Marktübersicht Kamerasysteme: Sehen macht sicher
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Gut zu wissen
- Monitore mit 7-Zoll-Bildschirmdiagonale bieten eine gute Darstellung. Auch Traktorterminals lassen sich einbinden, wenn ein Videoeingang vorhanden ist.
- Spezialisierte Anbieter haben Lösungen für den landwirtschaftlichen Einsatz im Programm.
Für Traktoren, Ernte- und Baumaschinen sind neben den klassischen Rückfahrkameras weitere Lösungen verfügbar:
- 360°-Kameras: Drei oder vier Kameras rund um die Maschine bilden das Umfeld komplett ab.
- Querverkehrskameras: Ab einem Abstand von 3,50 m zwischen Maschinenvorderkante und Lenkrad ist ein Einweiser oder ein Kamerasystem nötig. Die Systeme müssen in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.
- Funkkameras: Sie lassen sich als klassische Rückfahrkamera fest montiert oder auch variabel mit Magnetfuß zur Prozessüberwachung einsetzen.
Kamerasysteme: Günstig im Netz?
Spezialisierte Anbieter gehen weiter und befassen sich zum Beispiel auch mit der Einbindung von Kamerabildern in Traktor-Terminals oder mit trennbaren Kabelverbindungen bei Kombinationen mit Anhängern und Anbaugeräten. Auch höhere Schutzklassen, wie zum Beispiel IP 69K (Hochdruckreinigung möglich) werden angeboten. Dabei sind die Grundbausteine und Sets oft kaum teurer.
CCD-Sensoren aus der Mode
Aktuell kommen vor allem CMOS-Sensoren zum Einsatz. Sie bilden das Bild direkt digital ab und sind den analogen CCD-Sensoren mittlerweile technisch überlegen. Auch CCD-Sensoren werden noch angeboten, oft bei günstigen Kameras. Nachteile gibt es bei sehr hellen Lichtverhältnissen: Hellere Flächen strahlen in dunklere über, das Bild wird nicht deutlich dargestellt.
Auch die Bildrate, das heißt, die dargestellten Bilder pro Sekunde, ist geringer als bei CMOS-Sensoren. Vor allem bei der Prozessüberwachung mit schnellen Bewegungen ist eine hohe Bildrate für eine flüssige Darstellung nötig. Noch vor wenigen Jahren galten CCD-Sensoren als die bessere Wahl bei schwierigen, dunklen Lichtverhältnissen. Diesen Nachteil haben die CMOS-Sensoren mittlerweile mehr als wettgemacht.
Die Auflösung der beiden Sensortypen wird unterschiedlich angegeben. Bei CCD-Sensoren findet sich meist die Angabe TVL (Television-Lines). Das frühere analoge Fernsehbild hat eine Auflösung von 625 TVL, CCD-Kameras liegen zwischen 600 und 1 000 TVL. Dagegen wird die Auflösung der CMOS-Technik in Bildpunkten (Pixeln) angegeben, z. B. 1 920 x 1 080. Je größer die Zahlen, desto höher die Auflösung. Eine höhere Auflösung bringt ein schärferes Bild. Der Monitor muss es allerdings auch darstellen können.
Der richtige Winkel
Für die richtige Wahl muss man den Zusammenhang zwischen Abstand und Größe des Objekts bzw. der Fläche, die dargestellt werden soll, berücksichtigen. Wollen Sie eine Rückfahrkamera hinten an einem Kipper auf Höhe des Kennzeichens anbringen, muss der Bildwinkel möglichst groß sein. Beispiel: Bei 100° horizontalem Bildwinkel wird ein 2,50 m breites Objekt hinter dem Kipper in gut 1 m Abstand komplett erfasst. Bei einem Winkel von 120° geht der nötige Abstand auf unter 75 cm zurück. Bei einem kleinen Winkel von 50° ist das Objekt erst in einem Abstand von knapp 2,70 m zur Kamera vollständig im Bild.
Ein großer Winkel gibt also nach hinten einen guten Überblick. Nachteil: Das Bild wird verzerrt dargestellt. Das Abschätzen von Entfernungen, Geschwindigkeiten und der Größe von Objekten fällt dann schwerer. Ein Bildwinkel von 40 bis 70° ist ideal, wenn es auf möglichst wenig Verzerrungen und eine genaue Einschätzung des Bildes ankommt. Deshalb liegen beispielsweise die Kamerasysteme zur Überwachung des Querverkehrs in diesem Bereich.
Monitor: Die Auflösung zählt
Für den Einsatz in Schlepperkabinen haben sich Monitore mit 7-Zoll-Bildschirmdiagonale bewährt. Auflösungen ab 800 x 480 Pixel sind gängig. Für die Darstellung von mehreren Kamerabildern gleichzeitig sind höhere Auflösungen wie z. B. 1 024 x 600 Pixel, besser geeignet. Teils werden für diesen Zweck auch 10 Zoll große Monitore angeboten. Der Größenunterschied von 3 Zoll scheint gering zu sein. Tatsächlich bietet ein 10-Zoll-Monitor mehr als die doppelte Fläche für die Darstellung der Kamerabilder.
