Schuitemaker Rapide 6600: Zusammen bergauf?
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Gut zu wissen
- Die Rotorzinken sind ab Werk aufgepanzert, der Messerboden wurde verstärkt.
- Zusätzliche Tastrollen hinter der Pickup und lenkbare seitliche Räder sollen die Pickup-Führung weiter verbessern.
- Der Dosierwalzenantrieb wurde überarbeitet, damit ist der Wagen in weniger als 45 Sekunden leer.
Aus der Ferne betrachtet hat sich der Schuitemaker Rapide kaum verändert. Kennern fällt die neue Farbgebung auf; vorne an der Stirnwand und hinten an der Klappe erkennt man jetzt dezente gelbe (Veenhuis-)Bleche. Außerdem sind die Felgen nun anders lackiert. Die Farbgebung ist bisher das Einzige, was äußerlich auf den Zusammenschluss von Veenhuis und Schuitemaker schließen lässt.
Dabei gibt es intern eine klare Regelung: Veenhuis kümmert sich vornehmlich um Gülle (Güllefässer und Schlitzgeräte), Schuitemaker bleibt der Futterernte treu (Ladewagen, Häckseltransportwagen und Fütterungstechnik). So wollen sich die Holländer auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Synergien beim Maschinenbau und im Einkauf nutzen.
Bewegliche Stirnwand
Treu geblieben sind die Holländer der gezogenen Pickup. Bei der Nutzung als Häckseltransportwagen verschwindet die Pickup dabei mit vergleichsweise riesiger Bodenfreiheit hinter dem Rotor.
Neu sind seitliche, gelenkte Tasträder der Dimension 170/60-8 sowie bis zu vier zusätzliche Stützräder hinter der Pickup, die den Boden außerhalb der Schlepperspur abtasten.
An der Rechqualität der mechanisch per Kette angetriebenen Pickup haben wir nichts auszusetzen. Als Schuitemaker-Neuling muss man sich aber zunächst mit der Situation anfreunden, den Gutfluss nicht mehr im Blick zu haben. Das ist nach nur wenigen Wagenladungen schnell vergessen. Denn der Rapide hat ein großes Schluckvermögen, und die gezogene Pickup weicht Hindernissen nach oben aus und beginnt nicht zu schieben.
Von der hydraulischen Glattwalze aus übernimmt der im Durchmesser 65 cm große Rotor das Futter. Die 20 mm breiten Zinken sind jetzt ab Werk mit einer Hartbeschichtung ausgerüstet. Außerdem hat man den Messerboden verstärkt, so dass sich dieser auch bei größeren Haufen nicht verbiegen soll. Geschnitten wird das Futter von den jetzt 5 anstatt 4 mm dicken 43 Messern, die von oben gesteckt für eine theoretische Schnittlänge von 44 mm sorgen. Die Messer sind in drei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen werden jeweils hydraulisch in den Kanal eingeschwenkt und per Stickstoffblase vorgespannt. Sollten Fremdkörper den Kanal passieren, können die Messergruppen nach hinten ausweichen. Eine Einzelmessersicherung gibt es nicht.
Neue Ladeautomatik
Der vorgespannte Deutz Agrotron 7250 TTV hatte am Hang genügend zu tun, insbesondere wenn der Wagen das Futter intensiv in den Laderaum presst. Der Kratzboden ist nach vorne hin um 16 cm abgesenkt.
Auf dem Weg zur Miete fällt auf, dass der Wagen am Hang mit seinem ungefederten Pendeltandem-Fahrgestell, das technisch bis zu 30 t verträgt, stabil liegt. Leer wiegt er über 12 t.
In deutlich unter einer Minute entleert
Die klappbare Stirnwand kann aber nicht mit denen anderer Fabrikate verglichen werden, denn der Drehpunkt ist nicht unten, sondern oben an der Stirnwand angebracht. Ein Parallelogramm sowie zwei Hydraulikzylinder unten drücken die Wand und damit das Futter um etwa 30 cm in den Laderaum. Die Stirnwand ist im Belademodus nicht als Presswand nutzbar.
Neue Steuerung
Weitere Details
- Abgesehen von etwas Futter auf dem Rotor ist der Laderaum nach der Entladung restlos leer!
- Die Häckselklappe verriegelt nicht mehr mechanisch, sondern hydraulische Sperrblöcke sichern die Klappe in jeder Stellung.
- Ein NIR-Sensor an der Stirnwand in Verbindung mit einer Wiegeeinrichtung zur Ertrags- und Qualitätsanalyse ist für 26 000 Euro lieferbar.
- Der Dosierwalzenantrieb erfolgt mit seitlicher Kette. Der Rotor- und die Pickup sind während der Entladung entkoppelt.