SmaXtec SX.2 zur Kuhüberwachung: Bolus sagt, wie es der Kuh geht
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Jetzt testen und sofort weiterlesen!
BESTSELLER
0,00 EUR
im 1. Monat
danach 12,95 EUR / Monat
Testmonat
- Sorglos testen: Beginnen Sie kostenlos und unverbindlich - jederzeit kündbar
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Der Bolus ist mit Sensoren, einem Funkchip und einem Mikroprozessor ausgestattet.
- Er misst die innere Körpertemperatur und alle Bewegungen im Netzmagen der Kuh.
- Anhand der Bewegungsmuster weiß die Elektronik, ob sich die Kuh bewegt oder wiederkäut.
- Die Messwerte kündigen Erkrankungen, die Brunst und das Abkalben an.
Außerdem ist der Bolus mit einem neuen Funkchip ausgestattet, der nicht nur Daten senden, sondern auch empfangen kann. Somit ist SmaXtec in der Lage, jederzeit ein Software-Update auf den Bolus aufzuspielen, selbst wenn er schon im Netzmagen der Kuh liegt.
So könnte SmaXtec beispielsweise das Zeitintervall anpassen, in welchem der Mikroprozessor des Bolus die Messwerte analysiert, filtert und zu Datenpaketen für den Versand komprimiert. Aktuell generieren die Boli alle zehn Minuten Datenpakete, die neben der Temperatur Werte für die Bewegungsaktivität, den Brunstindex und die Wiederkäudauer enthalten.
Tierüberwachung: Bewegungsmuster verstehen
Den Beginn des Wiederkäuens erkennt sie beispielsweise an den typischen drei aufeinanderfolgenden Kontraktionen des Netzmagens. SmaXtec ermittelt die Dauer der Kontraktion und die Länge der Wiederkäuperiode.
Präzision der Messung
Datenversand ins Portal
Das Auslesegerät von SmaXtec empfängt die Daten aus den Boli bis zu einer Entfernung von rund 50 m. Optional bietet SmaXtec eine Station mit einer größeren, empfangsstärkeren Antenne an. Diese ermöglicht eine Strecke von bis zu 160 m.
In der Basisstation sind ein GSM-Modem und eine SIM-Karte eingebaut. Darüber wählt sich das Gerät in jedes verfügbare Mobilfunknetz ein und sendet die Daten in das Webportal von SmaXtec. Um das Auslesegerät in Betrieb zu nehmen, ist also nur eine Steckdose erforderlich.
Der Bolus ist mit einem internen Speicher ausgestattet, der die zu Datenpaketen aufbereiteten Messwerte der vergangenen sechs Tage zwischenspeichert. Es gehen also keine Messwerte verloren, selbst wenn die Kühe tagsüber auf die Weide gehen und damit den Empfangsbereich des Auslesegeräts verlassen. Ist der interne Speicher voll, überschreibt der Mikroprozessor immer zuerst die ältesten Daten. Sobald die Kuh wieder in den Empfangsbereich der Auslesestation kommt, liest diese die Daten aus dem Bolus aus.
Messenger meldet Kuhprobleme
Die Übersichtsseite (Dashboard) des browserbasierten SmaXtec-Messengers unter messenger.smaxtec.com zeigt den Gesundheits- und den Fruchtbarkeitsstatus der Herde sowie Maßnahmen an, die anstehen. So weist der SmaXtec-Messenger beispielsweise darauf hin, welche Kühe demnächst abkalben werden und welche besamt oder trocken gestellt werden sollten.
Auf einen Blick sieht der Betriebsleiter auf dem Dashboard auch, welche Kühe er sich an dem Tag aufgrund von Fieber oder Untertemperatur einmal genauer ansehen sollte. Eine Aufforderung zur Überprüfung der Gesundheit meldet das Programm außerdem, wenn die Kuh zu selten trinkt, sich wenig oder gar nicht bewegt oder nicht mehr wiederkäut.
Das Kalb kommt früher
Die Temperatur sinkt auch kurz vor dem Abkalben. Und ist ein erwarteter Abkalbetermin hinterlegt, kündigt der Messenger das Abkalben mit einem Schnuller-Symbol an. Meist kommt das Kalb dann fünfzehn bis zwanzig Stunden später. So bewahrt der SmaXtec-Messenger den Landwirt vor Überraschungen. Kommt das Kalb früher als geplant, hat der Landwirt noch genügend Zeit, die Kuh in die Abkalbebox zu bringen und die Geburt vorzubereiten.
Milchfieber und Entzündungen vorbeugen
Zwar will und darf SmaXtec keine Diagnosen stellen, aber in der Beratung Handlungsempfehlungen geben. Zum Beispiel, wenn der Landwirt nach dem Abkalben die Meldung über eine Untertemperatur und über verminderte Aktivität bekommt, sollte er sich sofort um die Kuh kümmern und ihr Calcium geben, um Milchfieber vorzubeugen.
Oder der Messenger meldet: Die Kuh hat eine erhöhte Temperatur. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie auf eine Stresssituation reagiert hat. Es könnte aber auch das erste Anzeichen einer Immunreaktion auf eine Entzündung sein.
Deswegen empfiehlt SmaXtec, schon bei der ersten Fieberwarnung den Schalmtest durchzuführen, um die Zellzahl in der Milch zu überprüfen. Durch die Frühwarnung erkennt der Landwirt so z. B. eine Euterentzündung nicht erst, wenn diese beim Melken eindeutig zutage tritt. Meist hatte die Kuh dann schon mehrere Tage hintereinander Fieber.
