Kverneland-Anbauspritzen iXter B: Prominentes Erbe
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Gut zu wissen
- Statt Druckumlauf gibt es eine Funktion, um die Spritzleitung zu füllen bzw. zu spülen.
- In die Steuerung integrierte Fronttanks können per Knopfdruck eine andere Brühe ausbringen.
Vier Behältergrößen, drei Gestängevarianten
Das HOSA ist ein 15 m Alu-Gestänge, das mit reduzierter Arbeitsbreite oder auch halbseitig geklappt spritzen kann. Am weitesten verbreitet ist aber wohl das HC-Stahlgestänge, das eine halbseitige Klappung sowie eine symmetrische und asymmetrische Reduzierung der Arbeitsbreiten ermöglicht. Es war zunächst mit 18 bis 24 m verfügbar und wird seit 2013 auch mit 27 und 30 m Arbeitsbreite gebaut.
Guter Koppelrahmen
Den Rahmen muss man zwar per Hand in das Hubwerk hieven, doch dann kann man zunächst bequem die Gelenkwelle sowie die Öl- und Elektroleitungen anschließen, bevor man ganz an die Spritze heranfährt und sie aufnimmt.
Da hier nichts klemmt und verkantet, haben wir die Technik schon bei unserem Vergleichstest (profi 12/2012) positiv bewertet. Kritik gab es allerdings damals wegen der nicht ab Werk lieferbaren Abstellrollen. So sind auch heute noch bei den meisten Gebrauchtangeboten eigene Lösungen z. B. mit Rollwagen gefragt, da der Original-Rollwagen von Kverneland nur selten in der Praxis zu finden ist.
Doch Achtung: Die iXter mit HC-Gestänge ist in Transportposition über 3 m hoch. Sie steht nur sicher, wenn die Abstellstützen auch ausgeklappt worden sind.
Pumpe in Ordnung?
Schön ist, dass die iXter häufig mit einem Hydraulikventilblock für alle Gestängefunktionen ausgestattet ist. Er wird per Ölumlauf versorgt, so dass Sie nur ein ew-Ventil mit Rücklauf am Schlepper benötigen. Umso wichtiger ist eine Funktionsprüfung der Gestängeklappung. Arbeiten alle Ventile? Wie steht es um die Drehpunkte im Gestänge?
Steuerung macht Unterschied
Da es bei der iXter bis 2015 auch optional keinen Druckumlauf gab, befüllt dieses System vor dem Start automatisch die Spritzleitung mit einer definierten Brühemenge, so dass bei Spritzbeginn sofort Brühe an den Düsen ist. Und bei Arbeitsende oder -unterbrechungen spült es automatisch Pumpe, Armatur und Spritzleitung, ohne dass Spülwasser die Spritzbrühe verdünnt.
ISO-Bus und Einzeldüsen
Stichwort Teilbreiten: Statt mit Magnetventilen war die iXter von Anfang an mit bis zu neun Motorventilen von Altek zur Teilbreitenschaltung ausgestattet.
Erst 2019 erfolgte bei den Spritzen ohne Druckzirkulation der Wechsel zu Teilbreitenventilen von Teejet. Schon 2015 kam die Option mit elektrischen Kugelventilen an den Düsenkörpern dazu, die in bis zu 15 Teilbreiten geschaltet werden können. Davon sind aber wohl nur wenige Spritzen auf dem Markt. Erst mit dem Wechsel der ISO-Bus-Elektronikplattform 2019 hatte Kverneland mit dem neuen iXflow-E eine echte Einzeldüsenschaltung im Programm.
Die iXter hatte serienmäßig bis 2013 keinen Durchflussmengenmesser, sondern regelt die Ausbringmenge über einen Drucksensor. Das funktioniert soweit gut, bei einem Düsenwechsel oder bei der Flüssigdünger-Ausbringung (statt Spritzbrühe) ist aber eine entsprechende Änderung der Einstellung im Terminal erforderlich — das muss man wissen.
Das Bedienzentrum der iXter sitzt gut geschützt hinter einer seitlichen Tür und ist komplett in den Spritzenkörper integriert. Die Einspülschleuse ist mit nur 30 l Volumen vergleichsweise klein — und etwas hakelig in der Bedienung — hat aber bekanntermaßen eine sehr gute Saugleistung. Und dank eines ausklappbaren Aufstiegs ist auch die Kontrolle des Behälters von oben über den Fassdom sicher und bequem. Da der Deckel allerdings versenkt ist, kann sich hier ordentlich Dreck ansammeln.
Stichwort Behälter: Achten Sie beim Blick in den Tank auf ungewöhnliche Ablagerungen und kontrollieren Sie das serienmäßige Turbo-Rührwerk mit sechs Injektordüsen. Die Behälter der iXter sind übrigens wie üblich aus Polyethylen. Die Standardfarbe des Tanks ist dabei das bekannte Gelb. Erst die Behälter der Anbauspritzen iXter ab dem Baujahr 2019 sind Kverneland-Rot oder Kubota-Orange.
Gestänge: Alu die Ausnahme
Außerdem ist die Ausstattung mit Schleppschläuchen bei dieser Klappung schwierig bzw. ab Werk nicht möglich gewesen. Lob gibt es für den großen Verstellbereich der Düsenhöhe sowie den Verstellweg des Hangausgleichs.
Stichwort Hangausgleich: Ab 2012 gab es die Gestänge optional mit der automatischen Höhenführung BoomGuide über Ultraschallsensoren von Norac. Die Firma geo-konzept bietet das System auch zur Nachrüstung an, was sich besonders bei Gestängen mit hydraulischer Arm-Anwinkelung (Boom Guide Pro) empfiehlt.
2017 kam ein Update für das HC-Gestänge. Neben einer neuen Mittelsektion ist das Auslegerprofil seitdem aus hochfestem Domex-Stahl konstruiert. Zudem wurden die Gestänge in zwei Familien von 18 bis 21 m sowie 24 bis 30 m zusammengefasst. So haben die 24-m-Gestänge seitdem auch die hydro-pneumatische Horizontalfederung der Ausleger.