Vicon Mähkombination Extra 732FT und 7100T BX: Schicker Keil für Gras
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Gut zu wissen
- Das 7100T BX ist das erste per ISO-Bus gesteuerte Mähwerk von Vicon.
- Probleme mit den Hydraulikzylindern hat Vicon abgestellt.
Entwicklungen am Frontmähwerk
Wesentliche Neuerungen sind einerseits die zentrale Schnitthöhenverstellung mit einem Lenker im Anbaubock, die während des Tests auch gut funktioniert hat: Der Fahrer kann hier die Schnitthöhe zentral einstellen, das macht das kräftezehrende Verdrehen festsitzender Oberlenker überflüssig. Ein Hebel zur Betätigung und eine kleine Skala runden diese Verbesserung ab, die wir zu schätzen wussten — insbesondere an Schleppern ohne externe Hubwerksbetätigung. Eine weitere Änderung am Frontmähwerk ist der neue Stahlzinken-Aufbereiter, der baugleich mit dem am Heckmähwerk ist.
Die Seitenteile der 700er Baureihe bestehen jetzt aus Blech mit Kunststoffrand als Anfahrschutz und lassen sich auf Wunsch (940 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) hydraulisch klappen. Insgesamt hat das Mähwerk eine glatte Oberfläche, auf der sich wenig Schmutz sammelt. Am Mähbalken, den Mähscheiben sowie der Aufhängung gab es keine Änderungen.
Neues Heckmähwerk im Test
Serienmäßig hat das 7100T BX eine Loadsensing-Anlage. Die gesamte elektrische und hydraulische Steuerung ist im Anbaubock unter einer schützenden Haube untergebracht. An deren Deckel und Verschluss sollte Vicon noch die Passgenauigkeit und Leichtgängigkeit optimieren.
Der Tragrahmen der Ausleger besteht aus Teleskoprohren, innenliegende Hydraulikzylinder verschieben die Mäheinheiten nach außen oder innnen. Die Arbeitsbreite liegt zwischen 9,30 und 10,10 m. Eine Skala erlaubt dem Fahrer die Einstellung. Außerdem ist jede Seite individuell um bis zu 40 cm verschiebbar, um ungemähte Streifen in Kurven zu vermeiden. Bei voller Arbeitsbreite beträgt die Überlappung zum Frontmäher je Seite etwa 10 cm. Das reicht in ebenem Gelände. Bei schmalster Arbeitsbreite liegt die Überlappung bei rund 50 cm je Seite. Das reicht ebenfalls für entsprechende Kurvenfahrten. In Hanglagen hingegen scheint die Überlappung jedoch knapp auszufallen, wie einer unser Praktiker uns berichtet hat (Praktikerurteile).
Vicon: Aufhängung Quattro-Link
Die Zylinder waren während des Tests unsere Sorgenkinder, weil sie schwitzten oder sogar Öl verloren. Wie uns die befragten Praktiker bestätigt haben, war das auch an deren Maschinen aufgefallen. Das Problem mit den Zylindern hat Vicon inzwischen aber erkannt und abgestellt.
Davon abgesehen hat uns die Quattro-Link-Aufhängung gefallen: Vor allem das saubere Ausheben und Einsetzen sind ein Gedicht. Aber auch die Bodenanpassung längs und quer zur Fahrtrichtung sind gut. Die Einstellung der Entlastung erfolgt am Terminal und lässt sich fein einstellen; nötigenfalls kann man die Ausleger schweben lassen. Die Überlastsicherung lässt die Mähwerke nach oben und auch nach hinten ausweichen.
Bänder mit Schnellverschluss
Zum Anbauen fährt man die Einheiten auf vier großen und stabilen Kunststoffrollen ans Mähwerk heran und hebt dieses an. Dabei fangen sich die Haken des Bandes an der Aufhängung des Mähwerks, ein Bolzen samt Vorstecker sichert die Verbindung. Abschließend muss nur noch der Schnellverschluss für die Hydraulik verbunden werden, der ISO-Bus erkennt die Bänder automatisch und dann kann es losgehen.
Der einfache An- und Abbau hat echten Nutzwert, wie wir während des Tests festgestellt haben. Weil es so einfach und zügig geht, macht man es auch und schleppt die jeweils rund 300 kg schweren Bänder nicht die gesamte Saison mit. Mit den Bändern stehen vier Ablagemöglichkeiten zur Verfügung: drei Einzelschwade, Breitablage, ein zentrales Schwad und 2 x 2 Schwade, wenn zwei Spuren gegeneinander gelegt werden.
Aufbereiter flexibel anpassbar
Wir haben die Verstellung während des Tests gerne genutzt, um auf verschiedene Futter zu reagieren. Gefehlt hat uns eigentlich nur, dass sich der Aufbereiter nicht richtig „stramm“ einstellen lässt: Manchmal fehlt die letzte Intensität. Für Bestände die kaum Aufbereitung erfordern, reduziert ein schneller Tausch der Riemenscheiben die Aufbereiterdrehzahl. Die Leitbleche sind verstellbar, um breit oder in der Schwad abzulegen.
