Ob Hecke oder störende Äste: Am Hof gibt es immer was zu schnippeln. Als Husqvarna mit dem 120iTK4 Mitte 2021 seinen kleinsten Akku-Geräteträger zur Kombination mit Stab-Heckenschere und Hochentaster vorstellte, horchten wir also auf.
Beim Auspacken der Lieferung erleben wir auch gleich die erste Überraschung: Der 36-Volt-Akku BLi10 mit 2,1 Ah wiegt nur 800 Gramm — ein Fliegengewicht. Auch der Schaft, der mit einer um 50 cm ausziehbaren Teleskopstange auf eine Gesamtlänge von 185 cm kommt, ist nur 2,1 kg schwer. Akku und Schaft wiegen so nur 2,9 kg.
Die Heckenschere mit einem 50 cm langen Messer kommt auf knapp 2,5 kg, der Hochentaster mit einem 25 cm langem Schwert und 70 ml Öltank auf 2,1 kg. Damit beträgt das Einsatzgewicht zwischen 5,0 und 5,5 kg. Zum Vergleich: Das Profigerät 525PT5S des Herstellers mit 1-kW-Benzinmotor erreicht ein Einsatzgewicht von mehr als 7 kg.
Der Geräteträger 120iTK4 ist mit Heckenschere und mit Hochentaster kombinierbar.
(Bildquelle: Tovornik)
Mit dem ausgezogen 3 m langen Hochentaster lassen sich ohne Leiter Äste in gut 4 m Höhe kappen.
(Bildquelle: Tovornik)
Kombi-Geräte von Husqvarna mit Heckenschere und Hochentaster: Die Praxis
Wir haben mit dem Kombigerät im Alltag mal dicke, mal dünne Äste gesägt und uns mit der Heckenschere sowohl an frischen als auch an verholzten Zweigen versucht.
Unser Resümee: Die Teleskopfunktion erfüllt ihren Zweck, und die Überwurfmuttern zum Festziehen per Hand sind groß und griffig. Der teleskopierte Hochentaster ist 3 m lang. Durch das niedrige Gewicht konnten wir so Äste in über 4 m Höhe kappen — das gefällt und erspart so manchen Leitereinsatz.
Zum Schutz vor einem Verhaken der Kette hilft es, wenn man wie vom Hersteller empfohlen das Gehäuse am Ast passend so anlegt, dass zur Entlastung Druck von der Kette genommen wird.
Die Schmierung der ¼“-Kette (3/8“ Option) mit Kettenöl funktionierte ebenfalls gut. Doch war der 70-ml-Öltank teils nach einem, teils erst nach zwei Akkus leer. Dass man die Gerätekombination nach getaner Arbeit zerlegen und dann gut im Kofferraum transportieren kann, kam bei den Testern gut an. Weniger jedoch, dass der Verschluss des Öltanks leckt und so Spuren hinterließ.
Leisen Applaus gibt es von uns für die Kombination mit Stab-Heckenschere. Gut, im Sommer schneidet diese frische Triebe fast mühelos. Da aber der Messerabstand nur 20 mm beträgt, wird das Arbeiten bei verholzten und dickeren Zweigen sehr mühsam. Husqvarna selbst zieht die Grenze bei einem Durchmesser von maximal 15 mm.
Und: Bei einer Länge von 2 m ist bei Arbeiten mit waagerecht gehaltener Heckenschere deren Hebelwirkung nicht zu unterschätzen. Gut gefallen hat uns wiederum das Knickgelenk der Heckenschere mit den sieben Positionen. In Verbindung mit dem teleskopierbaren Schaft lassen sich so frische Triebe auch in 3 m Höhe selbst ohne Podest vom Boden aus schneiden — top.
Der kleine und nur 800 g schwere Akku BLi10 mit 2,1 Ah ist binnen 40 Minuten zu 90 % geladen.
(Bildquelle: Tovornik)
Über eine Steckverbindung gelangt der Strom aus dem Akku zu den Motoren von Hochentaster und Stab-Heckenschere.
(Bildquelle: Tovornik)
20 Minuten gehen immer
Wir testeten die Geräte-Kombi mit dem kleinsten Lithium-Akku BLi10 des Herstellers. Je nach Schwere der Arbeiten hielt bei uns eine Ladung zwischen 20 und 30 Minuten. Das anschließende Laden verlangte eine knappe Stunde Geduld, doch war gemäß Ladekurve der Akku bereits nach 40 Minuten wieder schon zu mehr als 90 % voll. Den Stromverbrauch eines Ladevorgangs haben wir mit 0,1 kWh ermittelt. Bei drei Ladevorgängen für mindestens eine Stunde Arbeit mit dem Gerät kommen so 0,3 kWh zusammen. Bei einem Preis von 30 Cent/kWh kostet so der „Sprit“ für das Kombigerät gerade mal 10 Cent pro Stunde. An so niedrige Verbrauchskosten kommt kein Benzin-Gerät.