: Man hat soeben mehrere Schrauben ultimativ mit dem Winkelschleifer entfernt, weil sie sich sehr standhaft gegen jeden vernünftigen Lösungsversuch zur Wehr gesetzt haben. Man hat dies mit Ruhe und Besonnenheit getan, weil man ja genau weiß, dass im Fundus noch jede Menge Schrauben dieser etwas ungewöhnlichen Größe sein müssen, weil man ja unlängst eine ähnliche Reparatur durchgeführt hat. Im Idealfall geht man dann, hohnlachend über den Nachbarn, der für jede Schraube losfahren muss, weil er keine vernünftige Lagerhaltung hat, in einen hell erleuchteten, sauberen Raum. Dort befindet sich in einem aufgeräumten Regal eine Reihe von gut lesbar beschrifteten Kästen. Da alles nach Dimensionen sortiert ist, findet man sofort die gesuchten Schrauben, die man nur noch wie neu aus dem Ölpapier wickeln muss, um sie zu benutzen. Wenn bei Ihnen nicht dieser Idealfall vorherrscht, finden Sie nach längerer Suche endlich den richtigen Eimer, dem Sie nach mehrfachem intensiven Schütteln endlich ein paar ungefähr passende Schrauben entnehmen können. Von diesen sind einige schon im Einsatz unsanft behandelt worden. Egal, mit ein paar Streicheleinheiten der Drahtbürste wird das schon gehen. Und wenn nicht, dann haben Sie immer noch eine Gewindefeile irgendwo, und spätestens in einer halben Stunde halten Sie fast passende, fast neue Schrauben in der Hand. Man sollte sich dann auch besser keine Gedanken darüber machen, dass man in der Zeit auch neue Schrauben hätte kaufen können. Auch nicht darüber, wie oft man schon vergeblich in den Eimern gesucht hat, wie hoch der Schrottpreis ist oder gar, was die Lagerhaltung an sich kostet. Am Ende käme man sonst gar noch drauf, dass der Nachbar mit seiner Methode recht hat.