Drei Teilflächen-Apps im Vergleich: Kluge Technik für kleines Geld
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Gut zu wissen
- Crop Navigator von MyDataPlant liefert die besten Karten und hat eine super Anzeige, ist aber am teuersten.
- Solorrow ist einfach bedienbar, hat eine super Anzeige und ist am preiswertesten.
Das vorhandene Smartphone oder iPhone ist für den Einstieg die preiswerteste Variante. Wir haben festgestellt, dass ein Tablet für 200 Euro eine gute Investition ist, weil die Handy-Bildschirme einfach zu klein sind. Mit einem Samsung Galaxy Tab A haben wir drei Teilflächen-Apps für Sie unter die Lupe genommen:
- Atfarm von Yara,
- Crop Navigator von MyDataPlant sowie
- Solorrow von der Solorrow GmbH.
Atfarm von Yara
Sobald ein Feld erfasst ist, kann man die Satellitendaten von wolkenfreien Tagen aus der Vergangenheit auswählen. Auf der Basis dieser Daten erzeugt das System anschließend eine farbige Teilflächenzonenkarte in sechs Abstufungen. Diese spiegelt die relative Biomasse verteilt über die Fläche wider.
Zum Testen ist ein Feld zeitlich unbegrenzt nutzbar. Egal, ob Sie Applikationsdateien für ein ISO-Bus-Terminal oder farbige Karten für die App erzeugen, kostet Atfarm 195 Euro pro Jahr (plus MwSt.). Das ist unabhängig von der Zahl der Schläge und der Größe des Betriebs. Nach der Freischaltung können Sie aus der Biomassekarte eine Applikationskarte generieren. Dazu ist ein Stickstoffdünger, die angestrebte durchschnittliche Stickstoffmenge pro Hektar sowie der minimale und der maximale Wert auszuwählen. Anschließend fragt das System, ob schwächere Bereiche zum Ausgleich mehr Stickstoff bekommen oder Teilflächen mit viel Biomasse noch zusätzlich gedüngt werden sollen.
Im nächsten Schritt wird eine Zusammenfassung der Düngermenge angezeigt. Dort kann man die errechneten Stickstoffmengen für jede Zone ändern. Mit einer Pinselfunktion lassen sich ganze Bereiche händisch anpassen. Alles in allem ist die Erstellung einer Karte gut gemacht, und in einer Hilfeseite sind die wichtigsten Fragen beantwortet. Zum Schluss wird die Applikationskarte exportiert. Neben den Formaten für verschiedene Terminals heißt es dort: „An die App senden“. Das Tablet oder das Smartphone benötigen im Feld nicht zwingend eine Internetverbindung, wenn der Auftrag zuvor an die App gesendet wurde.
Auf dem Feld erscheint der Auftrag nun bei den „Dünge-Aufgaben“. Ruft man ihn auf, teilt die App den Schlag in 20 Quadratmeter große Kacheln in sechs verschiedenen Blautönen auf. Die Fahrtrichtung und die Arbeitsbreite des Düngerstreuers lassen sich nicht eingeben. Damit könnte man noch leben. Aber auch die vorgegebenen Werte der Zonen am Bordcomputer, mit der Lastschaltung oder dem Fahrpedal nicht exakt umzusetzen. Denn sechs Zonen sind eindeutig zu viel.
Auf Anfrage erklärte Yara, dass man die Karte vor dem Export in die App mit der Pinselfunktion anpassen kann. Das klappt tatsächlich gut, und auf die Weise lässt sich die Zahl der Zonen sogar auf zwei reduzieren. Doch verfälscht man damit die Ableitungen aus der Biomassekarte. Und wer eine Vielzahl von Schlägen hat, wird entsprechend viel Zeit dafür aufwenden müssen.
Unser Tipp zu Atfarm: Für die Umsetzung einer Applikationskarte mit einem teilflächenfähigen Terminal ist Atfarm absolut empfehlenswert, für die händische Anpassung der Düngermenge auf dem Traktor hingegen leider nicht.