Früherkennung spart Kosten
Hinzu kommt eine Abogebühr von rund 3 Euro pro Kuh und Monat für die Nutzung des browserbasierten SmaXtec Messengers. Das Abo pro Kuh kann der Milchviehhalter jederzeit deaktivieren, z. B. wenn die Kuh den Betrieb verlässt.
Auf der anderen Seite steht der potenzielle Nutzen, den das Gesundheitsmanagementsystem hat. Voraussetzung dafür ist, dass sich der Landwirt regelmäßig die Meldungen im SmaXtec Messenger ansieht und die Handlungsempfehlungen befolgt.
Erfahrung aus der Praxis
Dieses Vorgehen hat sich für ihn bereits ausgezahlt. Er nutzt als Referenzkunde die SmaXtec-Boli bereits seit drei Jahren. „Bevor ich das Früherkennungssystem von SmaXtec angeschafft habe, hatte ich zu hohe Tierarztkosten. Es musste sich also grundlegend etwas ändern“, sagt Michael Jünck. „Seitdem wir den SmaXtex Bolus einsetzen, haben wir die Tierarztkosten um die Hälfte reduzieren können“, so der Milchviehhalter weiter.
Ein Problem für Milchviehhalter ist oftmals auch die hohe Arbeitsbelastung. Hinzu kommt der Umstand, dass die Angestellten meist nicht so viel sehen wie der Betriebsleiter oder der Herdenmanager. „Für mich bedeutet die Kuhüberwachung mit den SmaXtec-Boli eine Arbeitsentlastung, so dass sich das System schon dadurch auszahlt. Hinzu kommt, dass ich meine hohe Menge an abgelieferter Milch nur halten kann, wenn ich Krankheiten frühzeitig erkenne“, so Michael Jünck.
Was uns sonst noch auffiel:
- Der Bolus ist DLG zertifiziert.
- SmaXtec vertreibt den Bolus direkt und nicht über Händler, weil es ein beratungsintensives Produkt ist.
- SmaXtec gibt auf den Bolus ein Kuhleben lang Garantie.
- Der Betriebsleiter kann anderen Personen wie dem Herdenmanager oder dem Hoftierarzt Leserechte für den SmaXtec Messenger erteilen.
- Eine Verknüpfung des Kuhüberwachungssystems SmaXtec zu cloudbasierten Herdenmanagementsystemen wie von Uniform Agri oder Herde von dsp Agrisoft ist über eine API-Schnittstelle möglich.
- Ein Käfigmagnet im Netzmagen der Kuh stört den SmaXtec-Bolus nicht.
- Aus seuchenhygienischen Gründen kann der Bolus nach dem Schlachten der Kuh nicht wiederverwendet werden.
- Die Messgenauigkeit des Temperatursensors liegt bei 0,03 °C.
- Das Starter-Kit mit einem Auslesegerät enthält zusätzlich einen Klimasensor, der aus Luftfeuchte und Temperatur den THI-Index berechnet. Dieser Wert gibt Auskunft über den Hitzestress der Kühe im Sommer. Über den Messwert ließe sich die Lüftung automatisch ansteuern.
Bolus und Kuh virtuell koppeln
Die Zuordnung und Initialisierung der Boli funktioniert folgendermaßen: Mit einem Magneten weckt man die Elektronik im Bolus auf. Sie führt daraufhin zunächst einen Selbstcheck durch. Eine rot leuchtende LED zeigt das an. Der Bolus prüft, ob die integrierten Sensoren Messwerte liefern. Und er testet die Funk-Verbindung zum Auslesegerät. Sobald die LED am Bolus im 2-Sekunden-Takt zu blicken beginnt, ist der Selbstcheck abgeschlossen und alles in Ordnung.
Danach erscheint der Bolus mit seiner Seriennummer in der Vergabeliste der SmaXtec-App. Es ploppt ein Fenster mit der Seriennummer des Bolus auf. Für das Verknüpfen der Bolus-Seriennummer mit der Ohrnummer der Kuh tippt der Anwender auf dieses Fenster, um die hinterlegte Tierliste mit den Ohrnummern zu öffnen. Aus der Liste wählt er das Tier aus, das den Bolus schlucken soll. Anschließend sollte der jetzt virtuell mit einem Tier gekoppelte Bolus sofort der betreffenden Kuh verabreicht werden, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.
Will der Milchviehhalter ein ganzes Paket mit Boli zeitgleich aktivieren, bietet sich ein anderer Weg für die Verknüpfung an: Durch Scannen des QR-Codes auf dem Bolus öffnet die App ebenfalls das Fenster mit der Seriennummer.
Fazit
Neu ist die Funktionalität TruRumi. Sie berechnet auf Basis der für das Wiederkäuen typischen Bewegung im Netzmagen die Wiederkäudauer mit hoher Genauigkeit.
Das System stellt keine Diagnosen, sondern gibt Hinweise zu Kühen mit Fieber, Untertemperatur oder verändertem Verhalten. Der Betriebsleiter oder der Herdenmanager müssen somit selbst entscheiden, was sie mit den Informationen machen.
Stories
| Die Redaktion empfiehlt
Neuheiten
Neuer Zweischnecken-Futtermischwagen von BvL
Einsatzbericht Veredlungstechnik
Gea DairyFeed F4500 Fütterungsroboter: Ohne Schienen auf die Überholspur
Vorstellung Veredlungstechnik
Autonomer Futtermischwagen Kuhn Aura: Der, der ohne Bunker auskommt
Fahrbericht