Einfache Bedienung, sauberes Schnittbild
Erhält die Steuerung Geschwindigkeitssignale vom Schlepper sorgt sie bei Stillstand bzw. beim Rückwärtsfahren automatisch für den Aushub der Heckmäheinheiten. Beim Fronthubwerk funktioniert das nur, wenn eine entsprechende Ölleitung vom Heck nach vorne verlegt wird, Anschlüsse dafür sind am heckseitigen 7100T BX vorgesehen. Außerdem lässt sich bequem einstellen, wie weit die Einheiten am Vorgewende ausheben sollen.
Das Schnittbild der Mähwerke ist einwandfrei, unabhängig davon, welches Futter gemäht wird. Das führen wir auch auf die drei Klingen je Mähscheibe zurück. Außerdem kann man die Mähwerke mit der Schnitthöhenverstellung der Front super zueinander einstellen.
Am Mähbalken selbst gab es keine Änderungen. Die Scheiben drehen paarweise zueinander und die balliggeformten Zähne der Stirnräder im ölgefüllten, rundum verschweißten Holm geben die Kraft weiter. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Schnellwechseleinrichtung der Klingen: Der Holm muss sauber sein, um die Halteplatte herabzudrücken — die ist im Zweifel mit dem guten Wechselhebel aber auch schnell frei gekratzt.
Beeindruckend ist der Durchgang der Mähwerke, selbst massereiche, lagernde und ineinander liegende Bestände schneiden die neuen Extra-Mähwerke sauber und auch ohne Verstopfungen.
Details in Kurzfassung
- Auch wenn das Frontmähwerk wenig verschmutzungsanfällig ist: Das Heckmähwerk verschmutzt erheblich mehr.
- Trotz Stahlblechverkleidungen laufen die Mähwerke leise.
- Mit Messerschnellwechsler kosten das Frontmähwerk 17 220 Euro, das Heckmähwerk liegt bei 50 140 Euro.
Das Frontmähwerk 732FT hat sich im Test mit Detailverbesserungen gezeigt — die Bodenanpassung ist gut. Das neue Heckmähwerk 7100T BX ist auf den ersten Blick an der Quattro Link-Aufhängung erkennbar. Es lieferte gute Arbeit und bietet vor allem Durchgang.
Praktikerurteile Vicon Extra 732FT und 7100T BX
Mäht massereiche Bestände verstopfungsfrei
Stefan Pedd arbeitet auf einer Biogasanlage in 26441 Jever und fährt dort die Mähkombination, die aus dem Frontmähwerk Extra 632 FT und der Heckkombination Extra 7100T BX besteht. „Die Kombi ist nun in der zweiten Saison im Einsatz, rund 1 000 Hektar haben wir bisher gemäht.“ Als Schlepper dient ein Valtra S 280. „Bei massereichen Beständen mit hoher Aufbereitungsintensität und Querförderbändern hat der gut zu tun“, so Pedd. Überrascht war Pedd von der Leistungsfähigkeit im schweren Grünroggen und davon, dass das Mähwerk bei diesen Einsätzen nicht verstopft: „Das kennen wir normalerweise anders.“ „Begeistert bin ich vom sehr sauberen Schnittbild ohne jegliche Streifen, auch das ist eine Kleinigkeit, die aber Freude bereitet“, so Pedd, der diesen Effekt auf die drei Klingen pro Scheibe zurückführt. Etwas zu knapp ist ihm die Überlappung zum Frontmäher: „Gerade bei der Schwadablage auf unregelmäßig zugeschnitten Feldern stört das immens.“
Mäht massereiche Bestände verstopfungsfrei
Stefan Pedd arbeitet auf einer Biogasanlage in 26441 Jever und fährt dort die Mähkombination, die aus dem Frontmähwerk Extra 632 FT und der Heckkombination Extra 7100T BX besteht. „Die Kombi ist nun in der zweiten Saison im Einsatz, rund 1 000 Hektar haben wir bisher gemäht.“ Als Schlepper dient ein Valtra S 280. „Bei massereichen Beständen mit hoher Aufbereitungsintensität und Querförderbändern hat der gut zu tun“, so Pedd. Überrascht war Pedd von der Leistungsfähigkeit im schweren Grünroggen und davon, dass das Mähwerk bei diesen Einsätzen nicht verstopft: „Das kennen wir normalerweise anders.“ „Begeistert bin ich vom sehr sauberen Schnittbild ohne jegliche Streifen, auch das ist eine Kleinigkeit, die aber Freude bereitet“, so Pedd, der diesen Effekt auf die drei Klingen pro Scheibe zurückführt. Etwas zu knapp ist ihm die Überlappung zum Frontmäher: „Gerade bei der Schwadablage auf unregelmäßig zugeschnitten Feldern stört das immens.“