Was uns sonst noch bei Atfarm auffiel:
- Atfarm ist ein schönes Werkzeug, um die Biomasse regelmäßig zu beobachten.
- Die App funktioniert im Feld auch ohne Internet, wenn die Aufträge vorher geladen wurden.
- Die App zeigt wahlweise die Streumenge oder die Sollgeschwindigkeit sowie die Abweichung von der Durchscnittsmenge.
- Atfarm ist teurer als Solorrow, aber ab 32 Hektar günstiger als Crop Navigator.
MyDataPlant
Die Bedienung von MyDataPlant ist trotz der Vielfalt weitgehend selbsterklärend. Das System kann die Schlagumrisse aus allen Bundesländern importieren und verfügt zusätzlich über eine Zeichenfunktion. Die Registrierung und das Anlegen des Betriebs sind kostenfrei.
Die Erstellung von Biomassekarten kostet vier Euro und ist Voraussetzung für Applikationskarten. Diese kosten für die Saat, die Düngung und den Pflanzenschutz jeweils weitere zwei Euro (alle Preise plus MwSt.) Für alle Felder können die vier Kartenarten innerhalb eines Jahres beliebig oft aktualisiert und exportiert werden. Düngekarten für die App oder ein Terminal kosten somit einheitlich sechs Euro pro Hektar und Jahr.
Fachlich und technisch gibt es bei MyDataPlant nichts zu meckern. Wichtig zu wissen ist, dass der Aufruf von Biomassekarten aus der Vergangenheit beim ersten Mal einige Minuten in Anspruch nimmt. Für einen Betrieb in Niedersachsen mit sehr heterogenen Flächen lieferte MyDataPlant von allen drei eingesetzten Systemen die besten Ergebnisse. Es lassen sich vorab Biomassekarten aus der Vergangenheit anschauen, um die beste für die Berechnung der Applikation auszuwählen.
Danach kann man Schritt für Schritt eine Düngekarte erzeugen. Das System bietet drei, fünf, sieben oder neun Zonen. Es gibt wie bei den beiden anderen Programmen „Strategien Angleichen“ oder „Diversifizieren“. Dann werden die jeweiligen Düngermengen auf der Grundlage der prozentualen Unterschiede der Biomasse automatisch errechnet. Alternativ lassen sich auch absolute Werte für jede Zone eingeben.
Wenn die Düngekarte erzeugt ist, wechselt man in den Exportmanager. Dort kann man die Karte in mehreren Schritten exportieren, um sie anschließend herunterzuladen. Eine wichtige Einstellung dabei ist die Auswahl, ob man nach Menge oder Geschwindigkeit dosieren möchte.
Die bis hier beschriebenen Schritte spielen sich auf dem Büro-PC ab. Wer sich die Exportdatei auf die Festplatte lädt, hat sie nicht auf dem Tablet oder dem Handy. Deshalb ist es am einfachsten, sich zum Export mit dem Tablet bei MyDataPlant einzuloggen und dann die Datei herunterzuladen.
Die App Crop Navigator findet diese dann automatisch und kann sie anschließend öffnen. Wenn man sich auf dem Feld befindet, werden die Zonen als Kacheln angezeigt. Am besten funktioniert die Arbeit mit drei Zonen, dann sind die Kacheln rot, blau und pink und der Hintergrund grün. Wer die Düngung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten variiert, sieht am rechten Bildschirmrand die nötige Düngermenge, die Soll- und Ist-Geschwindigkeit. Auch wenn es nur eine Querdarstellung gibt, haben die Programmentwickler super Arbeit geleistet, ein Highlight ist die Tachoanzeige.
Was sonst noch bei MyDataPlant und Crop Navigator auffiel:
- Die App läuft auch ohne Internet, wenn die Applikation zuvor auf dem Tablet gespeichert wurde.
- Die Spuraufzeichnung ist wie auch bei Solorrow wegen des glatten Monitors nicht gut zu bedienen.
- Wahlweise wird die Streumenge oder die Sollgeschwindigkeit angezeigt.