Oft lassen sich auch vorhandene Traktor- oder ISO-Bus-Terminals für das Anzeigen von Kamerabildern nutzen. Die Systemanbieter haben dafür herstellerspezifische Adapterkabel im Angebot. Es wird kein Platz für einen weiteren Monitor benötigt.
Kabel: sicheres Bild
Einen einheitlichen Standard für die Kabelverbindungen gibt es nicht. Gängig sind bei einfachen Systemen Chinch-Stecker für das Videosignal, hauptsächlich direkt am Monitor und an der Kamera. Sie sind aber für den professionellen Einsatz mit Feuchtigkeit und Staub nur bedingt geeignet. Viele Anbieter setzen alternativ auf Mini-DIN-Stecker, auch eigene Lösungen der Anbieter sind keine Ausnahme. Spezialisierte Hersteller und Händler bieten zusätzlich passende Verlängerungskabel an und können auch bei der Auswahl beraten.
Für die Anbindung von Kameras auf Anbaugeräten hat sich der ABS-Stecker etabliert. Dabei befindet sich jeweils eine Dose am Anbaugerät und am Traktor. Eine (Spiral-)Kabelverbindung überträgt das Bild. Achtung: Hier gilt es, das anbieterspezifische Kabel mit der ABS-Dose zu verbinden. Auch dafür werden unterschiedlichste vorkonfigurierte Kabelsätze angeboten.
Funk: nicht immer stabil
- Es muss kein Kabel für die Bildübertragung verlegt werden.
- Das Bild kann auch auf einem anderen Fahrzeug empfangen werden, zum Beispiel vom Häcksler-Auswurfkrümmer auf dem Abfahrgespann.
Dabei gibt es aber auch Herausforderungen. Eine Funkverbindung ist nicht so zuverlässig wie ein Kabel. Für sicherheitsrelevante Einsätze, wie zum Beispiel den Einsatz als Querverkehrskamera, kommt die Technik deshalb nicht infrage. Im Einsatz muss man immer damit rechnen, dass das Bild auch mal ausfallen kann. Die Gefahr ist umso geringer, je weniger die Position von Sender und Empfänger zueinander variiert.
Grundsätzlich begünstigt eine Sichtverbindung zwischen beiden Komponenten den Empfang. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine Standardkamera mit einem Funkmodul einzusetzen. Dieses Modul lässt sich mit einer kurzen Kabelstrecke an einer für die Übertragung günstigen Position montieren. Dagegen ist der Einbauort der Kamera meist weniger variabel.
Sehr flexibel wird eine Funkkamera in Verbindung mit einem Akku. Mittlerweile sind Kombinationen oder Akku-Ergänzungen für Funkkameras verfügbar. In Verbindung mit einem Magnetfuß lassen sie sich flexibel positionieren und auf unterschiedlichsten Anbaugeräten, Traktoren und Erntemaschinen einsetzen, zum Beispiel auch am Frontlader für eine gute Sicht auf die Palettengabel. Die Akkukapazität reicht meist für einen kompletten Arbeitstag aus — allerdings muss man am Abend an das Aufladen denken.
Wer noch mehr Übersicht möchte, nutzt mehrere Kameras, die ein Bild aus der Vogelperspektive ergeben. Die vom Pkw bekannte 360°-Technik kann auch bei Land- und Baumaschinen eingesetzt und nachgerüstet werden. Wie der Einbau aussieht, haben wir Ihnen in profi 9/2016 an einem Beispiel gezeigt. Je nach Ausführung muss neben Kameras und Monitor noch eine Steuereinheit untergebracht werden.
Für den Selbsteinbau eignen sich diese Systeme nur bedingt, da für die Grundeinstellung zum Teil teures Zubehör nötig ist. Allerdings bietet sie eine sehr gute Übersicht über das Geschehen rund um die ganze Maschine.
Den Querverkehr im Blick
Voraussetzung dafür sind geprüfte Komponenten. Die auch Teil A genannte Typprüfung führt die DLG durch. Prüfinhalte sind z. B. die Monitor-Darstellung und die Signalverzögerung. In Teil B wird das System am Fahrzeug oder Anbaugerät geprüft, also die konkrete Einbausituation. Dies kann durch eine Prüfstelle (Tüv, Dekra) erfolgen. Danach ist die Eintragung in die Fahrzeugpapiere möglich.
Dabei macht es einen Unterschied, wo die Kameras angebracht sind. Erfolgt die Montage am Traktor, kann eine Eintragung mit verschiedenen Anbaugeräten erfolgen. Diese müssen allerdings genau aufgeführt werden. Daraus resultiert erneute Bürokratie, wenn ein Gerät hinzukommt oder getauscht wird. In Zukunft wäre auch die Angabe eines Bauraums nach vorne denkbar, der von den Kameras abgedeckt wird.
Sind die Kameras ab Werk am Anbaugerät montiert und in der Kombination nach Teil A geprüft, erfolgt auch die Prüfung und Eintragung nach Teil B für genau diese Kombination.
Fazit
Funktechnik bietet Flexibilität, das Signal kann aber zwischendurch abbrechen. Mit einem Akku an der Funkkamera wird diese flexibel einsetzbar.