- Eine Düngekarte kann innerhalb eines Jahres wie auch die Biomassekarte beliebig oft neu erzeugt werden.
Atfarm verfolgt Solorrow
Das operative System läuft dagegen ausschließlich über die App. Diese gibt es für Android-Geräte und für iOS. Zwei Felder sind zum Test frei. Was darüber hinaus geht, kostet bis 100 Hektar 49 Euro pro Jahr, bis 300 Hektar 149 Euro und bis 1 000 Hektar 499 Euro (Preise plus MwSt.).
Nach der Registrierung und der Installation der App kann man seine Felder einzeichnen. Dabei hilft eine automatische Grenzgenerierung, in der Regel ist der Feldumriss aber noch von Hand nachzuarbeiten. Alternativ kann das Programm shp-Dateien importieren, xml ist zurzeit noch nicht möglich.
Die App ist idiotensicher zu bedienen, denn es geht immer nur vorwärts oder rückwärts. Standardmäßig werden fünf Zonen vorgeschlagen, es lassen sich zwischen zwei und zehn einstellen. Gut ist auch, dass der prozentuale Unterschied der jeweiligen Ertragszonen ausgewiesen wird. Die Düngermengen für die Zonen werden entweder automatisch erzeugt oder von Hand für jede Zone eingetragen.
Anders als bei Atfarm und MyDataPlant werden bei den Schritten zur Applikationskarte keine Biomassedaten wolkenfreier Tage vorgeschlagen. Des Rätsels Lösung ist, dass Solorrow die Biomasse der vergangenen fünf Jahre mittelt. Daraus werden dann Wachstumspotenzialkarten erzeugt.
Solorrow kann Karten für myjohndeere.com, für den agrirouter, als shp- oder xml-Datei sowie als grafische Anzeige in der App ausgeben, die für diesen Beitrag relevant ist. Zur Anpassung an den Schlepper und den Streuer gibt es als Parameter nur die Arbeitsbreite und den Abstand zwischen den Streuscheiben und dem Tablet. Wobei der Abstand nur in ganzen Metern ohne Nachkommastelle erfassbar ist. Das ist auch in Ordnung, denn das unkorrigierte Satellitensignal weist mindestens plus minus einen Meter Abweichung auf.
Auf dem Feld macht Solorrow eine gute Figur. Die App lässt sich im Querformat oder hochkant einsetzen. Die Farben von hell-türkis über grün zu braun sind sehr angenehm. Am besten lassen sich die Vorgaben der App mit zwei oder drei Zonen umsetzen.
Diese bestehen ausschließlich aus einem Mengenvorschlag und der Anzeige der prozentualen Abweichung von der Durchschnittsmenge. Wer einen Düngerstreuer ohne Bordcomputer einsetzt, kommt nicht umhin, die Getriebeabstufung beim Planen der Mengen rechnerisch zu berücksichtigen. Von Vorteil sind in dem Fall ein stufenloses Getriebe und mehrere Speicherplätze für den Tempomaten.
Unser Tipp zu Solorrow lautet: Die App ist für die Komplexität der Materie sensationell einfach strukturiert und sehr gut bedienbar. Für Besitzer von Streuern mit Plus-Minus-Taste ist Solorrow erste Wahl.
Was sonst noch bei Solorrow auffiel:
- Die App hat eine Spuraufzeichnung, zum Starten und Stoppen werden allerdings immer zwei Klicks benötigt.
- Zum Einsatz auf dem Feld ist eine dauerhafte Internetverbindung nötig.
- Die App zeigt nur die Streumenge und nicht die notwendige Fahrgeschwindigkeit.
Der Pionier
Die Preise
Internet: app.at.farmPreis: 195 € pro Jahr ohne Flächenbegrenzung
App: Crop Navigator von MyDataPlant
Internet: mydataplant.com
Preis: ab 6 €/ha und Jahr
App: Solorrow von Solorrow GmbH
Internet: solorrow.com
Preis: ab 49 € pro Betrieb und Jahr
(Herstellerangaben)